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Und sämtliche Bootsmcurnschaften der zwölf Rettungs boote beider Schiffe ei» Monatsgehalt, außerdem die anderen am Rettuugswerk beteiligten Leute, welche an Bord der Dampfer „Großer Kurfürst" Und „Seydlitz" verblieben, entsprechende Gratifikationen. Ferner gingen jedem einzelnen Mann der Bootsbesatzungen, welche sich aus Matrosen, Heizern und Stewards zusammensetzten, persönliche Dankschreiben der Direktion des Norddeut schen Lloyds zu. — Ein verständiger Erlaß. Der Düssel dorfer Regierungspräsident Dr. Kruse hat an die ihm Unterstellten Beamten folgenden Erlaß gerichtet: „Nach einem in Nummer 10l der „Neuen Korrespondenz" vom 30. August dieses Jahres veröffentlichten Arti kel mit der Ueberschrift „Sozialdemokratie und Beam te" ist der Kolporteur Paul Hanke zu Kattowitz, Vorstand der sozialdemokratischen Partei daselbst, wegen Belei digung eines Beamten zu 50 Mark Geldstrafe verur teilt worden- Hanke hat in der Agitationszeit zu den Reichstagswahlen im Januar 1912 ein sozialdemokra tisches Flugblatt unter anderem an einen Polizeiser- geanten gesandt, der sich dadurch beleidigt fühlte und Strafantrag stellte. In der Begründung des erwähn ten Urteils wurde die Auffassung vertreten, daß die Zumutung an einen Beamten, sich zur Sozialde mokratie zu bekennen, eh r en kr än ke n d sei, und der Schutz des Paragraphen 193 des Strafgesetzbuches dem Angeklagten nicht zur Seite stehe." Indem ich auf diese Entscheidung Hinweise, ersuche ich Sie, sie al len Beamten zur Kenntnis zu bringen " vefterreich'Ungarn. — König Ferdinand in Wien. König Ferdinand von Bulgarien ist am Mittwoch aus Schloß Ebenthal in Men eingetroffen und hatte eine Kon ferenz mit dem Minister des Auswärtigen, Grafen Berchtold. — Auflösung des böhmischen Landta ges in Sicht? Tschechische Blätter wollen aus gut informierter Quelle erfahren haben, daß, falls die bis herigen Schwierigkeiten"im Abgeordnetenhause nicht be seitigt werden sollten, die Regierung zur Auflösung des Abgeordnetenhauses entschlossen ist. Die politischen Behörden in den einzelnen Kronländern sollen bereits Anweisungen erhalten haben, die notwendigen Arbeiten für die eventl. Neuwahlen vorzubereiten. — Lärmszenen im ungarischen Par lament. Im ungarischen Abgeordnetenhaus veran staltete die Opposition am Mittwoch im Zusammen hänge mit einer Spielbank-Angelegenheit gegen Schluß Lärmszenen. Der oppositionelle Abgeordnete Hussar beantragte, am Donnerstag die Spielbank-Angelegen heit auf die Tagesordnung zu setzen. Als Hussar sei ne Rede über Gebühr ausdehnte und der Präsident ihm das Wort entzog, verließ die gesamte Opposition das Haus. Sechs oppositionelle Wgeiordnete wurden we gen Widersetzlichkeit an den Mißbilligungsausschuß ver wiesen. Tann wurde die vom Präsidenten beantragte Tagesordnung, am Donnerstag die Schwurgerichtsre form weiter zu verhandeln, angenommen. Frankreich. — llnglücksfall in der französischen Marine. Das Unterseeboot „Eugnot" ist mit dem Torpedobootszerstörer „Tague" zusammengestoßrn. Menschenleben sind nicht zu beklagen. „Tague" erhielt ein Leck, welches sofort verstopft wurde. „Eugnot" wur de der Vordersteven gebrochen. «om Balkan. - Eine Note Bulgariens an Griechen land. Tie bulgarische Regierung übermittelte dem griechischen Gesandten eine Note, in welcher gegen die barbarische Behandlung, welcher die bulgarischen Ge fangenen durch die Griechen unterworfen seien, ener gisch protestiert wird. Die bulgarische Regierung er klärt schließlich, sie verlange hierfür Genugtuung und wende sich für den Fall freie Hand Vorbehalten, als diese Genugtuung nicht erfolgen sollte. Amerika. — Tie mexikanische Frage. Ein Tele gramm aus Washington meldet, daß man