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EeneralS, Exzellenz ».Kirchbach geaeben wurde. Anwesend war da» gesamte Offizierkorp». Der Stadtkommandant, Generallewnant Cxz Krug v. Nidda, hielt die Festrede. — Nachfolger imKom mando des 19. Armeekorps ist der Kommandeur der 4. Division Nr. 40 in Chemnitz, Se. Exzellenz General der Kavallerie von Laffert. — Freiberg, 25. November. Der Arbeiter Robert Bernhardt aus Wilmsdorf bei Dippoldiswalde wurde heute vom Schwurgericht wegen Brandstif tung zu drei Jahren sechs Monaten Zuchthaus ver urteilt. Bernhardt hatte 25 Pfennig seinem Dienst herrn, dem Gutsbesitzer Oswald Kaden in Lungwitz, zu wenig abgelicfert und war deshalb mit dem über 70 Jahre alten Mann derart in Streit geraten, daß es zu Tätlichketten gekommen war. Aus Rache dar über setzte er Wohnhaus und Scheune in Brand und Kaden, der nicht versichert hatte, ist dadurch beinahe in den Bettelstand herabgebracht worden. — Zschopau, 26 November. Im sächsischen Lehrer seminar zu Zschopau erkrankten nach dem Genuß des MittagSessenS 90 Seminaristen unter Der- giftungSerscheinungen. Neun Erkrankte mußten ins Kranken haus gebracht werden, die übrigen erholten sich bald wieder. Da die krankhaften Symptome bald nach dem Mittagessen auftraten, sind die Speisereste zur chemischen Untersuchung etngesandt worden, deren Ergebnis noch nicht bekannt ist. Infolge der Massenerkrankungen war daS unbegründete Ge rücht aufgetreten, die Seminaristen seien an Cholera erkrankt. — Au«, 25. Nov. In den letzten 8 Tagen sind hier wiederholt falsche Zweimarkstücke mit dem Münz zeichen und dem Bild Kaiser Wilhelms II. angehalten worden. Sie sind ziemlich gut geprägt, greifen sich fettig an und haben einen matten Klang. Amtliche Mitteilungen au- der 37. Sitzung de» Stadtrate- Eibenstock vom 28. Oktober 1913. Anwesend: b RatSmitglieder. Vorsitzender: Herr Bürgermeister Hesse, Ritter pp. — Ohne Gewähr für daraus abgeleitete Rechte. — 1) Ein elektrischer Hausanschluß wird genehmigt. 2) Zur geplanten Errichtung eines Holzschuppens zwischen Bachsttaße und innerer Auerbacherstraße niuß die Genehmigung aus grund sätzlichen Erwägungen versagt werden. 3) Da» Ankleben der Ankündigungen an städtischen Anschlagestellen wird bis auf weiteres an den Lohnbolen Herrn Hugo Tröger hier vergeben 4) Fall« die Wasserdurchlässe in der Bahnhofstraße von dem Straßen- unterhaltungspflichtigen gereinigt werden müssen, soll die Reinigung durch städtische Arbeiter erledigt werden. 5) Für die Handels- und Gewerbekammerwahlen werden die Wahl letter und deren Stellvertreter bestimmt. 6) Die Ehefrauen der Schulhausleute werden zur Invalidenversiche rung ange.ireldet. Die Versicherungsbeiträge will man ganz auf die Stadttasse übernehmen. 7) Als Tag der StadtoerordnerenergänzungSwahl wird der 8 De zember dieses Jahres bestimmt. 8) Es wird Kenntnis genommen . ». von einer Einladung des Sächsischen Fischereivereins zu seiner Fischereiausstellung, b. von der Genehmigung der Gemeindesteuerordnung für die Dauer des Jahres 1014, c. von Gewährung staatlicher Beihilfen für Handels- und Ge werbeschule. Beschlüsse wurden ferner gefaßt in 3 Bau-, 4 Steuer-, 1 Straf- und 3 oerschredenen Angelegenheiten. Sächsischer Landtag. Dresden, 26. Noobr. Die Erste Kammer, die heute vormittag 11 Uhr zu ihrer 2. öffentlichen Sitzung zu sammentrat, beschäftigte sich zunächst mit der Wahl von drei Mitgliedern und drei Stellvertretern in den Landtagsauslchuß zur Verwaltung der Staatsschulden. Auf Antrag des Herrn