Volltext Seite (XML)
Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und -essen Umgebung sur Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, Neuheide, Oberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthalusm T«l..Kt>r.: Amtsblatt. Karnsprecher Nr. 210. Drucker und Verleger: Emil Hannebohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die «einspaltige Seile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. E«"— . d-n -i.«- - - -- M-i. 61 Zsy^g«rvq. - ——. > > 82. Domerstajs, den 9. April LSL^ IWMWWPWWWSWW!WS^MNS»W»SMWW«MSWMW«P«MEMSWWSWWW—WI^SS Tagesgeschichte. Teutschland. Befinden des GroßherzogsvonMeck- lenburg-Strelitz. Die „Landeszeitung" für bei- de Mecklenburg verbreitet über das Befinden des Groß Herzogs von Mecklenburg-Strelitz, der sich vor kurzem einer Darmoperation unterziehen mußte, folgenden Be richt: Dit Besserung im Befinden Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs hält an. Seine Königliche Ho heit kann am Tage das Bett bereits für kurze Zeit ver lassen. igez.) Bier. Mißtrauensvotum für die elsässische Regierung. Die Zweite Kammer des elsaß loth ringischen Landtages hielt Dienstag nachmittag eine erregte Sitzung ab. Zunächst allerdings ging es noch ruhiger zu: ein Antrag der Lothringer zur Aufhebung der Grundwcrtabgabc wurde abgelehnt; dagegen fand ein Antrag der Sozialdemokratie aus Einführung des Reichspreßgesetzes Annahme. Dann jedoch entspann sich eine erregte Diskussion über den Sprachenerlaß, der den Lehrern den Gebrauch der deutschen Schriftsprache vorschreibt. Die Sozialdemokraten schlugen vor, der Regierung ein Mißtrauensvotum auszusprechen. Dem gegenüber betonte Saatssekretär von Roedern in einer längeren Rebe, daß sich der Erlaß nur auf die Schule bezöge, jedoch nicht in die private Freiheit der Lehrer eingreise. Schließlich wurde ein Mißtrauensvotum an genommen, in welchem die Kammer bedauert, daß der Sprachcnerlaß den Interessen der Schule und des Lan des nicht förderlich sei. — Die Zaber n er Vorfälle vor Gericht. Am Dienstag hatte sich das Landgericht Zabern mit der Klage der anläßlich der Zaberner Vorfälle im Pan duren Keller eingesperrten Bürger zu befassen. Es kamen hierbei annähernd 25 Vergleiche zwischen Militär fiskus und Festgenommenen zustande, da sich die Be treffenden mit der vorgeschlagenen Entschädigung von 50 Mark einverstanden erklärten. Bier weitere Klagen wurden auf den 21. April vertagt, da die Klagenden höhere Ansprüche als 50 Mark erheben. Unter ihnen befindet sich auch der Schuhmacher Blank aus Dett weiler, der von dem Leutnant von Forstner durch einen Säbelhieb verletzt wurde. Er hat eine Entschädigung von 250 Mart verlangt. Weitere sechs Klagen konnten nicht verhandelt werden, da der Rechtsanwalt nicht er schienen war. Die bisher entstandenen Gerichts und Prozeßkosten trägt in allen Fällen der Fiskus. Nntzland. Poincar« als Gast des Zaren. Präsi dent Poincare triff, wie jetzt feststeht, am 22. Juli.in Kronstadt ein und bleibt drei Tage Gast des Zaren. — Verhaftete Spione. Wie aus Krakau ge meldet wird, sind dort vier Spione aus Russisch-Polen verhaftet worden. Die Polizei habe Beweise dafür in den Händen, daß die Verhafteten einer großen russi schen Spionage-Organisation angehören. AraukreiH. - Vernehmung Caillaux'. Der Untersuch ungsrichter Boucard vernahm am Dienstag abermals den ehemaligen Finanzminister Caillaux, der insbeson dere über die intimen Briefe Mitteilungen machte, deren Veröffentlichung er und seine Frau befürchtet hätten. Caillaux erzählte, daß ihm im September 1909, als er mit seiner ersten Frau in Mamers, dem Hauptorte sei nes Wahlbezirkes, weilte, nachts aus seinem Schreib tisch ein Bündel Briefe gestohlen worden sei. Darunter hätten sich zwei Briese befunden, die er an die damalige Frau Löon Clarötie gerichtet hätte, die später seine 2. Gattin geworden ist. Der eine Brief sei ganz kurz, der andere enthalte eine 16 Seiten lange Schilderung seines intimen Lebens. Er habe darin insbesondere die hauptsächlich mit seiner politischen Stellung zusammen hängenden Gründe ausoinandergesetzt, warum er seine im Jahre 1906 geschlossene Ehe nicht sofort scheiden lassen könne. Caillanx sagte weiter aus, daß er, als er die Entwendung dieser zwei Briefe festgestellt hätte, seiner ersten Gattin die Ehescheidung oder die Wiederversöh nung