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„Wie konnte es auch anders sein - nach alledem!" nickte Kessel vor sich hin and trat van den beiden Männern hinweg ans andere Keckster, um dies: seine schmerzliche Erregung nicht merken zu lassen. „Es war ein letzter, verzweiseltcr Versuch," murmelte er ssn sich hinein. „Ec hat in Arneburg mehrere Tage Rast gemacht, um seiner Truppe Ruhe zu gönnen —" „O, daß ich bei ihm wäre, ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen könnte!" stöhnte Bützow!auf. „Dort soll auch der Leutnant von Ouistorb Mit der Leibkompagnie des leichten Bataillons von Schill die dem Major wenige Tag: nach seinem Ausmarsch von Berlin heimlich gefolgt war, zu ihm gestoßen ^in." „Und dabei können Sie behaupten, Herr von Bismarck, Schill sei völlig verlassen?!" Lützows Wan gen färbten sich mit tiefem Rot. Er machte von -neuem eine Bewegung, um sich aufzurichten. „Was will die Handvoll Leute besagen?!" ent gegnete Bismarck, Lützow mit sanfter Gewalt ui die Kissen zurückdrückend. „O welchen Sturm von Jubel wird die Ankunft dieser seiner Getreuen in Schills Brust entfacht haben! Welch ein Balsam must dies für sein wundes Herz ge wesen sein!" „Ich kann es den tapferen Männerm Wohl nach- fühlen," sagte Bismarck warm, „daß ihnen ihr Herz höher schlug, als sie, die von aller Welt Verlassenen, da gute alte Kameraden zu sich stoßen sahen. — Aber es war ein letzter Sonnenblick. Die Kranz->sen treffen überall Anstalten zu Schills Vernichtung. Die Sach sen im Westen, unter Marschall Bernadotte, halten fest zu ihnen. Bon Osten, Don oer Weser her, droht General Gartien heranzurücken, um gleichzeitig mit Michaud die todesmutige Schar einzukreisen und über sie herzufallen. Ich sehe keinen Ausweg." ' „So will ich zu Schill und an seiner Seite fechtend sterben," rief Kessel, zu den beiden Männern tretend. „Sie werden ihn nicht erreichen. Wie einen Ver brecher wird man Sie einfangen. — Gehen Sie nach Oesterreich, Herr Leutnant! Der vertrieben^ Kurfüst von Hessen, der entthronte Herzog von Braunschweig haben auch keine bessere Wahl zu treffen gewußt; Oesterreich ist unsere einzige Hoffnung," entgegnete Bismarck ernst. „Wohl ist Wien schon in Napoleons Händen —" „Die Kaiserstadt im Besitze des Korsen?" schrien die beiden Männer auf. „Nach einer eintägigen Belagerung hat sie sich er geben müssen," bestätigte Herr von Bismarck trübe. „O Gott, Gott, warum hast du uns verlassen ?" brach es von Lützows bleichen Lippen. „Mut, Lützow, Mut! Trotzdem ist Noch nicht alles verloren. Der Generalissimus, der Erzherzog Karl, — kam er auch zur Rettung Wiens zu spät — Ist 'allein Anschein nach bereit, in blutiger Keldschlrcht dem Ur- surpator den Uebergang über die Donau »u wehren. Tausende von Norddeutschen haben sich Unter seine Fahnen geflüchtet. Herr von Kessel, wie die Dinge liegen, ist jetzt auch dort ihr Platz." „Ernst, folge Herrn von Bismarcks Rat, "rief Lüt zow mit warmer Eindringlichkeit. „Ja, du hast recht. Herr von Bismarck, ich danke Ihnen für den Ausweg, den Sie mir zeigen. Neue Hoffnung belebt mich und macht meine Seele wioder gesund. Nach Oesterreich! Unter seinen Kähnen will ich siegen oder sterben!" X1V. Das Marchfeld, die ungeheuere Ebene nördlich von Wien, die schon einmal Zeuge 'eines wütende» Völker- riugcns gewesen, war mit österreichischen Truppen be deckt Soweit das Auge reichte, ein