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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 10.06.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191306100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19130610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19130610
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk ...
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Jahr
1913
-
Monat
1913-06
- Tag 1913-06-10
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Monat
1913-06
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Jahr
1913
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unter Lorantritt eines rettenden Schützen durch die Sindt dem Festplatze zn, wo man balo mit dem Schie ßen an* den Bogel begann, den man heute uud morgen „klein" zu kriegen hofft. Auf dem Festplatze herrschte gleich von Anfang an ein recht reges Leben, wenn es auch zunächst noch hauptsächlich die Kinderwelt war, dir in den ersten Nachmittagsstunden ausschlaggebend war. Später füllte sich dann auch der Festplatz mit Erwachsenen und nun vergnügte sich Alt und Fung M lieblichem Verein. Für heute stehen die Aussichten allerdings nicht ganz so günstig. Ab und zu gießt es wieder wie aus Kübeln und das tut natürlich echter Festesstimmnng Abbruch. — Eibenstock, 9. Juni. Gestern abend führte der hiesige Jünglingsverein im Saale des „Feldschlößchens" vor gut besuchtem Hause das Körner'sche Trauerspiel „Zriny" auf. In zweierlei Hinsicht kann dies Körnersche Drama als aktuell angesprochen werden, und zwar zunächst in Be zug auf den fetzt beendigten Krieg zwischen Slawen und Türken, da bald nach dein Falle Sigeths dasOsmanen- rcicb in Zerfall geriet, und dann vornehmlich als hundertjährige Körneraedächtuisfeicr. Nun ist es ja eine bekannte Tatsache, daß sämtliche Körnersche Dich tungen durch ihren erhabenen Pathos leicht zu er- letucn, zu deklamieren resp. vorzutrageu sind, uud daß vornehmlich Körners begeisternde Sprache die Jugend scele sofort fesselt und sie dadurch bequem mit dem Stoff vertraut macht. So war es schau ein glück licher Griff der Leitung des Jünglingsvereins, gerade dieses Schaustück zur Aufführung zu wählen. Es darf dabei indessen nicht verkannt werden, daß trotz der obenangeführten Vorteile des Stückes noch eine ganz gehörige Portion Arbeit geleistet werden mutzte, um das Trauerspiel so zur Aufführung gelangen zu las sen, wie wir es gestern sehen konnten. Fast in fe der Beziehung konnte man die Aufführung als tadellos bezeichnen, und mehr wie einmal vergaß man wohl, daß man es hier nicht mit Schauspielern, sondern nur mit jungen Männern, die vielleicht noch nie auf den „Brettern" gestanden, zn tun hatte. So erfreute das Stück hier sich nicht nur eines sogenannten „Achtungs erfolges", sondern eines wirklichen starken Eindruk- kes, wie der reichlich gespendete Applaus dartat — Vielleicht wäre es nicht ganz unangebracht, dies von edler Vaterlandsliebe durchglühte Stück am nächsten. Sonntag, den 15. Juni als Jubiläums-Volksausführ- nng zu ermäßigten Preisen noch einmal zu geben. Frei- lich hätte dann der Blaustift der Regie noch ewige Ar beit zu tun; denn in Körners stürmischem Jugcno- drang ist manches in das Stück hineingclegt, das m unserer jetzigen Zeit nicht mehr zu verstehen ist. — Schönheide, 9. Mai. Ein Festtag im wahrsten Sinne des Wortes für die ganze Gemeinde war der gestrige Sonntag aus Anlaß des II. Gaufeftes des Erzge birgsgaues imWettinschützenbunde, welches im Verein mit dem Schützenfeste der hiesigen privilegierten Schüt- zengesellschaft hier abgehalten wurde. Eingeleitel wurde das Fest, das vom herrlichsten Wetter begünstigt war, durch Zap fenstreich am Sonnabend abend. Zuvor waren mit dem 6 Uhr-Zug eine große Anzahl Delegierter eingetroffen, die von der hiesigen Schützengilde am Bahnhof Schönheiderhammer abgeholt und unter Voranlritt der Kapelle des 2. Thüringischen Feldartillerie-RegimentS Nr. 55 aus Naumburg nach Schön