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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 27.08.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191308278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19130827
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19130827
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk ...
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-08
- Tag 1913-08-27
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Monat
1913-08
-
Jahr
1913
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bereits die Zusammensetzung des Ministeriums voll zogen, dcch findet die Ernennung der Mitgliedr-r des neuen Kabinetts erst »ach den Feierlichkeiten anläß lich der Einweihung des Kriedenspalastes statt. Frankreich. — Pichons Friede nszaverflcyt. Bei ei nem Festmahl der Mutualisteu :'n Lons le Saunier dielt der Minister des Auswärtigen, Pichon, .'l»e Re de, in der er unter anderem ausführte: „Alle Um stände lassen darauf schließen, daß nir am Ende der Krisis stehen, die mehrmals die Grfayr eines Krieges zwischen den Großmächten geschaffen hat und in de ren Verlaus Frankreich nicht aujgchört hat, im In teresse des Friedens zu arbeitest. Die Krisis war schwer, nicht nur für die Kriegführenden, sondern auch für die Nationen, die in der ständigen Befürchtung leb ten, in die kriegerischen Abenteuer hinein gezogen zu werden. Niemand hat größere Lasten auf sich zu nehmen, als Frankreich, um vor Uebcrra- schungen geschützt zu sein und seiner Stellung in dem Rate Europas Achtung zu verschaffen. Frank reich hat seine Rolle in dieser Krisis erfüllt, indem es bei seinem vorgefaßten Entschluß beharrte, seinen Freundschaften und seinem Bündnis treu zu bleiben, und in Uebereinstimmung mit der von Europa vereinbarten Aktion. Diese hat ohne Zwei fel unvollkommene Losungen gebracht, die aber doch genügend und glücklich sind, da sie zue Wie derherstellung des Friedens geführt haben und we der einen übermäßigen Vorteil für den einen Teil noch eine Vernichtung des anderen Teils darstellen. Pichon führte dann weiter aus, daß die Ocientjrage sich ab gespielt habe ohne einen Konflikt zwischen den Groß mächten zu erzeugen. Das russische Bänd n i s habe stets einer friedlichen Regelung der Schwierig keiten gedient, die aus dem Problem erwuchsen, das zuweilen wie eine Bedrohung des europäischen Frie dens erschien. Das Bündnis mit Rußland habe durch seine Geschmeidigkeit und durch die Art, wie Ls sich zu den Notwendigkeiten dec allgemeinen Politik stel le und sich ihnen a »Passe, gezeigt, wie wertvoll es für Frankreich und für alle Völkör sei, die aufrich tig Lie Gefahren eines Krieges vermeiden wollten- Ebenso ist es, erklärte Pichon weiter, mit unserer herz lichen Freundschaft mit England bestellt. Nicht einen Tag sind wir in Unstimmigkeit mit der britischen Regierung gewesen. Ob es nun in Paris war oder auf den Konferenzen in London, unsere Ak tion war .unveränderlich mit deriZnigen Englands ver bunden. Unsere Anschauungen b-gegneten sich regel mäßig, um auf das gleiche Ziel hinzuwrrken. Dies?- Vereinigung und diese Entente von Paris, Petersburg und London, unabhängig von den Anstrengung» n aller anderen Mächte, mit denen wir st^rs Gegensätzlichkei ten zu vermeiden suchten, hab?» in hohem Maße da zu gedient, der Welt die unschakbarc Wohltat des Friedens zu garantieren. — Frankreichs Sorge. General Pedoya bespricht den gestrigen Artikel des Senators Berenger im „Matin" und sagt, daß diese Auslassungen die Gedanken aller Strategen seien, die sich mit der Möglichkeit eines deutsch-französischen Krieges beschäftigen. Das Luxemburger Loch sei für Frankreich eme große Gefahr. General Pedoya habe darauf hingewiesen und gesagt, daß Frankreich in Lothringen bester als an der luxemburgisch-belgischen Grenze gegen Deutschland geschützt sei. Pedoya sagt dann ganz