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Aus der Zeit der Befreiungskriege. lNachdruck 4 Juli 1813. Völlige Klarheit über die in der Zeit der Waffenruhe bei den Verbündeten bestän dig geführten Verhandlungen ist niemals erreicht War den, trotz der massenhaften Literatur, die es aus «und über lene Zeit gibt. Soviel steht aber fest, das, van einer glatten Einigkeit bei den Verbündeten kei ne Rede war. Um genannten Tage sand eine Ver handlung zwischen Nesselrode (Rußland), Har denberg (Preußen), Metternich und Stadion nn Schlosse Ratiboricz statt. Nesselrode selbst ge steht, daß er im ganzen Verlaufe seiner langen diplo matischen Laufbahn kaum je einer bewegteren Sitzung beigewohnt habe. Bei den Verbündeten war Rußland wenig, Preußen gar nicht mit dem Friedenskongreß, der in Prag stattfinden sollte, und mit der Verlängerung der Waffenruhe bis Mitte August einverstanden. Met ternich aber bestand nach seiner Unterredung mit Na poleon auf beiden Abmachungen und drohte unter Umständen mit der Neutralität Oesterreichs im be vorstehenden Feldzug. Die Verhandlung endete an diesem Tage damit, daß Rußland und Preußen, die wei teren Verhandlungen mit Napoleon in Oesterreichs Hände legten, daß sie aber kein Hehl daraus mach ten, den Krieg auch ohne Oesterreichs Mitwirkung sortsetzen zu wollen. Damit wurde auf Oesterreich ein wohltätiger Druck ausgeübt und Oesterreich zum An schluß an die Verbündeten gezwungen, denn blirb Oesterreich neutral, so mußte es befürchten, an den eventuellen Siegen der Verbündeten und ihren Früch ten keinen Anteil zu haben und bei eventuellen Nie derlagen in die Folgen derselben verwickelt zu wer den. So zeigt die damalige 'Zeit ein «wahres Laby rinth diplomatischer Fäden, die übrigens mir der Zeit durch oas Schwert kurzerhand zerschnitten wur den. Vorfrühling. Erzählung von M. von Witten. (t. Fortsetzung.) „Hier, Kessel! Hier hast du Speise und Trank!" Schill ries es, ins Zimmer tretend. Jetzt trug er selbst die Lampe in der Hand. Hinter ihm her schritt der Waldwärter mit einem dampfenden Imbiß „Der gute Junge wollte eben sein Nachtmahl verspeisen," sügte Schill, auf den Burschen weisend, m seiner hastigen, lauten Art hinzu, die Nur zu deutlich seine innere Erregung verriet. „Gibt's nicht! Müde Wan derer gehen vor! Jst's nicht so, Franz?" „Jawohl, Herr Major! " erwiderte der Bursche prompt, indem er Schill aus blitzenden Augen einen Blick voll unbegrenzter Verehrung zuwarf. Schill erblaßte. „Gut! Gut!" winkte er ab. Im nächsten Augenblicke waren die Männer wie der allein. „Nun, was sage ich!" kam es von Schleiermachers Lippen, „jedes Kind kennt Sie." „Was Wunder auch!" meinte Reimer, „das Volk ruhte ja nicht eher, als bis es auf Tausenden von Bilderbogen das Konterfei seines Lieblings mit nach Hause nehmen konnte." „O, dieser Glaube des Volkes! Er erdrücktlinrch sast," fiel Schill abwehrend ein. Wieder verdüsterte ein qualvoller Schmerz seine Züge. Doch jählings reckte er sich auf, als schüttle er eine unsichtbare Last von sich ab und wandte sich Kessel zu, der inzwischen mit scheinbarer Gelassenheit das kräftige Gulasch fast verzehrt hatte. „Um alles rn der Welt, Ernst, sprich doch ein einziges -Wort! Was haben sic «auf dem Erfurter