Volltext Seite (XML)
Mortxgal. Annahme der Deniijsivn des por- tugiesifcheu Kabinetts. Die Demis^o» des Kabinetts wurde vom Präsidenten der Republik an genommen. Dieser Hut Almaidq mit der Neubildung des Kabinetts beauftragt. Ehina. Sotoateuausschreitungen. Infolge.'ou Uuregelmäßigteiten bei der Auszahlung des Soldes kam es in Tschifn zu schwere» Ausschreitungen der Soldaten, die in den Straßen schossen. Es wurden 32 Leute getötet und der General Mn schwer rerwund-t. Mehrere chinesische Barken wurden geplündert und ei nige Häuser in Brand gesteckt Ocrtlichc und sächsische Nachrichten. Eibenstock, 7. Januar. Die gestrige Wie derholung der von der Gesellschaft „Freundschaft ' veranstalteten Weihnachtsfeier mit dem Festspiel „Zn Knecht Ruprechts Werkstatt "erfreute sich gestern eines außerordentlich starken Besuches; der große Saal des Feldschlößchens war bis aus den letz 1en Platz besetzt. Am Schluß der Vorstellung wurde der jüngsten Mitwirkenden am Festspiel, dem 4 jähr igen „Fräulein" Lisbeth Scheiter, ein Lorbeerkranz überreicht. — Eibenstock, 7. Januar. Nach langer Pause wer den wir nun wieder eine ständige Thearergesell- schäft in unseren Mauern beherbergen, und zwar wird das Gera Reuß - Residenz - Ensemble im Feldlchlößchen ein auf zwei Monate berechnetes Gastspiel absolvieren. Dies ist um so freudiger zu begrüßen, als der Gesellschaft unter bewähr ter Leitung des Hrn. Fritz Steiner ein sehr guter Ruf vor- ausgeht. Tas Ensemble gastierte größtenteils in kunstliebenden Städten, zuletzt in Aue mit ganz bedeutendem Erfolge. Zur Eröffnungsvorstellung wurde das berühmte Ohnct'sche Schau spiel .Der Hüttenbesitzer" gewählt, worüber wir noch aus führlich berichten werden. Der Vorverkauf ist bereits eröff net und dürfte cs sich empfehlen, die Eintrittskarten rechtzei tig zu besorgen. Eibenstock, 7. Januar. Die am Epipha^ nienfeste gesammelte Kollekte für ».ie Hei denmission beträgt 156 Mark 82 Pfennige. Zm Jahre 1912 stellte sich derselbe auf 178 Mack 33 Pfg., so daß sich ein Rückgang von 21 Mark 5l Pfg. er- gibt Vielleicht finden sich noch Freunde der Misji- onssachc, welche den Fehlbetrag aufbringen helfen Nachträgliche Spenden werden bis Ende der Woche von den Herren Geistlichen und in der Pfarramtserpedi- tron mit Dank entgegen genommen. Stützengrün, 7. Januar. Wie schon vor »iniger Zeit gemeldet wurde, hält der hiesige Geflü gel- und Kaninchenzüchter-Verein seine diesjährige 2. Ausstellung mit Prämiierung und Verlosung am 12. und 13. Januar dieses Jahres in den Räumlichkeiten des Ggsthofes „zum Löwen' hier ab. Tas Preisrichteramt liegt in bewährten Hän Len. Die Vorarbeiten zu dieser Ausstellung haben bereits begonnen, und auch der Versand der Ausstel- lungspaviere. Eine Beschickung dieser Ausstellung wird lohnend sein, da der Verein alles aufbieteu wird, um jevem Aussteller nach Möglichkeit gerecht zu werden. Ein Besuch dieser Ausstellung ist nur zu empfehlen. — Freiberg, 4. Januar. Vor einigen Tagen wurde in Heidersdorf bei Sayda ein entkleideter Diann cufgefunden, d-r sich den ganzen Leib bis zum Kopfe geschwärzt und s i ch als „Teufel" ausgegeben halte. Da man ihn für geisteskrank hielt, brachte man den Mann am letzten Sonn rag in die Bezirksanstall Hilbersdorf bei Freiberg Obwohl er sich auch hier geisteskrank gebärdete, erkannte man doch bald, daß man es mit einem schweren Verbrecher zu tun hatte. Der Mann ist 22 mal im Jnlande, 13 mal im Aus lande bestraft und war schon wiederholt in der Korrektions anstalt Hohnstein untergebracht. Er scheint auch ein noch ungesühntes Verbrechen auf dem Kerbholz zu haben. Nach dem der Mann ein