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Wegweisern behandelte, sowie von der Wahrung des Bereinsinteresses gn der Einlichtung der Automobil linie Plauen Eibenstock. Hierzu wünschte Herr Meh rer Junge, daß der Verein die-Petition unterstüt zen möge, die eine Vermehrung 'des Wagenparke» an dieser Linie anstrebe. Da durch Wegzug des Herrn Dr. Lange die Wahl eines Ausschußmirgliedes notwen dig geworden war, wurde Herr Gemeindevorstand Win zer als solches einstimmig gewählt. Der erstattete Rechnungsbericht aus das Jahr 1912 ergab, daß die Einnahmen und Ausgaben niit 2057,25 Mark bilan cieren Nach einem Vorstanvsbeschlusse war vorgese hen, den Kassieren Herrn Schlesinger sür seine Ggenschaft als Kassierer zu entschädigen. Herr Schle singer wies jedoch mit Dank rede Entschädigung zu rück und bat, den eventuell bewilligten Betrag dcm<Bis- marck-Denkmal-Komitee zu überweisen, wofür HerrfOt- tomar Baumann, als Vorsitzender des genannten Komitees, herzlichst dankte. Eine Anregung des Herrn Drechsel-Stützengrün, im Walde möglichst nur Naturbänte aufzustellen, fand allgemeinen Beifall und schließlich wurde noch bei Beratung des Haushaltpla nes ein Betrag für ein hier zu errichtendes Heimat museum bewilligt. r ' — Sosa, 26. Juni. Die diesjährigen Svm- merferien beginnen hier am Montag, Den «. Juli und enden am Sonnabend, den 26. Juli. - Mir dem heurigen Wiesenschnitt dürften alle Betei ligten sehr zufrieden sein. Möge die Heuernte bei günstiger Witterung einen glatten Verlauf nchmrn. Das Getreide steht durchweg ausgezeichnet. Dresden, 27. Juni. Als fortschrittlicher Kandidat für die Reich stagse rs atz «v'a hil hn Dresden-Neustadt wird der Verein der fort schrittlichen Volkspartei den Rechtsanwalt Friedrich Klöppel, Dresden-Blasewitz, aufstellen. Am nächsten Sonntag soll eine Vertrauensmänner-Versammlung des Reichstagswahlkreises in Dresden stattfinden, die srch endgültig entscheiden wird. Seitens der Konservativen und der Reformer wird voraussichtlich Herr Handels schullehrer Walther Nikow ausgestellt werden, der sich in der letzten Zeit mehrfach-auf dem Gebiete der Jugend pflege betätigt hat. Die Meldung, daß Herr Stadt verordneter Glasermeister Wetzlich für die Konservativen kandidieren wird, bestätigt sich nicht. — Leipzig, 27. Juni. Das Reichsgericht verhandelte heute gegen den 17 jährigen Zeichnerlehrling Julius Robert Köhler auS Esten. Köhler war zuerst als Laufbursche bei Friedrich Krupp in Essen angestellt, wurde aber dann in ei nem Bureau als Zeichnerlehrling beschäftigt. Er benutzte diese Gelegenheit, um verschiedene Zeichnungen, die geheim waren, zu kopieren und versuchte sie dann a n auswärtige Staaren zu verkaufen. Er wurde am 24. Januar verhaftet. Sofort bei Beginn der Verhand lung wurde die Oeffentlichkeit ausgeschlossen. Das Urteil lautete auf drei Jahre Gefängnis. — Kamenz, 26. Juni. Gestern nachmittag in der 2. Stunde ist nach einem vorausgeganaenen Streite der am 13. Februar 1877 geborene Kaufmann Paul Ehemann, Inhaber der Firma Ehemann u. Co., Oststrabe, von seinem etwa Id Jahre alten Angestellten Walter Löber erschös se n w o r d e n. Zu der Bluttat wird noch mitgeteilt: Ehe mann lebte schon seit längeren Jahren in keinem guten Ehe- verhältnis. Ein Scheidungsverfahren schwebt noch. Wieder holt kam eS zwischen Ehemann