Kongreß ausgeheckt?" „Haltet euer Herz fest, Brüder! An ein Bünd nis zwischen Preußen, Rußland und Oesterreich wider Napoleon ist nicht zu denken. Am 12. Oktober ßourde in Erfurt die französisch-russische Allianz perfekt." „Heiliger Gott!" Ein Schrei war's, ein dumpfes Stöhnen, das sich todcSbang aus den Kehlen der Männer rang. Selbst Schleiermacher tonnte seine Erregtheit nicht bemeistern. Mit raschen, großen Schritten ging er in dem Stübchen auf und ab. Di? anderen aber umdrängten Kessel. „Das ist nicht wahr! Unmöglich! Rede,! Sprich! Erzähle!" bestürmten sie ihn. „Was ist da zu erzählen!" entgegnete Kessel bitter, „ich bin weder bei den Verhandlungen, noch beim Ab schluß des Vertrages dabei gewesen. Eine Tarnkappe hatte ich nicht. Aber die Tatsache dieser Allianz ist so gewiß, wie sich der Himmel über unseren Häuptern wölbt." „Ernst! Ernst!" Schill frßte Kessel bei den'Schul tern und schüttelte ihn. Dann lieh er ihn plötzlich 1 a!h- ren und schlug mit einem unterdrückten Schluchzen die Hände vors Gesicht. „Gott! Wie nah wähnte man sich dem heiligen Kämpfe " „So muß es eben ohne Nußland gehen!" rief Adolf von Lützow. „Und es wird auch gehen!" sügte sein Bruder Mit sprühenden Augen hinzu. „Als ob Preußen und Oester reich nicht stark genug wären, das Joch des Korsen von sich abzuschütteln." „Hahaha? Auf Oesterreich ist nicht zu rechnen." Die Männer fuhren mit entsetzten Bücken nach Ler Tür herum, von wo die ihnen fremde Stimme kam. „Wien hat aufs ausdrücklichste in Erfurt seine friedlichen Ge sinnungen versichern lassen." Ein Schauer lief durch die Männer. Etwas selt sam Unheimliches ging von der vom Lampenlichte nur spärlich beleuchteten Gestalt aus, die!unter dem!Tür- rabm-n stand. Eine Perücke bedeckte das Haupt, ein falscher Bart und schwarze Strich? über den Wangen und der Stirn entstellten die Gesichts,üge, und die dunk len Augen schossen wie gescheuchte Bögel in dem Raume umher. „Der Herr hat sich verirrt," ertönte die Stimme des Waldwärters aus dem dunklen Flur über« die Schul tern des Fremden hinweg. „Ich erzählte ihm, daß der Herr Major von Schill im Zimmer sei." „Der ist nicht hier! Der ist in Berlin!" Schill fühlte sich von den Händen der Freunde wie mit Klam mern festgehalten. Im nächsten Augenblicke aber hatte er sich auch schon befreit; .aufspringend, die Hand »an die in der Rocktasche verborgene Wass? legend, trat er mit raschem Schritt auf den Unbekannten zu. „Major von Schill - der bin ich! — Und wer sind Sie?" „Ein Deutscher, der sein Vaterland über alles liebt!" „Das sind wir alle hier in der Stube!" „Major! Ich bin verfolgt. Sie sind die Hoffnung aller Gutgesinnten! — Der gütige Gott ließ mich Sie sinden. — Stotzen Sie mich nicht zurück! Vielleicht ist in Ihrem Regiment für mich noch ein Platz!" „Das läßt sich hören!" entgegnete Schall ruhiger. „Doch wozu diese Verkleidung?" „Herr Major, ich war an Erfurt. Napoleons Spione sollten mich nicht erkennen!" kam es wieder stoßweise von den Lippen des Fremden. „Ich wollte dem Vaterland einen großen Dienst erweisen " „Dem Vaterlande wollten Sie einen Dienst erwei sen? Und in Erfurt waren Sie? Dann sano Sic Maser Mann!" rief Schill, alle Vorsicht vergessend, ergriff beide Hände des Fremden und zog