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bischen Erinnerungstages ihrer hohen Verehrung und ihrer großen Dankbarkeit für die reichen Segnungen, ' die das deutsche Reich durch Seine Majestät den Kaiser in diesem Vicrtcljahrhundert erfahren hat, fest tichen Ausdruck zu verleihen. Insbesondere bietet le ner Tag auch für die Schulen freudige Veranlassung, in den Herzen der Jugend die Liebe zu Kaiser und Reich erneut zu wecken und zu pflegen. Das unter- i zeichnete Ministerium verordnet hiermit, daß am Man- j tag, den 16 Juni, eine Schulfeier, und zwar in der selben Weise, wie sonst am Geburtstage Seiner Ma jestät des Kaisers, veranstaltet werde und erteilt Ge nehmigung zur Aussetzung des Unterrichts an diesem Tage." — Schönheiderhammer, 14 Avril. Ein Ehren tag im wahrsten Sinne des Wortes war der gestrige Sonn tag für den hiesigen Gesangverein , Arion ". Der - selbe beging in feierlicher Weise sein 30jährtgeS Be stehen. Den Glanzpunkt bildete das am Sonnabend abend im festlich geschmückten Saale des Hotel CarlSh f unter gütiger Mitwirkung von Mitgliedern des Saazer Gelang- und Musikvereins und der Eibenstocker Siabtkapelle veran staltete Konzert mit dariuffolgendem Festball. Der ge räumige Saal war bis auf den legren Platz gefüllt. Ein seltener und schöner Kunstgenuß wurde den Betuch.rn ge boten. Der gesangliche Teil, der Bonr«sfbches bot, wurde mit dem Männerchor mit Orchefterbegleitung »Wach auf" tingeleitet und fesselte die Anwesenden gewaltig, die auch den gesanglichen Gaben reichen Beifall sv'Ndeten. Ganz beson deren Beifall fanden auch die Vorträge der böhmischen Sangesbrüder, die in einer wundervollen Welse stimmcnrein und -vollendet „So weit", .Es wollt die allerschönste Braut", „Lieblich hat sich gesellet" und „Vorirüh ing" zum Vortrag brachten. Donnernder Beifall wurde auch d m Fräulein Zschunke für ihre gesanglichen Solotwrnäge gespendet. Die vortreffliche Aufführung ist der geschickten Leiiung deS Dirigenten des feftgebenden Jubelvereins, d m Herrn diri gierenden L-Hrer Bauer zu danken Auch die gesanglichen Gaben des Vereins „Arion" selbst waren Glanznummern und legten Zeugnis ab von dem ernsten Studium, dem die gut besetzte Sängerschar zur Ehre deS deutschen Liedes obliegt. Zündende Ansprachen und vortrefflich ausgeführte Mustk- vorträge gaben der Veranstaltung ein harmonisches Gepräge. Im Besonderen wurden im Verlaufe des Abend» noch die Gründer des JubelvereinS und die aus dem Böhmerland herbeigeeilte Sängerschar geehrt. Die Ehrenmitglieder des Verein», die Herren Hans und Horst Edler von Querfurt, die zur Zeit nicht orisanwesend sind, über mittelten die Glückwünsche telegraphisch. Dem konzertlichen Teile folgt- ein Ball, der den Schluß des wohlgelungenen Festabends bildete und die Teilnehmer in fröhlichster und angeregtester Stimmung lange vereint hielt. Am Sonntag Mittag geleitete der Verein nach einem harmonisch verlaufenen Frühschoppen seine böhmischen Gäste zum Abschied unter Musikbegleitung nach dem Bahnhofe. Der Abschied der Saazer Sangesbrüder war ein äußerst herzlicher und dürf ten sie gute und bleibende Erinnerung an Schönheider hammer mit in ihre Heimat nehmen. Der Gesangverein „Arion" aber kann mit Stolz zurückblicken auf sein 30jähri- geS Jubelfest. — CarlSfeld, 14. April. Am vergangenen Sonn abend, den 18. April, hielt der hiesige ErzgebirgSzweig- verein im Gasthof .zum grünen Baum" sein JahreSver- gnügrn ab, das eit« Trachtenfest darstellte im Rahmen eine» böhmischen Jahrmärkte»; eine Idee, die jedenfalls weitesten Spielraum