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Amts- un- Anzeigeblatt Mr den amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Zeile 12 tti §<rnsprecher Nr. 210. Trichetnt täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. s„u H-n-.d-hn, R.d-!,,U,I 1,»» Lind,mann, d.id. Wd<nft°« - — . . 61 Zatzrs»»-. — >8 Freitag, des 23. Jamar Bezugspreis Vierteljahr!.M.1.50 einschliehl des „Dllustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Voten sowie bei allen Ueichspostanstalten. M Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, i^gUvMUlI Nenheide, Gberstützengrün, Schönheide, 5 chönheiderhammer.Sosa, Unterstützengrün,Wildcnthal usw. »reitaa, den 23. Januar 1914, avrud» « Uhr. Die Tagesordnung ist am Anschiagebrett im hiesigen OcsscMche Gemciadcratssitzang za Schönheide R°,»°u„ ,u Schönheide, am 21 Januar 1914 Dkl GtlNtiNdeNörstaNd. Tagesgefchichte. Deutschland. MandatsnieLerlegung. Ler Reichstags- abgeorduete von Liebert (Reichspartei),. 14. Sachsen (Bor«a), hat sein Mandat niedergelegt — Die Wahlprüfungs-Kommission des Reichstages hat die Wahl von Halenr (Reichst».), 5- (Marien»verdvr), für ungültig erklärt. — Ei«e neue Erklärung des General leutnants v. Kracht. Generalleutnant v. Kracht sendet der „Kreuzzeitnug" ein Schreiben, in welchem er zu seinen bisherigen Erklärungen folgende Er gänzung gibt: Das Wort Courage habe ich von mir gar nicht gebraucht. Es wurde Kurasch ausgesprochen nüd jedesmal angowendet, wenn ein Truppenteil ei nen anderen unterstützte oder wenn die Artillerie in Stellung Anfuhr. Tann sagte man, man habe wie der Kurasch. Das Wort wurde täglich gebraucht, ohne daß man damit sagen wollte, daß man sonst keine Courage hätte Das als Beleidigung hinzustellen, ist geradezu abgeschmackt. Im vorliegenden Fall hat das Wirt auch ein Bayer gebraucht und nicht ich. — BevorstehendeErmäßigungdcsReichs- bankdiskonts. Der Zentralausschuß der Reichsbank ist zum heutigen Donnerstag, vormittag 10'/, Uhr zu einer Sitzung einberufen worden. Wie verlautet, wird eine Diskontermäßigung beschlossen werden. — Das, Urteil im Tilianprozeß Indem Prozeß gegen die Zeugoffiziere Tilian und Genossein, gegen die in der Revisions-Instanz in den letzten Ta gen En Berlin verhandelt wurde, verurteilte am Mitt woch das Oberlriegsgericht die Zeug-LeutNants Schleuder und Hin st wegen erschwerten militä rischen Ungehorsams und passiver Bestechung zu je 6 Wochen verschärftem Stubenarrest, den Feuer werker Schmidt wegen erschwerten militärischen Un gehorsams und Bestechung zu 4 Wochen gelinden Arrest, den Zeugleutnant Hoge wegen erschwerten militäri sche« Ungehorsams zu 3 Wochen verschärftem Stu benarrest. Bei Schleuder, Hinst und Schmidt sind je 14 Tage, boi Hoge 7 Tage aus die Untersuchungs haft aNgccechnet worden. Bezüglich des angellagten Zeugleutnants Tilian ist das Versahreit Wei-» gen Verjährung eingestellt, wegen Bestech ung auf Freisprechung erkannt worden Bezüglich des angeklagten Oberintendantursekretärs Peiser hat der Gerichtshof nicht mit Sicherheit für nachgewie- fen erachtet, daß er Nachrichten an Brand gegeben und sich bestechen habe lassen, er wurde deshalb fre^ gesprochen. — Kein Regierungswechsel in denRe»ch »- landen. Die „Köln. Ztg." meldet auS Berlin: Die in