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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 02.04.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191404020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19140402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19140402
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk ...
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Jahr
1914
-
Monat
1914-04
- Tag 1914-04-02
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Monat
1914-04
-
Jahr
1914
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ungenannt sein wollenden Gönner der Schule gestiftet waren. Für guten Turnbesuch wurden ausgezeichnet die Schüler Arthur Rudert, Max Dörffel, Kurt Arnold, Martin Weck, Ernst Schubert und Rudolf Reichel. Aus dem geschäftlichen Ueberblick, den Herr Kneisel gab, sei noch mitgeteilt, daß sich die Kunstschule an den Jugend- Pflegebestrebungen sowohl des Jünglingsvcreins ak auch des Jugendpflegeausschusses des Turnvereins von 1847 recht stark beteiligt hat. Zum Schluß sprach Herr Kunstschullehrer Kneisel nochmals Dank dem König!. Ministerium des Innern, dem Stadtrat von Eibenstock, Herrn Prof Forkel, der selbst anwesend war, sowie den Prinzipalen der Schüler aus. — Eibenstock, 1. April. Wie schon bekannt gegeben, eröffnet der Gabel-bergersche Stenographenoerein hier kurz nach Ostern einen Nnfängerkursu» und einen Fort- büdungskursuS in Gabelsbergerscher Stenogra phie Es ist allgemein bekannt, welchen Nutzen die Steno graphie im Leben hat. Nicht nur Beamte und Kaufleute brauchen die Stenographie, um in ihrer Laufbahn vorwärts zu kommen, sondern auch für die Gewerbetreibenden ist ste unentbehrlich, denn bei ihrer Anwendung wird viel Zeit ersparnis erzielt. — Schönheide, 1. April. Anläßlich de» Geburts tages unseres Altreichskanzler» ist unserer Volksschule ein wertvolle» Geschenk übermittelt worden. Der Schul knabe Alfred Balbinot erhielt am 1. April von einem in Halle wohnenden Herrn, der früher zu Schönheide in näherer Be ziehung stand, für Den besten freien Aufsatz über„BiSmarck* eine wertvolle goldene Taschenuhr al» Belohnung für seine gut» Leistung. — Ostern 1914 verlassendie Herren Hilfs lehrer Tenzler und Waltin unser« Schule. Während Herr Tenzler seiner Militärpflicht in Plauen genügen wird, ist Herr Wallin zum ständigen Lehrer in Auerbach i. B. ge wählt worden. — Aue, 28. März. Eine Mau» hat gestern abend ganz Aue in Unwillen versetzt, soweit nämlich, als es zu irgendwelchen Zwecken elektrischen Stromes bedarf. Kurz nach 8 Uhr trat plötzlich ägyptische Finsternis überall ein, wo elektrische Beleuchtung benutzt wird; der Strom blieb aus. DaS Werk ging der Sache sogleich auf den Gmnd, indem die Leitung revidiert wurde, und da kam man denn zu dem überraschenden Ergebnis, daß ein kleines MäuSlein die Urheberin der empfindlichen Störung war. Das Tierchen war in Auerhammer in die Hochspannstation von Ehr. Gottl. Wellner geraten, wodurch Kurzschluß entstand; infolgedessen brannten in der großen Station auf dem Zeller Berge die Sicherungen durch und das Malheur war fertig. Erst nach einer Stunde konnte dir Schaden behoben werden. — Aue, 31. März. Heute vormittag erschoß sich der 17 jährige Kontorlehrling W. in der Wohnung seiner Eltern. Der Gmnd de» Selbstmords ist unbekannt. — Kirchberg, 30. März. Nachdem erst vergangenen Mittwoch in Hartmannsdorf da» große Friedrich sche Gut ein Raub der Flammen