unabsehbares Mexx von Zelten, Uniformen, Fahnen, Pferden. Im Haupt-Quartier Groß-Enzersdorf war ein Zu- und Absluten bewegten Lebens. Generalstabsosfizioce, Adjutanlen, Ordonnanzen, Wiener Bürger drängten her ein und heraus, um dem Generalissimus Rapport zu erstatten, Befehle von ihm zu empfangen der über- wichtige Wahrnehmungen zu berichten. Denn lenseits am südlichen Ufer der Donau, stand der Feind, und nur die Wogen des vaterländischen Stromes trcnnteM die beiden Heere. Eben war eine Pause in dem Kommen und Gehe» eingetreten. Der Erzherzog Karl richtete sein- klein? schmächtige Gestalt von der Karte auf, die auf dein der ben Tisch im einfachen Zelte vor ihm lag. „Nun zu Ihnen und Ihrer Privatangelegenheit, mein lieber Herr von Kessel," sagte er, dem 'Genann ten sich zuwendend, der bescheidend harrend am Zelt eingange stand. Dabei leuchtete er ihn mit seine» gü tigen und doch durchdringlichen blauen Augen aufman- ternd an. Kessel schlug, stramm stehend, die Hacken Zusammen. Die Beklommenheit, die seine Brust zusammengesclinürt in dem Gedanken, daß er den hohen Herrn in diesen schicksalsschweren Stunden mit seiner winzigen Ange legenheit zu behelligen wagte, schwand in dem Augen? blick, als er von neuen voll und fest sn des Erzherzogs scharf geschnittenes, energisches Antlitz sah, dessen Züge wohl den Stempel der Macht und dec Gewohnheit Des Befehlens trugen, aber dennoch in ihrer ernsten Ho heit unbedingtes, warmes Zutrauen erweckten. „Ich denke, das beste ist, Sie treten nicht als Offi zier in ein bestimmtes Regiment ein, sondern suchejn mir und der guten Sache zu dimm, wie es der Au- senblick erheischt. Sie sehen, wir sind noch völlig im unklaren über Stellung, wie über Absichten Und Beweg ungen d-ö Feindes. Aufklärung tut u«s.D>r allem not. Bleiben Sie zunächst als Adjutant bei meinem Stabe zu meiner persönlichen Verfügung." „Kaiserliche Hoheit", brachte Kessel stammelnd hervor, „zu viel der Güte —" „Güte?"" unterbrach ihn der Erzherzog. „Sic werden nicht auf Rosen gebettet sein, werde,, in alle Windrichtungen gehetzt werden." „Es soll mir die höchste 'Ehre sein, bis zum letz ten Atemzuge meines Lebens Eurer Kaizssrlichen Ho heit und unserer großen heiligen Sache Hu dienen,"" entgegnete Kessel mit ergreifendem Ernst. „Ich weiß schon, wen ich vor mir habe," nickte der Erzherzog gütig. „Es hätte Herrn 'von Bismarcks begleitender Zeilen nicht erst bedurft. Unsereiner har das so im Blick. Und zudem" — er trat einen Schritt näher aus den jungen Leutnant zu, der ihn fast um Haupteslänge überragte, und streckte ihm in herzge winnender Art die Hand entgegen, „wir beide kennen uns ja schon Born Grafen Neumark mir empfohlen, haben Sie ja vor wenigen Moniden m.i- nen postillon ä'amour an den General Blücher gespielt. „Ich bin glücklich, daß Kaiserliche Hoheit sich mei ner erinnern."" „Unterschätzen Sie mein Gedächtnis so sehr?" scherzte der Erzherzog mit gewinnender Anmut. Kessel wurde tief dunkelrot in hülfloser Verwirrung. „Nun nun," fügte der Erzherzog, es bemerkend, lächelnd hinzu, „lassen Sie sich nicht verblüffen! Das steht dem Soldaten schlecht an. — 'Aber Scherz beiseite, Sie sehen, ich kenne schon Dreine Pappenheimer, wre Ihr Schiller sagt. Außerdem achte ich auch Neumark sehr hoch. Na, darin sind wir ja einer Meinung- Er ist ja Ihr Schwiegervater."" „Zu Befehl, Kaiserliche Hoheit"", erwiderte Kessel