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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 08.03.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191303085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19130308
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19130308
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk ...
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-03
- Tag 1913-03-08
-
Monat
1913-03
-
Jahr
1913
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der Wehrpflicht im ganzen 2k Jahre bettägt, und zwar vom 21. bis zum 48 Lebensjahre. Ein Sieg der Franzosen in Ma- rcklo Zahlreiche Stämme griffen am 3. März das Lager bei Ned Zem an. Oberst Mangin umfaßte ei nen Teil, während von der anderen Seite die Garäi- son anrückte. Die Harka wurde dezimiert und ergriff die Flucht, zahlreiche Tote hinterlassend. Auf fran zösischer Seite wurden 14 Soldaten verwundet, da von elf leicht, unter ihnen ein Offizier und außerdem zwei Nngtbvrcnc Umerika. Tas neue Kabinett Wilson. Das neue Kabinett Wilson in Washington wird sich ans fünf Mann des Südens und aus fünf Mann aus dem Nor den zusammcnschen. Es dürfte allen Politikern und allen denjenigen genügen, die eine Regierung ohne Politik sehen möchten Die Radikalen sehen es gern, daß Bryan znm Staatssekretär ernannt wurde. Der Iustizminister Reyuoll ist von konservativer Richtung; er stimmte im Fahre 1896 für Mac Kinley. Er ist in Kentucky geboren und wohnt seit langem im New- york ^m Prozeß gegen den Tabaktrust trat er als öffentlicher Ankläger auf. Als Minister des Innern wurde Franklin Lane gewählt. Dieser gibt sich als Roosevelt'scher Demokrat aus, und hat sich in seiner Tätigkeit in der kommerziellen Handelskommissivn der einzelnen Staaten besonders hervorgehoben. Der Post- nunistcr Burleson ist ein früheres Mitglied der Kam mer von Texas Oertlichc und sächsische Nachrichten. Eibenstock, 7. März. Der Kaninch'n- züchlerverein Eibenstock hält am 9. und 10 März seine zweite allgemeine Ausstellung im Feldjchlöß- chen hier ab. Die Ausstellung an Tieren wie an Pro dukten wird ea. Nummern umfassen und vornehm lich werden hier die ans Kaninchenfellen hergestellten Pelzsacheu Interesse erwecken. Den Preisrichtern ste hen neben d-'M Stadtehrenpreis, Sieger, Ehren und zaytreiche Privatehrenpreise sowie mehrere Damench- re »preise zur Verfügung. An die Ausstellung schließt sich am Montag eine Verlosung an, bei der nur gute Rassctiere zur Verlosung kommen. Die Gewinnliste wird im „Amts- und Anzeigeblatt" bekannt gegeben wer- ocn. s . tz Sosa. .V März. In einer gemeinschaft lichen Sitzung der Ausschußmitglieder der Vereine, welche an dem sogenannten Bergaufzug immer tcilgcnommen haben, wurde beschlossen, daß die Hälfte der für die Musik aufznbringenden Kosten vom Kran kenunterstützungsverein und die zweite Hälfte von den anderen Vereinen anteilig getragen werdeM soll. A« eine Aufhebung des an die alte Bergwerkszeit erinnern den Aufzugs, welcher der hiesigen Kirmes eine beson dere Weihe gibt, ist nicht zu denken. Dresden, 6. März. Der König vo» Sachsen hat sofort nach Bekanntwerden der Ka- rastrovhe deS Torpedobootes „8 178" dem Kaiser den Ausdruck seiner aufrichtigsten Anteilnahme an diesem schweren Verlust der deutschen Marine