naiv, was denn die deutschen Manöver bei Trier bedeutet hätten. Sind dies vielleicht Uebungen? Born Balkan. — Der Vvrmarisch der Türken und anderes. Wie immer, so widersprechen sich auch heu te wieder die Meldungen vom Balkan. Während ein Telegramm zu melden weiß,, die Bulgaren hätten Xa»- thi und Dedeagatsch besetzt, wird von Sofia aus an der Behauptung festgehalten, daß die Türken diese bil den Orte ebenso wie Gümülschina in Besitz genommen. Es heißt in der Meldung: Tüctische reguläre Trup pen, Infanterie und Reiterei, haben am Sonntag Dr- deagalsch, Gümülschina und Lanthi besetzt, .üse das ganze Küstengebiet des ägäischen Meeces, das bereits der Londoner Friede Bulgarien zugesprochen hat. Dir bulgarischen, infolge des Bukarester Friedens demobil gemachten Truppen sind nördlich auf die alte Grenze Bulgariens zurückgewichen. Das ganze Gebiet zwi schen der ägäischen Küste und der Grenze ist in Be wegung, mehr und mehr drängt sich die Erwägung auf, daß die Fülle der zu lösenden Balkanfrage» neu- Beratungen der Großmächte und ein Einschreiten nö tig machen. — Alle verfügbaren Truppen werden von Konstantinopel nach Thrazien entsandt, sowie al le in Kleinasien verfügbaren Truppen an die russi sche Grenze Armeniens dirigiert. — In K mst.m- tinopel erwartet man eine neue Demarche der Mäcktx, tue den Zweck hat, die Türker za veranlassen, iwe Ter ritorien im Westen der Linie Enos- Midi« zu räumen und die Demobilisierung vorzunehmen. ' — Der österreichische Delegierte, Professor Redlich, ünd der deutsche Delegierte, Paszkowski, haben die Teilnahme an dec Kommission zur Untersuchung der Balkangreael abgelehut. Somit bleibt der Dreibund bei der Kom mission unvertreten. OnKche und Wfifche Nachrichten. — Eibenstock, 26. August. Wie wir schon gestern oerichteten, ist unsere Stadt am Kor„blu- mentage in acht Verlaufsbezi/ke eingeteilt. Der erste Bezirk umfaßt den ganzen unt-ren Stadtteil bis zuni Hotel Stadt Dresden. Den zweiten Bezirk bil det die Langestraße, Bachstraße, Winkel, Breitestraße bis zum Mittelbach'schen Restaurant; der dritte Thea- terstraße, vord. und hint. Rehmerstraße, Hübel uno Mejsingwerk; der vierte Berg-, Dusen-, innere Au?r- bacher- and Südstraße; der fünfte Schulstraße bis zur Muldcnhammerstraße und der ganze linke Stadtteil von diesen Straßen; der sechste Nordstraße und der rechtsliegende Stadtteil, ferner Schneeberger-, Mulden- hammer-, Klara Angermannstraße, sowie Pogplätz; der siebende Forststraße, Poststraße Albertplatz Bismarck-, Molttc- und Crottenseestraße, sowie den ganzen ober halb liegende Stadtteil; der achte Carlsboder-, Non- nenhaus-, Feld-, Mohren- u.,d Albcrtstraße, sowie ein Teil der Bismarckshraße. Die Plakate des Korn blum entages sind hier t-ingetrosfen- Einem sitzen den, vom Alter gebeugten Veteranen, der neben seinU Kriegsmedaillen das Eiserne Kreuz au oen schwarzen Rock geheftet hat, bringen drei vierjährige, ganz weiß gekleidete Mädchen Sträuße von Kornblumen dar. Der treuherzig-naive Ausdruck in den lieben Gesichtchen un ter den mit Zyanenkränzen geschmückten Stirnen ist ganz prächtig wiedergegcben worden. Das eipe der Mädchen hat den Mund halb geöffnet, als wollte es mit einem Gedicht seine Gabe begleiten; aas ander? hält in beiden Fäustchen zwei Sträuße der Kaiser blume, als könnte die Kleine es nicht erwarten, bis auch sie an die Reihe kommt. Das Motiv des Blumen- tages hat hier durch den Zeichner Kroje-Greger einen wunderhübschen Ausdruck gefunden- Mit einfachsten Mitteln ausgcarbeitet — zyanenblau, gelbliche Hant- tön.iilg, schwarz und weiß — zeugt das Plamt von der gerade der Schlichtheit in der Auffassung innewoh nenden großen Wirkung ebenso wre von der hohen Tech nik der heutigen Plakatkunst. Die hübsche Zeichnung wird sicher das ihrige dazu beitragen, um den 2. Sep tember zu einem Tage des Segens für unjerx Vete ranen zu gestalten. — HundShübel, 