inr Wei ßen Hause überzeugt sei, John Lind habe in Veracruz die Zustimmung der Gesandten Deutschlands, Rußlands und Norwegens zur Unterstützung des Planes des Prä sidenten WUson erhalten, in Mexiko mit bewaff neter Macht zu intervenieren. Der nor wegische Minister des Aeußeren erklärte auf Befragen, daß ihm von einem derartigen Schritt des norwegischen Gesandten nichts bekannt sei. Man erwartet im Gegen teil noch nähere Berichte, auf die hin dem norwegischen Gesandten nähere Anweisungen gegeben werden sollen. — Wird man noch eine Steigerung der unbegrenzten Möglichkeiten jenseits des Ozeans erwarten dürfen? OMliche md MWchk Nachricht«. — Eibenstock, 6. November. Gestern abend hielt im Hotel Rathaus der Jugendpflege-Aus schuß im Turnverein Eibenstock eine Sitzung ab, in der Herr Lehrer Töpfer zunächst einen Tätig keitsbericht über das verflossene Halbjahr von Ostern bis. Michaelis gab. In demselben gab Redner mit Be dauern kund, daß die veraMalteten Wanderungen nur eine schwache Beteiligung gefunden, und daß diese für den Winter deshalb wohl eingestellt werden könnten. Tie Schießübungen.seien dahingegen durchschnittlich von 23 Mann besucht gewesen. Der Jungdeutschlandbund sei zwar nicht für letztere Art der Jugendpflege ein genommen, doch sei er (Redner) dafür, diese Uebungen nicht fallen zu lassen, da einerseits sich ein starkes In teresse dafür bemerkbar mache, andernteils die Jugend viel dabei lerne. In erster Linie lernten sie, vor sichtig mit Gewehren umzugehen, dann aber auch Fernschätzen <usw. Auch die Spiele hätten -sich einer regen Beteiligung erfreuen dürfen, und zwar sei die Beteiligung oft so stark gewesen, daß 50 Jugendliche zu gleicher Zeit zum Spiel angetreten seien. Unter den weiteren Veranstaltungen hob Herr Töpfer insbe sondere das auf dem Kuhberge veranstaltete Kriegsspiel als besonders schön verlaufen hervor. Es wurden dann in ziemlich ausgedehnter Sitzung, die für ein weitgehendes Interesse an der vaterländischen Jugend pflege sprach, Vorschläge, den Vie Veranstaltungen im Winter, besprochen- Herr Oberamtsrichter Papsdorf regte während der Besprechung an, der Jugendpflegeausschuß möge doch mit seinem Programm an die breite Oeffent- lichkeit trete», und dabei alle, die Jugendpflege betrei ben wollten, zu bitten, fich mit dem Jugendpflegeaus schuh im Turnverein in Verbindung zu setzen, damit ein möglichst einheitliches Programm durchgeführt wer den könne. — Eibenstock, 6. November. Am vergangenen Sonntag beging der Verein zur Förderung evange lischer LiebeSwerke für Eibenstock u Umgeb, sein Jah resfest als Bibelfest in Sosa. In dem Gottesdienste nachm. 3 Uhr hielt Herr Pfarrer Ploth auS Breitenbrunn in der durch den Jungfrauenverein festlich geschmückten Kirche vor einer sehr zahlreichen und andächtigen Gemeinde die Fest- predigt, die ihr den unvergleichlichen Wert des ewigen Got- leSworteS und ihre heilige Pflicht, eS recht zu brauchen, leben dig und herzandringlich einprägte. Darnach übergab der feiernde Verein der gastlichen Kirchgemeinde Sosa vier Bibeln als Geschenk für die Bibelstunden. Gin weihevoller Gesang de« Kirchenchores und Posaunenvorträge trugen viel zur Ver schönerung des Festes bei. Der Posaunenchor stellte sich ebenfalls bei der im Schützenhause abgehaltenen Nachversamm lung in den Dienst der guten Sache, erfreute die Erschienenen durch klangvolle Weisen und begleitete die allgemeinen Ge sänge. Nach Vorlegung und Richtigsprechung der JahreS- rechnung des Vereins und nach Genehmigung deS Verleb lungsplaneS für die in diesem gesammelten 1300.