tele graphisch übermittelt Leipzig, 6. März. Ein Spivnagepro- zeß wird am 13. März vor dem zweiten und «drit ten Strafsenat des Reichsgerichts zur Verhandlung tommen Angeklagt des Diebstahls und Verrates mi litärischer Geheimnisse ist der 27 Jahre alte Hand lungsgehilfe Hermann Naujoke rus Hamburg. Johanngeorgenstadt, 5. März. Der hiesige Stadtgcmeinderat hat beschlossen, in der Au la der alten Schule ein Hermatsmuseum zu er richten. Aus diesem Grunde ist der bereits bestehende Ausschuß erweitert worden. Schon in den nächsten Tagen wird er in Tätigkeit treten. Man gedenkt sich mit einein Aufruf an die alteingesessene Bürgerschaft zu menden und um Schenkung oder Ausleihung alter, für dir Heimatgeschichte wertvoller Gegenstände zu bitten Bereits von der Ausstellung im Jahre 1904 an läßlich des 250 jährigen Stadtgründungsfestes sind zahlreiche wertvolle Altertümer da. Damit erhält un sere Stadt einen neuen Auziehungspujnkt. Plauen, 6. März. Von dem 11jährigen Schnltnaben Wörl wnrde gestern der Leichnam des seit 8. Januar vermißten verheirateten und vermö genden Stickers Arno Müller aus Rodau, auf dessen Auffindung eine Belohnung von 300 Mark ausgesetzt ist, in der Elster aufgefunden. M. ist zweifellos in der Dunkelheit in die Elster geraten und er- rruuken Der Landesverband des Deutschen Floltenvercins für das Königreich Sachsen plant für die Zeit vom 15. bis 2I. Juni dieses Jahres ei ne Sonderfahrt nach Hamburg, Kiel, Kopenhagen und zurück zu unternehmen. Zur Teilnahme sind nur Mit glieder des deutschen Flotten Vereins und deren An gehörige mit Ausnahme von Schulkindern - be- reeytigt Anmeldungen zu der Fahrt sind an den La,»- desausschuß des Deutschen Flotten Vereins für das Königreich Sachsen in Dresden A., Waisenhausstraße 34, II, zu richten. 8. L. X. Adoptiv n. Wie sich immer mehr her ansstellt, wird die Vermittlung von Adoptionen und Unterbringung in unentgeltliche Pflege in "tcht seltenen Fällen in gewerbsmäßiger, eigennütziger, ja ver- brecherischrr Weise betriebe». Namentlich uneheliche Kinder von Müttern besserer Stände fallen dein znm Opfer Um hier entgegenzuarbeiten, aber auch um an dererseits wirklich bestehende Not von Müttern und Kindern zu lindern, hat die Zentrale für Jugendfür sorge in Dresden die Advptionsvermittlung in erhöh, tsm Maße in Angriff genommen. Sie hat eine beson dere Adoptionsabteilung (Nr. V) begründet, die selbst ständig verwaltet wird, und ist eifrig bemüht, eltern losen und unehelichen Kindern eijne Heimat »ud kin derlosen Ehepaaren und alleinstehenden Fraue-n das ge wünschte Kind zu verschaffen Die Geschäftsstelle der Zentrale Dresden-A., Marienstr. 22, versendet kostenlos Fragebogen, in die alles Wissenswerte über Eltern nid Kinder eingetragen wird. Außerdem gibt sie ein Flug blatt heraus, das „Richtlinien" für die Annahme an .Kindesstatt und die hauptsächlichsten gesetzlichen Be stimmungen enthält. Schriftliche Auskunft wird be reitwilligst jederzeit, mündliche während der Sprech stunden in der Geschäftsstelle Montag, Mittwochs 10 bis 12 uno Sonnabends von 3 bis 6 Uhr erteilt. An fragen von auswärts möchte Rückporto beigelegt werden 8 k. li. Ein Werk deutscher Frau?» wird am Fuße des VölkerschlachtdenkmalS i» Leipzig geplant Im Sommer 1913 soll dort ein