umfassendes Geständnis abgelegt, änderte er plötzlich sein Benehmen und gab ganz ruhige Antmorren. Der Verhaftete ist der steckbrieflich gesuchte Emil Kurt Wink ler aus Oederan. — Gersdorf bei Hartha, 4. Januar. Infolge Lie beskummer beschlossen der bei dem Gutsbesitzer Rei betanz beschäftigte Wirtschaftsgehilfe Löbner und die Tochter seines Arbeitgebers gemeinsam zu sterben. Der junge Mann erschoß am Neujahrstage das 17 jährige Mädchen und erhängte sich dann neben der Leiche. — Plauen, 4. Januar. In einem Keller des Hauses Schillerstraße 26 wurde heute nachmittag von einem Knaben, der aus dem Keller Kohlen holen woll te, in einer Kartosfelkiste der Leichnam eines 15jährigen jungen Mannes aufgefunden. Der junge Mann war mit einem Beile er schlagen worden. In dem Ermordeten ist der am 4. Mai 1897 in Neumittelwalde in Schlesien geborene Kurt Gade erkannt worden. Der junge Mann wur de vormittags von seinem Chef beauftragt, von der Post 650 Mark abzuholen. Das Geld hat er auch ans oer Post abgeholt, ist jedoch von dem Gange nicht ins Geschäft zurückgekchrt. Es soll bereits gelungen jein, ses Mörders, eines jungen Burschen, habhaft zu werken. Aus der Zeit der Besreillnaslrieae. »erboten Am 8. Januar 1813 wurden die Verhand lungen Mischen Napoleon und dem Papst wieder aus genommen, da Napoleon sehr viel daran gelegen sein mußte, sich mit dem Haupte der Kirche auszu söhnen. In Frankreich hatten einzelne Geistliche be reits angefangen, in Predigten und Hirtenbriefen auf den Zorn Pottes anzuspiclen, der sich in dem Aus gange des russischen Feldzuges zu erkennen gegeben habe. Auch fehlte es nicht an Schriften, in welchen die Einmischung der Regierung in die kirchlichen An gelegenheiten scharf kritisiert wurde. Napoleon, der die Gewalt an die Stelle des Rechtes zu setzen ge wöhnt war, hatte zwar ganze Scharen von Priestern einkerlern lassen, allein es war ihm auch klar, daß die bloße äußere Gewalt gegen einen Stand nichts aus richten werde, welcher einen so bedeutenden Einfluß auf die große Masse ausübte. Napoleon mußte daher, als die allgemeine Lage der Dinge bedenklich gewor den war, die im Klerus herrschende Unzufriedenheit auf irgend eine Weise zu beschwichtigen suchen.' Na türlich dachte der Kaiser nicht daran, etwa dem Papst den geraubten Kirchenstaat wieder zu geben, wohl aber suchte er dem Papste Zugeständnisse zu machen und hielt ihn auch als Gefangenen in Fontcunebleau wesentlich besser, als zuvor. Nichtsdestoweniger blieb der Papst nach wie vor die einzige Macht, die Napo leon niemals zu beugen und seinen Zwecken dienst bar zu machen vermochte. Amtliche Mitteilungen au- der 11. öffentl. Sitzung des Stadtverordnetenkollegiums zu Eibenstock vom 19. Dezember 1912. Anwesend: 2l Stadtverordnrlc. Den Porsitz siihrt Herr Stadl oerordnetenvorsteher Haßfurther. — Ohne Gewähr für daran- abgeleitete Rechte. — 1) DaS Stadverordnetenkollegium bewilligt ohne besondere Aussprache den Betrag von 7» Mk. als nicht erstaitbaren und den Betrag von 450 Mk. als später von den Anbauenden zu erstattenden Aufwand für die Bearbeitung eine« Bebauungsplanes für da« nördliche Gelände. 