heide geleitet wurden. Im Saale des Hotel Schwan fand am Abend des gleichen Tages ein Festkommers statt, der außerordentlich stark besucht war und in allen seinen Teilen einen harmonischen Verlauf nahm. Am Sonntag früh kon zertierte die genannte Kapelle bei den EhrenauSschußmitglie- dern und mittags auf dem Marktplatze vor dem Rathause. Im Lame des Vormittags trafen zahlreiche auswärtige Schüt- zengesellichaften ein, dieselben sammelten sich im Hotel Carls- Hof in Schönheiderhammer und wurden gegen H,II Uhr in feierlichem Zuge unter klingendem Spiel und wehenden Fah nen durch die hiesige Schützengilde in das festlich beflaggte Schönheide eingeführt. Den Glanzpunkt des Tages bildete der Festzug durch den Ort. Dieser Festzug, an dem auch die hiesigen Ortsvereine sich stark beteiligten, machte einen imposanten Anblick. Die verschiedenen kleidsamen Uniformen und die kostbaren Fahnen boten dem Auge ein prächtiges Bild. Der Zug endete auf dem Schützenplatze, wo sich ein äußerst reges Leben entwickelte und unverzüglich das Gau preisschießen begann. — Carlsfeld, 7. Juni. Die Sammlung für die Nationalspende anläßlich des Regierungsjubiläums Sr. Majestät unsers deutschen Kaisers für die christlichen Missionen in unsern Kolonien und Schutzgebieten hat in unserem Orte den Betrag von 80 Mark ergeben. — Hundshübel, 8. Juni. Gestern vormittag '/«IO Uhr fuhren 4 Radfahrer aus dem Vogtlande die Haupt straße herunter, wobei einer in vollster Geschwindigkeit, ober halb der Oberförsterei, bei den gefährlichen Kurven gegen einen Sandhaufen fuhr, und auf die Straße geschleu dert wurde. Der Radler blieb unverletzt, das Rad wurde stark demoliert. — Leipzig, 7. Juni. Graf Zeppelin wird am 22. Juni, dem Tage der Einweihung der Luftschiffhalle in Leipzig, auf Einladung deS Königs Friedrich August auch dec Internationalen Baufach-Ausstellung einen Besuch ab statten. — Chemnitz, 5. Juni. In der heute abgehaltenen Generalversammlung der Aktiengesellschaft Schubert u. Salzer wurde die Dividende auf 24 Prozent festgesetzt. — Grimma, 7. Ium. Polnische Arbeiter der Ziegelei Ragewitz wetteten um I Mark, welcher unter ihnen am schnell sten eine Selterswasserflasche voll reinem Spiritus auStrinken könne. Derjenige 23jährige Arbeiter, der die unsinnige Wette gewann, brach bald danach besinnungslos zusammen und war nach einigen Stunden t o t. — Siegmar, 7. Juni. Heute vormittag ver brannte auf der Eisenbahnstrecke zwischen Nikolaworstadt und Siegmar ein Möbelwagen. Der Wagen, der in Dresden verladen und nach Plauen bestimmt war, enthielt eine vollständig neue Ausstattung Ob das Feuer durch Funkenflug oder Selbstentzündung entstanden ist, konnte «och nicht ermittelt werden. — Buchholz, 8. Juni. Die Wahlkreisleitung der nationalliberalen Partei im 21. sächs. Reichstags wahlkreise hat, wie unS in folgendem geschrieben wird, in den letzten Monaten eine intensive politische Tätigkeit im Kreise entfaltet. Neben Herrn Generalsekretär Dr. Brüß hat Herr Parteisekretär Kröner-Löbau Vorträge ge halten, um polüische Aufklärung und Verbreituna des natto- ualliberalen Gedankens in der Wählerschaft zu fördern. Die Vortrüge wurden sehr beifällig ausgenommen und der Par tei viele neue Mitglieder zugeführt. Herr Parteisekretär Kröner war in der Zeit vom 20 Mai bis 4. Juni im Kreise tätig. Diese Tätigkeit beruhte in erster Linie in Kleinarbeit, Stärkung und Befestigung der bestehenden Organisation. Auch Versammlungen fanden statt in Cranzahl, Sehma, Jöh stadt, Satzung, Steinbach und Neudorf. Herr Kröner sprach in diesen Versammlungen über: Die politsche Lage und die nationallibcrale Partei. Der Redner verbeitele sich über die Arbeiten des verflossenen Landtages und die Stellung der nationalliberalen Abgeordneten zu den einzelnen Gesetzesvor f lagen. Einen großen Teil seiner Ausführungen nahm der > gefallene Volkslchulgesctzentwurf in Anspruch. Die Angriffe ; der Gegner wegen der Haltung der nationalliberalen Fraktion in der