Königin-Luise- Haus als alkoholfreies Gasthaus vou dem Bund absti nenter Frauen geschaffen werden. Dre künstlerischefn Pläne sind von den Architekten Lossow u. Kühne, Dres den geschenkt worden. Auch sonst hat drr Gedanke viel Opfersinn und warme Begeisterung geweckt. Von den erforderlichen 180 000 Mart sind bis Ende Ja nuar 1913 bereits 80.500 Mart teils als Geschenke teils als Darlehen gegeben. Baldige weitere Zuwen dungen an die Schatzmeisterin Fräulein Dvris Heide mann, Leipzig, Königstraße 14, H sind dringend er wünscht. Von dort sind anch Postkarten mit dein Bild des Hanfes und praktische kleine Sammelbüchsen, die in die Tasche gesteckt werden können, zu beziehen. Schweizer Frauen haben in und um Zürich vorbildli ches aus dem Gebiete alkoholfreier Wirtschaften geschaf fen Hoffentlich stehen unsere Frauen diesem Werke, das sonderlich unserer Jugend gilt, nicht zurück! 1. Ziehung 4. Klasse 183. Kimi-Ü Sachs. Landes-Lotterie am 5. März 1913. KOMM «. auf Nr. 70398. 20000 M. aus Nr. 84442. 10 ovo «. auf Nr. 105104. 50tw M. auf Nr 38783 75661. 3000 M. auf Nr. 1698 14025 65518 73884 75688 105004 2006 «f. auf Nr. 13058 22SS0 35848 50512 5113V 696SS 84725 102883 103977 106V26. 1666 M. auf Nr. 1978 17680 19369 31985 44226 45953 46711 48770 52807 59824 61457 66831 75968 75540 79912 88727 100907 101050 102815 102558 105941. 566 M. aus Nr. 812 384 409 2868 6668 7828 1OS48 10962 11602 11634 12244 18942 14073 14162 14255 14646 14551 15855 15874 15910 16286 16818 18039 19069 19168 19976 20006 21262 22202 22460 28510 24889 25234 25320 27879 28971 32871 82968 84652 85036 35189 85157 35644 36171 36172 37311 89712 40368 40941 41444 42389 42586 48370 48742 46464 47082 47173 47682 47660 48735 49640 49726 50181 50787 51510 52069 52152 58500 53510 58636 58785 54021 54665 55276 55481 55787 55898 56876 57278 60556 61169 61358 62805 63227 63941 64728 67050 67459 67920 68076 68671 68782 69274 69407 70859 71429 71976 72480 73145 73703 74177 74717 75579 76798 79517 80111 80115 80144 84207 84 58 85055 85681 88097 91604 92514 92669 93972 96097 97870 97942 98086 99069 99563 100356 100887 102153 102258 103881 103535 106206 106413 108197 108812 109109 10S72L. Sitzung des Bezirksausschusses der Königs. Amtshauptmannschast Schwarzenberg vcm 4. März 1913. In der heule unter dem Vorsitz deS Herrn AinlShauptniann» Dr. Wimmer abgehaltenen Sitzung des Bezirksausschusses fand eine reichhaltige Tagesordnung Erledigung. Bor Beginn der Beratungen gedachte dec Hr. Borsitzende de« vor kurzem verstorbenen Hrn. Kommerzienrats Breitield-Erla und des eben falls vor wenigen Tagen verschiedenen Herrn Bürgermeister i. R GareiS in Leipzig.GohliS, zweier Männer, die der hiesigen Bezirksvertretung lange Jahre angehört und sich durch ihr treues und selbstloses Wirken für den Bezirk große Verdienste erworben haben. Zu Ehren der Heim- gegangenen erhoben sich die Anwesenden von den Plätzen. Genehmigt wurden sodann . 