angeboten habe unter der Bedingung, daß ihm die entwendeten Briefe zurückerstattet würden. Seine erste Gattin habe in die Versöhnung gewilligt. Kurze Zeit darauf seien auch in seiner Privatwohnung rn Gegenwart des Generalprokureurs des Finanzministe riums, Deschanel, die zurückerstatteten Briefe gleich zeitig mit Briefen und Schriftstücken verbrannt worden, die die von Caillaux gegen seine erste Gattin erhobenen Beschwerden enthielten. Vorher habe er seine Gattin in Gegenwart Deschanels ausgefordert, feierlich zu er klären, daß sie weder eine Abschrift noch eine Photo graphie dieser Briefe behalten habe nnd diese Erklä rung erhalten. Caillaux legte weiter eingehend dar, warum seine letzige Frau die Veröffentlichung dieser Briefe befürchtet habe. - Die Verabschiedung des General staatsanwalts Fabre. Der Großsiegelbewahrer Bienvenu Martin hat dem Nate des zweiten Kassa tionshvfes Herbeux die Nachfolgeschaft des General staatsanwalts Fabre angetragcn. Herbeux hat im Prinzip angenommen. Seine Ernennung kann demnach als vollzogen betrachtet werden. Frauenstimmrecht in Frankreich. Der Kassationshof hat in einem Urteil ausgesprochen, daß den Frauen die Ausübung politischer Rechte und die Eintragung in die Wählerlisten mangels einer gesetz lichen Bestimmung nicht zukomme. England. Kein Königs besuch in Rußland Wie das Reutersche Bureau erfährt, ist in Windsor Castle nichts bekannt darüber, daß der König von England in diesem Jahre eine Reise nach Rußland unternehmen wird. Hom er ule in zweiter Lesung ange n v m in e n. Das Schicksal der Homerulevorlage ist nun mehr endgültig entschieden worden. Das britische Un terhaus hat das Gesetz in zweiter Lesung mit 956 gegen 276 Stimmen angenommen. Allerdings wird das Ge setz noch einmal im Oberhaus zur Diskussion kommen, aber selbst wenn es vom Hause der Lords abgclehnt werden sollte, wird es mit Genehmigung des Königs doch in Kraft treten. Operation des Königs von Schwe den. Die den König behandelnden Aerzte, darunter Geheimrat Dr. Fleiner aus Heidelberg, haben über das Befinden König Gustavs folgenden Bericht veröffent licht: Die Untersuchungen, die in den letzten Wochen stattgefunden haben, nnd jetzt abgeschlossen sind, er geben, daß der König unserer Ansicht nach an einer Magenwunde leidet. Die Krankheit hat sich in den letzten Monaten verschlechtert, so daß wir eine Opera tion für dasjenige Mittel.ansehen, das uns sicher hof fen läßt, die Gesundheit des Königs wieder herzu stellen. Der König hat unserem Vorschläge zugestimmt und den Wunsch ausgedrückt, daß die Operation so bald wie irgend möglich vorgenommen werden möge. MV» valka«. Albanische Siegesmeldungen. Die an dem Aufruhr von Koritza beteiligten Epiroten haben sich den albanischen Behörden vollständig unterworfen. Sie wurden entwaffnet und teilweise ins Gefängnis ge worfen. DerMetropolit von Koritza, der, wie die Untersuchung ergab, als Urheber des Aufruhrs fungierte, wurde ver haftet. — Albanische Gendarmen kämpften Montag in der Nähe von Koritza gegen 300 epirotische Soldaten, die drei Maschinengewehre hatten. Sechs Soldaten wurden gefangen, die übrigen ließen mehrere Tote zu rück und ergriffen die Flucht. Wie verlautet, beabsichtigt die albanische Regierung 20000 Mann auf Kriegsfuß zu stellen. — Die leidige Inselfragc. Wie „Reuter" aus diplomatischer Quelle erfährt, teilten die Mächte des Dreiverbandes in Berlin, Wien nnd Rom den Ent wurf der Antwort auf die griechische Note, betreffend die Zukunft der Aegäischen Inseln, das Schicksal der griechischen Bewohner von Jmbros, Tenedos, Kastel- loritzo, die Berichtigung der albanischen Grenze bei Argyrokastro, sowie die übrigen Vorschläge zur Ab steckung der Grenze, mit. Rußland, England und Frank reich befinden sich in völligem Einvernehmen, da Ruß land die zuerst angeregten Zusätze nicht mehr aufrecht erhalte. Amerika. - Prinz Heinrich in Südamerika Prinz nnd Prinzessin Heinrich von Preußen sind, von Chile kommend, am Montag in Alberti eingetroffen und ha ben der Farm Germania einen Besuch abgestattet. Der deutsche Gesandte in Buenos Aires ist nach Alberti ab gegangen, um sich den Fürstlichkeiten anzuschließen. i) Y 3) 0 Zu einem Grundstü<k«angebet« sind die erforderlichen Erörterungen anzustellen. Nachdem Rat und Bauau«ichuß das alte Pylksschulgebäude besichtigt und die erforderlichen