2) Wegen der geplanten Fortsegung de« Fußweges läng« der Schnee berger Straße am Friedhöfe stellt die Königliche Straßenbauver- waltg. die Bedingung, daß lhr die Herstellungskosten eine« Schleusen- stückeS von der Stadt erstattet werden und daß ferner die Tage wässerschleuse quer durch die alt« Schneeberger Straße bi« zu deren linken Seitengraben geführt werde. Die mit 1090 Mk. ver anschlagten Kosten de« Fußwege« werden sich infolge dieser Be dingungen um etwa 150 Mk. erhöhen. Herr Stadtverordneter Hirschberg veranlaßt eine Aussprache über den Anlaß der gep anten Fußwegherstellung. Herr Stadtverordneter Kunz empfiehlt die Verschiebung deS Baues. Herr Stadtverordneter Hirschberg beantragt darnach, den Beschluß von früher, durch den der Bau genehmigt ivorden war, heute wieder zurückzunehmen. Im weiteren Verlaufe der Besprechung wurde der betreffende Beschluß de« StadtvcrordnetenkollegiumS vom 6. Mai Wick ver lesen; darnach sollten die entstehenden Kosten ratenweise in den HauShaltplan der künftigen Jahre eingestellt werden. lieber den Antrag des Herrn Hirschberg erfolgt eine längere Aussprache, on der sich namentlich die Herren Stadtverordneten Hoehl, Müller, Schlegel nnd Vizevorstehcr Clauß beteiligen und bei der vom Herrn Vorsitzenden davor gewarnt wird, ordnungs mäßig gefaßte Beschlüsse ohne dringenden Grund wieder umzu- stoßcn, weil dadurch ihre Bewertung und die Ständigkeit der Be schlußfassung leide. Herr Stadtverordneter Heckel nimmt an, daß Herr Stadtver ordneter Hirschberg seinen Antrag wahrscheinlich nicht mit dem Ziele der gänzlichen Rücknahme des früheren Beschlusses gefaßt haben würde, wenn er vorher den Wortlaut de« früheren Stavtoer- ordnetenbeschlusse« gekannt hätte. Er persönlich sei der Meinung, daß dem früheren Beschlusse hinsichtlich der ratenweisen Aufbringung der Kosten nachzugehen, aoer die Ausführung de« Fußwege« bi« zur vollen Ansammlung der erforderlichen Mittel zu verschieben fei. Herr Stadtverordneter Hirschberg ändert darauf seinen Antrag im Sinne der Ausführung des Herrn Heckel um. Nach weiterer Aussprache stimmt das Kollegium dem geän derten Anträge des Herrn Hirschberg gegen 4 Stimmen zu. ES soll demnach erst nach Ausbringung der Mittel der Bau au-gesührt werden. 3) Der ErzgebiraSzweigverein hat La» Gesuch cinaercicht, ihm mit Rücksicht auf ven andauernd steigenden Aufwand für Reklame und Propaganda zugunsten der Hebung de« Fremdenverkehrs einen höheren Beitrag zu gewähren. Nach Aussprache beschließt das Stadtverordnetenkollcgium, den jährlichen Betrag an den Verein von l. Januar 1813 ab von 100 Mk. aus 300 Mk. zu erhöhen. 4) Das Etadtoerordnetenkollegium gibt hinsichtlich de« HauShalt- plane« für die kirchlichen Kaffen auf das Jahr 1913 gegen 4 Stim- men die Erklärung ab, daß die Stadtaemetnde durch den kirchlichen Bedarf nichj überlastet werde. Herr Stadtverordneter Zeuner stellt fest, daß er und seine Genossen aus grundsätzlichen Erwägungen überhaupt gegen jede Belastung der politischen Gemeinde durch kirchliche Bedürfnisse stimmten. äs Für die Beschaffung von 0 Starklichlstraßenlaternen für geeignete Straßenkreuzungen wird der Betrag r-on 210 Mk. einhellig bewilligt. Vs Weiter erklärt sich das Stadtverordnelenkollegium einstimmig damit einverstanden, daß die Zwickauer Elektrizitätswerk- und Straßen bahn - Aktien-Geiellschast zur Herstellung der zweiten Fernleitung nach Eibenstock eine Nachfrist bis 1. Juli 1913 erhalte, weil außerhalb ihrer Macht stehende Zwangs Verhältnisse diese Verzögerung be dingen. 7) Zur Nachprüfung übernehmen: Herr Stadtverordn.-Vicevorsteher Clauß die Rechnungen über daS Gcldstammoermögen, die Abschnitte X, die Anhänge und Stiftungen, die Kochschulkasse, die Dienstbotenkrankcnkasse, die GaSanstaltSkasse; Herr Stadtverordneter Müller di« Rechnung über di« WasserwrrkSkass«; Herr Stadtverordneter Kunz die Gemeindesteuerrechnung; Herr Stadtverordneter Rockstroh die Sparkaffenrechnung. Sämtliche Rechnungen stammen au« dem Jahre 1911. 8) Die städtischen Beamten, denen Gehaltsaufbesserungen gewährt und die durch die Abänderung der GehaltSstaffel begünstigt worden sind, haben Dankschreiben eingereicht. DaS Kollegium nimmt da von Kenntnis. 