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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 16.07.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191307166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19130716
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19130716
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk ...
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Jahr
1913
-
Monat
1913-07
- Tag 1913-07-16
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Monat
1913-07
-
Jahr
1913
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die durch die bezüglichen Nachrichten helvorgerujen würden. «merika. Huertas Sturz unvermeidlich. Der Eindruck, der in Washington verherrscht, zeigt, daß des mexikanischen Präsidenten Huertas Sturz unver meidlich ist. OeNliche und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 15. Juli. Chauffeur Auers wald, der am Tage des schweren Automobil-Un glücks in Wildenthal das Hagert'sche Automobil führ te, ist unter dem Verdachte der fahrlässigen.Tö- tung in das Zwickauer Gcricytsgefängnis eingelie- fert worden. Eibenstock, 15. Juli. Am 1. September d. Js. wird Herr Lehrer Curt Zimmermann un seren Ort verlassen, um in einer gegenwärtig so viel genannten und interessanten Gegend seine pädago gische Tätigkeit aufzunehmen. Herr Zimmermann wird nämlich nach — dem Balkan übersiedeln, rund zwar »ach der rumänischen Hauptstadt Bukarest. — Carlsfeld, 15. Juli. Am Sonntag, den 13. Juli, erfolgte in der nachmittags 2 Uhr anberaumten Ge meinderatssitzung die Wahl deS neuen Nachtschutz mannes, welcher auch das Amt eines Wegewärters und Totenbettmeisters mit zu verwalten hat. Gewählt wurde von den 17 Bewerbern Herr Kurt Dämmler, z Zt. Maurer in Vielau b. Zwickau. - Carlsfeld, 15. Juli. Zum Turnhal le n b a n hat der Ausschuß der Deutschen Turui rschaft dem hiesigen Turnverein, aus der Dr. Ferdinand Goetz- Stiftung eine Beihilfe von dreihundert Mark be willigt. — Dresden, 14. Juli. Der Prinz von Wale» ist heute vormittag im Automobil nach Leipzig abgereist, wo er gegen 1 Uhr eintreffen wird. — Dresden, 14. Juli. Heute nachmittag kurz nach 5 Uhr trug sich bei dem Bau der Dresdner Luft schiffhalle ein schwerer Unfall zu. Dort wird seit Wochen im Auftrage der Zeppelin-Gesellschaft von der Firma Steffen u. Nölle, Berlin, die Halle montiert. Nach dem bereits zwei der gewaltigen Hallenbogen bezw. Pfeiler emporgewunden waren, deren jeder 58 Meter Durchmesser und 37 Meter Höhe besitzt, wurde am Freitag mit dem Hoch winden deS dritten Bogcns begonnen. Diese Arbeiten konnten so gefördert werden, daß heute der dritte Pfeiler seine richtige Höhe erhalten hatte. AuS noch unaufgeklärter Ursache stürzte plötzlich die gewaltige, etwa 35000 Kilogramm schwere Ei senkonstruktion unter furchtbarem Getöse zusammen, wodurch der ganze Flugplatz in eine riesige Staubwolke gehüllt wurde. Von den etwa 100 mit dem Bau der Halle beschäftigten Arbeitern erlitt, wie durch ein Wunder, nur ein einziger Ar beiter leichte Quetschwunden. Die eingestürzte Eisenkonstruk- lion, die teilweise wie Papier zusammengerollt ist, gilt als verloren und muß vollständig neu ersetzt werden. Die für Mitte August in Aussicht genommene Einweihung