prompt. Aber während er die Augen voll und klar in die des Generalissimus senkte, biß er die Zähne zusammen. Tausend widerstreitende Gedanken be stürmten seine Brust. Das Antlitz des Erzherzogs verdüsterte lich. „Er kämpfte bei der Belagerung von Wien «auf den Mau ern der Stadt. Weiteres ist über sein Schicksal Vicht bekannt."" (Fortsetzung folgt. Vermischte Nachrichten. — Vier Arbeiter umgekommen. In dem Dorfe Hemmor an der Ostsee brach dem .Stader Tageblatt* zufolge in der Portland-Zementfabrik infolge starker Regen- fälle die Betonmauer eine» mit Zementrohschlamm gefüllten Bassins, wobei der Schlamm in eine Baugrube drang. Die in der Grube beschäftigten vier Arbeiter konnten trotz ener gischer Rettungsversuche nicht befreit und nur als Leichen geborgen werden. — Die Krankheit Paul Heyses. Im Be finden Paul Heyses ist eine Verschlimmerung einge- tretcn: es stellte sich eine beängstigende Herzschwäche ein, welche bei der Herrschenden-Memnot das Schlimmste befürchten läßt. ' — Ern st er Zwischenfall bei einem Lei chenbegängnis. Aus Salzburg wird gemeldet: Bei dem Leichenbegängnis des Generals Frciherrn v. Wer- sebe scheute ein den Trauerzug eröffnendes Pferd mit einem eisernen Ritter und stürmte hege» dr? Trauer gäste, unter denen sich das Herzogspaar von Cumber land und die Großherzogin von Mecklenburg besanoem. Des Publikums bemächtigte sich eine Panik. Nachdem das Pferd eingefangen war, wurde die Trauerfeier ohne Zwischenfall fortgesetzt. — Straßenbahnunglück. Zwei Straßen bahnwagen stießen am vergangenen SannabeNd in- der Pariser Vorstadt St. Denis infolge rascher Weichenstellung zusammen. Man zählte 20 Schwer verletzte. — Feuer an Bord eines englischen Kriegsschiffes. In der Nacht vom Freitag Zum Sonnabend ist, wie aus Chatam gemeloet wird, an Bord des Linienschiffes „Exmouth" infolge Kurz schlusses Feuer ausgebrochen. Es wurde erheblicher Schaden angerichtet. Das Schiff, das auf der Höhe vor Nore lag, ist zur Ausbesserung des Schadens nach Chatam zurückgekehrt. Wettrro«'rd-*f«OS für den 22. Juli 181» Westwinde, kühl, wolkig, zeitweise Niederschlag. Niederschlag in Eibenstock, gemessen am 20. Juli, früh 7 Uhr 6,7 mm - 6,7 I auf 1 gm Bodenfläche. Niederschlag in Eibenstock, gemessen am 21. Juli, früh 7 Uh» 4,3 ww - 4,3 1 ach 1 gw Bodenfläche. Freibad im Gemeindeteiche. Wasserwärme am 21. Juli 1913, mittag- 1 Uhr 12° 6. Fremdenliste. 19.-20. Juli 1913. Uebernachtet haben im RathauS: Karl Krauß, Tischler, Paul Rehm, Kfm., Willy Sie gel, Tischler, Kurt Messung, Kfm., Han« Löffler, Tischler, Karl Müller, Kfm., Srich Ende, Kfm., Kurt Troll, Tischler, Kurt Baumann, Kfm., Kurt Baumann, Tischler, Paul Mode«, Seminarist, Albert Unger, Tischler, Han« Oschemaschuk, Tischler, Fritz Tzernack, Tischler, sämtlich Johanngeorgenstadt. Dr. jur. Schettina m. Frau, Berlin. Reichshof: Georg Heinert, Zwickau. Justizrat Unteutsch, Dres den. Stadt Leipzig: Gustav Meischner, Kfm., Cassel G. Mißbach, Oberlehrer, Dresden. Oskar Hahn, Lehrer Bautzen. OSkar Hiller, Fa brikant, Neukölln. W.Warpaf, Fabrikant, Berlin. H. Zettel, Beamter, Aue. Stadt Dresden: Otto Lorenz, Kim., Leipzig. LukaS Arup- tisch, Maurer, Wildenthal. En gl. Hof: Erich Schädlich, Diätist, Curt Edlich, Volontär, Gustav Edlich, Volontär, Fritz Ulbrich, Schneidermeister, Arth. Retnart, Bildhauer, Wilh. Ulbrich, Schlosser, Kurt Brändel, Klavierbauer, Felix