9) Zur Vorbereitung der Wahl der ständigen Ausschüsse wird wiederum ein Ausschuß eingesetzt. In diesen Ausschuß wählt da« Kollegium die Herren Stadtverordneten Vizevorsteher Clauß, Stadtverordnete Funk, Hirschberg, Kunz, Müller und Rockstroh. 10) Von den Beschlüssen de« BeleuchtungSauSschuffe« und de» Rate» über di« Neuordnung de« LaternenwarterdiensteS nimmt da« Kol legium zustimmend Kenntni«. N) Bei dem Beschlusse de« Rate», von Einführung ausländischen Fleisches bis aus weiteres abzusehen, läßt e» da» Stadtverord netenkollegium bewenden. 12) Es wird sodann von dem Beschlusse des Rates Kenntnis genommen, daß von dem Anschluffe des Stadtkrankenhauses an daS Fern sprechnetz abgesehen werden soll. 18) Der Herr RatSvertreter berichtet über die geplante Einrichtung staatlicher Motorwagenlinien. 14) Herr Stadtverordneter Ott regt an, auf der Poststraße entweder einen schmalen Jußweg herzustellen oder di« Straßcnpflasterung in Erwägung zu ziehen. Die Anregung gibt da« Kollegium an den Rat weiter. 1b) Aus eine bezügliche Anfrage de« Herrn Stadtverordneten Schlegel wird von Herrn Stadtverordneten Ott al« Mitglied de« Beleuch- tung«auSschusse« bestätigt, daß für die Wintermonat« tatsächlich festg«s«tzt sei, die Straßenlaternen um 4 Uhr Nachmittag anzuzünden. Merlen-Waechter und seine Bulldogge. In den Tagen, da Kiderlen mit Cambon jene von ganz Europa mit Spannung beobachteten Verhandlun gen über das Marokkoabkommen führte, erzählten die Annales von dem kürzlich verstirvenen Staatssekretär zwei hübsche Geschichten, in denen seine Bulldogge ei ne Rolle spielt. Als Kiverlen seinen Pasten in Osenpest verließ, um während des Urlaubs von Mar schall die Geschäftsführung der deutschen Gesandtschaft in Konstantinopel zu übernehmen, machie diese Bull dogge des Herrn von Kiderlen, von der er sich nie trennte, von sich reden. Damals besuchte er seinen österreichisch ungarischen Kollegen, den Grafen von Pallavicini. Im Vorzimmer traf er einen Freund, der ihn einige Augenblicke zurückhielt, während die Tür zu dem Arbeitszimmer des Grafen schon geöffnet stand. Diesen Moment benutzte die Bultdoge, um bei dem Gesandten einzutreten. Pallavieini, fast blind und ein wenig taub, hört ein Geräusch auf dem Teppich uud glaubt, der Vertreter Deutschlands sei bei ihm im Zimmer. „Guten Tag, mein teurer Kiderlen", ruft er ihm zu, „haben Sie gute Nachrichten aus Bei> lin?" (Na! Na,« Die Red.) Keine Antwort. Sehr erstaunt wiederholt er seine Frage, aber er hört nur ein schnupperndes, kratzendes Geräusch. Da tritt der wirkliche Kiderlen ein Er lachte laut bei dem Gedanke«, daß man seine« Hund für ihn gehal ten hatte, uud meinte dann nachdenklich: „Uebrigens wäre meine Bulldogge ein ausgezeichneter Gesandter, besonders in Konstantinopel, wo es sich noch mehr ums Beißen als «ms Bellen handelt." Als er später zum Minister ernannt wuroe und sich dem Kaiser, der sich damals in Kiel auf seiner Jacht „Hohenzollern" befand, vorstellcn sollte, ließ er anfragen, ob er in Begleitung seines Hundes an Bord kommen dürsre. „Es würde mir sehr schwer werden, mich von ihm zu tren nen," so motivierte er jein jeltjames Gesuch. Der Kaiser, der Originale durchaus nicht ungern hat, amü sierte sich über diese Bitte und erlaubte ihm, de« Hund mitzubringen. Die grau im Wintersport. Es ist nicht weiter verwunderlich, daß das schwa che und schöne Geschlecht neuerdings auch au demjeni gen Sport lebhaften uns aktiven Anteil nimmt, der allgemein genommen — eigentlich ein männlicher Sport ist, weil er, meist in