für die Wahl der Anzüge zuließ. „Urgemütlich u. fidel" war das Kennzeichen deS Abends, mit dem der Ver ein seinen Mitgliedern u. Gästen wieder einmal ein eigenar- rige» Vergnügen geboten hat, das allen Teilnehmern sicher gefallen haben wird. Der Saal de» Gasthofes war umge wandelt in einen Jahrmarktsplotz Der Zugang zu diesem erfolgte durch daS von einem Finanzer besetzte Wachtgebäude, wo die Ankommend.n einen .Auslandspaß" zu lwen hatten. An den Seiten des Saales waren verschiedene Buden errichtet worden. In einer reich ausgestatleten Schießbude zeigten die Jahrmarktsbesucher mehr oder weniger große Treffsicherheit. Glücksrad u. Razbude waren stets umlagert und müssen an scheinend recht gute Geschäfte gemacht haben. Viel Zuspruch hatte auch das Kasperle-Theater. Die Bühne stellte die Gastwirtschaft des Herrn Passtg (Hirschenstand) dar, wo ein behäbiger Wirt und eine flinke Kellnerin die Gäste mit gutem Stoff versorgten. Lustig ging e» auch noch in den anderen Schankzelten zu, wie in dem de» „Meinlschmied". Nicht zu vergessen sei auch da» k. k. Kreisgericht Graslitz, wo alle, die sich den saalpolizeilichen Bestimmungen nicht unterwarfen, abgestraft wurden. Auf 8 Uhr war der Beginn des Jahr- marktSrummel angesetzt u. bald entstand auch ein buntbe wegtes Leben u. Treiben. Besonders da» weibliche Element trat in sehr verschiedenen kleidsamen .Aufmachungen" hervor und brachte ein belebendes und wohltuendes Bild in die wogende Menschenmenge. Eik böhmischer In valide entlockte seinem Leierkasten herzerquickende Me lodien, Wahrsagerinnen verkündeten die Zukunft und Bänkelsänger trugen Schauermären vor. Zwei auf der Durchreise befindliche Zigeuner trieben sich als Bä renführer mit ihrem Bär umher und er regten großes Aufsehen. Und nun das Volk sonst! Da sah man im bunten Durcheinander Dreh orgelspieler, fahrende Künstler, Handwerksburschen, Fi nanzer, Schutzleute, Soldaten, einen Würstelmann, meh rere herumziehcnde Musikbanden mit ihren bekann ten Instrumenten, Touristen, Zigeuner und Zigeuner innen, böhmische Handelsleute; kurz, es waren alle Bvlkstypen vertreten, wie es ja auch zu einem ech ten böhmischen Jahrmärkte sein muß. Daß natürlich auch tüchtig „geschwoft" wurde, versteht sich von selbst. Hei! wie die Röcke flogen! Alles war ungemein fi del und erst spät, sehr spät lichteten sich die Reihen, und wann die Letzten nach Hause gingen, das wird nicht verraten. Mit voller Genugtuung kann der Erzgebtrgsverein und im besonderen der Vergnügungs ausschuß mit seinem bewährten Vorsitzenden auf die sen Abend zurückschauen. Es war ein voller Erfolg, und nur eine Stimme des Lobes herrschte bei Gä sten und Mitgliedern Glück-Auf! Leipzig, 11. April. In Leipzig treiben seit einiger Zen Geldschrankknacker ihr Un wesen, die aber noch Neulinge in ihrer Zunft zu sevn scheinen. Denn sie haben zwar schon in zahlreichen Fällen Geldschränke angebohrt, aber noch niemals cr- brochcn. Auch in der Nacht znm Freitag arbeiteten sie wieder ergebnislos in einem Kontor in der Sophien- straße Der angebohrte Geldschrank widerstand auch in diesem Falle ihren Bemühungen und sie gingen schließlich weiter nach einem im dritten Stockwerk des selben Grundstücks gelegenen Geschäfte, wo sie zwar den Geldschrank unberührt ließen, jedoch verschiedene Postwertzeichen und fünf rundgeschliffene Maschimen- diamanten Mitnahmen, die sie in mehreren aufgrbro- chenen Kästen fanden. Bautzen, 12. April. In der Sächsischen Pulverfabrik Krantz u. Cd. wurden durch Ex plosion zwei Pulverhäuser zerstört. Ein Arbeiter erlitt schwere Brandwunden, denen er erlegen ist. Die Ursache der Explosion ist Selbstentzündung von Pulverstaub. ü. Ziehung 5. Klaffe 163. Königs. Sachs. Landes-Lotterie, gezogen am 11. April 1913. 