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— 170 Gewiß — und ich freue mich dessen," sagte verständlich bat Ernst um die Bevor sie in - Ein ehemaliges Zuchthaus als Kunstmuseum. (Mit Text.) Boni eine Erlaubnis, begleiten dürfen. sie zu Er lä ;u gern „Red sv was! nicht wir! Bestes?" „Nun von bin i Blich w mit we druck du! betreibst „Mu! nicht? - denkst d> Ivas! Dl das Best anderen pen!" Schv widerte räch do wenn ic anderer Da ' „Ich glaube es beinahe auch; entschuldigen Sie gütigst, daß sie so plump geraten ist!" scherzte er. Jetzt lachte sie laut auf. elei." Di ihren Teele, der Li Niernd Si er schnell, „denn das gesunde Bauernblut,das in mir steckt, das kommt mir bei dem Da seinskampf in der Großstadt recht wohl zu- statten." Lucie nickte nur, von der Seite sah sie zu ihm auf — und sie freute fich über seine stolze, stramme Hal- tung, über sein männliches, ernstes und energisches Ge sicht — sie freu te fich, daß fie an feiner Seite ging, daß er ih ren Arm so fest und sicher hielt, sie freute fich in tiefster Seele, freute fich mit dem Frohsinn des reinen nai ven Herzens — des ging, lud sie die Geschwister zum nächsten Sonntag zu sich ein- was natürlich sofort ange ! n wo Da c wide ich dir Gefall« Borseh habe d lasse a Za ja, Eri ,.W zwei! tun se „A basser mit oj denen sie wirklich schön sein konnte. Man war nun vor ihrer Wohnung angekommen. Lucie reichte ihm die Hand. „Meinen besten Dank, und auf Wiedersehen in acht Tagen!" Er drückte die gebotene Hand und küßte sie galant, dann sagte er fest und freudig: „Auf Wiedersehen!" Als er allein zurückging, überdachte er alles noch einmal lange und sorgfältig und kam zu dem Entschluß: es ist eine gute Seele, mit der man gut und glücklich leben kann — nun, und daß sie so viel Geld Hat, ist kein Fehler. Aber urplötzlich dachte er an seine Base Elli. Armes Mädel! — Aber konnte er dafür, daß es fo gekommen war? Gewiß nicht! Und fie zu heiraten, wäre doch der reine Frevel gewesen. Sic nichts und er nichts — eine Ehe ohne jeden pekuniären Halt, nein, so leichtsinnig war er nicht — nein, besser schon so, wie es nun war. Die Zeck würde diese Wunde bei ihr schon vernarben lassen. Damit drängte er den Gedanken fort. Zu Hause wartete Luise auf ihn. „Nun, was sagst du? Hab' ich diesmal nicht wirklich recht?" Strahlend vor Freude stand sie vor ihm und umfing ihn mit fchwesterlich lieben, zärtlich sorgenden Blicken. Er nickte ihr mit gutmütigen: Lächeln zu, ließ sich in die Sofaecke fallen und sagte mit unterdrücktem Gähnen: „Ja, es scheint ein ganz verständiges Mädel zu sein." „Das wollte ich meinen!" bestätigte sie lebhaft. „Und wie ein fach und praktisch sie ist — nicht wahr? Such' dir man erst ein reiches Mädchen, das so schlicht und so anspruchslos ist!" nommen wurde. Luise war überglücklich; immer wieder drückte sie ihrem Gast die Hand und sagte: „Vielen herzlichen Dank für Ihren lieben Befuch!" Lucie nickte ebenso glücklich. „Auf Wiedersehen bei mir!" Draußen bot Ernst ihr den Arm. „Was ist Ihnen lieber, zu fahren oder zu gehen?" „Wenn es Ihnen gleich ist, so gehen wir", sagte sie, mit leichtem Zittern seinen Arm nehmend. „Das Wetter ist ja herrlich." So schritten sie Arm in Arm weiter. Er merkte, daß sie leicht zitterte. Darüber lächelte er heimlich, und dann zog er plötzlich ihren Arm fester an fich. Sie zuckte leicht zusammen, aber sie duldete es. „Nun, hat es Ihnen bei uns gefallen?" 