geworden war, brannten am Freitag abend während eine» Schneesturmes in BurkerS darf Scheune, Stall und Wohngebäude de» Herrn Gutsbe sitzers Groh gänzlich nieder. Die Ursache ist unbekannt. Der Besitzer hatte versichert. — Roßwein, 31. März. Die aus bedeutender Höhe abgestürzte große Kirchenglocke hat durch den Aufprall nicht den geringstenSchaden erlitten, <o daß sie bereits am Sonnabend vormittag wieder empor gewunden werden konnte. Am Nachmittag ertönte daS Ge läut zum ersten Male zur Freude der gesamten Einwohner schaft. Aus unserm StadtMlamentc. Nicht ganz sorgenfrei betrat man am Montag abend unseren „Wallol'bau — Wallolbau insofern, als Wal lot sich wenigstens um ihn das Verdienst erworben hat, ihn zu loben. — Daß in der Sitzung eine Erhöhung des Steuersätze» vorgenommen werden sollte, damit halte man sich — der Not gehorchend, nicht dem eigenen Trieb — so ungefähr abgefundcn, aber man wußte doch nicht, inwieweit das Portemonnaie strapaziert werden sollte. War es nun die Absicht, die Herren Stadtverordneten und die Lauscher durch eine nicht minder unwichtige Vorlage vorläufig abzu lenken von diesen Sorgen, oder war eS Zufall: kurz und gut, eS wurde zunächst der zweite Punkt der Tagesordnung, der die Herstellung einer Sammelheizung im alten Schulgebäude betraf, vorweggenommen. Es sind für diese Heizungsanlage von verschiedenen Firmen Preisanschläge eingeholt worden und, da die Unterschiede der einzelnen Angebote keine wesent lichen sind, hat sich der Stadtrat für das Angebot der be währten Firma Körting-Hannover entschieden, zumal bei der von dieser Firma hergestellten Anlage die Bedienung sehr einfach ist und keine besondere Aufmerksamkeit erfordert. Der BauauSschuß hatte sich indessen gegen die Firma Körting entschlossen, weil man bei dieser Firma selten wisse, an wen man sich bei etwaigen Reklamationen zu wenden habe. In der entstehenden Debatte glaubte man das Kind beim rechten Namen genannt zu haben, wenn man die Firma Körting als .Warenhaus* bezeichnete. Sintemalen Debatten über tech nische Konstruktion von Dampfheizungen selten aufregende» Interesse hervorzurufen geeignet sind, mögen sie auch hter unseren Lesern erspart sein, zumal aus der Debatte herau» zu hören war, daß ein Vertreter einer anderen Firma hter Stimmung für diese zu machen versucht hat. DaS zu be haupten, fällt unS natürlich nicht ein, doch mag hier deS Sängers — alias Skribenten Stimm« besser schweigen. Es wurde be schlossen, den Punkt von der Tagesordnung abzusetzen und weiter« Auskünfte auch bei anderen Firmen als bei Körting «inzuholen. Di« Ausführung der Anlage selbst aber wurde genehmigt. — Baulichkeiten, die in der Kochschule vorgenom- men werden müssen, will Herr Köhler selbst Herstellen lassen, doch soll ihm von der Stadt hierzu eine Baubechilfe von 150 Mk bewilligt werden, und zwar au» dem Grunde, weil die Stadt da» Recht haben will, sich um die ordnungsmäßige Herstellung der Arbeiten zu bekümmern. Dem wird zuge stimmt. Nachdem dann noch Punkt 4 passiert, der eine un bedeutende Abbruchsbeihilfe zur Erwerbung von Straßenland an der vorderen Rehme betrifft, nahm man den Punkt 1 vor Die Festlegung des GemeindesteuersatzeS auf das laufende Jahr. Ja, da gab es saure Gesichter zu sehen, denn was kommen mußte, ahnte wohl schon jeder, und ich, auf der Berichterstatterbalustrade ahnte sogar mehr noch als meine Pflicht — nur da- Richtige, da» ahnte ich nicht. Und diese» war, daß