Thierfeld, Kunsttischler, HanS Voigt, Schlosser, Max Stretbelt, Ziseleur, Herbert Friedrich, Schlosser, Erich Gottschald, Ratskopist, Kurt Rohm u. Walther Lorenz, Kunsttischler, sämtl. Johanngeorgenstadt. Casth. z. Brauerei: Karl Gustav Fritzsche m. Frau, Gen darm, Rochlitz. BielhauS: Mor Bartschm. Fam. u. Bedienung, Major, Riesa. Mar Höselbarth m. Familie, Chemnitz. Aurelie Hirschmann, Plauen. Frieda Hofmann m. Tochter, KsmSgattin., Selb i. B. Dr. Pietzsch m. Frau u. Tochter, Professor, Leipzig. Holga Andersen, Lehrerin, Aartzu« in Dänemark. Curt Schreiber m. Frau u. 2 Kindern, Kfm., Mittweida. Louis« Bachmann u. Sohn, KsmSgattin., Leipzig. Max Berger u. Frau, Kfm., Meißen. Elisabeth Beyer, Dresden. 20.-21. Juli 1913. RathauS: Alfred Bähr, Pastor, Johanngeorgenstadt. Richard Stopp, Kurt Geifert, Seminaristen, beide Chemnitz. Alfred Lindner, Seminarist, Crimmitschau. Hellmut Steinbrecher, Johanne» Fischer, Seminaristen, Dresden. Friedrich Baum, Seminarist, Kamenz. Han» Hofmann, Seminarist, Berlin. Paul Bohner, Seminarist, Meerane. Unger mit Frau u. Sohn, Ger.-Rat, Karlsbad. Dr. jur. Schetting m. Frau, Berlin. Reichshof: Emil Hofmeister, Kfm., Leipzig. Gtadt Leipzig: Gustav Meischner, Kfm., Castel. Richard Ulbrich m. Frau u. Kino, Beamter, Leipzig. N. Kleeberg m. Frau u. 3 Kindern, Mühlenbesitzer, Döbeln. E. A. Beger, Kfm., Leipzig. Stadt Dresden: Otto Lorenz, Kfm., Leipzig. Engl. Hof: Hermann Gießner m. Frau, Maler, August Schulze m. Frau. Maler, Hermann Lang« m. Frau, Maler, Paul Jahn m. Frau, Maler, Max Uhlig, Bierverleger, Emil Nestler, Spinnmeister, Willy Wolfermann m. Frau, Gastwirt, Arno Töge m. Frau, Maurer polier, sämtl. Leipzig. Luka« Krumptisch, Maurer. Wilzschhau». Deutsche« Hau«: Paul Bitterlich, Schleifer, Paul Richter, Schleifer, KoSmar Link, Schuhmacher, Paul Sachse, Klempner, Max Lohs», Schmied, Wenzl Hammer, Klempner, Gustav Lässig, Lagerhalter, Robert Zöllner, Schleifer, Johann Wenzl Krauß, Schweizer, sämtlich Beierfeld. Biel hau«: Elisabeth Bever, Dresden. Louise Bachmann, KsmSgattin., Leipzig. Curt Schreiber m. Frau u. 2 Kindern, Kfm, Mittweida. Holga Andersen, Lehrerin, AarhuS in Dänemark. Dr. Pietzsch m. Frau u. Tochter, Prof., Leipzig. Max Höselbarth m. Frau u. Tochter, Kfm., Chemnitz. Max Bartsch m. Frau, 2 Kindern u. Be- dienung, Major, Riesa. Basth. z. Brauerei: Karl Gustav Fritzsche m. Frau, Gen darm, Rochlitz. Standesamtliche Nachrichter» aus Schönheide vom 18. bi« mit 19. Juli 1913. Geburtsfälle: 152; Eine uneheliche Geburt. 153) Dem Eisengießer Robert Hermann Ungethüm in Tchönheiderhammer 1 T. 154) Eine uneheliche Geburt. 155) Dem Waldarbeiter Rudolf Emil Oschatz hier 1 E- 156) Dem Bürstenfabrikarbeiter Friedrich Alwin Heinz hier l <I. 157) Dem Markthelfer Gustav Emil Oschatz in Plauen 1 S. 158) Dem Postboten Ernst Emil Heinz hier 1 S. Aufgebot«: s hiesige: 41) Der Maschinenschlosser Han« Kurt Groß in Chemnitz mit der BUrstenfabrikarbeiterin Anna Elise Mothe« hier. 42) Der Maschinensticker Ernst Otto Schmucker in Ellefeld mit der Stickereiarbeiterin Anna Clara Thümmel hier. 43) Der Maschinensticker Karl Alfred Oschatz hier mit der Schürzenstepperin Martha Frieda Rau hier. 44) Der Wollwarendrucker Ernst Walter Thuß hier mit dem Dienstmädchen Berta Koller hier. d. auswärtige: 16) Der Bäcker Ernst Otto Fuch« in Oberstützen grün mit der Geschäftsgehilfin Katharina Jehne« in Oberstützengrün. 