26. August. Aus Anlaß des 40- jährigen Bestehens der Freiwilligen Tur nerfeuerwehr Hundshübel wurde in diesem Jahre der Bezirksfeuerwehrverbandstag der Amt-Haupt- mannschaft Schwarzenberg in unserem freundlichen Orte ab- gehaltrn. Ein lachender Augusthimmel begrüßte die zahlreich erschienenen Delegierten und Gäste und festlicher Schmuck ließ unser trautes Gebirgsdorf besonders anmutig erscheinen. Am Sonnabend um 8 Uhr begannen im Gasthofe »Zur Linde* unter der Leitung des VerbandSvorsttzenden Hrn. Oberlehrer Scheiber-Schneeberg die Beratungen des Bezirkstages. Der Hr. Vorsitzende begrüßte zunächst in herzlichen Worten die erschienenen Ehrengäste und Kameraden und schloß mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf den hohen Schirm herrn der Freiwilligen Feuerwehren, Se. Majestät den König. Hr. Gemeindevorstand John hieß den Bezirksfeuerwehrver band in kurzen warmen Worten im Namen der Gemeinde und Hr. Hauptmann Bretschneider für die Turnerfeuerwehr herzlich willkommen. Hierauf trug der Gesangverein .Lie dertafel' unter der Leitung des Hrn. Lehrer Sternkopf in vorzüglicher Weise einen Begrüßungsgesang vor. Hierauf erstattete der Vorsitzende den ausführlichen Jahresbericht des Bezirksverbands auf das am 23 Aug. beendete Geschäftsjahr. Der Bezirksverband besteht aus 41 Wehren mit 2307 Mit gliedern ; hinzugekommen ist die Freiwillige Feuerwehr Auer- Hammer. Die Mitgliederzahl ist um 14 zurückgegangen. Vor handen waren 41 Steiger-, 19 Pionier-, 45 Spritzen- und 9 Schlauchzüge. Der vom Bezirksverbandskassierer Hrn. Den ke r t - Niederschlema erstattete Kassenbericht weist eine Ein nahme von 757,87 Mk. eine Ausgabe von 414,05 Mk. und einen Kassenbestand von 343,82 Mk. auf. Hr. Berger- Schönheide berichtete sodann noch ausführlich über den Reichs feuerwehrtag in Leinzig. Bei der Ergänzungswahl von vier Ausschußmitgliedern wurden die ausscheidenden Herren Dür fe l d t - Mittweida, Häcker-Schwarzenberg und Müller- Eibenstock wiedergewählt und Hr. Lehrer Wolf-Aue für den verstorbenen Hrn. Sachadä neugewählt. Sämtliche Her ren nahmen die Wahl an. Nachdem noch Hr. Müller- Eibenstock dem Hrn. Vorsitzenden für dessen vorzügliche Geschäftsführung den Dank des BezirkSverbandS ausgespro chen und die anwesenden durch ein dreimaliges .Gut Wehr!' ihre Zustimmung hierzu bezeugt hatten, wurde die Versamm lung geschlossen. An den beratenden Teil schloß sich dann im Saale des Gasthofes zur Linde eine gut besuchte Abend unterhaltung. Am Sonntag früh und im Laufe des Vor mittages trafen sodann die Wehren des Bezirkes in stattlicher Anzahl ein, ebenfalls herzlich empfangen von der OrtSwehr und der Einwohnerschaft. Die Uebung der Jubelwehr am Nachmittag nebst der anschließenden Angriffsübung verlief in vorzüglicher Weise und brachte der Turnerfeuerwehr reiche Anerkennung. Als Brandobjekt war ein gegenüber der Lo- renz'schen Restauration gelegenes Bauerngut angenommen worden. Nach Beendigung der Uebungen, welchen Hr. Re- gierungSamtmann Dr. Richter als Vertreter der AmtShaupt- mannschaft Schwarzenberg beiwohnte, bewegte sich ein statt licher Festzug durch den Ort, dem sich Freiball für Feuer wehrleute und Gäste in den beiden Gasthöfen anschloß. — Crimmitschau, 25. August. Heute vormittag 11 Uhr brannte die im benachbarten SchweinSburg neben dem Rittergute gelegene Mühle. Der Bmnd, der einen größeren Umfang angenommen hatte, wurde von den herbeigekommenen Wehren gelöscht. — Hormersdorf, 26. August. Am Sonntay hatte der Erz gebirgS turn gau (D. T.) anstelle des m die sem Jahre ausfallenden Gauturnfestes eine Gauturn fahrt nach hier unternommen. Am Sonnabend abend fand eine gemütliche Begrüßungsfeierlichkeit statt, bei der dem festgebenden Verein ein Diplom für die drei ersten Siege im Eilbotenlauf beim 3. gemeinsamen Frauenturnen in Schön heide überreicht wurde, am Sonntag sammelten sich vormit