mehreren Blättern bereit« erfolgte Namhaftmachung von Nach folgern für die höheren Regierungsstellen dcS Reichslandes wird auf Erkundigung an zuständiger Stell« als reine Ver mutung bezeichnet. Ein Beschluß über Personenverändemngen in der Verwaltung Elsaß-LochringenS ist nicht gefaßt. giranrreich. Zum Pariser Besuche Venizelos. Der „Mati«" setzt die von König Konstantin am 8. Sep tember in Berlin gehaltene Rede einer Rede des Mi nisterpräsidenten Venizelos, die dieser am Dienstag tu Puris hielt, gegenüber und bemerkt: Dies« beiden TviNksprüche widerstreiten einander vollständig. Wer vertritt da Griechenland? Der König oder der Mi nisterpräsident? Wo ist die griechische Nation? Wo ist die öffentliche Meinung Griechenlands? Steht sie auf König Konstantins oder auf des Ministerpräsi denten Seite? Frankreich muß dies wissen! Solange Griechenland mit seiner Begeisterung zwischen Deutsch land und uns schwankt, haben wir keinen Grund, un sere Freundschaft Griechenland zuzuwenden Möge Griechenland zwischen seinen beiden Regierungen, den beide« Reden und den beiden Haltungen wählen. England. Zum Untergang des „A. 7". Nach ü- tägigem Suchen ist es Mittwoch gelungen, die Lieg« stelle des gesunkenen Unterseebootes „A 7" festzustellen — Transportarbeiter ausst and. In Hon do» sind die Kohlenträger und Fuhrleute in der Zahl vo» 7—10000 in den Ausstand getreten, «in emen höhere» Lohn zu erzwingen. Etwa 200 Kohlenhaud- lu»gen werden davon betroffen «o» «alka». — Wiede rauf »ahme der tür tisch- griechische» Beziehungen. Der neue türkische Gesandte am griechischen Hofe Chalib Bey und das Personal der Gesandtschaft sind in Athen angelommen. Chalib Bey hat sofort seinen Posten angetreten. Gr wird am selbe» Tage dem König sein Beglaubigungs schreiben überreichen, an dem der neue griechisch? Ge sandte in Konstantinopel, der ehemalige Minister des Auswärtigen, Panas, dem Sultan sein Biglaubigungs schreiben überreichen wird. Onlliche und sächsische Mchrichttu. — Eibenstock, 22. Januar. Für und wider die Talsperren lautet der Titel einer Broschüre, die eine Zusammenstellung von diesbezüglichen Pressestimmen enthält. Am 8. Dezember 1913 hatte sich unter dem Vorsitze des Herrn Oberbürgermeister» Keil Zwickau ein freier Ausschuß zur Prü fung der wirtschaftlichen Vorteile und Nachteile der im Mu l- dengebiet geplanten Talsperren gebildet. Dem Ausschüsse find auS Eibenstock folgende Herren beigetreten: Stadt rat Diersch, Stadtrat Heckel, Stadtv.-Vorsteher Rechtsanwalt Hußf« rther. Außerdem hat der Aus schuß beschlösse«, neben anderen Herren auch die Herre« Bergrat Edler v. Querfurth i» Schönheider hammer u. Bürgermeister H e sse in Eibenstock zu bit> te«, dem Ausschuß beizutreten. Dieser Ausschuß beab sichtigt, wie es i« dem von Herrn Oberbürgermeister Keil-Zwickau gezeich»eten Vorwort heißt, die Frage, ob die für das Mulde»gebiet geplanten Talsperren de» Gemeinden, den Industriellen, den Haus- und Grund besitzer» und den Mietern wirtschaftlich zum Vorteile oder zum Nachteile gereiche«, eingehend zu erörtern u»d auch die Beteiligten selbst zu dieser Prüfuug anzu regen. - Der Ausschuß hat deshalb die bisher in der Talsperre«angelegenheit erschienenen Presse-Stimme» die für u»d wider das Talsperren-Projekt laut gewor