der Luft schiffhalle dürfte sich durch den Unfall um mehrere Wochen verzögern. Nach Mitteilung des technischen Baupersonals ist der Einsturz vermutlich durch Materialfehler oder plötzliches Nachgeben der Bolzen und Nieten verursacht worden. — Leipzig, 14. Juli. Der heutige zweite Festtag deS XII. Deutschen Turnfe st eS war lediglich der turneri schen Arbeit gewidmet. Da die ersten Uebungen für 6 Uhr morgens ausgeschrieben waren, begann schon zeitig der An marsch der zu den Uebungen bestimmten Kreise. Die einzel nen Abteilungen lösten sich schnell nacheinander ab, da bei der ungeheuren Anzahl der Wetturner eine überaus große Menge von Uebungen zu bewältigen war. Haben doch allein für den Wettlauf über 3300 Mann gemeldet, die in Einzel riegen von je acht Mann abaelafsen werden. Die beste Lei stung wurde bisher beim Wettlauf geliefert, sie wurde mit 21 Punkten bewertet. Als erste Uebung wurden heute die Zwölfkämpfe ausgetragen, und zwar von den Kreisen Nordost (Schlesien und Pommern). Sie hattten 1160 Meldungen abgegeben. Dann kamen Sachsen-Altenburg mit 833 Turnern unter Turnwart Platz (Quedlinburg); hierauf folgten die Kreise Unterweser, Oberweser, Mittel- und Oberrhein. — Hierauf trat das Turnen der einzelnen Kreise in seine Rechte. ES waren für jeden einzelnen Kreis allgemeine Freiübungen und dann eine Anzahl von Pflichtübungen vorgeschrieben. Die ersten waren hier die Brandenburger mit 1750 Mel dungen, ihnen folgten die Hannoveraner und Braunschweiger mit dem Turnwart Thiele (Hannover) mit 503 Meldungen weiter 480 Schwaben, 1173 Rheinländer, 740 West falen, 518 Doutsch-Oesterreicher und 823 Bayern. Gro ßcm Interesse begegnete namentlich eine Alte Herren-Riege, die an über 30 Pferden zu gleicher Z^it turnte, ferner die äußerst schwierigen, aber durchweg exakt ausgeführten Stabübungen. Frühzeitig war auch Generalfeldmarschall Freiherr v. d. Goltz auf dem Turn platz erschienen und sah namentlich >em gleichzeitigen Turnen an 60 Pferden mit großem Interesse zu. — Die Hitze ist heute womöglich noch größer wre gestern. Das Zeppelin-Luftschiff „Sachsen" kreuzte auch heute wieder über dem Festplatz. Gegen mittag traten die Wettkämp fer in Tauziehen und im Bierhundertmeterlaufen Ua — In den ersten Nachmittagsstunden setzte der Zwölf kampf der obengenannten Kreise ein — Leipzig, 13. Juli. Die Internationale Baufachausstellung hat nun doch ihr« Lotterie erhalten. Da» Ministerium deS Innern hat sie in letzter Stunde genehmigt. Bereit» am Sonntag vormittag wurde mit dem Spiel begonnen. Die Lotterie besteht au» 5 Serien mit im ganzen 25000 Gewinnen im Gesamtwert von 218500 M. Bei jeder Serie befinden sich 25 Gutscheine für zwei- bi» dreistündige Zeppelinfahrten. ES kommen also 125 große Zeppelinfahrten zur Verlosung. — Zwickau, 14. Juli. Vorgestern nachmittag ist im Stadtteile Marienthal ein7Jahr?, alter K nabü von einem Kutsch gefchirr beim Einbiegen aus der Zwickauer Straße in di« Pestalozzistraße überfahren u. an den Unterbeinen schwer verletzt worden. Der Knabe wurde in die elterliche Wohnung gebracht und unverzüglich in ärztliche Behandlung gegeben. Ob und inwieweit dem Geschirrführer an dem Unfall eine Schuld beizumessen ist, werden die Erörterungen