Religion!frage wurden energisch aber sachlich zurückge- ! wiesen. Weiter sprach Herr Kröner über die äußere politische Lage, die nach den Vorgängen aus dem Balkan als sehr kritisch bezeichnet werden müßte. Diese Vorgänge seien auch mit der Grund für die neue Heeresvorlage. Die national- , liberale Partei, welche stets für die Wehrhaftigkeit des Reiches eingetreten sei, werde auch diese Vorlage annehmen. Anders jedoch sche es mit dcr vorgeschlagenen Deckung aus. Die Vorschläge würden sehr eingehend geprüft weiden, damit das Prinzip auszlcichender Gerechtigkeit gewahrt werde, und die Lasten den tragüihigen Schultern auferlegt würden. Nach Besprechung dcr einzelnen Vorschläge kam der Redner auf die Erbanfallsteuer zu sprechen, welche er als die gerechteste Steuer bezeichnete. Die nationalliberale Partei werde diese immer und immer wieder in den Vordergrund stellen und fordern. Auch das Zentrum und die Jesuitenfrage zog der Redner in den Bereich seiner Betrachtungen. Die Protestanten müßten hier s-hc auf der Hut sein Zum Schluffe erinnerte Redner an die große Zeit vor 100 Jahren. Der Wille zur Freiheit, Einigkeit und Macht sei die treibende Kraft damals gewesen. Tas Ziel sei jetzt zwar erreicht; wenn man aber hineinschaue in das Innere unseres Volkslebens, könne man sich des Gedankens nicht erwehren, daß deutsche Freiheit, Ei nigkeit und Macht in Gefahr ständen. Deshalb sei es die Pflicht eines jeden deutschen Mannes, dein das Wohl des Vaterlandes am Herzen liege, mitzuardeiten an den großen Zielen unseres Volkes. — Reichenbach i. V, V. Juni. DaS Automobil des hiesigen Autobesitzers Graf explodierte gestern abend in der 7. Stunde auf der Chaussee zwischen Cunsdorf und Friesen. Von Vorübergehenden wurde der Chauffeur auf merksam gemacht, daß Feuer unter dem Wagen bemerkbar war. Um die Ursache zu erforschen und sie abzustellen, stieg dcr Chauffeur ab. Im selben Augenbick erfolgte eine Explosion und das Auto wurde von den Flammen völlig zerstört. Der Verlust ist für den Besitzer, der Lohnfuhren ausführt, besonders schmerzlich, da er für die beginnende Tagung der Gastwirte viele Fahraufträge hatte. — Adorf, 6. Juni. Bürgermeister Kämnitz, der erst vorigen Monat sein Jubiläum feierte und 40 Jahre im Dienste der Stadt Adorf tätig war, wurde vor 3 Wochen wegen einer Operation nach Plauen ins Krankenhaus ge bracht. Heute morgen ist nun der lreuverdienle Beamte an den Folgen dieser Operation im Stadtkrankenhaus zu Plauen gestorben Aus dcr Zelt dcr BejmiUMttiM. l Rachdnr« verbüß.I 10. Iuni 1813. Großer Jubel herrschte an diesem Tage in Breslau, als ein Anschlag in deut scher und französischer Sprache an den Straßeilecken erschien, der den Bewohnern den auf den nächsten Tag festgesetzten Abmarsch der französischen Truppen an kündigte. Viele hätten im Rausche der Freude gern die Fenster erleuchtet, hätten sie nicht üble Folgen befürchtet. — An diesem Tage kam Napoleon wie der in Dresden an. Hier erließ er den Befehl, auf dem Mont Cenis ein großartiges Denkmal aufzucich- ten, um den Völkern von Frankreich und Italien sei nen Dank dafür zu bezeugen, daß sie in drei Mo naten so viel streitbare Männer, als zur Verteidig ung des Reiches und der Bundesgenossen erforderlich gewesen, gestellt hätten. Er wies für das Denkmal nicht weniger als fünfzehn Millionen Francs an Fast schien es, als halte er den Krieg für beendet, als glau be er, mit einigen Zugeständnissen einen günstigein Frie den erkaufen zu können, durch den seine Macht in ihrem Umfange erhalten und gesichert werde. — Wie we nig einverstanden man in der preußischen Armee über den Waffenstillstand war, geht aus einem Briefe des Grafen Wilhelm Schwerin von diesem Tage hervor, in dem es heißt: An die Verzweiflung bei der Ar mee mag ich gar nicht denken. In Berlin, in den Lazaretten ist sie schon grenzenlos und selbst gemeine Soldaten reißen an ihrem Verbände und wollen ster ben, da ihr Leben ja doch unnütz würde. An Stöcken schleppten