'begann er. Offenherzig antwortete sie: „Ganz prächtig!" „Das freut mich; hoffentlich kommen Sie nun öfter zu uns." „Sehr gern! Und hoffentlich gefällt es Ihnen bei mir ebenso gut !" „Davon bin ich fest überzeugt!" sagte er sehr bestimmt. Ein wenig erstaunt sah sie zu ihm auf. „Wie können Sie denn das vorher schon so sicher wissen?" Er lächelte. „Weil ich in diesen Stunden Sie so gut kennen gelernt habe, daß ein Mißfallen in Ihrem Heim ausgeschlossen ist." Nun lächelte auch sie. „Ich glaube, Herr Bremer, das war „Ich verspreche, es nicht wieder tun zu wollen", sagte er mil kölnischer Feierlichkeit. Langsam gingen sie weiter. Noch stand der Mond am Himmel, und sein bleiches Licht flutete über die geschäftige Großstadt dahiu. Jetzt verließen fie die Stadt und gingen durch den stillen Tier garten nach dem Potsdamer Viertel zu. „Wie schön der Abend noch ist — gar nicht kühl!" sagte sie. Er nickte. „Es scheint, daß Sie auch eine Naturfreundin sind — wie?" „Mit ganzen: Herzei:!" erwiderte sie lebhaft. „Ich bin aus den: Lande eigentlich groß geworden, bis zu meinem zehnten Jahre war ja Wilmersdorf noch ein wirkliches Dorf — dann erst begann die rege Bautätigkeit, die uns all unsere schönen Felder und Gärten mit solchen modernen Mietspalüsten besetzt hat. Schade drum!" Das letztere bedauerte er nun gar nicht, doch hütete er sich wohl, dies laut zu sagen. Dann fragte fie: „Aber Sie sind ja doch wohl auch ein Land kind, nicht wahr?" sie freute fich! Als er fie in diesem Augenblick ansah und auf ihrem Gesicht die stille Freude schimmern sah, fand er, daß sie Momente hatte, ii: Luise aber bat: „Ach, bitte, bleiben Sie doch noch ein wenig, ! liebes Fräulein — vorausgesetzt, daß Sie nichts Besseres vorhaben." „Sehr gütig, aber ich möchte Sie nicht bemühen." „O, ganz und gar nicht! Mehr als einen kalten Aufschnitt kann ich Ihnen nicht anbieten. Sie sehen also, daß Sie gar keine Um stände machen." So blieb Lucie Gerloff bis zum Abendbrot. Ernst befreundete fich mehr und mehr mit ihr. Er entwickelte all fein Talent zur Unterhaltung, und wenn sie einmal zu stocken drohte, sprang er mit Leichtigkeit zu einen: neuen Thema über. Luise war glückselig. Mit lächelndem Gesicht saß sie da, ließ die Blicke von einem zum anderen gleiten und machte lange und breite Pläne für die Zukunft. Je länger Lucie da war, desto mehr schwand auch ihre verhaltene Angst und ihr verschüchtertes Wesen. Sie fühlte sich wohl hier, und sie zeigte das auch ganz deutlich — etwas wie Heimatsgefühl klang in ihrer einsamen Seele, etwas wie Hoffnungsfreude auf bessere Tage leuchtete aus ihren Augen. Mit natürlichen: Humor ging sie auf die Scherze ein, die Ernst machte, und mit der ganzen Freude des naiven und reinen Naturkindes belachte sie die Witze, die er zum be sten gab. Manchmal, wenn sie so herz haft lachte, sah er sie lange an, und da glaubte er zu entdecke::, daß in ihr noch viel Gutes und Liebes schlum merte, das uur erst geweckt sein wollte. Diese neue Entdek- zung machte ihn froh und glück lich. So schwan den die paar Stunden schnell dahin. Um neun Uhrempfahlsich Lucie. Selbst-