20 600 M. auf Nr. 1288. 5», o M mU Nr 17872 18470 28102 42450. 3 >"«» M °u> N . 0544 10874 12159 15934 17457 I9O4O 88111 83682 83678 85978 42186 44505 48276 57929 76184 82873 83679 84148 87018 83222 101451 105281. 2"«»" 'M. au' N>. 2804 4802 8788 18664 15210 17>«5 22314 24711 24757 25606 34272 41391 42254 44827 46232 53127 58623 561*7 66288 66842 67373 68504 68841 76381 78289 82389 88816 84976 87992 90181 96244 10,186 102715 106328 107602 108450 109202. I«ma M. au« Rr. 1078 3205 5833 10074 12736 16815 20385 24866 27698 28386 28681 29257 29315 80160 82627 85412 86227 87883 39151 83753 445 -1 46140 43963 51247 513097 53545 54824 65818 66826 68551 68720 70187 78012 76927 80496 80590 80606 82665 87207 87682 88934 89987 92544 94454 94845 95771 W.03 96900 97264 110876 101670 104207 105260 106323 107906. 50- N au, N>. 527 1222 3380 10581 12805 13950 18971 15221 17572 19374 19582 22292 28748 29070 29674 3.077 32180 82582 83074 83194 88994 87597 89462 42113 48499 48782 50926 51271 51703 58146 54360 54699 54796 54854 57262 57467 60340 61192 63157 65010 65082 65689 68752 69147 778,8 73739 82081 91595 91970 95692 9,870 97158 97620 98268 98964 107813 108829 109028. Deutscher Reichstag. l38 Sitzung vom 12. April, 11 Uhr. Am BundeSratstische: Kühn, Lisco. Die erste Lesung der Deckungsvorlagen wird fortgesetzt. Den Auftakt gab Goth ein, der mit der ihm eige nen Lebhaftigkeit für eine Reichseinkommensteuer und die Erbschaftssteuer eingetreten war, und gleichzeitig empfohlen hatte, den Wehrbeitrag auf mehrere Jahre zu verteilen. Wenig Ausstellungen hatte Herr Beh rens von der Wirtschaftlichen Vereinigung, der statt der Umsatzsteuerzuschläge eine Dividendensteuer vor schlug und eine Staffelung des Wehrbeitrages forder te. Zum allgemeinen Erstaunen erhob sich nunmehr der Reichskanzler von Bethmann-Hollweg: Ich muß noch in einzelnen Kragen die Stellung der einzelnen verbündeten Regierungen kurz ergän zen. Die Kritik der Vorlagen war ja zum Teil recht hart, trotzdem habe ich den Eindruck, daß Reichstag und Verbündete Regierungen erfüllt sind von der Grö ße der Aufgabe. Wo sie uns Verbesserungen Vorschlä gen, werden wir gern bereit sein, sie anzunehmen. Auf Detaills will ich hier nicht eingehen. Man hat ge klagt über die Systemlosigkeit unserer Vorlagen, über ihre Mangelhaftigkeit. Eine Finanzreform haben wir ihnen aber nicht unterbreitet, sie müßte anders! aussehen, als unsere Vorlagen. Jetzr heißt es doch, die Wehrvorlagen durchzuführen und zu bezahlen. Wir schlagen ihnen einen Weg vor, um;nicht neue Schul den zu machen. Das würde den Geldmarkt, die Volks wirtschaft mehr angreifen, als der einmalige Wehrbei- trag. (Sehr richtig!) und es würde unsere Reichs- finanzcn in das alte gottlob vergessene Gebiet dcrPump- wirtschaft zurückbringen. (Sehr richtig rechts.) Wir legen die gesamten einmaligen Kosten in Höhe einer Milliarde auf den Besitz und von den laufenden Aus gaben trägt der Besitz die Hälfte. Sie haben an der Reichsbesitzstener wesentlich auszusetzen, daß wir uns neuerdings als Kostgänger an den Tisch der Einzel staaten setzen wollten, und daß wir damit die Grund sätze Bismarckischer Finanzpolitik verlassen. Bismarck wollte das Reich selbständig machen, nicht um Prin zipien willen, ändern weil er die Einzelstaaten nicht aushungern wollte. Nun hat man jetzr mit dem Gedanken