— Mk un ter die vier LiebeSwerke, die der Verein pflegt, hielt der Herr Festprediger noch einen anschaulichen und fesselnden Vortrag über deutsch-eoangelischeS Leben in der Bu - kowina aus eigener mehrjähriger Erfahrung heraus. Da nach ließ der Vorsitzende deS Vereins, Herr Pfarrer Starke in längeren Ausführungen die großartigen Eindrücke deS dies jährigen Gustav-Adolf-Festes in Kiel und seiner Reise dorthin an den Gästen vorüberziehn. Nach einer T«l- lersammlunA, die die Gesamleinnahme deS Festes auf 80 Mk. brachte, erzählte dann Herr Pastor Wagner noch kurz von der Arbeit der christlichen Liebe, die im Rauhen Hause bei Hamburg an schwer erziehbaren Knaben seit 80 Jah ren getrieben wird. Mit herzlichen DankeSworten an alle Beteiligten und einem „Auf Wiedersehn im nächsten Jahre!' schloß der Herr Vorsitzende bald nach 7 Uhr das wohlgelun gene Fest, das hoffentlich neue Lust und Freudigkeit zur Mit arbeit an den evangelischen Liedeswerken bei allen Teilneh mern geweckt bat. — Schöy Heide, 6. November. Eine stattlich besuchte kirckl. Hausväter-Versammlung wurde am Tage -des Reformationsfestes hier abgehalten, in der Herr Pfarrer Wolf zunächst mehrere allgemeine Mit teilungen gab. Alsdann sprach man sich über den Wei hegottesdienst für den Konfirmandenunterricht, Wer den Empfangs bezw. die Abholung der Konfirman den am Sonntage Palmarum durch die Herren Geist lichen aus, ebenso darüber, ob bei der Konfirmation beide Geschlechter getrennt gehalten werden sollen u.Wvr die Abendmahlsfeier der Neukonfirmierten. Dann wür den über den Empfang der Leichenzüge durch die Geist lichen und über die Aufstellung von Armenbüchsen in der Kirche die Gedanken ausgetauscht. Eine Versamm lung der kirchlichen Helfer schloß sich derHauspäterver- fammlung an, in der man die den Helfern zugewirse- nen Funktionen besprach und die Frage einer grup- penweisen Einteilung der Helfer aufwarf. — Carls seid, 6. November. Der Hufschmied Hugo Emil Götz hat am 23. Oktober d. Js. die Meister- Prüfung gemäß der von der Gcwerbekammer Plauen er laßenen Ordnung vor einer Prüfungskommission in seiner eigenen Werkstatt bestanden und ist daher zur Führung deS Titels Meister in seinem Gewerbe berechtigt. — Dresden, 4. Nov. Eine H o ch st ap l erin, die als Gräfin auftrat, hat hier in den letzten Monaten als Kreditbetrügerin verschiedene Firmen geschädigt. Sie machte in einer Anzahl von Geschäften unter dem hochtönenden Namen einer Gräfin Alice von Bernsdorf geb. Freiin von Korff-Kerstenbrock, auch von Schmysingk, Bestellungen auf Waren, wie Hüte, Koffer, Schmucksachen, Kleidung und Möbel- stücke, PianinoS usw., wobei sie sich als sehr vermögende Dame, Offiziersgattin, Besitzerin bedeutender Güter in Ruß land aufspielte, trotzdem aber nicht zu bezahlen vermochte und die Geschäftsleute immer wieder auf später vertröstete. Auch als Heiratsschwindlerin betätigte sie sich und entlockte den Herren, zu denen sie in Beziehungen trat, erhebliche Darlehen. Schließlich wußte sie sich auch von der Inhaberin der Pen sion, in der ste wohnte, durch betrügerische Manöver beträcht liche Geldsummen zu verschaffen. ES handelt sich um die 1871 in Kreissternberg bei Frankfurt a. O. geborene Henriette Lewandow-ki, deren geschiedener Ehemann vor mehreren Jahren wegen einer Schießaffäre die Oeffentlichkett beschäftigte. — Dresden, 5. November. DaS Finanzmini sterium hat auf Anregung der Jugendpflegelei tung die Anlage einer Rodelbahn im Döhlener Forst gestattet. Die Bahn, die im Wettingrunde angelegt wird, kann vorläufig von jedermann benutzt werden. — Dresden, 5. November. Anläßlich der Eröff nung de» sächsischen Landtages findet am Don nerstag, den 13. November, vormittag» 11 Uhr in der evan gelischen Hof- und Sophienkirche ein feierlicher F «stgott«»- dienft statt. Die Predigt hat Herr Konststorialrat Hofpre diger Dr. Friedrich übernommen. Mittag» 1 Uhr folgt dann die