di« Erhöhung d«s Steuersätze« ohne l«d«s Wimp«rnjuckrn einstimmig angenommen wurde. Ich schließe mich dem Vorgehen der Herren an und will auch meine Stimme in dieser heiklen Angelegenheit nicht er heben — obwohl ich es mir vorgenommen hatte, der weit- schauenden Gtadtrat»auffassung von 1912 wegen. Ich lasse e», Sela. E» erübrigt sich wohl, mitzuteilen, daß der Steuer satz um 15 Prozent erhöht wurde und so von 90 auf 105 Prozent heraufgerückt ist. Gleich wir diese Angelegenheit, würbe auch der folgend« Punkt, d«r di« Entschädigung der Versicherungsvertreter vorsah, bewilligt, und zwär sah man neben dem Ersatz der baren Auslagen ein Kilometergeld von 40 Pfennig vor. Die Abrechnung über den Bau des Kraft- wagenschuppen» ergab daS erstaunliche Resultat, daß entgegen jedem .guten Herkommen* der Kostenvoranschlag nicht nur nicht überschritten, sondern die Ausführung sich billiger ge stellt hat, als man annahm. Die Kosten, die aus Anlethe mitteln getragen werden sollen, betragen 4789.85 Mk. Bei dieser Gelegenheit teilte Herr Bürgermeister Hesse mit, daß die Kgl. Generaldiri ktion beschlossen habe, auf unserer Linie nicht nur eine Vermehrung der Fahrten vornehmen zu wollen, sondern auch Eilfahrten einzuführen. Den Schluß bildeten, wie immer, die Kenntnisnahmen. Von diesen interessiert die Mitteilung, daß die Stadt Grundstücke im Bereiche deS Talsperrengebiete» erworben hat, die sich vorläufig bet Ver pachtung mtt « Prozent verzinsen. Noch einige kleine Mit teilungen folgten und dann wurde hinter verschlossenen Türen verhandelt. SiichMn Landtag. Dresden, 31. März. Erste Kammer. Auf der Tagesordnung steht zunächst die Schlußberatung über Kap. 88 und 89 deS ordentlichen Etat», Kultusministerium und evangelisch-lutherische» LandeSkonfistorium. Oberbürgermeister Dr. Beutler erstattet den DeputationSbericht und beantragt die beiden Kapitel nach der Vorlage zu verabschieden. Die Einstellungen werden nach eingehender Debatte, in die auch Kultusminister Dr. Beck eingrtss, gemäß dem Deputation»- antrage genehmigt. Zu dem Entwurf eine» Gesetze» über die Befreiung von Lehrern und Lehrerinnen an öffentlichen Schulen und Anstalten von der Krankenversicherung-Pflicht berichtet Oberbürgermeister Dr. Sturm und nach, kurzer De- batte, an der sich Oberbürgermeister Dr. Dehne, der Kultus minister und der Deputation-Vorsitzende Kammerherr v. Schön berg beteiligten, werden die Deputationsanträge angenommen. Die Petition des ZentralverbandeS der proletarischen Frei- d enker, Sitz Dresden, um Befreiung der Kinder von Eltern die aus der Kirche ausgetreten sind, vom Besuche deS Schul- religionSunterrichts und um Abänderung der Bestimmungen über den Austritt aus der Landeskirche wird sodann ent- sprechend dem DeputationSantrage ohne Debatte auf sich beruhen gelassen. Es folgt der Entwurf eines Gesetzes über die LandeSkuliurrentenbank. Finanzmintster o. Seydewitz legte die Ziele des neuen Gesetzentwürfe» dar, bei dem eS sich um außerordentlich schwierige Rechtsverhältnisse handle. Der große Kreis der Aufgaben, die sich die Bank in Zukunft stellen wolle, werde Veranlassung sein, sehr hohe Beträge von Renten briefen auszugeben. E» bestehe sogar die Gefahr, daß der Markt der StaatSpapiere und der Hypothekenpfandbriefe hier durch ungünstig beeinflußt werde Der Minister bittet zum Schluß, die Regierungsvorlage anzunehmen, nachdem er einige von Vorrednern gegebene Anregungen zum Teil für nicht durchführbar erklärt hatte. Nach weiterer unerheblicher De batte wird der Gesetzentwurf nach den Anträgen der Depu tation angenommen Nächste Sitzung Donnerstag vormittag 11 Uhr. Dresden, 3l. März. 11. Kammer. In der Mon tagsitzung der Kummer wurden die Deputationsanträge zum Juftizetat angenommen. Am heutigen Dienstag stand zu nächst zur Beratung der Antrag deS Direktoriums, die Ein bringung eines Gesetzentwurfes wegen Abänderung der Land tagsordnung rc. bet.