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Spitze schwarz. Das Weibchen ist oben rvstgrau, auf der Unterseite aus weiß lichem Grunde braun gewellt. Die Länge beträgt 18 om. Gebüsche aller Art, die an Wiesen und Weideplätze grenzen, Gärten und Anpflanzungen sind seine Aufenthaltsorte. Aber er ist genügfam, denn fchon ein einziger dichter Busch im Felde befriedigt ihn vollständig, er baut dann viele Jahre nacheinander fein Nest immer an dieselbe Stelle. Ungestört brütet das Dorndreherpaar mir einmal im Jahre. Das Nest ist groß, dicht und gut gebaut und aus Grashalmen, Quecken und Moos zusammen gesetzt. Das Gelege enthält 5—6 Eier von verschiedener Größe und Färbung. Das Weibchen brütet allein und sitzt so fest auf den Eiern, daß man ihm Leimruten auf den Rücken legen und es so fangLn kann. Eine Plombierte Linde. In Hoheu- Kuhnsdorf in der Pro vinz Sachsen ist vor einiger Zeit eine ur alte Linde, der Stolz des Dorfes, plombiert worden. Ihr Stamm hat einen Umfang von neun Metern und war innen vollständig hohl, so daß man fürchten mußte, der Baum werde bei einem Unwetter ver nichtet werden. Man entschloß sich daher, ihn zu „plombieren". Zu der seltsamen Plombe brauchte mau nicht weniger als 2500 Mauersteine und zwei große Kiste.: Kalk. Doch ist dadurch das Bestehen des Baumes, der noch lebenskräftig ist und jedes Jahr reichlich Knospen treibt, für vielleicht weitere Jahrhunderte gesichert. Rückansicht des deutschen Zeppelin- und des französischen Spieß- Ballons. Die Franzosen, die bisher nur unstarre oder Halbstarre Lenkbare bauten, sind jetzt endlich auch zum Bau von ganz starren Lenkballons, nach Art der deutschen Zeppeline, übergegangen. Natürlich wollten sie das Zeppelinmodell nicht allzu genau kopieren, und sie haben daher den rück wärtigen Teil mit den Steuervorrichtungen etwas anders gestaltet, wie aus zwei vorliegenden Abbildungen sich ergibt. Ein Riesenstaudamm über den Mississippi. Die Nordamerikaner, die die Niagarafälle längst sich dienstbar gemacht haben, haben nun auch ihren größten Strom, den Mississippi, gezwungen, elektrische Kraft zu erzeugen und Tausende von industriellen Werken zu treiben. In der Nähe der Städte Keokuk in Iowa und Hamilton in Illinois bildete der Mississippi Strom- schnellen mit einem Gefälle von mehr als 10 m, die die Schiffahrt auf dem Strom unmöglich machten. Der Erbauer der Niagarawerke, Ingenieur Hugh L. Cooper, hat nun den Strom durch einen Riesendamm gestaut, und an Stelle der Stromschnellen liegt ein weiter See. Das Werk, das die Kraft des gebändigten Stroms in Elektrizität umwandelt, erzeugt rund eine Viertelmillion Pferdekräfte, die bis auf 200 Km Entfernung weiter geleitet werden. Um den beinahe 2 Km breiten Stronr mit seiner kolossalen Wassermasse nach den Turbinenschächten zu leiten, wurde von beiden Ufern aus mit der Herstellung einer gemauerten Brücke mit 119 Steinpfeilern begonnen, die für den ihnen vorgelagerten Staudamm sicheren Halt bieten. Nahe dem rechten Mississippiufer bei Keokuk wurden die Maschinenhäuser auf dem Stromgrunde selbst gebaut, wozu eine Fläche von ungefähr 19 da des Mississippibettes trocken gelegt werden mußte. Das Maschinenhaus allein ist gegen 600 m lang, 40 m breit und ragt vom Flußgrunde aus 60 m empor. Die Turbinenhäuser bilden wohl die größte Kraftanlage, sie fassen 30 Tur binen von je 10 000 Pserdekräften, erzeugen zusammen also 300 000 Pserde- kräfte. Unsere beiden Abbildungen geben ein Bild von der gewaltigen Anlage. Ein niedersächsisches Heimatmuseum. Anfang Mai wurde in dem Kirchdorfe Bergen bei Celle ein Dorfmuseum eingeweiht, das aus einem alten, strohgedeckten Bauernhaus aus dem Jahre 1809 besteht. Es wurde von dem vor einigen Jahren in Bergen gegründeten .Heimatverein, der sich aus allen Schichten der Bevölkerung des Kirchspiels (etwa ein Dutzend Dörfer) zusammensetzt, gekauft und zu einem Museum eingerichtet. Das Innere des Hauses zeigt ein Bauernheim aus den Befreiungskriegen mit reichhaltigen geschichtlichen Sammlungen. Auch kulturhistorisch wertvolle Funde aus der Stein- und Bronzezeit befinden sich in dem sehens- und nachahmenswerten Bauernmuseum. ONen. — „Ra, Herr Zwirn, wann krieg' ich denn meinen neuen Anzug?" — „Sobald Sie den letzten Anzug bezahlt haben!" — „Nee, so lange kann ich nicht warten!" Allerlei