feierlich« Eröffnung im Thronsaale de» RestdenzschlosseS durch Se. Majestät den König. Abend» 6 Uhr findet im Bankettsaale de» RestdenzschlosseS die althergebrachte Land- tagStafel statt. — Dresden, 5. November. Da« Zeppelinluft schiff „Sachsen' trat heute vormittag 8,10 Uhr di« wie derholt aufgeschobene Reise nach Liegnitz an. Die Führung d«S Luftschiffes lag in den Händen Kapitän» Hacker. Kurz nach 10 Uhr wurde da» Luftschiff über Görlitz gesichtet, wo «S auf Veranlassung deS Görlitzrr Verk«hrSverein» eine Schlei- fenfahrt über der Stadt unternahm. Etwa um '/.11 Uhr setzte die „Sachsen' die Fahrt nach Liegnitz fort. In Lieg nitz wird da» Luftschiff etwa «ine Woche stationiert bleiben und dann, wie die Delag milteilt, vermutlich nach Dresden zurückkehren, weil die Marineverwaltung, wie schon mitgetrilt den allerdings noch nicht festen Plan hegt, die Besatzung ne« Luftkreuzer« in Dresden ausbilden zu laßen. — Zittau, k. November. Al« in der Maschinen- fabrik von Gruschwitz eine Dawpftrommel auf ihren Druck widerstand erprobt wurde, zerbarst der Boden der Trommel. Die Eisenteile flogen hoch in die Luft und zertrümmerten daS Dach de« ziemlich weit abliegenden Kon- torS. Vier in der Fabrik beschäftigte Personen er litten schwere Verletzungen — Freiberg, 5. November. Vor etwa einer Woche hat sich, wie erinnerlich, der Sohn der Witwe Thomas in der Silberhofstraße durch Einatmen von Leuchtgas das Leben genommen. Al» die Mutter den mit GaS angefüllten Raum mit einem Licht betrat, erfolgt« eine heftige Explosion, durch die die Witwe schwer verletzt wurde. Frau Thomas ist nunmehr im Freiberger Stadtkrankenhause ihren schweren Verletzungen erlegen. — Plauen, 5. November. Der Streckenwärter Edu ard Schiller wurde auf den Schienen zwischen Syrau und Mehltheuer tot aufgefunden. Der Leiche war der Kopf vom Rumpfe getrennt. Offenbar ist der Beamte, der im 46. Lebensjahre stand und Vater von 4 Kindern war, in Ausübung seines Berufes vom Zuge erfaßt und getötet worden. — Erfahrunsen eines Sparers. Aus der „Sparkasse" entnehmen wir folgenden Artikel: Am 26. April dieses Jahres hatten wir für einen unserer Sparer ein Sparbuch über 193,40 Mark bei der M. H. uffd W. Bank einzuziehen,. Bei der Ab rechnung stellte sich heraus, daß die Bank für die nicht innegehaltene Kündigungsfrist einen Diskontoabzug ge macht hatte, der die Zinsen (3^ Prozent) für das laufende Jahr überstieg. Da uns dieser Abzug etwas unglaublich vorkam, baten wir um Aufklärung und erhielten darauf folgendes Schreiben; „Auf Ihr Ge ehrtes vom 2. dieses Monats erwidern wir, daß das Sparbuch Nummer 50878 nicht gekündigt war und nach unseren Bedingungen nur unter üblichen DiskoNtoab- zug (6 Prozent bis Mr zulässigen Kündigungsfrist von sechs Monaten) sofort zurückgezahlt werden konnte. Nach unserer Ihnen zugegangenen Berechnung habe" wir die 3^/z prozentigen Kontozinsen bis 29. Oktober die ses Jahres vergütet und dagegen 6 Prozent Diskont auf 6 Monate (vom 29. April bis Ä. Oktober die ses Jahres) gekürzt." — Daß eine Bank mit derartigen Bedingungen überhaupt noch Spareinlagen bekommt, liegt nur daran, daß die Mehrzahl der Sparer die Bedingungen überhaupt nicht durchlieft, I1L. Der Handelskammer Plauen sind vertrauliche Mit teilungen zugegangen über zweifelhafte Firmen in Brüssel (alle Arten von Handelsgeschäften, insbesondere Anmeldung, Kauf und Verkauf von Patenten, Marken und Mustern, technische Ausarbeitungen jeder Art, Beratung und Vertre tung in Fällen des gewerblichen Rechtsschutzes, Veranstaltung von Ausstellungen und Gründung von Gesellschaften), Pa ris (alle Arten von Handelsgeschäften, insbesondere Verkauf von Patenten und damit zusammenhängende Geschäfte), London (Import- und