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Amts- un- Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und -essen Umgebung Bezugspreis Vierteljahr!. Rl. 1.50 einschlietzl des „Dllustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Eibenstock, Larkfeld, Hun-shübel, Neuhei-e, (Vberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,wildenthal usw. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die klcinspaltige Zeile 12 Pfennige. 2m amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Hel.-Kdr.: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 2IÜ. Drucker und Verleger i Emil Huunebohu, verantwort!. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. SV. Jahrgaug. Somtajs, de» 20. IM 1»L» In dem Parterreraum des Rathauses sind «eue Gasleuchter, Gaskocher usw. ausgestellt worden Die Ausstellung kann während der üblichen Dienst zeit besichtigt werde«. Nachmittags von 5—6, Sonnabends von 4—5 Uhr, ist der mit der Verwaltung der Ausstellung beauftragte Installateur, Herr Hyka, selbst anwesend, um auch mit anderen Auskünften dienen zu können. Eibenstock, den 6. Mai 1913. Der Stadtrat. Eine Besserung der Lage am Balkan? Ein Gegenstück zu Preußens schwerster Zeit m den Jahren 1806 und 1807, da die Königin Luise den harten Unterdrücker um die Belassung von Magdeburg bat, bildet Bulgarien. Wir meldeten gestern schon, daß König Ferdinand sich, um Frieden bittend, au- ißer an König Carol auch an andere europäische Staats oberhäupter gewandt hatte. Heute kommt Die ergrei fende Meldung, daß auch die bulgarische Königin Eleo nore für ihr Volk um Frieden bittend, sich an „Carmen Sylva" gewandt hat: Bukarest, 18. Juli. Dem „Universal" zufolge, richtete die Königin Eleonore Don Bul garien an die Königin Elisabeth ein Telegramm, worin sie um ihre Intervention um Frieden bit tet. Die Königin von Rumänien Antwortete mit der Versicherung, daß die rumänischen Truppen bisher mit größter Schonung für Die bulgari sche Bevölkerung vorgegangen seien, was auch weiter der Fall sein werde. Im allgemeinen ist eine Besserung der Luge aus dem Balkan zu verzeichnen. Dre Rumänen scheinen nicht weiter vorrüüen zu wollen, und auch dre Tür ken sollen sich, wahrscheinlich infolge eines deutlichen Winles mit dem Zaunpsahl von russischer Seite her, von Lüle-Burgas wieder zurückgezogen haben: Petersburg, 18. Juli. Der Vormarsch der Türken auf Adrianopel beschäftigt eingehend die rus sische Regierung, welche im Verlauf Der türkischen Be wegungen Christenmassakers befürchtet. Die russische Diplomatie wird sich an die Mächte tuenden, um Die Wege zu beraten, die geeignet erscheinen, die Aktion der türkischen Truppen einzuschränken. Konstantinopel, 18. Juli. Der russische Bot schafter überreichte der Pforte neuerdings eine energische Note seiner Regierung, in welcher katego risch verlangt wird, daß Rußland eine Ueberschrn- tung Ler Linie Midia- Enos absolut nicht dulden wer de, und entschlossen sei, eventuell 'Zwangsmaßregeln zu ergreifen, um die Einhaltung des Londoner Frie- Densvertrages zu erzwingen. Infolgedessen hat ge stern ein Ministerrat stattgefunden, in 'welchem, wie verlautet, sehr wichtige Entscheidungen gefällt wurden. Sofia, 10. Juli. Nach hier eingetroffenen Mel dungen haben die Rumänen Warna and Rustschuk wieder geräumt und die weitere Vorrückung auf Wratsu eingestellt. Wie weiter verlautet, haben sich die Türken von LMe-Burgas wieder auf die Grenzlinie Midi« Enos zurück gezogen. Ein weiterer Grund zur Beruhigung bildet auch der Umstand, daß es verhältnismäßig schnell gelungen ist, ein neues bulgarisches Kabinett zu bilden: Sofia, 18. Juli. Das neue Kubinett ist gebildet. Radoslowow übernimmt das Präsidi um und Ghenadiew das Aeußere. Eine Verkennung der Tatsachen wäre «aber die Auf nahme, daß Serben, Griechen und Rumänen vo«n ih ren Forderungen im Interesse des Friedens Abstriche zu machen bereit wären. Ein baldiger Friedensschluß wird nur zustande kommen, wenn Bulgarien sich in vollem Maße nachgiebig erweist. Uns wird gemel det: Belgrad, 18. Juli. Das Resultat der Bera tungen zwischen