ihn lan den Tisch. Hier drückte er ihn mit seiner impulsiven Art auf de» Stuhl nieder, aus dem er selbst vorher gesessen. In den Augen der Freunde aber stand noch allzu deut lich das Mißtrauen. Argwöhnisch beobachteten sie je de Bewegung des Fremden. Schill bemerkte es nicht. „Was sahen Sie auf dem Kongreß ? Jede Kunde ist uns von Bedeutung." „Schmachvolles sah ich, Schmachvolles, das meine Seele in ihren tiefsten Tiefen äufwühlte," klang es dumpf von den Lippen des Unbekannten. Finster starrte er auf den Boden. „Da gab's für mich kein Schwanken mehr. Mein Entschluß stand fest." „Welcher Entschluß? So reden Sie doch! Was haben Sie gesehen?" „Was ich gesehen?" Der Fremde blickte auf. Eine zornige Entrüstung blitzte jetzt in seinen Augen. Ich sah die deutschen Rheinbundsürsten qn des fremden Eroberers Seite, sah, wie sie ihm huldigten. Wie sie vereint mit ihm am Morgen pes 7. Oktober bei Jena auf dem Plateau des Landgrasenberges, dort, wo vor zwei Jahren der preußische Staat zusammengebcochen, einer fröhlichen Jagd oblagen. Aas derselben Stelle, wo Napoleon in jener Nacht nach ter unglückseligen Schlacht biwakiert, war ein Tempel mit Säulen «er richtet und vor dem Tempel zwei Altäre. Am Fuße des Be>ges aber standen Zelte aufgsschlagen, um Kni- ser und Könige und Fürsten zu beherbergen, 'und eine unzählige Menge von Zuschauern umslntete den Fest- Platz." Der Fremde brach ab. Er deckte die Hand über die Augen „Gatt im Himmel!" rief Schill verzweifelt aus. „Selche Gesinnungslosigkeit ist noch tausendmal schmachvoller als die verlorene Schlacht!" Di? anderen schwiegen. Das Gefühl der Scham schnürte ihnen die Kehle zu. „Und dann," fuhr der Fremde nach ein paar ban gen Augenblicken mehr zu sich 'selber sort, „dann kam der Jahrestag von Auerstüdt. Napoleon wollte mit Alexander und den Fürsten das Schlachtjeld besichtigen. Dieser Tag! Dieser Tag sollte der Tag der Vergeilung werden! Wenn ganz Deutschland verzagt »und feige Ivar, — ich wollte es nicht sein! Retten wollte ich es!" „Um Gottes willen! Was hatten Sie vor?" rief Schill. Mit entsetzten Augen starrten all? auf den Fremden. „Ich lauerte im Gebüsch" — ein duster Wittes Zucken ging über des Sprechers Gesicht — „mit ge spannter Büchse." „Heiliger Gott! Sie wollten doch nicht — —" „Napoleon nicderschießen! Ja, das wollte ich. Preußen, Deutschland, die Welt von diesem Usurpator befreien." Der Mann reckte sich auf. Unheimlich, wild rollten seine Augen. Schill aber prallte vor ihm zurück wie vor einem Gespenst. „Sie brauchen mich nicht so anzustarren," höhnte der Fremde. „Mein Plan mißglückte. Der Kaiser Alex ander ritt neben Napoleon und deckte ihn Ich koiunte nicht abseuern." „Dem Himmel sei Dank!" rang sich's aus Schills Brust. Und auch alle übrigen Anwesenden atmeten« auf, wie erlöst „Wie soll ich das verstehen Herr Major?"'rief der Fremde und ging auf Schill zu. „Zurück! Zurück!" Voll Abscheu streckte Schill beide Hände gegen ihn aus. „Mit Ihnen 'habe ich nichts gemein! Mit einem Meuchelmörder nichts!" „Herr!" Der Fremde faßte an seine linke Seite, als griffe er nach einer Waffe. Da richtete Schill sich auf. Er maß den Unbe kannten vom Kopfe bis zu den Füßen. „Preußen wollten Sie durch einen Meuchelmord retten? Wissen