de>- Rcichseinkommcnsteu- er oder Reichsvermögenssteuer geliebäugelt, die garnicht Bismarckisch sind und geeignet sind, Ver wirrung in die Finanzen der Einzelstaaten zu trage«. Ich warne davor, Wege zu betreten, die nicht zum Ziele führen können. Für eine einheitliche Vermö genssteuer werden sich die Einzelstaaten bedanken. Bitte überlegen sie es sich einmal, wohin die Ausführung ei ner Reichsvermögenssteuer am Ende führt. Das Steu ersystem der Einzelstaaten ist aufgebaut auf die di rekten Steuern. Mit einer Vermögenssteuer verwir ren sie das Steuersystem der Einzelstaaten. Das wür de schließlich zu einem Zusammenbruch dieses Systems führen. Wo sollten sie auch schließlich das Geld her nehmen zur Erfüllung der Kulturaufgaben, die Gemein de und Einzelstaaten zu erfüllen haben. Damit wür den sie Kulturaufgaben verkümmern, eine Stagnation im Leben der Einzclstaaten eintreten. Das würde ba- Reich an der Wurzel fassen. Beschreiten Sie nicht ei nen Weg, der nicht znm Ziele führen wird. Wen-i Sie diesen Gesichtspunkt betrachten, dann werden Ih nen unsere Vorschläge nicht ganz so schlecht erschei nen. Wenn wir das Verlangen nach einer Erbschafts steuer erfüllen wollten, dann würde es doch in kei ner Weise zu einer gleichmäßigen Besitzbesteuerung kom men. Die Einzelstaaten sind vielmehr in der Lage, die Sache zn arrangieren, wie sie in die Verhältnisse des Einzelstaats paßt. Ich möchte Sie bitten, daß Sie sich frei machen von dem Gedanken, daß die Besitz steuern zum Rückgrat der Reichsfinanzen diene!». Wäh rend bei uns die direkten Steuern etwas höher sind als die. indirekten, sind ie in dem reichen Frayikreich etwas mehr wie die Hälfte der indirekten. Ich führe das hier aus, um dem Gedanken entgegenzutreten, als ob für die Zukunft für unsere Reichsfinanzen das Hetz von Besitzsteuern zu erwarten ist. Der Gedanke de» Wehrbeitrags ist ja gut ausgenommen worden. Man hat sich sogar darüber gestritten, ob er von Ludwig XIV., dem Abgeordneten David oder vom Schatzsekre tär Kühn stammt. (Große Heiterkeit.) Dem letzte ren kommt das Verdienst zu. Dieser sein Gedanke ist ein durchaus brauchbarer. Nichts kann den G«. danken verwischen, daß weitere Kreise des Volkes be- reit sind, außergewöhnliche Opfer auf sich zu nehmen Ich empfing zahlreiche Zuschriften, die von tiefem Patriotismus getragen sind und viele von ihnq« waren von freiwilligen Spenden beglei tet, von Personen, die nach den Ansich ten der Vorlage nicht dazu herangezs- gen werden sollen, (Bravoj die aber ihre» Stolz darein setzen, freiwillig ihr Scherflein beizutra- gen, dafür muß ich hier meinen Dank aussprechen. (Zustimmung.) Die Mgevrdneten Südekum und Got- hein sind auf meine Rede zurückgekommen, in der Ich vom Wohlleben der Völker sprach. Dabei habe ich nicht an Deutschland gedacht, sondern ganz allgemein gesprochen Die beiden großen Güter, die wir durch unsere Vorlagen erreichen wollen, sind die Stärke des Vaterlandes und der Fsrie- d en. Das Echo, das unser Appell an die Opferwil- ligkeit des deutschen Volkes — das stärkt meine Ue- berzeugung und der Widerhall, den er gefunden hat, zeigt, daß Deutschland nicht in Gefahr ist, in Wohlle ben unterzngehen. Ich bitte Sie, bewilligen Sie uns die Mittel, die wir von Ihnen erbitten. — Sie werden gut angelegt sein. (Lebhafter Beifall bei den bürgerlichen Parteien.) Es kamen dann noch mehr Nachzügler von den einzelnen Parteiem ohne wesent liches zn sagen und dann wanderte auch die Deckungs vorlage an die Buogetkommission. In der nächsten Woche dürfte es an interessanten