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Zschau zu dem Chauffeur begeben und diesen im Beisein einiger Kolonnenmttglieder verbunden. Der Wagenführer hatte außer einigen Quetschungen einen leichten Schädelbruch erlitten. Bon emem Armbruch, von dem auch erzählt wird, ist keine Rede. In die Kutscherstube wurde sofort ein Bett gestellt. Obwohl ihn die freiwilligen Helfer entkleiden woll ten, bestand der Verletzte darauf, mit den Kleidern ins Bett gelegt zu werden. Die SanitälSkolonne hat den Genannten bis nachts gegen 2 Uhr im Auge behalten und sich erst dann entfernt, als sich auf Veranlassen des Kolonnenführers ein Wald arbeiter aus Wildenthal zur Uebernahme der Nachtwache bei dem Verletzten bereit erklärt hatte. Zuletzt kam Fräulein Ulbricht in ärztliche Behandlung. — Auf wiederholtes lautes Umfragen nach dem Milchhändler Lill wurde von den an der Unfallstelle Anwesenden versichert, daß sich dieser nach Hause begeben habe. Deshalb konnte diesem keine Hilfelei stung zuteil werden. Es wird jedem Unbefangenen ohne wei teres einleuchten, daß bei größeren Unfällen die Schwerver letzten vor den leichter Verletzten verbunden und aufgehoben werden müssen. Die freiwillige Sanitätskolonne läßt ihre Hilfe Jedem — gleichviel welchem Stande er angehört — ohne Unterschied zuteil werden. Sie oerwahrtstch aberganz entschieden gegen den Vorwurf der Parteilichkeit oder der Pflichtverletzung." Wir bedauern aufrichtig, daß solche unsinnige Gerüchte über unsere SanitälSkolonne, deren Pflichteifer genügend bekannt ist, ausgestreut worden sind und Verbreitung finden konnten. Sie wird sich durch diese unverdiente, ungerechte und böswillige Kritik gewiß in ihrem menschenfreundlichen Wirken nicht beirren lasten, sondern es mit dem Grundsätze halten: Nie driger hängen. — Eibenstock, 5. Juli. Gestern tbeno hiel ten die Freiwilligen T u r n er fe u e r w e h r e n eine kurze Uebung ab, der sich Vie Dekoration ei nes Kameraden im Restaurant „Zemralhalle" an- schloß. Herr Lehrer Töpfer hieß hier die Erschiene nen willkommen. Man sei zusammengekommen zu ei ner kurzen Uebung, die allerdings unter'anderen Vor aussetzungen anberaumt sei, als mancher angenommen. Dafi man vom Uebungsplatze zur Zentralhalle Marschrert sei ohne Musik, sei mit Rücksicht.aus.das schwere Au tomobil-Unglück geschehen; man habe sich in aller Ruhe zur Uebung versammelt und sei ohne Musik durch die Straßen gezogen, um die so schwer 'Betroffenen in ihrem Empfinden nicht zu verletzen. Der Zweck Ler jetzigen Zusammenkunft sei, dem Kameraden Herrn Emu Weißflog die Dienstauszeichnungsschnüre zu über reichen. Herr Weißflog sei nunmehr volle zehn Jah re ununterbrochen Mitglied der Wehr und habe sich als solches stets als sehr pflichteifrig 'und auch «als guter Kamerad bewährt. Beim letzten Brando in der Nehme habe Herr Weißflog sich sogav eine dmtshaupt- mannschastliche Auszeichnung in Form eines Anerken nungsschreibens errungen und seine Verdienste um den Spielmannszug seien jedem Kameraden bekannt. Un ter einem „Gut Wehr" wurden Herrn Weißflog die Dienstauszeichnungsschnüre überreicyt, worauf Herr Weißflog sich in öffentlicher Rede bedankte. Ein ge mütliches Beisammensein schloß sich der Auszeichnung an. — Dresden, 3. Juli. Fürst und Fürstin Bülow sind heute abend nach Norderney abgereist. — Dresden, 4. Juli. Der König vonSachsen ist heute nach 10 tägigem Aufenthalt im Ortlergebiet nach hier ab gereist. Von den geplanten Hochtouren mußte die Mehrzahl, zum größten Leidwesen des Königs, wegen schlech ter Wittemng unterbleiben. Insbesondere