1. Das OrtSgesetz über die An stellung«-, Dienst-, GehaltS- und Pensionsverhättnisse der Gemeindebe amten in Zschorlau, 2. das OrtSgeketz über die Abgabe von Gas in BernSbach, 3. der VII. Nachtrag zum Anlagenregulativ für Earls, selb, 4. die vom Ge».einderat Beierfeld beschlossene Verschmelzung der dortigen Armen- mit der Gemeindekaüe, 5. der l. Nachtrag zum Hundestcuerregulativ siir den OrlSarmenvcrbanb RitterSgriin, 6. das OrtSgesetz über den Ruhegehalt der berufsmäßigen Gcmemdebeamlen und ihrer Hinterlassenen in Bockau, 7. das Gesuch des Gastwirt« Louis Albin Nestler in Mittweida uni Erlaubnis zum Betriebe der Gastwirt schaft, einschl. des Brannnceinschank«, zum Abhalten öffentlicher Tanz vergnügen, sowie zum Ausspannen und Krippcnsetzen für das Gebäude Nr. 82 das., 8. das Gesuch des Gastwirts Horst Meyer in Neuwelt um Erlaubnis zum AuSschan.' von Likör, Eognak und Wein sowie von einheimischen, aus böhmische Art gebrautem Bier in seinem Hause Nr. 3Ii Abt. .v das. — Cah Wettin — (der weitcrgehende Antrag um Genehmigung zum Beherbergen wurde abgelehnt), 9. da« Gesuch des Kaufmanns Karl Mar Teller in Dresden um Erlaubnis zum Betriebe der Schankwirtschaft, einschl. de« Branntweinschank«, sowie zum Au», spannen für das UnterkunftShauS auf dem A u e r s b e r g, 10. das Gesuch der Schankwirtin Marie verw. Hergert in Oberschlema uin Ausdehnung der ihr s. Zt. erteilten Schankkonzession auf ein weiteres, links der Hausflur ihres Hauses Nr. M gelegenes Zimmer, ll. da« Gesuch de« Tischlers OSkar Paul Lorenz in Oberstützcngrün um Erlaubnis zum Betriebe der Schankwirtschaft mit Branntweinschank in dem Gebäude Nr. 48 daselbst. Zu der beabsichtigten Zergliederung der Grundstücke Blatt 536 des Grundbuch« für S ch vn h e id e, Blatt 2o2 des Grundbuchs für E.a rlSfeId, Blatt 249 deS Grundbuchs für Beierfeld und Blatt 131 de» Grundbuch« für Zschorlau wurde Dispensation erteilt. Be- sürwortung fand die Biersteuerordnung für Schönheiderhammer. Nicht genehmigt wurden das Gesuch des Materialwarenhändler« Paul Hermann Aurich in Grünstädtel um Genehmigung zur Errichtung einer neuen Schankwirtschaft im Gebäude Nr. 24 daselbst und das Ge such des Schankwirt« Richard Wiegleb in Alberoda um Erlaubnis »um Ausschank von Cognac und Kräuterbranntwein in seinem Gebäude Nr. 26 l daselbst. lieber die von der Regierung geplante Neuredaktion der Städte- ordnungen fand eine längere Aussprache statt, ebenso über die ange regte ilcbernahmc der Kosten für die Jrrensürsorge auf den Bezirk. Mit Rücksicht aui die außerordentlich hohen Beträge, die der BezirkS- vcrband gegenwärtig für FürsorgeerziehnngSzwecke zu leisten hat, glaubte der Ausschuß, der Bezirk-Versammlung nicht empfehlen zu sollen, in nächster Zeit Mittel bereit zu stellen, die c« ermöglichen, Ge- meinden zu den Kosten der lleberbringung Geisteskranker in Anstalten Beihilfen zu gewähren. Weiter erkannte der Bezirksausschuß die Berussmäßigkeit des GemeindcvorstandS Arnold in Oberaffalter auf die Zeit seiner Amts tätigkeit daselbst an, setzte den Gehalt des ncugewählten Gemeindcvor- stand« von Markersbach in der vom Gemeinverat beschlossenen Höhe fest und erledigte eine Anzahl Gemeindeanlagenrekurse. Der Naturalverpflegstation Schneeberg bewilligte er auf da« Jahr lvl2 zu der bereit« gewährten hauthaltplanmäßigen Beihilfe einen Zuschuß Ferner untersagte er aus Grund von H 35 Abs. 5 der Ge werbeordnung einem Bauunternehmer de« Bezirk» da« Gewerbe al» solcher und al» Bauleiter. Bon der von der Regierung beabsichtigten Einrichtung der Kraft wagenlinie Plauen bez. Reichenbach. Eiben st vck nahm der Be- zirkSauSschuß mit Befriedigung