ergeben. — Um Sonn abend abend ist auf einem hiesigen Bergwerk ein 36 Jahre älter Kunstwärter aus Schönfels, der verheiratet und Vater von 4 Kindern ist, beim Bedienen des Kahr- gerüstes tödlich verunglückt. Gestern nachmittag gegen "/<4 Uhr ist auf der inneren Schneeberger Straße das 3 Jahre alte Söhnchen eines dort wohnhaften Buch halters von einem Straßenbahn-Wagen umgefuhren worden und unter den Räumer des letzteren zu liegen gekommen. Dabei hat das Kind erhebliche Verletzungen erlitten, an deren Folgen es kurz darauf im hiesigen Krankenhause verstorben ist. Den Wagenführer soll, wir durch Augenzeugen bestätigt wird, an dem Unfälle keine Schuld treffen. Das Kind soll nämlich plötzlich vom Trottoir herunter unmittelbar vor den in mäßiger Fahrt befindlichen Straßenbahn-Wagen gelaufen sein. — Schneeberg, 14. Juli. Nach vielen Tausenden zählte der Besucher Schar, die zum Schneeberger Hel ma ts feste gekommen waren. Nicht nur au» unserem Sachsenlande, sondern auS allen Teilen Deutschlands, ja aus dem Auslande sogar, von jenseits deS Ozeans selbst waren ehemalige Schneeberger der Einladung gefolgt, um einige Tage im Kreist ihrer Angehörigen, ihrer Freunde und Jugend gefährten zu verleben. Von herrlichem Wetter begünstigt, begann das Fest am Sonnabend nachmittag mit der Eröff nung der Ausstellung von Altertümern und Gegenständen heimatlicher Weihnachtskunst durch den Vorsitzenden deS AuS- stellungSauSschuffeS, Herrn Stadtrat Brückner. Am Abend fand zunächst Mettengottesdienst in der ehrwürdigen St. Wolfgangskirche, der größten Kirche Sachsen» statt. Dem Gottesdienste folgte Festgeläute und eine feenhafte Beleuch tung der ganzen Stadt. In den späten Abendstunden fan den in 3 Sälen Festkommerse statt. Dabei kamen die alten heimatlichen Sitten und Gebräuche in Wort und Lied zum Ausdruck. Der Sonntag wurde um 5 Uhr früh mit mili tärischem Weckruf eingeleitet. Um 8 Uhr war Gedächtnisfeier auf dem Friedhof mit Gräberschmückung und darauf aemein- samer Kirchgang der Geistlichkeit, Behörden, Gäste, Vereine und Korporationen. Den Glanzpunkt der ganzen Veran staltung bildete am Nachmittag der große historische Festzug, an dem ungefähr 1000 Personen mit über 100 Pferden und einer großen Anzahl Wagen teilnahmen. Der nach schrift lichen und mündlichen Ueberlieferungen von Herrn Johanne- Röser zusammengestellle Festzug zeigte in 76 Gruppen die Geschichte der Stadt Schneeberg von 1470 bis 1913. Als der Zug den Marktplatz erreicht hatte, hielt Herr Stadtver ordnetenvorsteher Stein die Begrüßungsansprache, die bei den Hörern lebhaften Widerhall fand. Dann ging e» hinaus nach dem Festplatze, wo sich ein buntbewegtes Leben und Treiben entwickelte. Um 6 Uhr wurde das heimatliche Fest spiel .Schneeberg im Gange der Jahrhunderte* von Studien rat Prof. Dr. Jacobi aufgeführt. Der Montag war zunächst der Besichtigung öffentlicher Gebäude gewidmet, später war Konzert auf verschiedenen Plätzen, nachmittags Festmahl im Kasino, Fortsetzung des Volksfestes auf dem Festplatze, Wiederholung des Festspiels und zum Schluß großes Feuer werk. Amtliche Mitteilungen an- de« Sttznnge« de- Stadttate- z« Eibenstock. 