Geh. Kommerzienrats Waentig-Zittau wurden durch Zuruf die bisherigen Mitglieder wiedergewählt. Der zweite Punkt der Tagesordnung betraf den Bericht der vierten Devuuuicn, die Zusammenstellung der während des ordentlichen Land tages 1911/12 von den Kan mein gefaßten Beschlüsse und gestellten Anträge und der darauf erfolgten Erledigungen und Entschließungen betreffend. Wirkt. Geh. Rat Kammer- Herr v. Schönberg erstattet hierzu den Bericht. Eine Debatte fand nicht statt. Damit war die Tagesordnung erledigt. Nächste Sitzung morgen vormittag 11 Uhr. Auf der Tages ordnung steht u. a. der mündliche Bericht der zweite Depu tation über das Königl. Dekret Nr. 11, die vorläufige Er hebung der Steuern und Abgaben im Jahre 1914 betr. Dresden, 26. November. Zweite Kammer. Am Regierungstische sämtliche Minister und zahlreiche Kommissare. Präsident D r. Vogel eröffnet die Sitzung um 10 Uhr 10 Minuten. Haus und Tri bünen sind gut besucht. Auf der Tagesordnung steht die allgemeine Vorberatung über den Re chenschaftsbericht für 1910/11, den Staats- haushalrsetat für 1914/15, der Gesetzentwurf b-treffend die Bewilligung fortlaufender Staats- bei hülfen an die Schulgemeinden und der Antrag Castan betreffend die Befreiung der Einkom men bis zu 800 Mark von der Einkom mensteuer ohne Beeinträchtigung der politischen Rechte. Sämtliche vier Punkte werden gleichzeitig zur Debatt' gestellt. Nach dem Vortrage der Registrandr ergreift das Wort zunächst Staatsminister von Seydewitz zu seinem Fiinanzexposee. Der Mini ster bespricht zunächst den Rechenschaftsbericht für 1910/11, dieser habe durchweg im Zeichen einer Hoch konjunktur gestanden. An dem Ueberschuß seien dies mal ganz überwiegend die Staatseisenbahnen betei ligt gewesen. Auf diese Hochkonjunkturüberschüsse dau ernd- Ausgaben zu begründen, sei allerdings gank unangebracht. Der Etat für 1912/13 weise sehr er hebliche Einstellungen im außerordent lichen Etat auf, darunter 27 Millionen Mark für Kohlenfelderankäufe. Ungeachtet der hohen Ueber- schüsse aus der Periode 1910/11 sei die Regierung ge nötigt gewesen, neue Staatsschulden aufzunehme^ und zwar aus der der Regierung bereits früher bewillig ten Anleihe von 100 Millionen. Es, seien zur Zeit rund 26 Millionen in Anspruch genommen worden Die Regierung werde trotzdem an dem Grundsatz festhal ten, einer Vermehrung der Staatsschulden mit allen Mitteln cntgegenzuwirken. Sehr unerfreulich sei, daß der außerordentliche Etat für 1913/14 wiederum ei ne ganz außerordentliche Hohe, nämlich 73 Millionen, erreicht habe. Zur Tilgung der Staatsschulden sei eine weitere erhebliche Anleihe aufgenomnMu wor den. Es machten sich leider Anzeichen einer bevar- steheniden rückgängigen Konjunktur bemerkbar. Trotz der wenig günstigen Aussichten habe er geglaubt, den hohen außerordentlichen Etat Mr Annajhme empfehlen zu sollen, umsomehr, als durch die Schaffung von Arbeitsgelegenheit Industrie und Arbeiterschaft Beschäftigung fänden. Der Minister kommt dann im weiteren Verlaufe auch auf die Reichssteuerge- setzgcbung zu sprechen. Als er den vorigen Etat dem Hause vorlegte, habe er betont, daß das finan zielle Verhältnis der Bundesstaaten zum Reiche wenig erfreulich sei. Heute sei dies Verhältnis leider noch ungünstiger geworden. Man habe dem Reiche zur Erfüllung seiner Aufgaben zwei direkte Reichssteuern bewilligt, nämlich den Wehrbeitrag und die Reichsper- mögenszuwachssteuer. Der Wehrbeitrag lasse sich noch allenfalls rechtfertigen, da es nicht angängig sei, das Reich