Vorschläge über die Art der Herstellungen abgegeben haben, erhält da» Ltadlbauamt anderweit Auftrag, vie Baulichkeiten zu veranschlagen. Oertlichc und Wsischc Nachrichten. — Eibenstock, 8 April. Einen schönen Ausklang fand die Feier deS Palmsonntages für unsere Konfirmanden durch das Familie nbeisammensein im „Deutschen Haust". Der große Saal war dicht gefüllt, als nach einem allgemeinen Gesang Herr Pfarrer Starke alle Anwesenden herzlich willkommen hieß Es folgten nun in bunter Reche musikalische Darbietungen, Ansprachen und Deklamationen. Frau Pommer erfreute die Zuhörer durch zwei prächtige Lieder von Hiller und Schubert. Die Herren Hennig, Pommer und Hahn boten Jnfirumentalvorlräge. In einer Ansprache legte Herr Pastor Wagner die Bedeutung de» Palmsonntages alS eines Gedenktages für die Konfirmanden, die Eltern und die ganze christliche Gemeinde dar. Herr Pastor Franke erzählte von Bethel, der Anstalt, die christ licher LiebeStätigkeil ihr Dasein verdankt, und wie» dabei die Neukonfirmierten auf den Segen und die Macht unserer Kirche hin, der sie nun auch ihre Kräfte widmen sollten. Die Konfirmierten selbst trugen durch ein unter Leitung von Herrn Lehrer Rose gesungenes Terzett und durch zahlreich« Deklamationen zur Verschönerung der Veranstaltung bei. Nach einem Schlußworte des Herrn Pfarrer Starke, in dem er sich besonders an die Eltern und Lehrherren wandle, fand tue Feier mit Gebet und einem allgemeinen Gelang ihr Ende. Eibenstock, 8. April. Vor Kurzem ist einer armen und hilfsbedürftigen Einwohnerin auf dem Neu markt hier ein Einlagebuch der hiesigen Spar kasse abhanden gekommen. Das Buch weist nur ein niedriges Guthaben auf, das für mehrere Vater lose, schulpflichtige Kinder einen Notpfennig darstellk Dem Finder kann das Buch nichts nützen, da es Sperr vermerk trägt. Dagegen werden den Eigentümern des Einlagebestandes verhältnismäßig hohe Kosten erspart, wenn das Buch in ihre Hände zurückgelangt. Der ev. Finder möge daher das Buch bei der hiesigen Spar kassenverwaltung abgeben. — Sosa, 8 April. Am Palmsonntag abend fand im Saale de» „Ring" für die N eu k on fi r mi ert e n, 28 Mädchen und 24 Knaben, und deren Angehörige unter großer Beteiligung »ine Nachversammlung statt, in welcher Vorträge deS Kirchenchor», der Konfirmanden, einiger junger Mädchen und des Posaunenchors miteinander abwechselten. Den größten Teil de» Abend» füllte ein Lichtbilderoortrag au», für welchen Herr Forstmeister Krumbiegel-Bockau die Bilderserie der neuen GesangbuchschmuckauSgabc in dankens werter Weise zur Verfügung gestellt hatte. — Leipzig, 7. April. Wa» an dem A lkoh o lg enuß der deutschen Turner wahr ist, geht au» nachfolgen dem Ergebnis hervor: Nach dem Haushaltplan der Stadt Leipzig find auf dem Gebiet der Internationalen Baufach- Ausstellung insgesamt 18 208,39 Hektoliter Bier verschänkt worden, für die 11835 Mark Biersteuer bezahlt wurden. Auf dem ganzen Festplatz de» Deutschen Turnfeste» aber find nur 2899,97 Hektoliter mit 1885 Mark versteuert worden. Diese „Masse" kommt auf mehr als 100 000 Personen in 3 Tagen: nicht ganz 3 Liter auf die Person. Rechnet man dazu noch die gleiche Menge in der Stadt, dann wird noch lange keine „Unmäßigkeit" daraus, wenn man die warme Witterung der Festtag« betrachtet. Stolpen, 7. April Eine Stiftung von 9000 Mark wurde von Herrn Stadtrat Max Schneider für die hiesige Schule errichtet. Von den Zinsen des Geldes sollen Unterrichtsbücher und Schreibhefte für unbemittelte Kinder angekauft werden. Crottendorf, 7. April. Ein aufregender Vorgang trug sich am Bahnübergang der Annaberger Straße zu. Daselbst spielten Kinder auf den Gleisen, als der Zug herangebraust kam Auf die Notsignale des Maschinenführers hin liefen die Kinder davon bis auf eins, das stolperte und auf den Schienen liegen blieb. In diesem Augenblicke höchster Ge fahr sprang der Schlosserlehrling Grimm hinzu und riß das Kind knapp vor den Rädern der Lokomotive weg. «mlttche Mitteilungen au» de* 11. Sitzung de» Stadtrat,» zu Sibenftack vom 26. März IS14. Anwesend ü Rat-mitglieder. Vorsitzender: Herr Bürgermeister Hesse. — Ohne Gewähr für daran» abgeleitete Rechte. — Die Ausführung der Sammelheizung für da» alt« Schulgebäude wird vergeben. Der Rat erteilt den Auftrag zur Herstellung eine« Reikbretterschranke« und von 2 Tafeln für die Selekta.