-. Sekretär Dr. Schanz (Kons): Aus Grund des vorliegenden Antrag- würde von der Kammer selbst ein Gesetzentwurf auszuarbriten und vorzulegen sein. Ich beantrage, den vorliegenden Antrag sofort in Schlußbe- ratung zu nehmen, was auch geschah, worauf der Antrag, deS Direktoriums debatteloS zum Beschlusse erhoben wird. Zu Kap. 56 und 56a, Medizinal- und Veterinärpolizei, Ab lösung von Apoth-ken Berbietungsrechten, staatliche Schlacht- oiehversicherung und staatliche freiwillige Viehversicherung betr., berichtet Abg. Harter (Kons.) und beantragt, die Einstellungen nach den Drputationsanträgen zu bewilligen, was geschieht. Nach kurzer Debatte nahm daS Haus sodann den Entwurf eines Gesetzes über die Abänderung deS die staatliche Schlacht viehversicherung regelnden Gesetzes in der Fassung der Be kanntmachung vom 25. April 1906 betr. nach den Deputa tionsanträgen an. E» folgt die Schlußberatung des Kapitels 55, Tierärztliche Hochschule sowie physiologisch-che mische Versuchsstation und physiologisches Institut betr., sowie der hierauf bezüglichen Petitionen. StaatSminister Graf Vitzthum v. Eckstädt befürwortet die Verlegung und teilt mit, daß zum Ersatz in Dresden eine Tierklinik errichtet und unter halten werden solle. Auf Antrc g des Abg. Rentzsch (Kons.) findet namentliche Abstimmung statt über die Frage, ob die Tierärztliche Hochschule nach Leipzig kommt oder in Dresden bleiben soll. Es stimmen 21 Abgeordnete für und 64 gegen Dresden. Die übrigen Deputationsanträge werden einstim mig angenommen. Es findet dann die allgemeine Vorder« tung über den Antrag des Abg. Schmidt-Freiberg u. Gen., das Schlachten de» Viehes nach vorheriger Betäubung betr, statt. Der Antragsteller begründet den Antrag und weist vor allem darauf hin, daß mit dem Schächten eine große Tierquälerei verbunden sei. Der Antrag geht an die Be schwerde- und Petittonsdeputation. Schluß der Sitzung * «7 Uhr. Nächste Sitzung Mittwoch nachmittag 1 Uhr.) Aus der Zeit der Befteimgslricze. »achdru« 2. April 1814. An diesem Tage wurde von der provisorischen Regierung in Paris der Beschluß ge faßt und durch öffentlichen Anschlag bekannt gemacht: „Napoleon Bonaparte ist des Thrones entsetzt und das in seiner Familie bestehende Erbrecht ist abgeschafft; das französische Volk und die Armeen sind des Eides der Treue gegen Napoleon entbunden." In einer Adresse der provisorischen Regierung an die Nation wurde die Rückkehr unter die „väterliche Regierung" der Bourbonen empfohlen. Alle diese Umwälzungen waren weder das Werk einer starken Partei, noch die Folge eines gewaltigen Aufwogens tiefgehender Volks- empfindung. Die Presse befand sich ganz in den Hän den der provisorischen Regierung, alle bedeutenden Per- - sonen des Kaiserreichs, die noch zu Napoleon hielten, hatten die Stadt verlassen oder wagten nicht, hervor zutreten; das große Wort führten gegen Napoleon die- icnigen, die ihm direkt oder indirekt Dank schuldeten. Die Entscheidung lag jetzt einzig und allein bei der Armee; gelang