Kenntnis. Von einem Dankschreiben der freiwilligen SanitätSkolonne zu Zschorlau für die ihr au« BezirkSmitteln gewahrte Beihilfe sowie von einer Verordnung de« Kgl. Ministerium« de» Innern, wonach tunlichst nicht auf die Genehmigung von Umsatz- und Kopfsteuern in den Ge meinden zugekommen weiden möchte, nahm er ebenfalls Kenntnis. Zum Schluffe bot der Herr Vorsitzende einen BuSzug au» dem Jahresbericht der Kgl. Amtshauptmannschaft aus 1912, worau» u. a. zu entnehmen war. daß auch im vergangenen Jahre eine starke Stei gerung der Verwaltungsgeschäfte eingelrcten ist und die Zahl der Ein», und Abgänge gegen do» Jabr 1910 um rund 24 060 zuqenommen bat Deutscher Reichstag. 127. Sitzung vom 6. März, 1 Uhr Am Bundesratstische: Dr. Solf. Zunäcyst gedenkt der Präsident des verstorbenen konservativen Abgeord neten von Kaphengst in der üblichen Weise, dasn« wird schnell noch das Notetatsgesetz erledigt, und man geht wieder zum Kvlonialetat über Herr Erzberger eröff nete heute den Reigen der Redner mit einer län geren Darlegung, di > mit Anerkennung und Kritik ge mischt ist. Insbesondere bespricht er die Arbeiter frage und wendet sich gegen den Arbeitcrzwang. Wei ter verlangt er auch eine Reform Ler Schntztruppe. Von Nenkamerun scheint Reoner viel zu erwarten, denn er nennt die Erwerbung dieses Gebiets ein De«k- mal für Herrn von Kioerlen. Großes Wohlwollen bringt der Nationalliberate Dr. Semler der Kvlvnial- verwaltung entgegen, und verlangt weiteren Ausbau der Eisenbahnen. Einen ähnlichen Standpunkt nimmt der konservative Abgeordnete von Böhlendorf ein unter scharfer Polemik gegen die Sozialdemokra tie. Auch der Fortschrittler Waldstein hat ein koloni- alsreundliches Herz, wenn er auch mancherlei Forderun gen vorbringi, insbesondere verlangt er eine Reform des Schntztrnppengesetzes und Regelung der Arbeiter frage ohne Arbeiterzwaug. Auch er polemisierte ge gen die kolonialfeindliche Haltung der Sozialdemokratie. Nachdem noch der Reichspatteiler von Liebert beson ders die Verhältnisse in Südwestafrika beleuchtet, gab Staatssekretär Dr. Solf Antwort auf einige Anfragen, und lobte das Verhalten der deutschen Schntztruppe. Freilag 1 Uhr Fortsetzung. Schluß Uhr Aus dcr Zeit der Besrtiuugstnege. I Nachdruck oerbolr» 8. März 18 13. Napoleons Energie hatte nm diese Zeit bereits ein gewaltiges Heer geschaffen, das dem der Verbündeten ziemlich gewachsen erschien, wenn schon es in Beziehung auf körperliche Tüchtigkeit und Abhärtung weit hinter dem zurückblieb, dessen Ge beine in Rußland bleichten. Auch an Geschützen ulnd guten Artilleristen fehlte es nicht. Dagegen hatte die neue Napoleonische Armee einen nicht zu beseitigenden Mangel an Reiterei, während namentlich die russi schen Heere von ganzen Wolken leichter und jchwerev Reiterei einoehüllt waren. Diesem Mängel ist es we sentlich mit zurujchreiben, daß im Jahre 1813 alle Siege Napoleons erfolglos blieben. Ein furcht barer Gegner war Napoleon in dem englischen General Wellington erstanden. Dieser hatte die Spa nier so für fich zu gewinnen gewußt, daß die Cvrtes zu den 60011 Mann englischen Truppen, die in Spamien er schienen waren, noch äO000 Mann spanische Truppen ausrüstcteu, worauf Wellington zum Geueralissimns mit unbeschränkter Vollmacht ernannt wurde. Dieses Heer