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Amts- und Anzeigeblatt Ur den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Fernsprecher Nr. 21V. Nel^-Kdr.: Amtsblatt. Drucker und Verleger: Emil Hannebohn, verantwortl. Redakteur: ErnstLindemann, beide Eibenstock. vezugspreis vierteljährl. IN. 1.50 einschließl. des „Jllustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Voten sowie bei allen Neichspostanstalten. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. für Eibenstock, Larlsfeld, Hundshübel, Neuheide, Vberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wild^ L«L4 —S1 — Mittwoch, des 14 Jamm Mgemciiie Ottskrmkcnkaffe Eibeüstock—Land. Für die Arbeitgeber und Versicherten, die vom 1. Januar 1SI4 an bei der obenge nannten Ortskrankenkasse meldepfsichtig werden, bez. dieser anzugehören haben, gilt folgende Klasseneinteilung und Aettragsverechnung: Täglicher Arbeitsverdienst 8 Grundlohn Stufe dec Kranken- Verstcherung Klaffe der Invaliden- cn rn vrriuyerung Wö Be ü 8 L Pf- chent ttrag N A Pf. sicher zur v e iS Pf- Ar L 0 L Pf Da beitg zur 's N A Pf- von Wer L e 8 iS Pf. Z Krankenvers. Li der cbeitn »er z N 8 e? Pf- eh- ur ! 8 iS Pf. s Tägliches Kranken- ' geld s Sterbegeld bi»-Mk.6O Pf. 0.50 la I 9 16 25 3 8 11 6 8 14 0.25 10.00 v. — , 61 bi» 1 , 16 » 0.90 Ib l 15 16 31 5 8 13 10 8 18 045 18.00 von 1. „ 17 bis 1 , 50 - 1.30 Ila II 21 24 45 7 12 19 14 12 26 065 26.00 von 1 , 51 bis 1 , 83 l.70 II d II 27 24 51 9 12 21 18 12 30 0.85 34.00 von 1 , 84 bis 2 , 34 2.10 III» III 33 32 65 11 16 27 22 16 38 1.05 42.00 von 2 , 35 bi» 2 , 83 260 III b III 39 32 71 13 16 29 26 16 42 1.30 52.00 von 2 „ 84 bis 3 , 34 3.10 IVa IV 48 40 88 16 20 36 32 20 52 155 62.00 von 3 „ 35 bi» 3 , 83 360 IV b IV 54 40 94 18 20 38 36 20 56 1.80 72.00 von 3 , 84 bis 4 „ 50 4 20 Va V 63 48 111 21 24 45 42 24 66 2.10 84.00 über 4 . 50 » 5.00 Vb V 75 48 123 25 > 24 49 50 24 74 2.50 100.00 Für Lehrlinge aller Art, die ohne Entgelt (Kost, Wohnung oder Barlohn) tätig sind, betragen die Beiträge nur ?/, der niedrigsten Lohnstufe zu, Krankenversicherung. Beiträge zur Invaliden- und Hinterbliebenen-Verficherung kommen für diese Lehrlinge nicht zur Er hebung. Bei der Invalidenversicherung tritt die Beitragspflicht vom vollendeten 16. Lebens jahre deS Versicherten ab ein. Für Ersatzkafsen-Mitglieder, deren Rechte und Pflichten auf Antrag (8 517 der Reichs- Vers.-Ordnung) ruhen, haben die betreffenden Arbeitgeber nur den eigenen Beitragsteil an die Kaffe einzuzahlen: der Anteil der Versicherten fällt weg. Arbeitgeber, welche derartige Ersatzkaffenmitglieder beschäftigen, haben ein Verzeichnis derselben bet den zu errichtenden Zahl- und Meldestellen einzureichen. Die Herren Arbeitgeber weisen wir besonders darauf hin, daß die Zuteilung der Ver sicherten in die richtige Lohnstufe nur erfolgen kann, wenn bis zum 15. Januar 1914 ein genaues Verzeichnis der beschäftigten Personen mit Angabe des derzeitigen Wochenverdienste» bei der Kassenstelle eingereicht wird. Arbeitgeber, die dieser Aufforderung nicht nachkommen, sind für alle Nachteile, die einem Versicherten entstehen, verantwortlich Im übrigen wirv auf die Bestimmungen der Satzun gen verwiesen, die vorderhand an Kassenstelle eingesehen werden können. Gemäß 8 102 der Satzung wird gleichzeitig bekannt gegeben, daß der Kassen Vorstand auf Lie Zeit vom 1. Januar 1914 bis 31. Dezember 1917 aus folgenden Herren besteht: 1. Fabrikbesitzer und Kommerzienrat Toellt, Blauenthal; 2. Stickereifabrikant Paul