und seiner Frau zu Ausein andersetzungen. So auch gestern. Als im Verlause des Streites Ehemann sich an seiner Frau tätlich vergriff, kam Löber der Frau zur Hilfe, Löber griff zum Revolver und schoß auf seinen Prinzipal. Die Kugel traf Ehemann in die Herzgegend, so daß er tödlich gekosten zusammenbrach. Der Tod kat bald darnach ein. Dittersdorf bei Chemnitz, 27. Juni. Die hier wohnhafte 14 jährige Filzfabrikarbeiteria Gro schupp war beauftragt, einen Eimer voll heißen Was sers sortzutragen. Hierbei glitt sie aus und das sie- ocnde Wasser ergoß sich über den Leib und Kopf brr Bedauernswerten. Schwer verbrüht wurde sie mittels Autos zum Arzte gebracht. — Rodewisch, 26. Juni. Heute vormittag zehn Uhr wurde im Walde in der Nähr des Bezirks- stiftes Obsrgöltzsch ein etwa sechszehn Jahre alter un bekannter junger Mann, welcher eine Schü- lermütze trug, tot aufgefunden. Die Ursache des Todes ist noch nicht festgestellt. Wahrscheinlich liegt Selbstmord vor. Johanngeorgenstadt, 27. Juni. Un ter ungünstigen Bahnverhältnissen leidet unsere Stadt; denn der Bahnhof liegt zu Füßen der Stadt, 676 Me ter hoch, diese aber zwischen 750—850 Meter. Die Steigung beträgt zur oberen Stadt 174 Meter. Die Abfuhrvcrhältnisse sind also recht schwierige und die Frach» wird dadurch verteuert. Täglich verkehren im Durchschnitt von der Stadt zürn Bahnhof 300 Last geschirre. Man will nun auch, wie in Eiben stock, eine Verbindungsbahn zur Staldt bauen Die Vorarbeiten jind größtenteils erledigt, es fehlen nur noch die rechnerische» Grundlagen. Der Bahnhof soll in die Nähe der Schule kommen. Deutscher Reichstag. 171. Sitzung vom 27. Juni, 10 Uhr. Am Bunbesratstische: Delbrück, Kühn, später Reichskanzler von Bethmann-Hollweg. Ein großer Tag! Nicht nur in der iMtsdehnung der Sitzung, sondern auch in seiner Bedeutung. Das Kompro miß betreffend die Deckungsvorlagen, hat auf der ganzen Linie gesiegt, und die Regierung hat Ja und Amen gesagt. Gern fcei- lig nicht, es mag auch im Bundesrat zu einigen Auseinandersetzungen gekommen sein, aber was soll te man schließlich tun, denn eine Deckung muß vorhan den sein. Allerdings die Konservativen machen nicht mit, sie ließen durch den Mund des Grafen .Schwerin- Löwitz, des früheren Reichstagspräsidenten, in Immer hin recht scharfen Worten der Reichsregierung eine Absage erteilen. Vorher wurden »och -eine Reihe von kurzen Anfragen beantwortet, um sodann gleich in msäias ros zu gehen. Den Reigen eröffneteHerr Bas sermann, der betonte, daß man die Erbanfall steuer habe fallen lassen, um chicht noch Einmal den früheren Sturm zu entfachen. Genosse Südekum betonte die wichtige Wendung, welche ünsere Finanz- gesetzgebung mit den neuen Steuern beschreite, eö Ivar bemerkenswert, daß ihm in dieser Hinsicht auch von der Rechten lebhaft zugestimmt, wurde. Aus die erwähnte Rede des Grafen Schwert», der der Regierung unter anderem laue Verteidigung der ur sprünglichen Vorlage vorwarf, antwortete Schatzsclre- tär Kühn, der dem Reichstag eimge Artigkeiten sagte, und unter lebhaftem Beifall hervorhob, baß der Bundesrat trotz schwerer Bedenken auch aus dem Grunde zu st im men Wol de, weil der Reichstag der andere Fak tor der Gesetzgebung sel. Auch Herr Pay er von den Fortschrittler» erklärte deren Zustimmung unter Zurückstellung erheblicher Bedenken «m Interes se der Sache, während der Meichsparteilcr Schulz sich der Opposition Schwerins anschloß. Damit schloß die Erörterung und der Antrag des Grafen Westarp aus Wiedereinstellung der höheren Matrt- tularbeiträge wurde, wie nicht anders zu erwarten war, in namentlicher Abstimmung mit 272 gegen 91 Stimmen ab gelehnt. Damit war das Hauptinteres se des Tages ziemlich erschöpft. Der Reichskanzler hat te schon vorher das Haus wieder verlassen, nachdem es anfänglich schien, als ob er auf hie Rede Schwe rins antworten wollte, er zog,es pber vor, sich in Schweigen zu hüllen. Die weitere Beratung der ein zelnen neuen Steuern und Abänderungen ging ziem lich glatt von statten, im großen und ganzen 'war man recht fachlich, das Kompromiß tat feine Schuldigkeit. Unter anderem wurde auch die Wertzuwachssteuer als Neichssteuer aufgehoben. Bei den Abstimmungen be fanden sich die Konservativen meist in der Opposition. Ein Antrag des Genossen Haase, wonach der Bundes rat die für die Veranlagung «und Erhebung der Be- fitzsteuer der Bundesfürsten zuständigen Behörden be stimmt, wurde mit einer knappen Mehrheit angenom men. Nach Erledigung einiger Petitionen vertagte sich das Haus auf Sonnabend vormittags zehn Uhr. Eingesandt. Allgemein interessiert man sich hier für die Er richtung eines Volksbades. Da werden Einzelheiten aus der Einweihungsfeierlichkrit des Lengenfelder Bad^s besonderes Interesse finde». Bürgermeister Zander be tonte nach dem „Vogtländischen Anzeiger" vom 20 Mai 1913, daß das Bad in her Hauptsache dem oft be tätigten Opfersinne Lengenfelder Bürger zu verdan ken sei. Die Besichtigung des Bades ergab, daß die einfach aber gefällig gehaltene Gesamtanlage aus Luft bad, Sommerschwimmbad, Wannenbad und Kur- und Brausebad besteht. Das offene Schwimmbad weist bei einer Tiefe von 0,65 bis '2,50 Meter xine Ausdeh nung von 20x50 Meter aui und ist mit allen Vor züge» derartiger Anlagen versehen. Außer einem Sprungmrm, der mit drei Sprungbrettern in Höhe von 1, 2 und 3 Metern über dem Wasserspiegel ver sehen ist, ist im großen nur für Schwimmer vorgesehe nen Baffin, wie auch in demjenigen für Nichtschwimmer je eine Wasserrutschbahn eingebaut. Hinter dem Bas sin dehnt sich das Luftbad aus, das bei größte» Raum verhältnissen außer einem besonderen großen Turn platz auch einen Kinderspielplatz enthält. Inmitten des Luftbades erhebt sich in gefälliger Form ein Pavillon, während zur Rechten und Linken der äußeren Ein friedigungen sich Liegeplätze befinden. Das Gesamt bild ist vorzüglich. Aber auch in den Einzelheiten überrascht die Anlage durch ihre solide, mustergültige Ausführung. Das Innere des Gebäudes, die Wan nenbäder, die Kur- und die Brausebäder enthaltend, ist in sauberster Weise mit Fliesen ausgelegt, die die Münde fast völlig bedecken und einen gediegenen, vor nehmen Eindruck Hervorrufen; die Wannen bestehen aus Feuerton und passen sich der ganzen Einrichtung des Innern aufs beste an. Das Gebäude, in dessen oberem Geschoß sich die Bademeisterwohnung befin det, enthält ferner einen Erfrischungsraum und War te- nebst Kassenraum. Angebaut an das Hauptgebäu de, erhebt sich in Turmform der Hochbehälter, durch den das Bassin mit Brunnen- und Leitungswasser gespeist wird. Dort wird es durch besondere Maschi nenanlagen im Hauptgebäude vorgewärmt und