den sind, gesammelt und sie den Beteiligten zur Prü fung übergeben, ohne zur Zeit zu diesen Aeußeruugen selbst Stellung zu nehmen. — Dresden, 20. Januar. Ein interessant«? Tele gramm des Kron Prinzen Georg ist dem Militär verein „Kaiserliche Cchutztruppen" zu Dresden zugegangen. Der genannte Verein halte den Kronprinzen anläßlich seines 21. Geburtstages beglückwünscht, worauf ihm folgendes Ant worttelegramm de« Kronprinzen zugegangen ist: „Militär- verein Kaiserliche Schutztruppen, Dresden. Für Ihre treuen Wünsche danke ich Ihnen herzlichst und bitte Sie, Ihren Teil zu der noch sehr mangelnden Aufklärung über die Bedeutung und Güte unserer Kolonien beizutragen. Kronprinz Georg." — Dresden, 21. Januar. Heute mittag kurz vor 12 Uhr landete auf dem Kaditzer Flugplatz das um 8 30 Uhr in Berlin-Reinickendorf auigestiegene Militärluftschiff „M 4' glatt vor der Luftschiffhalle. Das Luftschiff, da» vom Hauptmann von Jena geführt wird, wird einige Tage in Dresden bleiben. — Dresden, 21. Januar. Die Haussuchungen bei der Zigarettenfabrik Georg A. JaSmagi A.-G. und verschiedenen anderen Dr«sdner Zigarettenfabriken haben ein überraschend umfangreiche» Mate rial ergeben, da» die Erwartungen der Gerichtsbehörden bei weitem übertroffen hat. Es sollen Firmen belastet sein, von denen man bisher geglaubt hatte, sie hielten sich vom amerikanischen Tabaktrust fern. Vor allem sind die bei der Ja»matzi-A-G. beschlagnahmten Briefschaften von höchstem Wert, da Ja«matzi den Mittelpunkt de» amerikanischen Trust» in Deutschland bildet. Ueber da» Ergebnis der Untersuchun gen wird vorläufig nicht» in die Oeffentlichkeit dringen, da alle beteiligten Personen sich zum Stillschweigen verpflichtet haben — In Berliner »ingewethten Kreisen neigt man der Anficht »u, daß die Hausdurchsuchungen in Dresden darauf zurückzusühren sind, daß die dem Trust angehörenden Fir men sich geweigert Haden, der Reaeirung da» Material zu der geplanten Enquete über die Beziehungen der deutschen Zigarettenindustrie zum Trust herauszugeben — Leipzig, 21. Januar. Nu» Metz wird gemeldet: Der verantwortlich« Redakteur der „Lctpz Neucst. Nachr', Karsten, ist auf Grund einer Prioatklage de» früheren Vorsitzenden des „Souvenir Allacien Lorraine", Jean, vom Schöffengerichte wegen Beleidigung zu 30 Mark Geld strafe und Publikation des Urteils in seinem Blatte verur teilt worden. In einer Pariser Korrespondenz des Blatte» war mit deutlicher Anspielung auf den Privai klüger der AuS- druck „WackeS" gebraucht worden. — Mittweida,21.Januar. Die Trümmerstätte des Marktes bildet unausgesetzt das Ziel vieler Fremden. Gestern war die Feuerwehr damit beschäftigt, Brandmauern niederzulegen und die immer wieder aus dem Schutt Heroor brechenden Flammen zu löschen. Abends fand eine vom reichstreuen Bürgerverein einberufene Versammlung statt, in der eine Hilfsaktion eingeleitet wurde. Es wurde sofort ein Komitee gewählt, an dessen Spitze Herr Bürgermeister Freyer steht. ES gilt sowohl der augenblicklichen Not zu steuern, als auch stark geschädigte wirtschaftliche Existenzen vor dem Zusammenbruch zu bewahren. Der Technikum-Anlagenfest- Verein bewilligte auS seinen Mitteln den Betrag von 1000 Mark zu ersten Hilfeleistungen. Dreißig angesehene Bürger beginnen