Tröger, Hundshübel; 3. Fabrikbesitzer Ernst Friedrich, Carlsfeld als Arbeit geber, 4. Buchhalter Paul Arnold, Wolfsgrün; 5. Werkmeister Gustav Adolf Lanm- qarten, Carlsfeld; 6. Werkführer Bruno Kaiser, Wolf-grün; 7. Werkführer Ernst Schott, Blauenthal; 8. Schutzmann Bernhard Voigt, Neidhardtsthal; 9 Vordrucker Egon Zeiher, Hundshübel als Arbeitnehmer. In der am 31. Dezember 1913 abgehaltenen Sitzung wurde: 1. Herr Fabrikbesitzer Kommerzienrat Toelte al« Vorsitzender des Vorstandes, 2. Herr Fabrikbesitzer Ernst Friedrich als erster Vertreter de« Vorsitzenden und 3. Herr Werkführer Kaiser, WolfSgrün als zweiter Vertreter deS Vorsitzenden gewählt. Blauenthal, am 7. Januar 1914 Der Borstand der Meuteinen Ortskrankenkasse Eibenstock—Land. Lorke, Vorsitzender. Abgesehen von dringlichen Fällen werden vom 15. Januar 1914 ab die Kaffe, die Gertcht-schretbereie« und die Gertchttvollzieherei des unterzeichneten Amtsgerichts von 8-S Uhr vormittags und vo» S Uhr nachmittags a« für das Publikum geschloffen sein und Anbringen in Grundbuchsachen und anderen Angelegenheiten der frei willige« Gerichtsbarkeit »nr vormittags von N -1 Uhr entgegengenommen werden Eibenstock, den 10, Januar 1914. Königliches Amtsgericht. Wegen vorzunehmender Reinigung bleiben die Expeditionen der hiesigen Gemeindever waltung, des Standesamtes sowie der Sparkaffe Arettag und Sonnabend, den 1V. und 17. ds. Ms. geschloffen. Unausschiebbare Geschäfte werden an diesen Tagen vormittags von 1t—12 Uhr erledigt. Schönheide, am 12. Januar 1914. Der Gemeindevorftand. Tagesgeschichte. Deutschland. - Dejr Kamps für dis Kirche. Am letz ten Sonntag waren die Gotteshäuser ganz Großber- lins überfüllt. Der Kampf gegen die Kirche hatte (den Kampf für die Kirche ausgelöst. Um den Ge- merndemitgliedern innerhalb des gewohnten gottes- diensMchen Rahmens die Not der Kirche d.arzulegen, war ein allgemeiner Kirchensonntag einberufen morden, — Reise des, Statthalters von Wedel nach Berlin. Der Statthalter Gras Wedel begibt sich lam Donnerstag nach Berlin Er kehrt am Mon tag, 19. Januar, nach Straßburg zurück. - Die Rechtfertigung der Zaberner Post-Bev waltun g. Nach Zeitungsberichten hatte Obexst von Reutter in der Verhandlung vor dem Kriegsgericht ausgesagt, daß die Postbehörde in Zau bern Karten mit beleidigendem Zuschriften a« ^Offi ziere unbeanstandet bestellt habe, während Karten, auf denen das Verhalten der Offiziere gelobt wurde, zu- nückgehalten worden seien. Oberst vom Reutter hat einem Vertreter der Postverwaltung gegenüber erklärt, datz er eine so schwere Beschuldigung gegen das Post amt in Zabern nicht habe aussprechem wollen, seiche vor Gericht gemachte Aussage sei entstellt wissdergeiq geben worden Es seien aber im Wirklichkeit Unregel Mäßigkeiten bei der Bestellung der fraglichen Sen dungen vorgekommen. Die postseitig eimgeleiteto Un- torfuchimg hat ergeben, daß bei der nach vielem Hun dewten zählenden Menge der in Zabern für einzelne Offiziere eingegangenem Schmähkarten tatsächlich ein zelne Sendungen mit erkennbar beleidigenden Angaben in der Hast des Dienstbetriebes (?) der Aufmerksam keit des Personals entgangen sind. Diese Fälle sind aber im Hinblick darauf, daß viele Hunderte von Schmähkarten in Zabern als umzulässig erkannt und zurückgesandt worden sind, als vereimzelt zu betrachten Bon den ebenfalls zahlreich e-»gegangenen Zustim mungSpostkarten usw sind nur zwei vom Personal wegen Zweifels gegen die Zulässigkeit eines darin ent Haltenen Ausdruckes zunächst beanstandet morde«. Bri de Karten