sich die Blessierten zur Armee zurück und hoff ten, die Kräfte würden schon unterwegs kommen and wenn man die Verstümmelten beklagte, riefen sie: „O, das Hilst den Franzosen doch alles nichts, wir schlagen sie doch am Endel" Gewerbesörderung in Sachsen. In Nummer 537 der „Straßburger Post" hat Karl Heumann in Straßburg, der kürzlich im Auftrage des Straßburger Elektrizitätswerkes sächsische Jndustcie- bezirke besucht hat, in einem Aufsatze: „Zur Förderung von Gewerbe und Industrie in Elsaß-Lothringen" einige Bemerkungen über die Förderung der Gewerbe in Sach sen gemacht, die nicht ohne Interesse sein dürften. Er schreibt unter anderem: „Im folgenden sei einiges ausgeführt, was die Sächsische Regierung zur Förderung des ovrngen Klein gewerbes ins Leben gerufen hat An erster Stelle steht da die Gewährung von Darlehen aus dem aewecbli- chen Genossenschaftsfonds. Danach ist, wie ich aus den Rorr höhere B gewerblic industrie- von Vere schen Jr Stictersch Web- un Spitzenkl Bezirk dl se meist privaten Gemeind, ersteren i von 500 erhalten ne Spar! Atew Geräusche öffnen ( Bcruhigu Dieti „Ich nicht zur ängstlich Doktor a daß es he so lange auch den hinzu. Diese daß ich i scheinlich falls bleil Ich l erleichtert „O, ist, dann „Wir Kindern b Dann da. Sein Groß, Sie wurd, „Ich hatte dort wiedergekl müssen m geir aushe Rus Erich Das rührt. S zusammen schrieb ein Buches au den war. Aber Gedanken Die Diens Trans sterscheiber Es sch „Soll gehen?" r nicht da if „Um ' „Es t „Aller Leono Blätter zu „Horcl Die H Ton von Die G Dietrich er eilte hi nun stehen bliel Der S öffnete. Ein hc Dietrichs, , Schritte m Leonoi stand ihr s es sein? „Hier dir. Du b da ist es N War d dessen siegl bewundert Gestalt mit Zähne! ihr über di Arme gege Diese Sic schlan, zog sie hi, „Arme schrecklichen Sie vor al Sie nc einen Sess Dann zog Füße mit Pantoffeln „Sprec Später erk hinauskame Sie lie ging wie m Gefühl unb Gott sei Dai Bedingungen ersehe, das Ministerium des Innern auf Grund ständischer Ermächtigung in der Lage, zur För derung des Handwerks und des Kleingewerbes an Gemeinden und an gewerbliche Genossenschaften Darle hen zu gewähren. Die Darleihen haben ausschließlich zur Förderung gewerblicher Kleinbetriebe zu dienen und kennen zur Anschaffung von Antriebs und Arbrits- Maschinen verwendet werden. Im Interesse der Ge werbetreibenden wird davor gewarnt, größere Maschi nen anzuschasfen, als dauernd mit Nutzen verwindt werden können. Nur solche Gewerbetreibende können berücksichtigt werden, die in ihrem Betriebe ordnungs mäßige Buchführung haben oder zur Einführung solcher sich verpflichten und deren Einkommen aus dem Ge werbebetriebe den Betrag von 5000 Marl jährlich nicht übersteigt. Die Höhe des Darlehens richtet sich nach der Summe, die zur Beschaffung und Aufstellung der Antriebs- und Arbeitsmaschineu nötig und verwendet wird und kann vom Ministerium des Innern erst be ziffert werden, wenn diese Summe feststeht. Der an einen einzelnen Gewerbetreibenden zu gewäheen!- de Betrag soll 5000 Mark nicht übersteigen. Die Ge meinde wird Darlehnsschuldnerin uns hat sich als Selbstschuldnerin zur Verzinsung und Rückzahlung des Darlehns zu verpflichtigen. Das Darlehen ist in 10 Jahren zu tilgen und jährlich mit zwei Prozent zu verzinsen. Für das erste Jahr werden Zinsen nicht erhoben". „In einem Berichte der Gewerbelammer Dresden über den Einfluß der Preise für o?n Bezug von elektrischer Kraft auf die Verwendung von Antriebs maschinen im Kleingewerbe wird die Frage, ob der gewöhnliche Mittelstand durch die gesteigert.: Verwen dung von Antriebsmaschinen eine Förderung erfahren hat, auf Grund der von den Innungen, den Gewerbe- und Handwerkervereinen erhaltenen Auskünfte dahin' beantwortet, daß die Benutzung von Betriebskräften einzelnen Arten von Gewerbetreibenden nicht zu un terschätzende wirtliche Vorteile gebracht und somit auch nicht unerheblich zu ihrer Förderung beigetrageu lhat. Dagegen wird darauf