Pasitsch und Venizelos in Ucsküb ergab, daß Bulgarien durch Vermittelung Rußlauds aufgefordert wurde, so rasch wie Möglich einen Dele gierten zu den direkten Verhandlungen zur Herbei führung eines Waffenstillstandes und eines Prälimi narfriedens auf dem Schlachtfelde zu entsenden. Falls Bulgarien sich weigern würde, soll die Armee Befehl erhalten, auf Sofia zu marschieren. Die Grenzregu lierung, welche Serbien an der alten serbisch-bulgari schen Grenze verlangt, soll in dem Sinne Erfolgen, daß Serbien den Beginn der Adriabahn in die Hände be kommt, und zwar im Einvernehmen mit Rumänien, welches seine Bahnen an die Adriabahn anschließqn würde. Bukarest, 18. Juli. Der Zeitung „Universal" zufolge, hat die Antwort König Carols auf bas Te legramm des Zaren Ferdinand dahin gelautet, daß Bulgarien die Bedingungen angeben möge, unter oe neu es die Friedenspräliminärien nickst nur mit Ru mänien, sondern niit allen Kriegführenden zu unter zeichnen wünsche. Die Unterzeichnung könnte nur gleichzeitig mit allen Kriegführenden erfolgen. Nur daun könne die Einstellung der Feinoselizkeieen unge ordnet werden. Eine offizielle Bestätigung dieser Mel dung liegt nicht vor. Paris, 18. Juli. Aus Bukarest wiro (gemel det: Die rumänische Regierung hat die Mächte wissen lassen, daß sie nicht die Absicht hat, den Vormarsch auf Sofia durchzusetzen. Die rumänische Interventi on habe nur den Zweck, Bulgarien zuver anlassen, sich mit seinen Gegnern zu ei nigen. Weiter hat die rumänische Regierung Mit geteilt, daß sie bereit sei, Vertreter nach Nisch vv?r jeder anderen Stadt 'zu entsenden, wo die Friedens- bevollmächtigten zusammentömmen sollen. Unter diesen Umständen wird man die nachstehen de Drahtmeldung mit größtem Vorbehalt aufnehmen muffen: Paris, 18. Juli. Die „Liberte" schreibt: Die I rumänische Ostarmee, welche auf Sofia marschiert, ist bei Lompalanka mit der ersten bulgarischen Armee zu sammengestoßen. Eine Schlacht ist im Gange. Ueber bulgarische Greueltatsn weiß eine Meldung, die über Italien kommt, zu berichten: Mailand, 18. Juli. Dec Sonderberichterstatter des „Seeolo" telegraphiert seinem Blatte aus Sa loniki, er habe sich im Kraftwagen nach Demir His sur begeben und von den dortigen Einwohnern er- fahren, bulgarische Soldaten hätten ini Beisein ih rer Offiziere dem Metropoliten und 2 Popen die Au gen ausgerissen und die Hände abgeschnitten. Drei Frauen und zwei Kinder seien niedergemetzxlt worve«. In Saloniki werde die Anzahl dec von den Bulgare« nicdergcmetzelten Mohammedaner aus 100000 ge schätzt. Tagesgeschichte. Deutschland. — Besuch des Deutschen Kaisers in England. Führende englische Zeitungen wissen zu melden, daß, wenn nicht unvorhergesehene Ereignisse eintreten, die Königin von England mit ihrer Toch ter Mary am 12. August eine Reise nach Deutschland antreten wird, um ihrer Tante, der Großherzogin von Mecklenburg-Strelitz, einen Besuch abzustaiten. Auch der Prinz von Wales soll sich diesem Besuch an schließen. Der Aufenthalt in Deutschlano ist auf 3 Wochen berechnet. Wie „Daily Mail" weiter zu berich ten weiß, ist der Besuch des deutschen Kaiserpaares am englischen Königshof bestimmt für das höchste Früh jahr zu erwarten. Der Deutsche Kaiser soll nach vor genannten Quelle auch vor einiger Zeit an den «eng lischen König einen eigenhändig geschriebenen Brief ge richtet haben, in dem ver Kaiser die gegenwärtige La ge Europas einer Kritik unterzieht und seine Freude darüber zum Ausdruck bringt, daß es den Diplomaten in der Wilhelmstraße geglückt sei, in diesen kritischen Tagen mit dem englischen Ministerium des Aeuße rcn in vollem Einklang sicb zu befinden, so Daß man um den Frieden unter den Großmächten nickst besorgt zu fein brauche. — Die Fruge einer V e rzi ch t c r k l ä r u n g des Prinzen Ernst August. Die „Kölnische Zeitung" meldet aus Berlin zu der Nachricht der Donau-Zeitung, nach der neue Verhandlungen mit dem Prinzen Ernst August von Cumberland über ei ne endgültige Berzichtleistung aus Hannover etnge- leitet worden seien: Eine Klärung kann erst dann er folgen, wenn der Bundesrat