sind aber auf Anordnung des Postamtes den Empfängern ausgehändigt worden, und zwar die eine ohne jede Verspätung, die andere auf dem nächsten, Bestelltagc. vefterreich»Ungarn. - Trau ung Franz Kossuths am Kran kenbett. Kranz Kossuth, der bekanntlich seit eini gen Tagen schwer krank darmiederliegt, wurde, da die Aerzte das Aeußerste befürchten, am Montag mittag am Krankenbette durch den Bürgermeister vom Buda pest mit der Witwe Gräfin Benyoveszli, mit der er sich vor einiger Zett verlobte, getraut. Italien. — Ehzpriester an St. Peter. Der Papst ernannte dem Kardinalstaatssekretär Merry del Val zum Erzpriester an der Peterskirche und zum Prä fekten der Kongregation an Stelle des verstorbenem, Kardinals Rampolla. H-llanv. - Akademie füv internationale-Recht. Die im Kriedenspalast abgehaltenen Besprechungen ha ben zur Gründung einer Akademie für internationales Recht geführt. Arankreich. - Venizelos in Paris. Der griechische Ministerpräsident Venizelos ist Montag nachmittag in Paris eingetrosfen. — Delcasse demissioniert. Delcassä hat ein Demissionsgesuch eingereicht. Der Ministerrat hat am Montag das Demissionsgesuch des Petersburger Botschafters Delcassß angenommen. Der Präsident der Republik hat das Dekret unterzeichnet, durch das Pa- leologue zum Botschafter in Petersburg ernannt wird. Bo» Balkan Die türkisch-serbischen Verhand lungen abgebrochen. Die türkisch-serbischen Frie densverhandlungen werden in diplomatischen Kreisen als abgebrochen betrachtet. Die Delegierten sind fett zwei Wochen nicht zu Verhandlungen zusammenLette- ten. Von serbischer Seite wird erklärt, daß diese Un terbrechungen veranlaßt seien durch neue Forde rungen der Türkei in Fragen, die schon dreimal be sprochen und angenommen worden seien. So seien die Kragen der Nationalität der Vatuf- und der musel manischen Gemeinden noch strittig. Die serbische Re gierung sei entschlossen, diese Frage im Wege der Ge setzgebung zu lösen, ohne iM dem Kriedensvertrage eine Verpflichtung der Türkei gegenüber zu übernehmen. Die Position des Generals Liman v. Sanders. In Pfortetreisen sieht man die Ent Hebung des Generals Liman vom Kommando des ersten Korps sn Konstantinopel und seine Ernennung zum Generalinspekteur der Armee und der Militärschulen als endgültig an. Die Aenderung in den General Lt- man zugcdachten Funktionen ist, Ivie offiziös erklärt wird, nicht die Folge irgend eines Schrittes seitens Rußlands, sondern ist ausschließlich der Initiative des Kriegsministers Enver Pascha zuzuschretben, der in einer Besprechung mit General Liman diesem seine Ab sicht mitteilte, ihm das Generalinspektorat über die Armee anzuvertraueu und ihm die Last des Komman dos über das erste Korps abzunehmen. Liman ant wortete, er sei zur Reorganisation der ottomanischen Airmee, gleichgültig in welcher Eigenschaft, bereit. In politischen Kreisen »vird übrigens geglaubt, daß die Aenderung geeignet sei, Rußland zufriedenzustellon Ein Zirkular der Pforte über die In sei frage. Wie verlautet, hat die Pforte an ihre Vertreter im Auslande ein Zirkular gerichtet, in wel chem sie an die Vorbehalte erinnert, als sie das Schick sal der Inseln den Großmächten anvertraut und her- vorhcbt, daß die Zuweisung von Chios und Mytht lene an Griechenland die ostanatolischen Reformen be einflussen, die Ruhe auf dem anatolischen Kontinent und den Handel Smyrnas schädigen könne. Die Pforte lehne die Verantwortung für die bösen Folgen ab, falls die Mächte Entscheidungen treffen, die dem Jute reffe der Türkei zuwiderliefen