20. Sitzung vom 2. Juli 1913. Anwesend: 5 Ratsmitglieder. Den Vorsitz führt Herr Bürger meister Hesse. — Ohne Gewähr sür daraus abgeleitete Rechte. — l) Die Ausschreibung der Umbau-und Erneuerungsarbeiten im Grund stücke Bachstraße Nr. 1 wird in die Wege geleitet. 2) In der Forststraße hat ein schadhaft gewordenes Schleusenstück plötz lich erneuert werden müssen. Hiervon wird Kenntnis genommen. 3) Am alten Schulgebäuöc will man in diesem Jahre nur di« nötigsten PutzauSbesserungen vornehmen lassen. Es sollen aber im nächstjäh rigen Haushaltplan Mittel für eine gründlichere Instandsetzung des Außenputzes eingestellt werden. 4) ES wird Anweisung zu kleineren Bauarbeiten im Krankenhause ge geben. S) Don Abrechnungen über die Beschotterung der Bahnhofstraße und über die Fußwegherstellung auf der Ostsette der Wiesenstraße wird Kenntnis genommen. 6) Ein elektrischer Kraftanschluß findet Genehmiguna. 7) Die vorbereitenden Schritte für den Umzug der nochschule in das Grundstück Bachstraße l werden sestgestellt und die erforderlichen Ausgaben beschloßen. 8) Der Herr Vorsitzende berichtet über den Stand der Neuordnung der Krankenkassenverhältnifse in Eibenstock und Umgebung. Seine Eingabe an d. K. M. wird gebilligt. 9) Die Gemeindesteuerordnuna hat sich bewährt. Di« König!. Kreis hauptmannschaft soll deshalb um weiter« Bestätigung der Steuer ordnung gebeten werden. Beschlüsse wurden ferner gefaßt in 6 Bau-, 2 Wasserleitung«-, 3 Stras- und 18 verschiedenen anderen Angelegenheiten. 22. Sitzung vom 8. Juli 1913. Anwesend 6 Ratsmitglieder. Den Vorsitz führt Herr Bürger meister Hesse. — Ohne Gewähr für daraus abgeleitete Rechte. — 1) Von den Abrechnungen über die Herstellung der Schleuse von der Haberleithe nach der inneren Auerbacher Straße und über di« Be schotterung deS Weges im Messingwerk wird Kenntnis genommen. 2) Auf die BeleuchtungSgegcnstänve (in Hause Bachstraße 1 wird ein Dauschalangebot abgegeben. 3) lieber die Pachtverlängerung mit dem StadtgutSpäckter und über bauliche Herstellungen im Stadtgute wird Beschluß gefaßt. 4) Die Vorbereitungen für eine baldige Ausführung der Pestalozzi- straße sollen fortgesetzt werden. 5) Zu dem geplanten Unternehmen eine» HaftpflichtoersicherungSver- bandeS sächsischer Gemeinden nimmt der Rat eine abwartend« Stellung ein. 6) Einige Unterstützungsgesuche von auswärts müssen unberücksichtigt bleiben. 7) Durch die neuen Reichsbestimmungen über die Größe der Wahl urnen macht sich die Beschaffung neuer Wahlurnen nötig. Der Stadtrat beschließt, 4 Stück Urnen anzukaufen. 8) Der Rat nimmt Kenntnis ,. von der kreiShauptmannschaftlichen Genehmigung zu der von den städtischen Kollegien beschloss-nen Berwenbung de» Spar- kassenreingewinne» vom Jahr« IS12, d. von der oberbehördlichen Genehmigung zur Benennung der „Kaiser Wilhelm II..Stiftung--, c. von der Sparkassenüberficht und von dem Fleischbeschaub«. richt aus vorigen Monat, ci. von der Ankündigung zweimaliger Militäreinquartieruna am 10., 11., 17. und 18. September 1S18. 9) Herr Stadtrat Männel meldet einen vierwöchigen Urlaub an. Zur Beschlußfassung gelangten ferner 3 Bau-, 4 Steuer-, 1 Ttraf- und 6 verschiedene andere Angelegenheiten. Ai- drr Zrit der BtsniwigSliittzt. 