Kurzer Dienst. Hausfrau <zum neu eintretenden Dienstmädchen): „Also bei vr. Zinkens waren Sie zuletzt im Dienst? Eine ganz nette Dame, die Frau Doktor! ... Wie ist denn der Herr Doktor?" — Dienstmäd chen: „Ich kenne ihn nicht! Als ich hinkam, war er schon ausgegangen, und als er zurückkam, war ich schon fort." Empfindlich. „Deine Verlobung ist aufgehoben? Aber weshalb denn, Hilda?" — „Ach, der unverfchämte Mensch! Denke dir, als ich neulich meine Handschuhe nicht finden kann, sagt der ungeschliffene Grobian, indem er nach dem Schranke deutet: ,Da liegen sie ja groß und breit' ... Ich bitte dich: Nummer 5^/4 — und groß und breit? — Na, und da war's halt aus!" Erkannt. Baronin: „Ist mein Mann nicht da?" — Diener: „Der Herr Baron ist im Bibliothekzimmer beschäftigt." — Baroni n: „So Wecken Sie ihn auf — es ist Besuch da!" Ein Börsenspekulant hatte Bankrott gemacht, ritt aber trotzdem täglich spazieren. Darüber ärgerten sich seine Gläubiger furchtbar und eines Tags erschien im gelesensten Blatte der Stadt folgender Vers: „An Herrn M.... in Konkurs! Mein Freund, du mußt nur recht verstehen, Was des Volkes Stimme spricht: Es kann der Mensch wohl Pleite gehen, Doch Pleite reiten soll er nicht!" Am folgenden Tage stellte Herr M. seine Spazierritte ein. T. Gerechtigkeitsliebe. Als der Graf von Hafot, ein zu dem näheren Freundeskreife Friedrichs des Großen gehöriger Offizier, das Unglück hatte, im Duell feinen Gegner durch einen einzigen Säbelhieb sofort zu töten, wurde der König so entrüstet, daß er seinen bisherigen Günstling mit den harten Worten verabschiedete: „Ich liebe tapfere Offiziere, aber Scharfrichter kann ich in meiner Armee nicht gebrauchen!" M. H. Als Bonaparte einst im Hofe der Tuilerien Parade hielt, entfiel ihm sein Hut. Ein junger feiner Soldat nahm ihn mit dem Bajonett von der Erde und reichte ihm denselben. Bonaparte sagte zerstreut: „Ich danke Euch, Hauptmann!" — „In welchem Regimente?" fragte rasch der Soldat. Bonaparte, dem die Antwort gefiel, sah ihn nun lächelnd an und gab ihn, sofort die Stelle eines Hauptmanns in der Garde. M. H. Sinngedicht. as ist das Verhängnis an unserem-Glücke: Wir haben nichts Ganzes, wir finden nur Stücke. Uns geht's wie dem armen, traurigen Zecher: Bald fehlt ihm der Wein — bald fehlt ihm der Becher. Otto Promber. O EememnülLlges O Rosenstecklinge kann man im Schatten oder in voller Sonne zur Be wurzelung bringen. In letzterem Falle ist es nötig, sehr oft, etwa alle halbe Stunde, zu spritzen; denn feuchtwarme Luft ist Bedingung. Feine Stahlinstrumente, die eine Zeitlang außer Gebrauch gesetzt werden sollen und die man vor Rost bewahren will, müssen mit Parafsinöl eingefettet werden und an einem trockenen, kühlen Ort, in Kisten luftdicht verpackt, Aufstellung finden. Wird Kleie an Pferde gefüttert, so ist sorgfältige Reinigung der Krippen erforderlich. Werden die Überbleibsel sauer, so verschmähen die Pferde ost das ihnen später gereichte Futter. Gurkensalat mit Domaten und Lattich. Der Lattich wird verlesen, am besten ist es, nur die Herzen zu nehmen. Die Tomaten sind in Scheiben zu schneiden, desgleichen die Gurken zu hobeln. Wenn alles untermischt ist, mengt man die Masse mit einer Sauce an, die aus zwei harten Eigelb, drei Löfseln Ol, Essig, Salz und saurer Sahne besteht, und bestreut den Salat mit feingeschnittenem Schnittlauch. Anagramm. Ich grüne frisch zur Lenzeszeit, Der Herbst gibt mir ein fahles Kleid, Nun fetze mir den Fust voran, Zum Farbenreiche zähl' ich dann. Julius Falck. Quadraträtsel. Logogriph. Mit einem r trägt es der Fluh, Mit N dient es dir zum Genuß. Und wird's mit 8ck genannt, Dann schaut cs stolz hinaus ins Land. Julius Falck. Bilderrätsel. Die Buchstaben in vorstehen dem Quradat sind so zu ordnen, daß die wagerechien und senk rechten Reihen gleichlautende Wörter ergeben. Diese Wörter bezeichnen: 1» Ein Nahrungsmittel, r) Ei nen Behälter. 3) Einen Bogel, s) Einen weiblichen Namen. Helene Schäfer. Auslösung folgt in nächster Nummer. Auflösungen aus voriger Nummer: Ter.Scharade: Roß, Bach, Roßbach. — Des Logogriphs: dein, mein, Bein, Wein. Des Homonyms: Blatt. MI« Hechte oordekaUen. Lerlag von Emii Hannebohn in Eibenstock, verantwortlich« Redaktion von «ruft Pfeiffer, gedruikt und herausgegeben von »reiner 4» Pfeisfer in vtuttaart.