wurde auch der Aufstieg zum Ortler selbst, der für vorigen Sonnabend von der Payerhütte aus geplant war, vereitelt, weil die starken Neuschneefälle der letzten Tage jedes Aufwärtsdringen un möglich machten. So mußte der König auch von der Payer hütte zurückkehren, ohne den höchsten Gipfel der Tiroler Al pen bestiegen zu haben. Am Mittwoch begab sich der König von Sulden aus nach Trafot, von wo aus am Freitag die Rückkehr nach Dresden erfolgte. — Dresden, 4. Juli. Zu dem Raubanfall in der Struvestraße wird noch mitgeteilt, daß nach den weiteren Er örterungen der Wiener Polizei Klasel in keinem Zu sammenhänge mit dem Wiener Prostituierten mord steht. — Dresden, 4. Juli. Vergangene Nacht ist auf dem Bahnhof Priestewitz der Leipzig-Dresdener Eilgüterzug Nr. 1621 auf Gleis 1 auf einen Schneepflug aufgefahren, wodurch die Maschine mit dem Tender, dem Packwärterwagen und 7 Wagen entgleiste und das eine Hauptgleis gesperrt wurde. ES erlitten ein Hilfszugsschaffner einen Unterschenkel bruch und 2 andere Bedienstete leichtere Verletzungen. Der Unfall wurde durch versehendliche Einstellung eines unrichtigen Einfahrtskontaktes verschuldet. Der Verkehr wurde während der etwa zweistündigen Betriebsstörung eingleisig aufrecht erhalten. — Dresden, 4. Juli. Die vierte außerordent liche evangelisch-lutherische Landessyno- d e trat in Dresden zusammen Sic wurde vom Prä sidenten des evangelisch-lutherischen Landeskonsistorl- ums Dr. Böhme mit Begrüßungsworten eröffnet. Der Redner wünschte den Beratungen vollen Erfolg und wies darauf hin, daß eine möglichst schnelle Verab schiedung des Kirchensteuergcsetzes und des Kirchen- gefetzes über Kirchgemeindeverbände sich notwendw ma che, um den beteiligten Behörden die Möglichkeiten zu geben, an die umfangreichen und zeitraubenden Maß nahmen zur Durchführung beider Gesetze endlich Her- antreten zu können. Nachdem der Vizepräsident des Landrskonsistoriums Oberhofprediger VI)r. Dibelius das einleitende Gebet gesprochen Hatto, wurden die notwendigen Wahlen vorgenommen. Die Synode wähl te zum Präsidenten wieder den Wirklichen Geheimen Rot v. Graf Vitzthum von Eckstädt-Dcesoen, zum Vize präsidenten den Geheimen Kirchenrat Professor I'vr. Heinrici-Leipzig und zu Sekretären Oberpfrcrer Dr. phil. Klemm Strehla und Bürgermeister Dr. Scetzen- Wurzen. Nach der feierlichen Verpflichtung der fünf in die Synode neu gewählten Synodalen gedachte man der verstorbenen Mitglieder durch Erheben von den Sitzen und nahm die Konstituierung des Legitimati- ons- und Redaktionsausschusses vor. Dann trat man in die Verhandlung ein. Die Synode hat sich nament lich mit dem Entwurf eines KirchengesetzeS über Dich- gemcinde-Verbände und über den Kirchenstmer- gesetzentwurf zu beschäftigen. In dem erstgenannten Gesetze handelt es sich um den Paragraph 7, über den zwischen den Beschlüssen des letzten Landtags>und Der letzten ordentlichen Landcsjynode eine Differenz in sofern besteht, daß einmal au Stelle der mittelbaren Einwirkung durch Heranziehung zu Zwangsbeiträgen für eine Hilfskasse der unmittelbare Zwang «zum An schluß der Einzelgemeinde an den örtlichen Kirchge meindeverband treten soll, und daß andererseits der Umfang der Aufgaben, für die eine zwangsweise Ber- bandsbildung zulässig sein soll, wesentlich enger ge faßt, und zwar auf solche Aufgaben beschränkt sem soll, die den Gemeinden gesetzlich oder zur Abwehr letn^s am Orte vorhandenen kirchlichen Notstandes obliegen. Das Kirihcnregiment empfiehlt der Landessynode die Sln- nahme der abgeänderten Fassung im