16. Juli 1813. Oesterreich hatte den Trachen- berger Verhandlungen, betreffend d,e Festlegung ei nes Kriegsplanes, nicht beigewohnt; eS war nün notwendig für die Verbündeten, sich mü dem österreichi schen Hauptquartier ins Einvernehmen zu setzen. In' diesem hatte Radetzky inzwischen ebenfalls eine« Kriegsplan äusgearbeitet, der zwar auch annahm, Na poleon werde sich aus die böhmische Armee stürzen, Der aber im übrigen von dem Trachenherger Plan welt lich abwtch. War in dem letzteren wenigstens Unter gewissen Umständen und Verhältnissen von einer Of fensive gegen Napoleon die Rede, so wurde in dem österreichischen Plane jeder Angeisf auf Napoleon-ängst lich vermieden. Zu einem solchen sollte erst dann über gegangen werden, wenn das ».rrnzösisch: Heer, durch das Hin- und Herziehen ermüdet, durch Strapazen und Entbehrungen heruntergekommen Und von alle« drei Armeen der Verbündeten eng eingekceist sei. Ts sollt? somit die Initiative in oem Feldzüge Napoleon über- lassen sein; um den üblen Eindruck, den ein beständiges Zurückweichen vor den Franzosen auf die eigenen Trup pen machen mußte, kümmerte man sich nicht. Den noch mußte dieser wässerige Kriegsplan von den Ver bündeten angenommen werden, weil ma» von Oester reich politisch abhängig war. Das Tcachenberzer Pro tokoll wurde durch den Reichenbacher Operationsplan ersetzt, wie denn auch das spätere Verhalten in dem Feldzüge ganz der ewigen Zauderpolirik Oesterreichs entspricht. Die Ermattungsstrategie sollte ei nem Napoleon gegenüber angewandt werden; wen" die se veraltete Kriegsführung schließlich dennoch zum Er- solqe führte, so trugen dazu ganz andere Umstände kls der famose Kriegsplan Oesterreichs bei. Vie Sommerlproffen. Wissenschaftliche Plauderei von Max Wald. (Nachdruck verboten.) So reizend unter Umständen ein kleiner schwarzer Punkt, ein Schönheitsfleckchen, dem Gesicht einer Dame stehen kann, so häßlich und lästig werden jene gelblichroten bis rotbraunen Tüpfelchen, Sommersprossen, wenn sie sich in bedeutendem Maße hinsichtlich der Zahl und der Gröbe vermehren. Ein, wenn auch schwacher Trost mag der daran Leidenden der sein, daß sich die Sommersprossen in der Regel nur in einer feinen, zarten Haut bilden, und eine bekannte Tatsache ist die weiche Haut goldblonder Damen, bei denen wir die Sommersprossen überaus häufig finden. Obgleich wir uns einerseits der Tatsache nicht ver schließen können, daß diese häßlichen Flecke oft bis in das hohe Alter bestehen bleiben, so sind doch andererseits viele Fälle bekannt, in welchen diese unliebsame Färbung rasch und spurlos verschwand. — Wir finden die Sommer sprossen am häufigsten an den Nasenflügeln, den Wangen und der Stirn, aber auch an dem ganzen übrigen Körper. Sie verdanken, wie man aus ihrer Verbreitung ohne weiteres ersehen kann, ihre Entstehung nicht ausschließlich der Sonne, wenn auch ein bedeutender Einfluß der Jahres zeiten auf jene Tinktion, ähnlich wie auf viele Hautkrank heiten, nicht zu verkennen ist. Wie alle braunen Ver färbungen des Teints, so entstehen auch die Sommersproffen dadurch, daß sich an gewissen Stellen der tieferen Oberhaut außergewöhnlich viele Pigmentkörnchen ansammeln, welche durch die durchsichtigen Hautschichten als bräunliche Flecken Hindurchschimmern. Daß diese sich besonders bei jugend lichen Personen vorfinden, dürfte