Sitzungen nicht feh len. Man beginnt am Montag den Etat des Aus wärtigen Amtes und des Reichskanzlers. Aus der Zeit der Besrciungslriege. l Roch druck »erbot«» 15. April 1813. An diesem Tage reiste Napo le.'n oon St. Cloud nach Mainz ab, sich zum Heere begebend. Es war, wenn er das gut ma chen wollte, was Eugen schlecht gemacht hatte, die höchste Zeit. Wie denn mit Napoleons Ankunft in Deutschland oie ganze Kriegführung sehr bald ein anderes Gesicht bekommt. — Am gleichen Tage erschien eine Bekanntmachung deS Breslauer Polizei präsidenten Streit, in welcher zur Spendung von neuer Leinwand, gebrauchtem, aber vollkommen rrin gewaschenem weichen Linnen und gesponnenem wolle nem Garn aufgefordert wird. Diese Materialien sol len an patriotische Frauen und Mädchen zur Ver arbeitung verteilt werden, um Hemden, Bandagen, Scharpie, Strümpfe und Socken herzustellen. Das Polizeigebäude ist Annahme- und Meldestelle. Auch dieser Aufruf hatte großen Erfolg. — Charakteri stisch dafür, wi: in dieser großen Zeit alle Kreise der Bevölkerung dachten und fühlten, ist eine am genann ten Tage in der „Bossischen Zeitung" erschienene To desanzeige oes Regierungsrats Häse und Gat tin. Es heißt darin, daß der Sohn Georg in seinem 22. Lebensjahre in dem ewig denkwürdigen Gefecht zu Lüneburg, als freiwilliger Jäger neben dem Ma jor von Borck: mit Mut und Entschlossenheit fechtend, von einer Kugel getroffen den Tod für Vaterland, deut sch: Freiheit, Nationalehre und den geliebten König fand. „Ein so schneller Verlust ist hart, aber es ist tröstend, daß auch wir einen Sohn geben konnte« zu dem großen heingon Zweck. Wir fühlen tief die Not wendigkeit folger Opfer." Zur Erhaltung des Deutschtums. Der Verein für das Deutschtum im Aus land, dessen Zweck es ist, bei den mehr als 30 Millionen Stammesgenossen, die außerhalb des Deut schen Reiches wohnen, das Deutschtum zu erhal ten und zu pflegen, zählt nahezu 50000 Mitglieder, besitzt ein Vermögen von ungefähr 300000 Mark und hat beispielsweise im Jahre 1911 an Unterstützungen die Summe von 226326 Mark verteilt. Der Landes verband Sachsen allein hat im Jahre 1912 35544 Mark 55 Pfg. an Unterstützungen gewährt. Vorort unseres Landesverbandes ist Dresden, Vorsitzend-r der Stadtrat a. D. Dr. jur. Faul daselbst. — Der Be richt, Len speziell der Vorstand der Männervrtsgruppe Dresden auf das Jahr 1912 erstattet hat, schließt mit folgenden Worten: „Dieser Bericht geht in einer Zeit hinaus, in der es in der slawischen Welt heftig gärt Die Erfolge des Balkanbundes sind unzwei- stlhaft die Vorboten heftiger Stürme, und dasostnrär- kische Deutschtum wird den ersten Anprall zu beste hen haben. Wer es jetzt nicht einsieht, wkrd es nie begreifen, daß nicht nur die na tionale Pflicht, 'sondern auch das Gebot der Selbsterhaltung uns Deutsche im Rei che dazu anhalten müssen, dem Deutsch tum in Oesterreich treu und helfend zur Sette zu stehen." Wer also in der Lage ist, dem Verein für das Deutschtum im Auslände beizutreten, der tue es' Es gibt viele Vereine in Deutschland, aber nur w-nige die sich an Wert und Wichtigkeit mit dem genannten Vereine messen können. Freilich müssen die Deutschen im Auslande auch selbst tun, was sie tun können, um sich deutsch und tück.tig zu erhalten. DaS erstere tun jetzt die Deut schen Oesterreichs, aber was die Tüchtigkeit anlänat, ist der alte Feind der Deutschen, der Alkohol, ern> arges Hemmnis. Man hat festgestellt, baß die Oe- sterreichisch-Deutschen, die 35 Prozent der Gesamtbe- völkcrung ausmachen, 52 Prozent der Branntwein-, 7t