hingewiesen, daß viele Gewer betreibende, denen die Verwendung von Motoren nur förderlich sein dürfte, nicht in her Lage such, sich der artige Arbeitskräfte zunutze zu machen, weil die An schaffungskosten des Motors und der Acbertsmaschi- nen zu hoch sind. In wirkungsvoller Weise hilft der Gewerbliche Genvssenschaftsfonds nunmehr in Sachsen diesem Uebelstande ab. Interessante Ergebnisse hat eine Untersuchung über die Elektrisierung der Schiff chenstickerei im sächsischen Vogtlande ergeben, die dcr Syndikus der Handelskammer Planen, Dc. Dietrich, km vorigen Jahre veröffentlicht hat. Danach wurden von den vorhandenen Schiffchenstickereimaschineu im Jahre 1902 44, 1911 dagegen 86 Prozent elektrisch betrieben. Es ergibt sich also ein außerordentliches Aufsteigen der Verwendung elektrischer Kraft, da die Zahl dev mit elektrischer Kraft betriebenen Maschinen relativ die Zunahme der gesamten Maschinenzahl bei weitem übersteigt. Während sich die Zahl der Fabrikantenbe- triebc während des geoachten Zeitraumes verdoppelt hat, hat sich die Zahl der Lohnbetriebe verdreifacht, und die durchschnittliche Größe eines Betriebes hat sich von 3,45 auf 2,64 Maschinen verringert. Es zeigt sich also eine Neigung zur Vermehrung des Kleinbetriebes. Während in den Städten die Zahl der elektrisch be triebenen Maschinen von 56 auf 89 Prozent stieg, fin den wir in den Landgemeinden eine Saigerung des Verhältnisses von 26 auf 81 Prozent. Syndikus Dr. Dietrich meint in einem Aufsatze über die Elektrisier ung der Schiffchenstickerci, daß die künftige Gemcinde- pvlitit die Neigung zum elektrischen Betriebe der Ma schinen im Auge behalten müsse, und daß die damit verbundene Dezentralisation in der Aufstellung dcr Stickmaschinen voraussichtlich auch iu Zukunft an halten werde. Wir finden also, daß der elektrische Be trieb auch dazu führt, daß sich die Betriebe von den Städten nach den umliegenoen Dörfern verziehen. Dies erklärt sich dadurch, daß die Ueberlandzent-.-alen den Strombezug in kleinen Ortschaften zu gleichen Prei sen wie in der Stadt ermöglichen und auf dem Lande die Arbeitslöhne billiger und die Mieten niedriger sind." „Die sächsische Regierung hat nach der Bcsmaffung von Darlehen an Kleingewerbetreibende als vornehm stem Mittel zur Gewerbeförderung ihre besondere Auf merksamkeit dem Fachschulwesen gesenkt. Seine Be deutung für das Gewerbe wurde niir insbesondere im sächsischen Erzgebirge klar. Die dort vorhandene Holz- und Äpielwarenindustrie würoe sich zwar zur Einführ- uno in unserem Lande wohl nicht eignen, da sie ei nen im Verhältnis zum Arbeitsaufwand bescheidenen Verdienst abwirft. Aber cs erschien mir als Beispiel der Gewerbesörderung interessant, wie der Ecfin- findungsgeist der Bevölkerung, auf dem zum großen Teil ihr Erwerb beruht, durch von dcr Regierung er richtete Kunstgewerbeschulen wesentlich gefördert wird In diesen Schulen, die sich an mehreren Marktpunk- ten im Erzgebirge befinden und deren Unterrichtsme thode und Gegenstand sich danach richtet, ob in ' den einzelnen Gegenden Holz-, Woll- oder Metallspielsachen hergestellt werden, erteilen erfahrene Meistchi den jungen Leuten der Gegend Unterricht im Zeichnen und im Entwerfen neuer Muster. Dadurch erweitern diese ihren Blick, werden dazu angeregt, nach neuen Formen zu suchen und vermögen später selbständiger zu schaffen. Es kommt hinzu, daß durch folchen Un terricht ohne Zweifel auch die Freude an der eigenen Arbeit erhöht wird. Aus dem statistischen Berichte der Handelskammer Plauen finden wir, daß in diesem Be zirk sich allein 27 gewerbliche Fachschulen und 15 ge« werbliche Fortbildungsschulen befinden. Unter den ersteren finden wir als Unternehmen des Staates: eine König!. Bauschule, Kunstschule für Textilindustrie, Zei chenschule für Textilindustrie und Gewerbe, Spitzenklöp« pclmusterschulen Als Unternehmen von Gemeinden: Fachschule für Musikinstrumentenbau und Handwerk,
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