wieder zuiammentlitt u«d zu dem neuen Antrag in der braunschweigischen Frage Stellung genommen haben wird Vor dem Ferien- antritt hat der Bundesrat in dieser Frage irgend et was Neues weder beschlossen, noch erörtert. — Die bayrische Thronfolge. Aus München läßt sich die »Berliner Zeitung" Melden, daß die Frage der Thronbesteigung des Prinzregenten Lud wig im Herbst von neuem aufgerollt werde. Freiherr von Hertling habe sich jetzt der Zustimmung des Zen trums versichert, wenigstens herrschten im Zentrum jetzt weniger Bedenken. Möglich ist es aber auch, daß Dr. Heim dem von ihm gehaßten Ministerpräsidenten einmal wieder einen Strich durch die Rechnung mcickst. Keine Erklärung des Prinzen Max von Sachsen über die B a l k a n p o l«t c t. Die „Kölnische Zeitung" meldet aus Dresden. Prinz Max von Sachsen hat dem König von Sachsen auf sei ne. Anfrage, betreffend die Meldung eines Wiesbade ner Blattes, geantwortet, daß er weder über die öster reichisch-ungarische Ballanpolktit, noch überhaupt mit einem Vertreter der Presse gesprochen habe. Daß der in England weilende andere Bruder des Königs, Prinz Johann Georg, Mitteilungen gemacht habe, er scheint gänzlich ausgeschlossen. - Beisetzung der Opfer der Torpe do b o o tk a t a str o pH e. In Wilhelmshaven wurden nach einer ergreifenden Trauerfeier, der zahlreich^ Offiziere und Mannschaften der Marine beiwohntest, von den 16 aus dem Wrack des Torpedoboot's „8. 178" geborgenen Leichen zwölf in einer gemeinfaweu Gruft auf dem Marinefriedhof beerdigt. Vier Särge wurden zur Beisetzung in der Heimat nach Lem Bahn hof geleitet. Tausende von Menschen umstanden Lie Straßen, durch die der Zug ging. — Die Kruppaffäre vor dem Kriegs gericht. Einer offiziösen Korrespondenz Hst man ans dem Kriegsministerium erklärt, Laß die Nachricht, die gerichtliche Verhandlung gegen das in die Krupp- Angelegenheit verwickelte Personal der Hee res-Verwaltung solle auf ausdrücklichen Wunsch des Kriegsministers unter strengstem Ausschluß der Öf fentlichkeit stattfinden, nicht zutrifst. Die Entschei dung über Ausschluß der Öffentlichkeit liegt vielmehr ausschließlich in dem freien Ermessen des erkennende«« Gerichtes, ebenso wie dies bei den bürgerlichen Gerich ten der Fall ist. Ein Schweigebefehl dn die militä rischen Zeugen ist nicht ergangen. — Werftarbeiter streik in Kiel. Ei nem am Donnerstag gefaßten Beschluß gemäß ist Vie Mehrzahl der Arbeiter auf der Germaniawerft und den Howaldtswerken in Kiel am Freitag nicht zur Arbeit erschienen. Die Kaiserliche Werft ist von der Streikbewegung noch verschont. Schweiz. - Die Affäre des F r e m d r n l e g i o n ä r s Müller. Die Schweizer Regierung hat beschlossen, sich inst dem Falle des Fremdenlegionärs Hans Mül ler zu beschäftigen, welcher, wie bekannt, vor einiger Zeit in Afrika füsiliert wurde. England. - Bewilligung des e ng lisch en Fl al te ne t als. Im Lause der Marinevebatte am Don nerstag im englischen Unterhaus? kritisierte, nachdem Churchill eine diesbezügliche Rede gehalten hat te. der Unionist Lee das Bauprogramm und sagte, daß die Beschleunigung des Baues von drei Schiffen in diesem Jahre in Wirklichkeit im Jahre 1916 gar kei nen Unterschied machen Werve. Churchill habe eine« Mangel an Beständigkeit gezeigt und habe nickst das getan, was er versprochen habe. Die Opposition fei mir dem gegenwärtigen Stande des Bauprogramms nicht zufrieden. Der Führer der Arbeit::Partei, Ram sey Macdonald, fragte, was aus den Verhmdlungen mit Deutschland hinsichtlich eines Feierjahces für die Marinerüstungen geworden sei, und ov man einem solchen Feierjahre nähergekommen sei. Marinemini ster Churchill erklärte in Erwiderung auf verschieoe- nc Fragen, daß mit dem Luftschiffwesen der Marine erhebliche Fortschritt? gemacht worden seien. Der „P a r s e v a l", ein M u st e r d e u t s ch e r Leistungs fähigkeit, habe seine Probefuhrst n mit Er'.-lg abgelegt und habe eine Geschwinvigkeit voi. 42 Meilen ausrechterhalten. Zwei große starre Luftschif fe seien im Bau begriffen. Der Etat für die Schiffsbauten wurde vom Haufe angenommen