es, diese für die neue Ordnung der^Dinge zu gewinnen, so war die allgemeine Umwälzung vol lendet. Und es gelang. - Die Führer, anders als die Soldaten, begannen die Fortsetzung des Krieges für aussichtslos anzusehen und suchten für sich zu retten, was zu retten war. Der Erste, der von der provi sorischen Regierung gewonnen wurde, war Marmont, von den Marschällen der dem Herzen des Kaisers am nächste«! stehende, sein Gefährte in den Tagen der Ar niul. Schon in Paris hatten ihn Talleyrand und dessen Anhänger schmeichelnd umworben Und für die Sache der Bourbonen zu gewinnen gesucht. Nun wurden ihm die Proklamationen und der Aufruf der provisorischen Regierung an die Armee nach Essonnes nachgesandt, wo Marmont mit seinen Truppen stand. Der Deutsch-Dänische Krick- 2. Aprtl 1864. Nachmittags s/»3 Uhr begann aus allen acht Batterien vor Düppel und Gammelmark die Beschießung der Forts. 136 preußische Geschütze be schossen die Schanzen. Die Dänen beschossen Düppel, jedoch ohne Erfolg. Die Preußen beschossen das bald an zwei Stellen brennende Sonderburg. Die Düppeler Schanzen waren eine Doppelreihe von Erdwerken, die sich vor dem Gehöfte Surlükke am Alsensund in südlicher Richtung nach dem Wenningbund zog und so eine zwi schen diesen Gewässern nach Osten vorspringende Halb insel des Sundewitts abschnitt. Die Länge der äußeren Schanzlune betrug 3700, die Tiefe der Doppellinie 1000 Schritt Die Werke lagen auf einem Höhenzuge von etwa 200 Schritt über der See, der sich nach Westen allmählich und nach Osten verhältnismäßig steil ab- dachte. Aus dtm Reimtrhos. Novelle von Fritz Santzer. Hansjakob Reimer ging mit versonnenen Augen den blumiger« Ackerrain hinab, hatte beide Hände tief in die Taschen seiner manschesternen Beinkleider vergraben, die leinene Schirmmütze in den Nacken gerückt, daß sich das Weiß der Stirn gegen den übrigen Teil des sonnengebräunten Gesichts scharf abhob, und schob eine langgestielte Arnikablüte nach denklich aus einem Mundwinkel in den anderen. Die zier lichen Rispen des Sauerampfers und die zarten Kelche der Glockenblumen, die den Rain in ein liebliches Svinmergewand kleideten, starben zitternd unter dem schweren Aufsetze«« seiner Füße, und goldschimmernde Käferchen, die bei den bunten Blumen zu Besuch waren, wurden mit ihren freundlichen Wirten zermalmt. Ringsum stand das reifende Korn in seiner goldenen Iulischöne, war mit einer Fülle leuchtender Zyanen geschmückt und harrte mit leisem Erschauern des erntekündenden Sensendengelns vom rotdachigen nahen Dorfe her. Aber Hansjakob Reimer ging achtlos an aller Schöne und Pracht des Hochsommers vorüber, sah die reiche Fülle der Felder, seiner Felder, kaum, sondern behielt das versonnene Grübeln in seinen Augen und änderte das schwerfällige, rücksichtslose Aufsetzen seiner Füße nicht zu einem leichteren, freieren Dahin schreiten, wie es dem Landmanns eigen ist, wenn er zur Zeit der Fruchtreife durch seine Kornbreiten geht. Da, wo der blumige Rain sich nach mancherlei Windungen zu einer vor Wochen gemähten Wiese hinfand, stand dichte« Weidengebüsch im Schmuck silberweißer Blätter, umrahmt von Vergißmeinnicht und Hahnenfuß, der sich mit seinem knalligen Gelb prahlend zwischen den blauen Sternen breit machte. Hans jakob erreichte dieses Gebüsch jetzt, stand einen Augenblick still, als wüßte er nicht, was er wolle, und warf sich dann plötzlich mit einem tiefen Aufseufzen in den Schatten der schwanken