mit einer so hohen Anleihe zu belasten. Die Reichsvermögenszuwachssteuer dagegen bedeutete vi- nen direkten Eingriff in die Finanzhoheit der ELnzel- staaten. Die sächsische Regierung habe im Bundesra te gegen diese Steuer gestimmt und werde auch fer nerhin gegen jode direkte Reichssteuer ihren Einfluß geltend machen. Die Regierung rechne bei dieser ih rer Haltung auf die Zustimmung der Stände küm mern. (Lebhafter Beifall.) Der Minister bemerkt zum Schlüsse, daß der vorliegende Etat kein ungetrübtes Bild aufrolle. Es sei unbedingt die größte Sparsam keit in allen Zweigen der Staatsverwaltung geboten. Halte man aber an den zwei mächtigen Grundpfeilern der Staatswohlfahrt, Arbeit und Sparsamkeit fest, so dürste es gelingen, den Etat in Zukunft wieder gün stiger zu gestalten. (Lebhafter Beifall.) Als erster Debatteredner ergreift Abgeordneter Hähnel (kons.) das Wort. Er beantragt die Uebcr- weisung des Rechenschaftsberichts an die Rechenschafts deputation, des ordentlichen Etats mit Ausnahme ei niger Kapitel, sowie des Finanzgesetzentwurfes an die Finanzdeputation des außerordentlichen Etats und der Eisenbahnkapitel des ordentlichen Etats an die Finanzdeputation L und des Gesetzentwurfes über die Bewilligung fortlaufender Staatsbeihilfen an Schul- gemcinden an die Finanzdeputation Abgeordneter Hettner (natl.) wirft zunächst einen Rückblick auf die allgemein.! politische und wirtschaftliche Lage des Lan des, und geht dann auf die einzelnen Etatkapitel näher ein. Die finanzielle Lage des Staates sei nicht schlecht. Das Rückgrat des Staatswesens liege aber nicht in den Eisenbahnen, sondern in den Steuereinnahmen. Aus diesem ersehe man eine gesunde Aufwärtsbeweg ung. Die Einkommen unter 600 Mark sollten ohne Schmälerung der politischen Rechte steuerfrei belas sen werden. Der Redner fordert schließlich den Erlaß eines neuen Volksschulgesetzes. Abgeordneter Fleiß ner (soz.) meint, daß die Regierung aus der Schul- dcnwirtschaft der früheren Jahre jetzt in das andere Extrem unangebrachter Plusmacherei verfallen sei, worunter die Erfüllung der Kulturaufgaben leide. Hier auf begründet der Redner den Antrag Castan. Es müsse jedoch jede Beschränkung der politischen Rech te ausgeschlossen bleiben. Der Antrag Fleißner auf Ue- berweisung des Antrages Castan an die Finanzdeputati- on finde genügende Unterstützung- Abg. Günther (Fortschritt!. Voltsp): Die Zahlen des Finanzmini slers geben kein genügend klares Bild. Die Vermehr ung von fünfzig Richterstellen genüge nicht. Die Fi nanzlage gestatte sehr gut eine solche um hundert Stel len. Seine Partei unterstütze durchaus, die Forder ung der Nationalliberalen nach einer gründlichen Volks- schulrcform. Was die Frage direkter Neichssteuern be treffe, so sei der Grundsatz, daß die direkten Steuern den Einzelstaaten gehörten, nirgends in der Reichs verfassung zu finden. Es handle sich lediglich um ein Gewohnheitsrecht, das die Grundlagen des Reiches nicht berühre. Staatsminister von Seydewitz: Auf die vielfach geäußerten Anregungen heute einzugelMn, sei unmöglich. Lediglich der Behauptung, daß die Re gierung für die Finanzlage des Reiches kein Verständ nis habe, müsse er widersprechen. Ebenso dem Vor wurf, daß in Sachsen das Prinzip bestehe, die Ein nahmen zu niedrig und die Ausgaben zu hoch ein zustellen. Weiterberatung Donnerstag vormittag 10 Uhr. Schluß 6 »/4 Uhr. DMWr MWtag. 