tag- die Turnfahrer in GünSdorf. Die Wetturner wurden dort in Riegen eingeordnet und vom Turnverein .Germa« nia'-HormerSdorf unter Musikbegleitung eingeholt. Nach kurzem Zuge durch den Festort gmg es zum Turnfestplatz, wo sofort zu den Freiübungen aufmarschiert wurde. Nach dem Aufmarsch begrüßte zunächst Hr. Gemeindevorstand Schmidt und dann Herr Gauvertreter Töpfer-Eiben stock alle Turnfahrer. Alsdann begannen die allgemeinen vollständig unvorbereiteten und doch ziemlich schwierigen Frei übungen. Ihre Ausführung unter Beteiligung von nahezu 300 Mann wurde mit 8—9 Punkten bewertet, also sehr gut befunden. — Nach einer Inständigen Mittagspause wurde dann in den volkstümlichen Fünfkampf eingetreten; 128 Mann nahmen daran teil. Er bestand in Hochspringen, Kugelstoßen, Stab weitspringen, Schnellaufen und einer Pflicht- Stabübung. 31 Tümer konnten hierbei dm Siegerkranz erringen; 90 Punkte waren erreichbar, 60 Punkte berechtigten zu ^inem Preis. Es erhielten u. a. Preise: 19. Pr. Ro bert Kammerer, Eibenstock To , Artur Baum garten, CarlSfeld, 60'/, P Lobend genannt wur den: Max Lorenz, CarlSfeld, Arno Lorenz, Carlsfeld, 57'/, P, Alfred Zschäbitz, Schön- Heide, 57 P., A l fre d Schrö t er, Ei b e n st o ck (Fr. a.) 55'/, Punkte. — Johanngeorgenstadt, 24. Aug. Am Sonn tag fand hier das Automobilisten-Marktfest statt. Der Sonntag brach mit einem herrlichen Morgen an. Die meisten Autler wiegten sich noch in Morpheus Armen, als '/,7 Uhr der Weckruf durch die Straßen schallte. Die Fen ster öffneten sich. Nach und nach erschien die Stadtbevolke- rung auf der Bildfläche. Auch Auto» stellten sich ein. Auf dem Markte war Sammelplatz. DaS Tönen der Hupen wurde immer lebhafter und kurz vor 9 Uhr begann die Ab fahrt nach dem AuerSberg. Wagen auf Wagen löste sich von der stattlichen Reihe, denn über 200 hatten sich einge funden, ohne die zahllosen Motorräder. In glatter Fahrt wurde das Plateau des AuerSbergeS gewonnen. Freilich nicht alle waren so glücklich. Schon oberhalb der Stadt traf man auf den ersten .Invaliden', ein Achsenbruch hatte ihm den Garaus gemacht. Aber auch der Auersberg war manchem eine harte Nuß und scherzweise wurde frei nach dem Erlkönig deS öfteren zitiert: .Erreicht das AuerSberg- hauS mit Mühe und Not!' Auf dem Berge entwickelte sich lustiges Treiben, kein Wind, nur Sonnenschein. Ein Leier mann sammelte für noch unbestrafte Kraftwagenführer, hier und dort bildeten sich Gruppen, um sich im Bilde festhalten zu lassen. Andere waren ganz entzückt von der herrlichen Umgebung und stiegen auf den Turm, die Schönheiten un seres Gebirges bewundernd. Eine besondere Ueberraschung brachte Dr. Stöß, Zwickau. Er fuhr mit seinem 18 ?8.- Horchwagen die steile Nordseite deS BergeS in 33 : 34 herab und herauf. Fortgesetzt trafen AutoS und Räder ein, ob wohl schon um 11 Uhr die Rückfahrt angetreten wurde. Vom AuerSberghaus auS verteilten sich nun die Sportler; die einen machten einen Abstecher in die böhmischen Bäder Karlsbad, Marienbad oder nach dem Fichtelberg, die meisten fuhren über Johanngeorgenstadt in die Dreckschenke zum Fest mahl. Alles in allem, ein gelungener Markttag des 11. Gaues, der ein freundliches Gedenken unserem Städtchen sichern wird. — Klingenthal, 25. Aug. Bei einem Schießen des hiesigen MtlitärvereinS wurde am Sonntag nachmittag der 32 Jahre alte Arbeiter Schlett au» Klingenthal, als er au« der Anzeigerdeckung herauSlrat, durch einen Schuß in die Wirbelsäule getroffen und getötet. Er hinterläßt eine Witwe und drei Kinder. — Manöver-Postsendungen. Beim Heran nahen der militärischen Herbstübungen wird darauf aufmerk sam gemacht, daß es sich empfiehlt, Postsendungen für die an den Uebungen teilnehmenden Offiziere und Mannschaften nicht nach den in kurzen Zwischenräumen wechselnden Marsch quartieren, sondern stets nach dem Garnisonorte zu richten.