dann dem Bassin zugeführt, sodaß es ständig auf 'normaler Temperatur erhalten werden kann. Zu diesem Zwek- ke sind im Maschinenhause vier Strebel-Kessel ausge stellt. Das Projekt stammt vom Ingenieur Alfred Paatz in Leipzig-Schleutzig, dem auch die Oberleitung bec der Bauausführung und Ausstattung oblag. Unser Bad im Gemeindeteiche ist bloß mit natürli chen Vorwärmern geplant, die entschieden die niedri ge Temperatur unseres Wassers mildern werden. Ob aber genügend? Wir liegen eben leider ungünstig und es wäre sehr schade, wenn wir 10—20 Taufend Mark an das Freibad wendeten, es aber .nur an we nigen Tagen benutzen könnten Das Lengenfelder Bad kostet insgesanit mit Grüno und Boden 100000 Mark. Grund -und Boden hätten wir, Wasser auch. Für die Ausstattung unseres Rathauses haben sich seiner Zeit zahlreiche Stifter gefunden. Sollten sich, wenn auch nicht jetzt, so doch in günstiger Zeit, wcnu unsere Industrie wieder in Blüte steht, nicht Stifter finden, die 30 40 Tausend Mark für ein Volksbad zufammenbrächten? Die anderen 50000 Mark kann die Stadt aus den jährlichen Rücklagen für ein Volks- bad leisten. Jedenfalls ist jedem, der sich für ein Volksbad interessiert, zu empfehlen, das Lengenfelder Bad sich mal genau anzusehen, auch sich zu Überzeugen, wie stark die in dem 20X50 Meter großen Eisenbeton-Baff sin befindliche mächtige Wassermenge erwärmt werden kann. Für Gemeinden, die nicht 200 «oder 300 Tausend Mart für ein Volksbad aufwenden können, scheint das Lengenfelder Volksbad die beste Ergänzung zu bieten. Wettevvsrhevsags für den 29. Juni 1S1» Nordwestwind, zeitweise aufheiternd, etwas wärmer, geringer Niederschlag. Niederschlag in Eibenstock, gemeßen am 28 Juni, früh 7 Uhr 8,8 mm - 8,8 I auf 1 gm Bodenfiäch«. Fremdenliste. Uebernachtet haben tm Rathaus- D. WvrtSmann, Kfm., Würzburg. Florian Schulz, Kfm., Zwickau. Joseph Weber, Krastwaaenführer. Stadt Leipzig- A- Rehm, Reisender Leipzig. Stadt Dresden. OStar Trimm, Kfm., Plauen. Otto Leh. mann, Kfm., Dresden. G. Hölig, Klempner, Neustcidtel. August Roth m Frau, Handelsmann, Zwickau. Engl. Hof- Emil Bergert m. Frau, Dampskarussellbesitzer, Ol bernhau. Gustav Klingner m. Frau, Handelsmann, Max Resch, Arbei ter, Minna Reuther, Händlerin, sämtl. Chemnitz. Deutsches HauS- Kurt Mehlhorn Operateur, Dresden. Ri. chard Meiling, Maschinist, Tharandt. Rudolf Walter, Schlosser, Buch- Holz. Mar Wustmann, Monteur, Olbernhau. Ludwig Rohm, Hilfs monteur, Leipzig. Bielhaus- Walter Müller, Bankoorstand, Chemnitz, Adolf Petzold m. Frau, Schuldirektor, "Dresden. LouiS Richter m. Frau, Pri vatmann, Ehrenfriedersdorf. Herm. Neuhahn m. Frau, Lederwaren, sabrikant, Berlin. Gasth. z. Brauerei: Paul Seibt, Monteur, Mittweida. Neueste Nachrichten. — Berlin, 28. Juni. In der heutige« Reichstagsfitzung kam eS infolge aufret-eu- der Reden der Sozialdemokrale« zu stürmische« Szene«. Der Reichskanzler wies die Borwürfe der Linke» zurück. Während der Rede des Reichs kanzlers fiel das Wort Flegel. — Kiel, 28. Juni. Die gestrige Segelwett- fahrt mit Handicab auf der Kreier Föhrde wurde durch einen schweren Unfall getrübt. Von der Jacht „Germania" des Dr. Krupp siel ein Matrose über Bord. Obwohl die Jacht,schnell beidrehte, und aus Befehl des Kaisers auch das Depcschenoost „Sleip- ner" sich an den Rettungsversuchen