wurde vou englischen Offizieren organisiert und in lluger Weise gegen die Franzosen aufgestellt. Um dem englische» Feldherrn gegenüberzutreten, wäre Na poleons Anwesenheit in Spanien nötig gewesen: daran war aber mit Rücksicht auf die Kriegsvorbercitangen in Frankreich nicht zn denken. Vom Kriegs schauplatz Blücher wird offiziell zum Oberkom mandierenden der schlesischen Truppen ernannt. Ge neral Tauentziu wird mit dcr Einschließung Stet tins, General von Schuler mit der Glogaus beauftragt. Höhen und Tiefen. Rom an von M. Eitner. (6. Fortsetzung Die Baronin wurde an einer Antwort gehindert, da mehrer« Gäste sich eben verabschieden wollten. Bald erfolgte ein allgemeiner Aufbruch. 3. Kapitel. Die Gäste waren fort NächlUche Still« hatte sich über da» Schloß gelagert, das vor kurzem von Leben und Glanz erfüllt war Hier und da waren noch Fenster erleuchtet, ein Zeichen, daß die Bewohner sich noch nicht zur Ruhe begebe» hatten. Barvnes; Hildegard war in ihrem Schlafzimmer. Sie hatte das weß.e Seidenkleid abgelegt und sich in einen weißen Schlaf rock von Lodeustosf gehüllt. Freundlich entließ sie ihre Kammer« jungser. Sie wollte noch nicht zur Ruhe gehen, sagte jedoch, daß sie weiterer Hilfe nicht bedürfe. „Aber Baroneß sehen so müde aus/ wagte die Kammer» jungser einzuwenden. »Wollen Baroneß nicht lieber schlafen?" „Geh nur, Liny,' erwiderte Hildegard. »Ich kann morgen ausschlafen. Mich zwingt niemand, früh aufzustchen." Liny entfeinte sich, auf ihre Herrin einen Blick werfend, der Unruhe und Bewunderung zu gleicher Zeit ausdrückte. Hildegard betrat das anstoßende Wohnzimmer. Sie ging zum Fenner, öffnete es weit und atmete aus, als die frische Nachtlust hereinströmte. Es war eine zauberhaft schöne Nacht. Das Stcrnenheer flimmert« und glitzerte am tiefblauen Himmel. Gerade über dem Schloß stand der Vollmond, mit seinem Silber licht die Erde verklärend. In dem Wasser des Wallgrabens, aus welchem das Mondücht lagerte, zeichneten sich die Umrisse der nächstsleheuden Bäume ab. Ueber die Gänge über die Brück« legten sich die Schatten der Bäume. Ein« majestätische, himm lische Ruhe herrschte. Die Baroneß legte ihre Hand auf das unruhig klopfend« Herz. Wie durfte solch ein kleine« Meuschenherz stürmisch klopfen inmitten solcher wunderbaren Ruhe? So fragte Hildegard, um gleich daraus weiter zu fragen: Warum stürmt und tobt es nicht draußen, wenn doch innen im Menschen keine Ruhe ist? Si« wollte denken, wollte überlegen und konnte doch nicht. Wie gebannt und gefesselt waren ihre Gedanken und nicht imstande, ein bestimmtes Ziel zu verfolgen. Es stürmte »ich wogte alles durcheinander wie ein Chaos von Gefühlen und Ge- dm len, aus dem heraus sie sich nicht zu retten wußte. Ihr Blick war dem Himmel zugewandt. Da im Augenblick zog eine Sternschnuppe am Himmel hin, nicht schnell und eilig vergrheud, sondern langsam, geradeswegs dem Schlosse zu, um da Plötzlich anscheinend zu erlöschen. vir Baroneß lächelte trübe und flüstert«: ,Jm Norden, in der Heide, sagen sie, daß, wo di« Sternschnuppe ihre» Weg hi«- nimmt, der Tod einkehrt. Bei uuS sagen sie, sie bedeute vev- borgene heiße Gedanken, die sich um jemanden scharen." Die Stille draußen wurde unterbrochen. Die Nachtigall b»
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