Sinne desLand- tages Der der Landessynode weiter vorliegende Ent wurf eines Kirchensteuergesetzes kn der von dem letz ten Landtag festgelegten Fassung bietet nach Ansicht des Kirchencegimcnts ebenfalls keinen Anlaß zu Be denken. — Zwickau, 3. Juli. Der Rat der Stadt Zwickau hat in seiner heutigen Sitzung auf dringendes Bitten deS Oberbürgermeisters eS abgelehnt, dem gestrigen Beschlusse der Stadtverordneten beizutreten, das Gehalt deS Oberbürger meisters um 2000 Mk. auf 17 000 Mk. zu erhöhen. Der Oberbürgermeister ist zu seinem Verzicht auf die Zulage dadurch veranlaßt worden, daß einige Abgeordnete die Zulage von 2000 Mk. bekämpften und nur eine solche von 1000 Mk. gewähren wollten. — Zwickau, 4. Juli. Der 23 Jahre alte Bergarbeiter Eckel hier ist gestern in einem hiesigen Schacht dadurch töd lich verunglückt, daß er zwischen einen Kohlenhunt und einen Holzpfeiler gedrückt wurde. — Aue, 4. Juli. In der Mansardenwohnung eines Hauses in der Reichsstraße entstand heute vormittag in der 9. Stunde ein Brand, der noch gelöscht werden konnte, eh« er größeren Umfang annahm. Der Besitzer des Hguse» zog sich beim Löschen des Feuers erhebliche Brandwunden an beiden Händen zu. — Auf Enten und Hühner, die in einem freiliegenden Stalle auf der Schwarzenberger Straße untergebracht sind, hatte es dieser Tage ein nächtlicher Ein brecher abgesehen. Infolge der Aufmerksamkeit eines An wohners erreichte er seinen Zweck nicht, wurde vielmehr durch die schnell benachrichtigte Polizei dingfest gemacht. — Auerbach, 4. Juli. Am 1. Juli wurde vorm. gegen 11 Uhr ein aus Berlin auf Besuch bei einer hiesigen Bürgerfamilie weilendes junges Mädchen, als es sich auf einem Spazierwege nach Falkenstein befand, am Waldrande in der Nähe deS Wasserturmes von zwei aus dem Walde herauskommenden unbekannten Männern über fallen und ihrer Barschaft von 36 Mk. beraubt. Bei dem Ueberfall wurde ihr von einem der Männer zugerufen: „Gib das Geld her, oder eS kostet Dich Dein Leben!" Als daS Mädchen erklärte, eS habe kein Geld bei sich, wurde sie von einem der Räuber erfaßt, und al« sie nach Hilfe schrie, wurde ihr mit der Faust auf den Mund geschlagen und hier auf ein Messer mit der Spitze auf die Brust gesetzt, wo ein Stich durch Bluse und Hemd ca. 3 mm in die Brust ging. Der zweite entriß ihr die Handtasche und entnahm aus dem Portemonnaie ihre Barschaft von 36 Mk. Die Beraubte lag vor Schreck bis gestern krank darnieder und erstattete erst gestern mittag Anzeige. Die Ueberfallene beschreibt die Räuber wie folgt: Ersterer ca. 30 Jahre alt ist groß und kräftig und Hal Zwecken in den Ohren, bekleidet mit Maurerhose, trägt Leibgürtel mit blankem Schloß, blauer Schirmmütze und ging in Hemdsärmeln (ohne Jackett). Der zweite ist ungefähr 25 Jahre alt, mittelgroß, ist bekleidet mit grauem Jackettanzug, am rechten Arm ist er tätowiert. Beide sind anscheinend Oesterreicher. — Ueber die Lage der Sticker er in den Vereinigten Staaten werden dem „St. Galler Tagblatt" unterm l5. Juni aus Newyork von einem mit den dortigen Verhältnissen in oer Stickerei genau vertrauten Fachmanne unter anderem folgende beachtliche Mitteilungen gemacht: Die Stickerei-In dustrie in Amerika ist seit einigen Monaten in eine schwere Krisis eingetreten; es fehlt hier san Auf trägen und Arbeit, so daß von «den hier aufgestellten Maschinen kaum vierzig Prozent beschäftigt sind, wäh rend die anderen zum Teil schon seit langem stillstehen. Unter den Stickern herrscht viel Elend, namentlich un ter den neu Eingewanderten, und es können Sticker gar nicht