17) Der Mühlenbesitzer Walter Schulz« in Wünschendorf mit der Frida Auguste König in Werdau. Ehtschlttmmg«: 38) Der Bankvorstand Hugo Bruno Drommer in Eibenstock mit der Bertha Charlotte Trommer hier. Sterbefälle: keine. Lhemnitzer Marktpreise vom 19. Juli 1913. Weizen, fremde Sorten „ süchtzicher. 79-78 „ „ 73-77 Roggen, sächsiiche: „ preußisch»» SebirgSroggen. sächsischer Roggen, fremder Gerste. Brau-, fremd« „ , sächsisch« „ Futt«r- Haf«r, iächslicher, „ preußischer „ ausländischer Erbsen, Koch-, „ Mahl- u. Futter-, Heu, alte«, „ gebündelt, „ neue» Stroh, Flegeldrusch „ Mrichtnendrusch Langstroh Krummkroh Kartoffeln, inländische „ ausländische Butter Ferkel: Auftrieb 445 Stil II Bi. 25 Pf. Li« II kg 9 - 85 - - S leg 9 - L5 - - 19 8 - 29 - - 8 8 . 89 . . g « - 56 - - 7 8 - — - , S 7 - 29 - - 7 7 - 89 - - 8 8 . 79 - - 8 8 - «9 - - 8 19 - 59 - - 11 S - 15 - - S 3 - 50 - . 4 3 - 89 - - 4 2 - «9 - - 3 2 . 29 - - 2 1 - 59 - - I I - 19 - . 1 3 - k9 - - 4 2 - 59 - - 2 12 - - - - 2» Neueste Nachrichten — Leipzig, 21. Juli. Ein schwe rsr Zu sammen st vßzwischen einem Straßenbahn wagen und einem Autoomnrbus ereignete sich gestern nachmittag ans dem Windmühlwege. 10 Personen wurden verletzt, davon drei' so schwer, daß sic ins Krankenhaus geschafft werden mußten Der Omnibus sowie der Straßenbahnwagen wurden! stark demoliert. Die Feuerwehr mußte zur Hilfeleistung alarmiert werden. — Konstanz am Bodensee, 21.,Juli. Ein Erd beben wurde gestern mittag 1 Uhr ö Minuten hier verspürt. Das Beben war so stark, daß in Den Häu sern die Möbel ins Schwanken gerieten. Das Beben machte sich weniger durch seine Stärke, als durch die rasche Auseinanderfolge der Stöße bemerkbar. Auch aus Karlsruhe, Freiburg in Br., Stuttgart, Frank furt am Main und Straßburg kommen ähnliche Mel dungen. Weitere Erdbebenmeldungen kommen aus dem ganzen Bodenseegebiet, Ulm, Baden-Baden, Heidel berg und München. — Lissa in Posen, 21. Juli. In dem Per- soncnzug Berlin—Lissa stach gestern i» einem Ab teil vierter Klasse ein Arbeiter plötzlich iauf seine Mitreisenden ein, von denen vier, da runter ein Briefträger aus Birnbaum und ein Sol dat aus Berlin schwer verletzt wurden. Der Mann scheint im Delirium gehandelt zu haben; er wurde sestgenümmen. — Lissabon, 21. Juli. Ganz Lissabm üst durch das Bekanntwerden eines geplanten ruchloses Attentats in Erregung versetzt. Im Laufelder Nacht wurden an verschiedenen Stellen der Stade von der Poli zei, die im letzten Augenblick von dem Plan Kenntnis erhielt, Bomben gesunden. Ein Polizist hielt ein ver dächtiges Automobil an und verhaftete die Insassen. Aus dem Transport zur Polizeiwache wurde von einem Unbekannten eine Bombe geworfen. Dadurch wurde,ein Polizist getötet und der Chauffeur schwer verletzt. In einer andern Straße wurde ein Verdächtiger von einem Militärposten mit dem Gewehrkolben niedergeschlagen. Der Mann schoß auf den Soldaten Und vorletzte ihn schwer — Washington, 21. Huli. Die chinesische Frage erregt von neuem einige Besorgnis. Ein T-legramm aus Tokio besagt, daß bte letzte Antwort der amerikanischen Bundesregierung auf die Krage der Lan de sgesetzgebung Laliforniens die Regierung im Tokio« nicht befriedigt habe und zwar deshalb nicht, weil alle japanischen Reklamationen betreffend einem Vertrags bruch zurückgewiesen wurden, und weil absolut keine anzunehmende Lösung in dieser Frage vorgeschlazew