morgen mit einer Haussammlung. Ehemalige, jetzt auswärtige Mittweidaer, die etwas spenden wollen, werden gebeten, ihre Gaben an die Spar- und Kreditbank Mittweida zu senden. Die hiesigen WohltätigkeitSvereine stellen größere Beträge bereit. Für Brandversicherte ist eine juristische Be- ratungsstelle «nicht«! worden. — Schwarzenberg, 21. Januar. Bei der heutigen Wahl der Vertreter der Höchstbesteuerten zur BeztrkS- versammlung wurden gewählt die Herren Kommer zt enr a t S tad trat Eugen Dörffel-Eibenstock mit 115 Stimmen, Fabrikbesitzer Köthner-Lößnitz mit 99 St„ Kommerzienrat Alwin Bauer-Niederlößnitz b«i Dresden mit 91 St., Fabrikbesitzer Dr. Han» Geitner-Schneeberg mit 79 St. Die nächsthöchfte Stimmenzahl erhielten die Herren Stadtrat Paul Fischer-Aue mit 75 St. und Fabrikbesitzer Röhling- Lauter mit 44 St. Neugewählt ist somit an Stelle des Henn Stadtrat Iuliu« Bochmann-Aue, der eine Wiederwahl ab gelehnt hat, Herr Fabrikbesitzer Köthner-Lößnitz — Plauen, 21. Januar. In der vergangenen Nacht ist der erste Direktor der Voglländischen Maschinenfabrik A-G., Robert Zahn, der sich als Maschineningenieur besonders auf dem Gebiete der Stickmaschinen einen Namen gemacht hatte, gestorben. Seine bedeutendste Erfindung ist der „Zahnsche Stickautomat". . — Fa l k en st ei n i. V., 21. Januar. In Frtedrichs- grün ist gestern da» Anwesen de» Stickmaschinenmeisters Hoch- gtschwender ein Raub derFlammen geworden. Die Feuerwehr war infolge der herrschenden großen Kälte außer stande, Wasser herbeizuschaffen. — Der sächsische Kriegsminister General oberst Freiherr v Hausen soll nach der Mitteilung eine» sächsischen Blatte» die Absicht haben, im Frühjahr d. I». in den Ruhestand zu treten. Au» absolut zuverlässiger Quelle können wir mitteilen, daß diese Meldung den Tatsachen nicht entspricht. Damit entfallen auch die Kombinationen, die hinsichtlich des Nachfolgers usw. an jene Nachricht geknüpft worden sind. — Neuer Schmuck im Fichtelberghaus. In der „Berliner Ecke" im Fichtelberghause hat jetzt ein wunder voller Tischleuchter Aufstellung gefunden, der das besondere Jnterrsse eine» jeden Besucher» heroorzurufen geeignet ist. Er ist ein Produkt der Kaiserlichen Majolika-Manufaktur in Eadinen und trägt in seiner unteren Schale viermal den Kaiserlichen Stempel, die Kaiserkrone und den Fabrikoermerk „Cadinen". Der Leuchter ist m d«r Silberwarenfabrik von Georg Bormann in Dresden mit schwerem Silberbeschlag und einem Eberzahn al» Griff verziert worden und mit einer ein gravierten Widmung des Herrn Bormann an den Erzgebirgs verein Brrlin versehen. Da» herrliche Stück hat einen Wert von 150 Mark und stellt einen Schmuck nicht nur der Ber liner Ecke, sondern d«S ganzen Ftchtelberghause« dar. — Weipert i. Böhm., 21. Januar. In einer Felsen höhle fand man sechs Schulkinder im Alter von sieben bi» zwölf Jahren erfroren auf. Sie waren auf dem Heimweg von der Schul« vom Schneesturm überrascht worden. Sächsischer Landtag. Dresden, 21. Januar. Erste Kammer. Inder Ersten Kammer wurde heute die feierliche Einweisung de» Kronprinzen Georg als Mitglied des HauseS vorg«nommen. Auf d«r Treppe der großen Bor- balle am Haupi«ingange machten die Sekretär« Graf zur Lipp« u Oberbürgermeister Dr. Käubl«r die Honneur». Um 11'.Uhr