Sic denn nicht, daß Böses nur Böses wieder gebären kann?" rief er beinahe beschwörend. Haben Sie denn io wenig Verständnis für Gottes Fügungen, daß Sie nicht begreifen, dieser Tyrann ist eine Geißel Gottes, deren Schläge unsere Schwachheit töten, unsere ge lähmten Kräfte zu neuem Leben erwecken sollen ? Alle edlen Keime, die in unserem deutschen Volke schlum mern. soll diese Zeit grenzenloser Demütigung, diese Zeit unseliger Erniedrigung aus ihren Tiefen hervor- lockcn und zur schönsten vollsten Blüte entfalten. Die niedrige Gesinnung, die ihre Handlungsweise verrät, ist ein Hohn aus unsere heilige Sache." Drohend, hoch ousgerichtet stand Schill vor dem Fremden, dessen Ge stalt immer mehr in sich zusammenzusinken schien „Wer Sie auch sein mögen — verlassen Sie unSk Hinaus!" Fortsetzung solgt. »etterv«rh<rs«-e für den 4. Juli i»is Keine wesentliche MtterungSändrrung. Niederschlag in Eibenstock, gemessen am 3. Juli, früh 7 llh» 0,1 mm - 0,1 I auf 1 qw BodenflLche. Aremdenliste. Uebernachtet hoben im Rathau«: Jaylor, Just. Thos. u. Ernest Thiene, Einkäufer, London. Arthur Neumann, Kfm., Dresden. Earl Schirmer, Kfm., Ehemnitz. Joseph Weber, Kraftwagenführer, Plauen. Reichshof: Max Weidmüller, Kfm., Annaberg. Professor Forkel, Plauen. Stadt Dresden: Ferdinand Reiher, Kfm., Plauen. Albert Schröter, Kfm., Oederan. Rich. Schultz, Kfm., Wittenberge. Deutsches Haus: Robert Fechner, Betonpolier, Berlin. Bielhaus: Adolf Petzold u. Frau, Schuldirektor u. Oskar Bed rich, Beamter, beide Dresden. Gasthaus zur Brauerei: Paul Seibt, Monteur, Mittweida. Zwickauer Biehmarktpreise vom 30. Juni 1913. «usgetrieben warm: >8 Ochsen, 51 Bullen. 195 Kalben und Küh« — Fresser, IkS Kälber, 622 Schafe und Hammel, 1331 Schweine. Du Preise verstehen sich für 50 Kg.: Ochsen: 1. vollfleischige, auSgemLstete, höchsten SchlachlwerteS bis m 8 Jahren Lebendgewicht 52—54, Schlachtge wicht 84—65, 2. junge fleischige, nicht auSgemästete und ältere autgemiifleU 45— 0 rrsp. SV - 82. 3. mäßig genährte junge und gut genährte ältere 40— 42 resp. 8<—88, 4. geringgenäbrte jedm Alter» resp. Mk. Bullen: I. vollfleischige, ausgewachsene, höchsten Schlachtwerte« 51- 53 reiß. 90— 82 2. vollfleischige jünger« 48-50 resp. 88—80, 3. mäßig gmährr« jüngere und gut genährte ältere 44-4« resp. SS—84, 4. gering genährt« resp. Mk. Kalben und Kühe: I. vollfleischtge, auSgemästete Kalben höchsten Schlachtwerte« 50—52 resp. 80-82, 2. vollfleischige, av«- gemästete Kühe höchsten Schlachtwerter bi« zu 7 Jahren 48—50 resp. 88 80, 3. ältere auSgemästete Kühe und gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 45—47 reip. 8d—87, 4. gut genährte Kühe und mäßig genährt« Kalben 40—43 resp. kV—83, 5. mäßig und gering genährte Kühe und grring ge nährt« Kalbm 25—35 resp. 8 —70 Mk. Fresser: Gering gmährtei Jung vieh im Alter von 3 Monaten bi« zu einem Jahr« resp. AU. Kälber: 1. Doppellender Lebrndgewicht . 2) beste Mast, und Saug kälber 58 80, 3) mittler« Mast, unb Saugkälb«r 52— 4, 4. g«ringe Käl ber 48—48 Mk. Schaf«: I. Mastlämmer und jüngere Rasthammel Lebend- gewicht 48—50, 2) ältere Masthammel 45—47, 3. mäßig genährte Hammel und Schaf« <R«r)schaf«) Mk. Schwein«: 1. vollfl«ischtge d«r feineren Rasim und deren Kreuzung«» im Alter bi« I'!, Jahr Lebendgewicht 68-88, 2 Fettschweine 70—71, 3. fleischige 66—67, 4. g«ring entwickelt« 65 . 