175. Sitzung, Mittwoch, den 26. November. Am Bundesratstische: Dr. Lisco, von Tirpitz, von Falkenhayn. Bereits heute am zweiten Beratungsta ge bot der Reichstag ein recht buntes Bild. Das Haus wies wiederum «ine leidliche Besetzung auf, und der gestern leere Bundesratstisch wies heute eine rdcht star ke Besetzung auf. Die Interpellationen wurden aller dings, wie vorauszusehen war, abgesetzt, weil die Re gierung noch nicht im der Lage ist, sie zu beantwor ten, infolgedessen kam alsbald die erste Lesung des Spionagegesetzes heran, der die Anwe senheit der Regierungsvertreter galt. Nicht weniger als drei Herren vom Ministertische glaubten den Ent wurf begründen zu müssen. Eine kurze juristische Ein leitung brachte Staatssekretär Lisco, der auf die Notwendigkeit oiner Reform hinwies. In dieselbe Ker be hieben andere Herren, und zwar die Sprecher der Heeres- und der Marine-Verwaltung. Herr von Kalkenhayn, der neue Herr sm Kricgsministeri- um, benutzte die Gelegenheit, sich der Volksvertretung vorzustellen und man muß sagen, das er, obwohl es sich um sein Debüt handelte, sich in der parlamen tarischen Arena recht geschickt zu bewegen verstand. Als Hauptgegenstand seiner speziellen Erörterung hatte er sich neben dem Hinweis auf die militärische Seite der Angelegenheit, die heißumstrittene Frage der Presstk- kritik in Heeressragen vorgenommen, die bekanntlich rühmt an, n Hause Küstrii hinter Haus. Stadt Plaudk und se kannte Kirschs E' „d um Fi ist das gericht denn t die tas Die A wenn „1 Straß Wagen, erreicht, Die füllt. 5 ritten k Das Gei aus den geeilt ui Mit stu Wei nähme wesen, vollführ jeden E Taten d eignisse rum wi ein Do, Küstrim Es schw Gel sort du: wollte s dort fü Frage: flüsterte sollen t Er, tier häi Da in dem mit gu Wohnw „G bei Ihr Dil wegten „B schlosse, recht g« lichen ' „V mentru Di „I Giebel Er war di „K halblar bemerk Si süßiger öffnete runden „<L bezahl« Ich tu' nicht w wie ich die Mr jamme G< da auf im Un Ausseh „6 trud d meister „Unter geklagt Aber « sein ko reißen! ja kam Geld. Aus der Zeit der BesreiuugsMcge. Nachdruck verboten. 28. November 1813. Pertz erzählt in sei nen .Erinnerungen vom Stein folgendes : Das Ansehen, welches Stein in dieser Wendezett der deutschen und europäischen Geschicke genoß, das Vertrauen, welches er als der treibende Geist des Bundes, als Deutsch lands Miterretter seinem Volke einflößte, spiegelt sich in der Tatsache, daß Offiziere der verbündeten Heere den bekannten Professor der Geschichte und des Staats rechts, Nicolaus Vogt in Frankfurt, aufsuchten, und ihm die Frage stellten: ob Stein nach den Reichsf- gesetzen zum Deutschen Kaiser gewählt werden könne? eine Frage, die Vogt, Metternichs ehemaliger Lehrer, unbedenklich bejahte. ' ! Preisgekrönter Roman aus der Zeit vor hundert Jahren von M. TrommerShausen. (48. Fortsetzung.) Siebzehntes Kapitel. Zwei Frauen. „Komm, Hilda, laß uns gehen " „Ich kantt nicht." „Du kannst nicht? Willst du jetzt verzagen, Mäd chen, wo wir alle Kraft aufs äußerste anspannen müs sen, um Rettung zu ersinnen?" „Ist denn noch Hoffnung?" fragte Hilda matt. „Hoffnung ist, solange Leben ist. Noch sind sie nicht verurteilt." Hilda sprang auf und hielt beide Hände an die Schläfen. „Gibt es etwas zu tun, Ermentrud, so bin ich bereit. Nur denken! — denken kann ich nicht; den" entsetzlich blutige Bilder drängen sich vor in meinem Geiste. Was rätst du, Ermentrud? Was sollen wix tun?" „Wir müssen nach Küstrin. Wir eilen dem Ge- fangenenzuge voraus, nehmen dort Wohnung und erdenken einen Plan zur Befreiung." Hildas Augen belebten sich. Ihre Wangen brann ten plötzlich. „Ist das wahr? Ist das