genug davor gewarnt werden, jetzt nach Amerika zu übersiedeln, denn es gibt hier tatsächlich bedeutend mehr Sticker als Maschinen vorhanden! sind. Dabei kommen fast jede Wache neue Scheren von Ein wanderern, die indes hier keine Arbeit finden und schwere Enttäuschungen erleben; denn die besseren Stickereifabrikanten stellen keine neu eintreffendeN Stik- ker ein, weil es einige Monate heht, bis dieselbe» auf die Artikel eingearbeitet sind, die hier vornehm lich gefertigt werben. Auch muß der Arbeiter hrer riesig viel Stiche liefern, da esl sich sonst nicht lohnt, die Maschine laufen zu lassen. Dabei' find die Löhne äußerst niedrig, denn die Preise aufdem Stickereimark te sind so gesunken, daß die Fabrikanten fast nicht mehr bestehen können. Nur ganz tüchtige, flinke und eigensinnige Sticker finden Beschäftigung; doch müs sen sie mindestens neunzig- bis hunderttausend Stiche in der 55 Stunden-Woche leisten. Den größten An teil an dieser Krisis hat die Robert Reiner Jmporting Company, welche an Einzelsticker die Maichinewmit An zahlung von zweihundert bis fünfhundert Dollars und monatlicher Abzahlung liefert. Ss haben wir hier Hunderte von Einzelmaschinenbesitzern, alle ohne Be triebskapital und die meisten ohne Fachkenntnissc, und zwar nicht nur Schweizer und Sachsen, sondern auch Italiener, Juden, Armenier, Türken u s. w. Die,e Leute müssen um jeden Preis arbeiten, nur damit sie die Betriebskosten, Abzahlung der Mchchine und der- gleichen bestreiten können. .Die Importeure und Ge- chäftshäuser wissen das, und drücken eben die Prei- e soviel sie können., Um die Mißstände in der Stil- erei dieses Londes möglichst zu beseitigen, hat sich legthin ein Ausschuß gebildet aus >e drei Vertretern der „Embroidery and Lace Manufakturers Association" und der „Embroidery Workers Jndustrial-Uuron." Die- sc Bereinigung aus Vertretern beider Organisationen nennt sich „The Embroidery Welfare Commitee". In der am 6. Juni abgehaltenen ersten Sitzung derselben wurden folgende Beschlüsse gefaßt: 1. Einführung el- nes Gesetzes betreffend Musterschutz: 2. Einreichung einer Petition an die Legislatur oes Staates Neu-Jer- scy auf Einführung eines Gesetzes, das die Nachtarbeit in der Stickerei-Industrie verbietet; 3. Einführung eines Fachgerichtes. Was schließlich den Geschäfts- gang inl allgemeinen in den Vereinigten Staaten ap- betrifft, so macht sich überall eiw Tiefstand geltend, der zu ernsten Befürchtungen Anlaß bietet, denn alle Ge schäfte gehen eigentlich schlecht. Dabei spielt der star ke Geldmangel natürlich eine große Rolle; der Zins fuß ist so hoch, wie kaum jemals in normalen Zeilen. so m«,«»1« ei«»«««» erhält jede Hausfrau umsonst in den Geschäften, die Dr. Oetker « Fabrikate führen; wenn vergriffen, schreibe man eine Postkarte an die Nährmittelfabrik Dr. A. Oetker in Bielefeld und ersuche um Zusendung. DaS einfachste, billigste und doch vorzüg. Uche Verfahren, Eingemachtes vor dem Verderben durch Schimmel und Gärung zu schützen, ist die Haltbarmachung mit Dr Oetker« Ein««che. Hülse (Salicyl-Ersatz) und nach Dr. Oetker « Rezepten, welche in der eige nen Versuchiküche ausprobiert sind und sich besten« bewährt haben. Ein Päckchen von Dr. Oetker« Einmachehülse zu 10 Pfg. (3 Stück Ai Pfg.) ist «»«reichend für 10 Pfd. Früchte, Gelee, Marmelade, Frucht säste, Gurken und dergleichen. Nachahmungen weise man zurück. »etterv-rhersa-« für den 6. Juli Isis. Nordwestwind, bedeckt, kühl, zeitweise Regen, schwache Ge witterneigung. Niederschlag in Eibenstock, gemeßen am k. Juli, früh 7 Lhi 1,1 wm - 1,1 l auf 1 qw Bodenfläche. Sonntag, de» 6. Jak 1S13, V,12Ayr an der Industrieschule. Vrogram«. 