Exportgeschäft; Agenturgeschäft), Bacau (Kommissionsgeschäft), Bukarest (Optiker; Agen turgeschäft), Baku (Importgeschäft) und Schanghai (An fuhr von Waren aller Art, insbesondere von Lampen). Nähere Auskunft erteilt das Bureau der Handelskammer Plauen. Aus der Zeil der Besreiüsgslriege. n-qdru« ,«b ottn. 7. November 1813. Au diesem Tage reiste Napoleon von Mainz nach St. Cloud ab. — Wirk selben Tage begannen im Großen Hauptquar tier die Verhandlungen für die künftigen Operatio nen. Meder war es Gneisen au, der Unermüd liche, stets das Rechte treffende und doch nie in seiner Bedeutung Anerkannte, der den richtigen und na türlichsten Plan entwickelte: sofort in Frankreich einzurücken, und den Krieg ohne Unterbrechung den Winter hindurch fortzusetzen. Aus seinen Worten leuch tete hervor, daß Paris das Endziel der Beweg- Sitzung de- Beztrk-an-schnffe- der Mntgl. Amt-Hanptmannschaft Schwarzenberg am 4. November 1913. In der heute unter dem Vorsitz deS Hrn. Amtshauptmanns Dr. Wimmer abaehaltenen Sitzung de» Bezirksausschusses kam als erster Punkt der Tagesordnung das Besuch der Firma Gebr. Solbrig in Raschau um Genehmigung zum Einbau von 57 cm hohen Staubrettern in die Mittweida an Stelle des bisherigen Wehre« und der dagegen erhobene Widerspruch zur öffentlich-mündlichen Verhandlung. DaS Ge such wurde unter Zurückweisung deS Widerspruchs bedingungsweise genehmigt. Gleichzeitig wurde die von der Firma nachgcsuchte Erlaub nis zur Vertiefung ihre« Betriebsuntergraben« erteilt. Hieran schloß sich die weitere öffentlich-mündliche Verhandlung über den Antrag der Firma Carl Deimer Söhne in Schwarzenberg um Genehmigung zur Erhöhung des Aufsätze« auf ihrem im Schwarzwasser unterhalb der Mittweidamündung gelegenen Wehre von 15 auf 35 cm und über die hiergegen erhobenen Einsvrüche. Da« Gesuch wurde — ebenfalls unter Zurückweisung der Widersprüche — bedingungsweisegenehmigt; jedoch darf der Wehraufsatz nur die Höhe von 30 cm erreichen. DeS weiteren wurde der Firma nachträglich Genehmigung erteilt, eine neue Franzi«, turbine an Stelle der früher genehmigten aus ihrem Fabrikgrundstück OrtSl. Nr. 45 Lil in Schwarzenberg einzubauen. Genehmigung fanden ferner: 1., die Satzung deS OrtSkranken- kaffen-BemeindeverbandeS Zschorlau und Umgegend, 2., die Verlegung eines Teil« der alten Rautenkranzer Straße im Eibenstocker Staat«- forstrevier, 3., di« zwischen der Kgl. Generaldirektion der Sächs. StaatS- eisenbahnen und den Gemeinden Oberstützengrün, Hund«- Hübel und Zschorlau mit Bezug auf die Einrichtung der staatlichen Krastwagenlinie Schneeberg—Falkenstein abgeschloffenen Verträge, soweit sie eine bleibende Verbindlichkeit für die Gemeinden enthalten, 4., da« Gesuch de« Fleischer« Rudolf Kampf in Mittweida um Genehmigung zur Errichtung einer Groß- und Kleinotehschlächterei in dem Grundstücke OrtSl. Nr. 36 daselbst. Ferner stellte der Bezirksausschuß aus Anregung der Firma Iuliu« Beyreuther in Johanngeorgenstadt fest, daß die ihr s. Z. erteilte Erlaubni« zum Einbau einer dritten Turbine in ihre Holz- schleiferei und Pappenfabrik Ort»l. Nr. 47 6 Abt. ö daselbst noch nicht erloschen ist. Abgelehnt wurde da« Gesuch de« Schankwirt» Mar Börnert in Johanngeorgenstadt um Erlaubnis zum Beherbergen in seinem Schank- Wirtschaftsgebäude Nr. 204 Abt. L daselbst. Zu der beabsichtigten Zer- gliederung deS Grundstück» Blatt 25 de« Grundbuch« für Carl«feld erteilte der Bezirksausschuß Dispensation. Auch nabm er die Wahl von Sachverständigen für all« im Jahre 1914 eintretenden Enteignungen vor und beschloß, von einer Aenderung der Bekanntmachung über oi« Sonntagsruhe im HandelSgewerbe abzusehen. Schließlich faßte er über Vergebung einer Anzahl Arbeiten für den Neubau der Bezirksanstalt Entschließung.