dadurch erklärlich er scheinen, daß die Gewebe im Jugendzustand auf Reize kräftiger reagieren und entwicklungsfähiger sind. Vielen verdirbt dieser Teintfehler die Schönheit, die in dem Ebenmaß der Figur und der Regelmäßigkeit der Gesichtszüge liegt, und so manche Frauengestalt verliert durch dieses Übel an Reiz und Anmut. Damen mögen »blauäugig und blondlockig, tiefschwarz an Augen und Haar oder schwarzbraune Mädel" sein, — immer können sie dabei sowohl schön, als auch häßlich sein; unerläßliche Bedingung voller, hoher Schönheit ist Klarheit und Harmonie dessen, was wir unter der Bezeichnung Teint verstehen. Schon im alten Rom hatte man diese Tatsache erkannt, und nachdem Ticinius Mena die ersten Friseure auS Sizilien hatte kommen lassen, wurden ihre Salons bald ein beliebter Aufenthaltsort der eleganten Damenwelt. Ähnlich dein Figaro, dem Barbier von Sevilla, wurden die altrömischen Barbiere brauchbare Vertraute ihrer vor nehmen Kunden, und so manches Abenteuer nahm seinen Anfang in den Gemächern dieser beliebten Verschönerungs künstler. Wenn sich nun so manche schöne Leserin der an genehmen Hoffnung hingegeben hat, durch eine kleine Plauderei ein unfehlbares Mittel zur Entfernung der häßlichen Sommersprossen zu erfahren, so soll sie sich in dieser Hoffnung nicht getäuscht sehen. Aber leider, leider wirken alle zurzeit bekannten Mittel, wenn auch die Wirkung prompt und sicher eintritt, nur vorübergehend und müssen von Zeit zu Zeit immer wieder angewandt werden. Es gibt zwei Wege, welche zu dem ersehnten Ziele führen. Der eine besteht darin, die Hautschichten von den betreffenden Stellen, innerhalb welcher die Farbstoffkörnchen ihren Sitz aufgeschlagen haben, zur Abstoßung zu bringen, der andere darin, jenen lästigen Farbstoff zu bleichen. Wir wollen uns an dieser Stelle darauf beschränken, die letztere Methode zu besprechen, da zu der ersten, welche mit Sublimat, Karbolsäure oder anderen stark ätzenden Präparaten ausgeführt wird, ärztliche Aufsicht erforder lich ist. Absolut harmlos und ungefährlich und doch von vor züglicher Wirkung ist die auf der Entfärbung beruhende Methode. Der den kosmetischen Chemikern wohlbekannte Leipziger Universitätsprofessor Dr. Hirzel gibt in seinem vorzüglichen Werke »Toilettenchemie" folgende Vorschrift zur Bereitung eines guten Bleichmittels: In einer Unter taffe vermische man, am besten abends vor dem Zubett gehen, soviel gebrannte Magnesia mit Wasserstoffsuperoxpd, daß eine weiche Pasta entsteht, streiche diefe Mafse messer rückendick auf die zu bleichende Hautstelle und lasse sie eintrocknen, wobei die Magnesia gewöhnlich von felbst abfällt. Diese Operation wiederhole man bi» zur ge wünschten Wirkung. Nun, lieb« Leserin, hoffe ich, daß dich diese Plaudereien nicht nur unterhalten und interessiert haben, sondern daß du auch Nutzen daraus ziehe« mögest, sei e» für dich selber, sei es für eine gute Freundin, deren Schönheit du imstande bist zu vermehren. Borsrühii»«. Erzählung von M. von Witten. (11. Fortsetzung.) „Ernst, ich Hötte dich heut nacht so bitter stöhne» und schluchzen. — Ich habe mit mit yerrmgen ich kann eS nicht ertragen, dich leiden zu sehen."
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