1) Jägers Abschied. Lied von F. Mendelsohn. 2) Jubel-Ouverture v. Chr. Bach. 3) Gedenkblätter. Melodien o. A. Lonradi. 4) Balletlterne. Intermezzo v. C. F. Kühne. 5) The Motor. Marsch v. George Rosey. Neueste Nachrichten» — Berlin 5. Juli. Gestern aöend gegen halb 6 Uhr stieg auf dem alten Flugplatz Johannisthal der Pilot Helscher in einem Doppeldecker zu ^inem Ue- bungsftuge auf. In unmittelbarer Nähe startete vm Osfizierpilot ebenfalls mit einem Doppeldecker. Bei einer Wendung der Flugzeuge stieße» diesel ben in Höhe von zehn Metern zusam men und stürzten zu Boden. Während der Offizier nur eine leichte Quetschung der Wirbelsäule «erlitt, wur den bei Hel sch er bedenkliche Verletzungen oer Wir belsäule festgestellt. Er wurde ins Krankenhaus ge bracht, wo er bald darauf seinen Verletzungen er lag. — Petersburg, 5. Juni. Ein entsetzliches Brand-Unglück wird aus oer Bezirksstadt Amöcrsk ge meldet. Dort fand dieser Tage die große Sommer- Messe statt, die mehrere tausend Menschen in Anspruch nimmt und von weither besucht wird. Alle Hotels wa ren überfüllt. In vergangener Nacht brach gegen drei Uhr in einem der Holzgebäude, einem GastjhauS, aus noch unbekannter Ursache Feuer aus, das sich mit rasender Eile ausbreitete. In wenige» Minuten stand das Gebäude nebst Stallungen, in denen sich auch Gäste befanden, in Flammen. Ein großer Ten der Insassen fand den Tod in den Flammen. Bisher wurden 1S4 Leichen aus den Trümmern hervoige- zogen. Der anderen bemächtigte sich eine, Panik; Vieh, wurden irrsinnig. Es spielten sich herzzerreißende Szenen ab. — Wien, 5. Juli. Die erste iserbische Drina- Division, die am südlichen Flügel der serbischen Hauptarmee bei Köprülü steht, wurde nach einer Meldung aus Sofia mit schweren Verlusten bei Uesküb zurückgeworfen. Eine Depesche der „Neuen Freien Presse" aus Ssfial meldet, daß bei Köprülü mit großer Erbitterung gekämpft wurde, Das Gros der serbischen Armee war nicht imstande, di? bulgarischen Stellungen zu erobern, w »durch die ser bische Armee abgehalten wurde, die Offensive auf M- stendiel zu beginnen. Der südliche serbische Flügel hat empfindliche Niederlagrn erlitten. Die Besetzung von Köprülü durch die Bulgaren steht nqhc bevor. Nach einer Depesche von bulgarischer Seite wütete die Schlacht auf dem Schaffelde elf Stunden. Erst das überraschende Eingreifen bulgarischer Hilfskräfte, che den serbischen linken Flügel angriffen, zwang serbische Armee den Rückzug aus Uesküb anzutreten. Durch diesen bulgarischen Sieg sei oie Armee entmu tigt auf die Linie Uesküb—Kumauowo zurückgewi chen. — Wien, 5. Juli. Die „Neue freie Presse* meldet au» Semlin: Seit zwei Tagen dauern die Kämpfe unau»- gesetzl um die Höhen von OsokowSka—Planina, südlich von Jgripolanka fort. E» handelt sich bei dem Kampfe um die Verteidigung der Straße nach Sofia. Nach bisherigen Mel dungen sollen die Serben tatsächlich im Vorteil sein, und wenn e» den Bulgaren nicht gelingt, sich in dem Kampfe durchzusetzen, so würden die Serben auf dem Wege nach Sofia vorrücken können. Die» wäre von großer Bedeutung. E« verlautet nämlich in politischen Krei sen, daß in diesem Fall« die Verhandlungen über Einstellung der Kämpfe sofort beginnen würden. — Wien, 5. Juli. Wie der Korrespondent der „Reichspost" aus Sofia meldet, hat Bulgarien jetzt den Krieg beschlossen. Die Veröffent lichung des Kriegsmanifestes steyt naihe bevor. Die Lö sung der Kabinettskrisis werde heute oder morgen definitiv erfolgen.