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mmen Sinn; mmerl ite, n. zu ent- umentc r Zitro- >eschleu- :ck dienl die wn >. Hie, h, mal- dadurch c Frucht e befin- siebhöh- Zitronc in den, braucht, kleinen l haben rstreuen Sch. )on seh, ftaupeu- B. Eicheln c Menge ommen. ze bleibt pfe von >fe nicht, l, dann Tüchern rs, ohne Die letzte Kelsenwohnung in Deutschland Phot. R. Fuchs, Berlin. <Mi« Text.) Noch immer verlegen antwortete sie: „Das nun gerade auch nicht, ich war ja ganz fremd in der Gesellschaft." „Um so mehr bedauere ich, daß ich erst jetzt die Ehre habe —", er klappte schneidig die Haken zusammen und verbeugte sich wieder. Da rief Luise dazwischen: „Sie entschuldigen mich gütigst e.nen Moment, liebes Fräulein, ich möchte nur mal nach dem Kaffee sehen, denn auf die Mädchen ist ja heute gar kein Verlaß mehr." i Schnell ging sie hinaus. Verlegen sah Lucie vor sich nieder. Als Ernst sie so hilflos dasitzen sah, dachte er: „Sollte sie wirklich Und währenddessen machte Ernst un ausgesetzt heimlich seine Beobachtungen. Und er sagte sich: schön ist sie ja nicht und zu jung auch nicht mehr, aber sie hat gute und treue Augen, und ihre Ansichten vom Leben sind diejenigen einer verständigen und gutmütigen Person, mit der sich zweifel los recht gut auskommen läßt. Nur ein wenig zu schwerfällig, zu unbeholfen, manchmal sogar zu plump erschien sie ihm — das war aber sicherlich nur eine Folge des geringen Verkehrs und ließ sich schnell abgewöhnen, ebenso wie auch der Geschmack ge modelt werden mutzte, denn sowohl das Kleid wie die Frisur wa ren ohne besonderes Feingefühl gewählt. Alles in allem aber kam er zu dem Schluß, daß man die Sache nicht von der Hand weisen, sondern sie reiflich überlegen sollte. Nach dem Kaffee wollte Lucie sich empfehlen. Der einzige Roma» von Paul Bliß. lFortjeyung.) nein," erwiderte Lucie, „ich bin schon siebenundzwan zig geworden." ' „Na ja, da brauchen Sie doch nicht zu verzweifeln! Da beginnt das rechte Leben doch erst!" Dankbar reichte Lucie ihr die Hand. „Ach, Fräulein Luise, das wollten Sie tun ?" „Mit Freuden sogar. Und Sie werden sehen, daß ich nicht auf halbem Wege stehen bleibe." In diesem Augenblick klappte draußen die Tür. „Ah, jetzt kommt mein Bruder", rief ikuise und erhob sich. Das fremde Fräulein aber erschrak so heftig, daß ein nervöses Zittern sie überfiel. Bereits im nächsten Augenblick trat Ernst ein. Luise stellte sofort den Bruder vor, d r mit einer soldatisch strammen Verbeu- cmng grüßte und dann einen kurzen, aber scharf prüfenden Blick über den Gast hin- s, eiten ließ. Alsdann sagte er mit gewinnendem lächeln: „Ich bedaure außerordentlich, » ein gnädiges Fräulein, daß ich bei un serem Ball nicht die Ehre hatte, Ihnen v >rgestellt zu werden." Lucie erwiderte zaghaft und errötend: „^a, ich bedauere es auch —", sofort aber b reute sie diese Worte und schwieg verlegen. „Hoffentlich haben Sie sich gut unter- hüten," sprach er schnell weiter, „und auch r cht viel getanzt." meine Zukünftige werden, dann wird sie mir das Leben wohl nicht so schwer machen, das sehe ich schon jetzt." Dann sagte er heiter: „Es ist übrigens sehr nett von Ihnen, gnädiges Fräulein, daß Sie uns besucht haben." „Ihr Fräulein Schwester lud mich so liebenswürdig ein." „Ja, sie freut sich sehr, daß Sie zugesagt haben; sie hat so wenig Verkehr, die arme Schwester. Alle ihre Sorgen und Ge danken gelten nur mir." „Wie glücklich müssen Sie da sein!" Er lächelte. „Stimmt, bin ich auch; manchmal aber verwöhnt sie mich geradezu, und das ist mir gar nicht recht dienlich." „Oh, wieso denn nicht?" Schalkhaft erwiderte er: „Wirklich, es ist so! Denken Sie doch nur, wie schwer es dann meine Frau einst haben wird, wenn sie solch verwöhnten Mann bekommt." Lucie wurde rot, mußte aber doch lächeln über den drolligen Ton, in dem er es sagte. Heiter fuhr er fort: „Ja, glauben Sie mir, gnädiges Fräulein, solche Ehemänner, die von der Mutter oder Tante oder Schwester gar zu sehr verwöhnt sind, werden einer jungen Frau immer viel zu schaffen machen." Jetzt nahm sie sich zusammen. „Ich glaube, Sie machen sich schlechter, als Sic sind", scherzte sie. „Durchaus nicht, ich kenne mich genau!" „Und dann tun Sie übrigens auch den Frauen unrecht. Sie verkennen sie." Er lachte. „Aha, es geht ihnen wie Ma ria Stuart, nicht wahr? Sie sind besser als ihr Ruf." „Das sind sie auch", rief sie immer hei terer werdend. „Glauben Sie nur, wenn eine Frau ihren Mann wirklich gern hat,, dann gewöhnt sie sich sehr schnell an seine- kleinen Eigenheiten." „Wenn er nun aber große Eigenheiten hat?" „Dann gewöhnt sie sich erst recht daran!" Da lachten sie beide herzlich auf und sahen sich fröhlich an. Luise kam zurück. Als sie die beiden in so guter Laune sand, sah sie sehr vergnügt darein und war froher Hoffnungen voll. Fünf Minuten später saß man beim Kaffee in fröhlicher und zwangloser Unter haltung. Lucie verneinte still. „Ich bin innerlich älter; ich mhle es recht gut. Und gerade, wenn ich in Gesellschaft komme, fühle ich es am deutlichsten, denn ich bin unsicher und beinahe ängstlich, mir fehlt die Elastizität, ich komme mir schwerfällig und hilflos vor, und weil ich Angst habe, als eine komische Figur zu erscheinen, deshalb gehe ich am liebsten gar nicht aus." Be trübt hielt sie inne und sah vor sich nieder. Da setzte sich Luise zu ihr heran, klopfte ihr zärtlich die Hände und sagte: „Mein liebes Kind, das alles sind nichts als trübe Ge- danken und Einbildungen, das kommt nur davon, daß Sie zuviel allein sind. Aber dem wollen wir nun abhelfen. Wenn es Ihnen recht ist, dann werde ich mich Ihrer ein wenig annehmen, und dann sollen Sie bald auf andere Gedanken kommen. Nun, was meinen Sie dazu?"