5, Sauen und Eber 64 6« Mk. Ueberstand : 12 Rinder, davon 1 Ochsen, 3 Bullen, 8 Kühe und Kal- den, — Fresser, 10 Kälber, 28 Schake, 127 Schwein«. Tendenz: Großvieh und Schweine mittel, Kälber und Schafe langsam. Neueste Nachrichten. -- Kiel, 3. Juli. Das italienische Kö nig s p a a r ist gestern in Begleitung Les Ministers des Aeußeren, San Giuliano, kurz nach zehn Uhr hier ein- getloffen, und auf dem Bahnhof vom Kiiserlund der Kaiserin empfangen woroen. Zum Emp fang der hohen Gäste waren '.auf dem Bahnhof 'noch erschienen das Kronprinzenpaar, Prinz und Prinzes sin Heinrich und Prinz Adalbert, der Reichskanzler« von Bethmann-Hollweg und der Staatssekretär des 'Aus wärtigen Amtes von Jagow. Die Begrüßung des Kaisers mit dem Königspaar mar äußerst herzlich. - Stendal, 3. Juli. Beider gestrigen«Nach wahl erhielten Böhme (Bauernbund) 10667, o. Krö- cher lkons.) 6978, Schulz (kons.) 4044 und der sozialde mokratische Kandidat 1918 Stimmen. Mehrere kleine Landbezirke stehen noch aus, können «aber an dem Ergebnis einer Stichwahl zwischen v. Äiöcher und Böhme nichts ändern. — Luckenwalde, 3. Juli. Bei der gestrigen Reichstagsersatzwahl wurden bis letzt gezählt: Für Hermann (fortsch. Bp.) 6868, kür Oertzen (Rp.) 6808 und für Ewald (Soz.) 12637 Stimmen. Da die noch ausstehenden Bezirke für den reichsparteillchen Kandidaten gestimmt haben dürsten, ist Stichwahl zwi schen Ewald und Oertzen als sicher anzunehmen — Rom, 3. Juli. Nach der Kieler Begegnung wird Mar q ui San Giuliano nach Reichenhall oder Salz» bürg sich begeben, um dort mit dem Grafen Berch told zusammenzutreffen. — Belgrad, 3. J«li. Die bipkomatt- sche« Bezieh««-»« zwische« Gerbte« ««dv«lgarie«st«dabgebroche«. De» b«lgarische« Gesandte« wurde« gestern van der serbische« Regier««- die PLste z«-esa«dt. Die Ge sandtschaft soll «och -ester« abe«d Bel-rad verlaste« habe«. Saloniki, 3. Jnli. Gestern hörte man Kanonendonner aus der Gegend von Kilkich, wo feine große Schlacht im Gange sein soll Einzel heiten über den Ausgang derselben fehlen noch. Saloniki, 3. Juli. Die Nachrichten von der Front laufen selten und äußerst lückenhaft ein. Im Bezirk von Panghaion haben die Griechen ihre alten Stellungen wieder erobert, ohne auf heftigen Widerstand zu stoßen. Gerüchte sind in Umlauf, daß Gewgeli durch die Serben erobert «wurde und daß die Verbindung zwischen serbischen und grke- chischen Trnppen hergestellt ist, aber weder oas griechi sch? noch das serbische Hauptquartier können oieje Nach richt bestätigen. Cs heißt ferner, daß die zehnte grie chische Division vier Bataillone und drei Batterien nach Gewgeli gesandt habe. Für heute erwartet man ei- ne entscheidende Schlacht. Ein Torpedoboot ist am Morgen vor Elevtheri eingetroffen und hat die Bul garen gezwungen, die Stadt zu räumen. Man ist beunruhigt über das Schicksal der griechisch?« Brvöl- keruna von Elevtheri, Kawalla und Ramah. In dem Befehl an die Armee hat der König gestern mitge teilt, daß trotzdem der Krieg noch nicht erklärt sei, die Armee ihn als bestehend zn betrachten habe Die An griffe der Bulgaren ans der ganzen Linie bilden ei nen ea«us belli.