beteiligte, gelang es nicht, den Matrosen zu retten. Auf Befehl des Kaisers haben sämtliche Kriegsschiffe und Jachten die Flagge halbmast gesetzt. - Danzig, 28. Juni. Der Schwurgerichts- prozeßwegen Vergehens! gegen das keimfen«. de Leben gegen den praktische» Art. Dr. Julius Lowy Sndete gestern spät abends. Die Geschworenen bejahten die Schuldfrage, worauf der Angeklagte zu 5 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust verur teilt wurde. , — Gmunden, 28. Juni. Herzog Ernst August von Braunschweig und Lüneburg und seine Gemahlin, Prinzessin Viktoria Luise, sind gestern hier eingelroffen und wurden von der herzoglichen Familie Cumberland und dem Grrßherzogpaar von Mecklenburg- Schwerin empfangen. Zürich, 28. Juni. In Sallorbe rm Kantin Waadt machten gestern mehrere Bewohner auf Einla dung eines Bahnbeamten als Vergnügungsfahrt eine Diensttour mit. Bei der Rückfahrt erfolgte ein Zu sammenstoß mit eine«» einführenden Zuge, wobei sechs Personen tödlich verunglück ten. — Paris, 28. Juni. Der Londoner Korre spondent des „Matin" meldet seinem Blatte über die Unterredung Poincarös mit den« Könige von Eng land, daß während der Unterredung in der Entente zwischen Frankreich und England eine neue Stipu lation nicht vorgenommen worden sei. Wenn bis jetzt die Länder bei allen schwebenden internatio nalen Fragen sich stets Rechenschaft über ihre gegen seitigen Interessen abgelegt habe», und diese zu ver einigen wünschten, so wird dies in Zukunft noch ihr weit größerem Maße der Fall sein. — Wien, 28. Juni. Nach Bukarester Meldung befindet sich Rumänien seit 24 Stunden in großer Auf regung. 4)ie Vorbereitungen zu einer Mobili sier u n a werden in fieberhafter Eile betrieben. Minister präsident MajoreScn hatte eine längere Unterredung mit dem Könige. Gestern nachmittag fand gleichfalls eine Konferenz mit dem Generaldirektor der rumänischen StaatSbahn statt ES wurde die Aufnahme von WarenkanSporten auf der rumänischen StaatSbahn auf unbestimmte Zeit suspendiert und mit der Aufstellung besonderer Wagenparks auf den einzelnen Stationen für die eventuellen Transporte großer Truppenmengen begonnen. In den nächsten Tagen wird der Generalinspekleur der rumänischen Armee, Kronprinz Ferdi nand, sich nach der Dobncdscha begeben, um dort die Truppen zu besichtigen. — Bukarest, 28. Juni. Die Haltung Ru mäniens im Hinblick auf den serbisch-bulgarischen Konflikt wird immer ernster. Die rumänische Regierung hat jetzt die bulgarische Regie rung davon verständigt, daß beim Ausbruch eines Krieges zwischen Serbien und Bulgari;» das rumänische Heer sofort die Grenze über schreiten werde und die Bulgaren angreife» würde. Dadurch soll voraussichtlich der Zweck verfolgt werden, einem neuen Krieg auf dem Balkan vorzubea- gen. Wenn diese Absicht nicht erreicht wird, so würde die rumänische Armee tm Falle eines siegreichen bul garischen Vordringens tätigen Anteil gegen Bulgarien nehmen, denn Rumänien muß inleinrm liegreichqn Vor dringen Bulgariens eine große Gefahr für die Zukunft erblicken. Eine Neutralität Rumäniens würde vielleicht in letzter Stunde zu erzielen sein durch du; freiwil lige Ueberlassung derjenigen Gebiete an Rumänien, die es zu Beginn des bulgarisch-rumänischen Streitfalles gefordert habe, der durch die Linie Turtuschan-Balt- schid bezeichneten Gebiete