möglich, Ermentrud?" „Ich spreche von einem Plan. Ob die Ausführ ung möglich ist, müssen wir abwarten." Am 21. Februar sollten die Gefangenen weiter- gesührt werden. Nachdem die Schwestern dies mit Sicherheit erfahren hatten, machten sie sich auf den Weg nach Küstrin Der ungeheuere Troß, der die französischen Truppen immer begleitete, war schon unterwegs und bewegte sich auf der Landstraße nach Küstrin. General d'Agoult mit seiner Brigade und den Gefangenen wollte später folgen. Die Mädchen mußten, um sich nicht zu verirren und' dadurch ihre Ankunft in Küstrin zu verspäten, eben falls den Weg über die öffentliche Landstraße neh men. Ermentrud war «ruhig und gefaßt. Sie, die früher gern sich an die .Schwester gelehnt hatte, über nahm jetzt die Führung. Sie hielt es für geraten, sich in keiner Weise zu verbergen, sondern ruhig und offen ihre Straße zu ziehen wie Leute, die dahin gehören. In der Tracht der Landleute konnten sie zunächst keinen Verdacht erregen. So glückte es ihnen sogar, die größte Strecke mit dem Wagen zurückzulegen . Sie wurden nämlich, als ein Marketenderfuhrwerk langsam an ihnen vorüberfuhr, bemerkt und angerufen, ob sie Lust hätten, auszusitzen. Ermentrud überlegte nicht lange. Sie nahm für sich und ihre „Base?' das freundliche Anerbieten mit Dank an nud machte sich durch ihre liebenswürdige Zuvorkommenheit sogleich beliebt bei der jungen Mam sell. Vor Küstrin dankte sie mit höflichen Worten für die Gastfreundschaft und verließ mit Hilda den durch das neue Gesetz eine gewisse Einschränkung er fahren soll, well man daraus eine Gefahr für die Lan desverteidigung befürchtet. Seitens deir Heeresverwal tung will man auf seinen Schein bestehen, aber der Kriegsminister ließ doch durchblicken, daß man in der Kommission Ürs zu einem Grade Entgegenkommen zei gen will und eine Einigung herbeizuführen hofft. De, Minister vergaß dabei nicht, zu betonen, daß er selbst den Wett der Presse ungemein hoch einschätze, und mehrfach hierfür schon Beweise erbracht habe. Ihm sekundierte noch vom Standpunkt der Marine aus kurz Herr von Tirpitz, der es nicht erst nötig hat te, sich dem Hause vorzustellen, sintemal er sott 15 Jahren seines Amtes waltet. Als er beginnen woll te, hatte gleichzeitig unter schallender Heiterkeit des Hauses der Präsident Harrn Stadthagen das Wort erteilt. Dieser stand naturgemäß zurück, um nachher um so schärfer einzusetzen, und. für das Spio nagewesen >die Hceresrüstung und Heeresverwaltung verantwortlich zu machen. Es sei lächerlich, wenn man Spionage bestrafen wolle, während man selbst sol che anderweit betreibt. Das Gesetz namentlich in sei nem Passus gegen die Presse sei gemeingefährlich und der Entwurf verdiene ein Begräbnis erster Klasse. Auch Herr Gröber äußerte schwere Bedenken gleichfalls, hinsichtlich des Passus über die Presse und meint, daß die augenblicklichen Bestimmungen im großen und gan zen genügten. Für den Entwurf trat der Natiowll- libcral' von Calker ein, der allerdings, auch Ver besserungen des Entwurfs für ungemein notwendig er achtet. Auch weiterhin sandten die Parteien in der Hauptsache Juristen vor; die Rechtsparteien Herrn Holts chke, der für den Entwurf im großen und ganzen eintrat, während der bekannte fortschrittliche Rechtslehrer von Lißt lebhafte Bedenken vorbrachte. Es folgte noch heute die zweite Garnitur der Red ner, eröffnet durch Genossen Kohen-Reuß. Nach einer Erwiderung des Kriegsministers ging die Vor lage an eine Kommission von 21 Mitgliedern. Morgen: kleine Vorlagen.