Weiden, mitten hinein in die Fülle des schmückenden blau gelben Kranzes, daß ob der neuen Rücksichtslosigkeit hundert und aber hundert Kelche lautlos klagend ktarbcn. Er schleuderte die Leinenmütze ein gut Stück zur Seite, wie es schien, mit einer ärgerlichen Bewegung, verschränkte die Arme unter den Kopf und starrte dann, leise blinzelnd, zu dem mattblauen Sommerhimmel auf, an dem weiße Wolkenfetzen in wunder lichen Gebilden kaum merklich dahinzogen. Es war eine zehnmal nichtsnutzige, vertrackte Geschichte l Eine Geschichte, die Hansjakob seit Wochen keine Ruhe ließ, ihm die Freude an seinem Felde nahm, am Leben überhaupt, sogar seinem gesegneten Appetit Abbruch tat und ihm manche Stunde des gesunden Schlafes raubte. Denn Hansjakob Reimer sollte heiraten. Und er wollte nicht! Aber seine Mutter wollte es. Nicht nur einmal während eines Tages, manchmal drei-, viermal und noch öfter sagte sie ihm etwa folgendes: „Hansjakob, du bist ein Stück in di« Dreißig hinein, dein Hof ist der beste, zehn Meilen in der Runde, und inan kann nicht sagen, daß du von Gesicht und Natur ein Unebener seist. Was soll dein langes Gezierei Einmal mußt du ja doch heiraten. So tu's bald. Meine Knochen sind mürb und lahm. Kein Wunder auch! Nächsten Martini werd' ich siebzig. Ich kann der Wirtschaft mit ihrer ganzen Hatz und reichlichen Unrast nicht mehr lange oo» stehen. Da ist eine junge Bäuerin am Platze. Und ich weiß eine für dich. Die Kathrin vom Lindenhok drüben in Welzow würde nicht nein sagen. Du solltest da bald einmal anfragen, ehe dir das Mädchen ein anderer wegschnappt." Die alte Reimerhofbäuerin hatte mit solcher Rede nur recht. Aber ihr Hansjakob wollte das nicht wissen. Er sagte zwar nicht ein rundes Nein, zog aber, sobald man ihm mit der Heiraterei kam, die Stirn kraus, kraute sich mit der aus« gearbeiteten, sonnengebräunten Rechten hinter dein Ohr und zuckte vieldeutig die Schultern. Wollte das Gerede gar kein Ende nehmen, so griff er zur Mütze und ging ins Feld. Wie auch heute, wo er noch dazu die Speckkläße, die es zum Mittag gegeben und die sein Leibgericht waren, verärgert im Stiche gelassen hatte. Nein, man hatte an keiner Sache mehr Freude! Und nur de» vertrackten Heiraten» wegen! Die Gründe für seine Abneigung gegen ein Ehebündni« waren ihm selbst so gut wie unklar. Er wußte nur: Ich mag nicht. Am allerwenigsten di« Kathrin drüben au» Welzow. Denn di« sollte nach dem Gerede der jungen Burschen i» Dorf »ine aar Schlimme sein, die den Mund arg auf de» echten Flecke hatte, mehr, al» gut war, und um den Pfennig Nur de» wog ab und keinen A Rüben-1 denen d, di« fleißi Die gefüllt r hatten n einiger k Auck Schaffen paar Ta reichgesch hatte, zu geöffnete in das ! schluß z. Er i Mensch herging. Heiraten gefehlt, Reimerh Schweig. Bemühu Jed« Katharin zusamm« mittag d wurde, beisührer lange Er hab's ni Kathrin Ham vor maß nach gei heimlich stichigen es langst Ernst nie „Me gesagt? deiner dc für allem am nächs Die!) Glieder r verlassen. »Ich den Weg andere." »Sch das böses zur Seite Drau da» wird walt anq fährt der Hans lang nicht mit seiner als ihm s Kopf so r stand für ihm zunä aber schlst schon frü Entschluß Er st vor sich h »Mut überlegt, fahren " Da lä als sie in licher Zus ist gut, da Katho Kirchgana versessen nicht eb, zwei Lr greifen i Hose ntch gefährtti mit ein« Grashal Siderwi We< da. Fre ein Mal Weile. Iedensal nicht! 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