- Für die richtige und beschleunigte Weitersendung wird dann postseilig gesorgt. Ferner ist es dringend notwendig, in den Aufschriften der Sendungen an Unteroffiziere und Mann schaften einschl. der Einjährig-Freiwilligen außer dem Familien namen, welchem nach Umständen Vornamen und Ordnungs nummer hinzuzufügen sind, Dienstgrad und Truppenteil, (Re giment, Bataillon, Abteilung; Kompagnie, Batterie, Eskadron) genau anzugeben. Auch bei Sendungen an Offiziere und Aerzte sind diese Angaben erforderlich, weil die einzelnen Truppenkörper usw. oft auSeinandergezogen und auf ver schiedene Quartierorte verteilt werden. Mangelhafte Auf schriften der Manöverpostsendungen können leicht eine Ver zögerung in der Beförderung und Zustellung zur Folge haben. Die Nach- oder Rücksendung von Postanweisungen, gewöhn lichen und eingeschriebenen Briefen sowie der gegen ermäßigte- Porto beförderten Soldatenpakete ohne Wertangabe bi- zum Gewicht von 3 Ke einschließlich erfolgt kostenfrei. Dagegen werden die im Postwege bezogenen Zeitungen nicht ohne weiteres, sondern nur auf Anttag und gegen Vorausbezahlung einer besonderen UeberweisungSgebühr ins Manöver nachge sandt. Sitzung des Ktrcheuvorstandes z« Eibenstock, vom 18. August 1913. Nach Eröffnung der Sitzung gab der Vorsitzende zu Punkt 1) der Tagesordnung eine Verordnung des Königlichen Ministerium» deS Innern u. deS Kultus u. öffentlichen Unterricht« über die Auf stellung von Ortsgesetzen und Regulativen bekannt und schloß daran Mitteilungen über bauliche Ausführungen im Diakonat und an der Kirche, wobei der Kirchenvorstand einige Ueberschreitungen der An. schlage genehmigte. Nach weiteren Mitteilungen über den Abschluß einer Versicherung gegen Diebstahl berichtete der Vorsitzende noch über seine Verhandlungen mit C. Hennig betreff» der Einführung von Harmoniumspiel bei Beerdigungen und wegen leihweiser lieber- laffung eines Instruments dazu. Da die Verhandlungen zum Ziel geführt haben, soll die neue Einrichtung mit dem 25. d. MtS. in Kraft treten. 2) Der Kirchenvorstand nahm Kenntnis von der Verordnung der Kgl. Superintendentur, die Einweisung de« zum 1. Diakonus designierten DiakonatSvikar Joh. Wagner betr. Zugleich wurde hierzu beschlossen, die erwachsenden Umzugskosten aus der Kirchkaff« zu decken. 3) Der Kirchenvorstand beschloß die Annahme einer Altarbekleiduno, welche von nicht genannt sein wollender Seite geschenkt werden soll. Dem Schenker soll zunächst schriftlich, später auch im Gotteshause und öffentlich im Amtsblatt« gedankt werden. 4) Ein Gesuch, dem hiesigen Blaukreuzverein am 7. September er. di« Kirche zu einem Festgottesdienst« zu überlassen, soll befürwortet weiter gegeben werden. 5) Nachdem versuchsweise noch zwei Liedertafeln in der Kirche aufge stellt worden sind und dieselben sich bewährt haben, wird beschlossen, solche nunmehr endgiltig zu beschaffen und an den vorgeschlagenen Stellen anzubringen. 6) Betreff« der Besetzung de« 2. Diakonat« soll Bericht an die Kirchen- inspektion erstattet werden. E« wird auch da« zu gewährende WohnunaSgeld festgesetzt und beschlossen, um tunlichst« Unterstützung der Kirchengemeinde zur Aufbringung der erwachsenden Kosten zu bitten. Nachdem noch eine kurze vertrauliche Besprechung sich angeschloffen hatte, wurde die Sitzung geschloffen. A»S der Zeit da BestkiMsstitge. (Nachdruck »«rh-I« ) 2 7. August 1813. An diesem Tage gab dec geschlagene Führer der französischen Boberarmee, Mar schall Macdonald, ein bewundernswertes Beispiel von Wahrheitsliebe. Er versammelte alle Generale und Regimentskommandeure um «ich, und erklärte unum wunden: „Die Armee hat redlich ihre Pflicht getan, nur einer trägt die Schuld an der verlorenen Schlacht und dieser eine Schuldige bin ich/' Dieses würdige Eingeständnis entwaffnete jede Kritik. — Auch an diesem Tage kam es zu der berühmt gewordenen Land-
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