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Uebermut rind Deinem Geschwätz und jetzt finde ich Dich hier Ivie eine Trauerweide, breite lauter Herrlichkeiten vor Dir aus und " Nelly ließ ihre Mutter nicht aussprechcn, sondern warf sich an deren Brust und brach in fassungsloses Schluchzen aus. Fast schien cs, als käme dieser leidenschaftliche Ausbruch der behäbigen Frau nicht unerwartet, ganz ruhig strich sie ihrem Kinde den Kopf, zog cs sich dann auf den Schoß und bat: „Nun sprich Dich aus." Aber Nelly war keines Wortes fähig, gab ihrer Mutter nur Fritzens Brief. „Und in dem Eil Was ist denn in dem Ei?!" „Ich habe vergebens versucht, cs zu öffnen. Es ist ein kleines Schloß darin, Fritz wird vergessen haben, den Schlüssel mit cinzulcgcn." „Durchaus nicht," machte Mama geschäftig, „also hier her gehört der Schlüssel! Fritz ist ein alter, zerstreuter Professor, den Schlüssel hat er in unseren Brief gelegt und Papa und ich wußten nicht, was er zu bedeuten hat. So fort hole ich ihn Dir!" Und mit einem geradezu verschmitz ten Lächeln war die würdige Dame aus dem Zimmer. Nun aber mag man sich gefälligst Nellys Erstaunen ausmalen, als einige Minuten später die Türe aufging und ein sehr großer, schlanker Herr im Nahmen derselben erschien.. „Liebe Nellb, Deine Mama schickt mich zu Dir mit diesem Schlüssel —" Was dann geschah, entzieht sich der Wissenschaft. Jedenfalls saßen Fritz und Nelly etwa ein Vicrtelstüud- chen später friedlich nebeneinander auf dein Sofa und ver suchten gemeinsam das goldene Schlüssclchcn. Das Schloß des kunstvoll gearbeiteten Filigrancis sprang auf und ein funkelndes Ringlein rollte in zwei Weiße, kleine Hände. „Meiner Braut" war in dem Ning eingraviert. „O, Du Garstiger!" rief mit strahlenden Augen und glühenden Wangen das überlistete Mägdelein, „Ivie konntest Du denn wissen !" Fritz jedoch hielt ihr furchtlos mit seinen großen Hän den den Kopf fest: „Ich wußte dock lange! Aber welch eine Ewigkeit Du mich noch hättest zappeln lassen, Du loscS Mädchen, das weiß ich freilich nicht, und ick hatte ganz und gar keine Lust mehr zum Warten! —" 6ute Auslegung. Bummel (seinen Freund abends zur Kneipe ab holend): „Mensch, wie kommt's, daß Du so verschlafen aussiehst?" Spund: „Ich habe seit Mittag geschlafen. Du weißt doch, daß der Schlaf vor Mitternacht der beste ist!" * von äer 5ckmiere. „Aber das sind ja die ,Räuber" und auf Ihren Zetteln steht.Kabale und Liebe'?!" „Heeren Se, kutestcs Herrchen, das kani so: In der Druckerei stellen sie uns keene Zettel her, bis mer uich die alten bezahlt Ham, und da missen mer eben wieder die .Reiber' spielen!" ftllck eine Unterhaltung. „Warum lassen Sie sich denn den Zahn nicht aus reißen, Herr Nachbar? Er ist ja schon ganz locker." „Freilich, aber ich habe den ganzen Tag nichts zu tun und mit dem Zahn wackelt es sich so hübsch." tMtniickig. Standesbeamter: „lind wie alt ist die Braut?" (Als sie schweigt, zum Bräutigam): „Also, wie alt ist sie denn?" Bräutigam: „Ja, mir hat sie's auch nicht gesagt!" Lieber Seluck. Dame: „Nun, waS sagten die Damen, als Sie ihnen sagten, ich sei nicht zu Heus?" Dienstmädchen: „Sie lächelten ungläubig!" Dame: „Diese Frechheit, mir nicht zu glauben, wenn ich sage, daß ich nicht zu Hause bin!" Nie verlegen. Hausierer: „Los gefällig? Dreitzigtausend Mark Haupttreffer!" Gast (ungeduldig): „Gehen Sie weiter — ich will nichts gewinnen!" Hausierer: „Hab' ich auch Los, die nicht gewinnen!" -i- stus äer guten allen ^eil. Hauptmann (der Vorposlenkompanic, die eben alar miert wird und abrücken muß): „Du, Oberleutnant, bleibscht mit zehn Mann beim Bierfäßle — sonst wird's vom Feind ausg'sosfc!" kinäermunä. Mutter: „Glaube mir, Arthur, es tut mir Weh, wenn ich Dich mit der Nute züchtigen muß." Söhnchen: „Ja, Mama, weshalb machst Du Dir meinetwegen nur so viel Schmerzen?" Ser einpiinäNtke Patient- Zahnarzt: „Wollen Sie mit Lachgas behandelt werden?" Patient (wütend): „Erlauben Sie, mir ist die Sache verflucht ernst!" 5cklimme Lage. Piunemann aus Berlin trifft in einem Pariser Re staurant einen Landsmann. Er stürzt mit einem Freuden schrei auf den Eintretenden zu und schließt ihn gerührt in seine Arme. „Gott sei Dank, daß ich Dich treffe, ich bin jetzt drei Wocken in Paris und habe mich nur von Käse genährt!" „So, warum denn?" „Ich konnte ja nichts anderes bestellen; ich weiß ja nur, daß »cku kromaxe" Käse heißt."