rapher, freier Winlerluft ausgeübt, hohe Anforderungen an den Körper stellt und so den Prototyp einer männlichen Leibesübung darstellt. Heute aber, wo die Frau schon längst an dem wirtschaftlichen uud politischen Leben der Völ ker tatkräftiges Interesse bekundet, ist es durchaus kein ungewohnter Anblick mehr, sie auch auf dem Gebie te oeö Sports überall Seite an Seite mit dem Man ne zu sehe», und so mancher Skifahrer, der auf den flinken Scheiten durch die Einsamkeit der Beige schweift oder gar schwierige Alpentouren auf seinen Hölzern unternimmt, hat schon die Erfahrung gemacht, daß die Fra« selbst im Kampfe mit den Elementen kein schlechter Kamerad ist. Wenn vom Wintersport die Rede ist, so denkt man vornehmlich an Eis- und Schneesport, und von die se» beide» Kategorien soll hier auch nur gesprochen werden. Teilen wir den ersteren in zwei Gruppen, oen Schnell- nnd den Kunstlauf, so können wir Vv« vornherein hervorheben, daß der Kunstlauf beinahe ein weiblicher Sport ist, gibt er doch der Frau eine vor- vorzügliche Gelegenheit, aus der blanken kristallenen Fläche alle ihr eigene Grazie und Gewandtheit zu zei ge« und das Niseen-dicvne, worin die Frau ja Mei sterin ist, besonders künstlerisch zu gestalte». Wer nie eine Mcisterläuferiu über oas Parkett einer Eisbahn gleuen »nd in graziösen Bogen und Schleifen, kom mend und kehrend, die hohe Schule des Eislaufs ror- sühren gesehen hat, der hat noch keinen rechte« Begriff voil dem wahren Inhalt des Kunstlaufs erhalten. Hier ist die Frau so recht in ihrem Element; hier kann sie alle ihre Künste spielen lassen, u. nirgends wird ihr ehr licherer und begeisterter Beifall zuteil als hier, wo sich weibliche Anmut mit vollendeter Kunstfertigkeit paart. Aber schwer ist die Kunst, und nur wenige sind es von vielen, die die höchste Stufe der Voll kommenheit erreichen. Kann das schwache Ge schlecht hier mit dem starken wetteifern, so ist der Eis- schnellaussport durchaus eine Domäne des Mannes, denn oer Schnellauf ist nicht nur unweiblich, sondern für die Natur und die körperliche Befähigung der Frau auch ein durchaus ungeeignetes Betätigungsfeld. So gelangte denn hier die Frau bald zu einem frei willigen Verzicht, und nur in kleinen holländischen Dörfern messen sich zur Winterszeit die jungen Mäd chen mit den Burschen im Eisschnellauf, ein Beispiel, das besser anderwärts nicht nachgeahmt wird Ist die Frau also im Eiskunstlauf sozusagen Kon kurrentin des Mannes — denn beide werben zugleich um die Gunst des Publikums — so ist sie im ^Skilauf meist nichts als die Gefährtin, die mit dem Manne die Freuden und die Mühen des Sports teilt. Man darf aber nicht dabei an unsere modernen Wintersport plätze denken, in denen mehr geflirtet wird als Win tersport getrieben, und in denen der Frack und das Ballkleid eine größere Rolle spielen als der einfache, schlichte Sportdreß. Oben in den Bergen Tirols, des Schwarzwaldes, des Erzgebirges u. s. w., wo der ech te Tourensport auf Skiern blüht, wo weite Abfahr ten mit steilen Hängen wechseln, und der monokeltra- gende Sportfex noch eine Ausnahme-Erscheinung ist, da findet man die wirklich sporttreibenden Krauen, die den Kristiania und Telemark ebenso gut beherrschen wie der Mann und vor einer sausenden Talfahrt nicht zurückschrecken. Alls dem Leben einer Einsamen. Vaterländische Erzählung von C. Gerhard. (Schluß). Ihre hervorragendste Pslicht war eS nun, den Bru der zu pflegen; sie wich nicht Tag noch Nacht von seinem Lager, und ihr schönster Lohn war es, wenn or in be sonders schmerzfreien Stunden von dem zu früh Hin geschiedenen Freunde sprach. Sie konnte es nicht oft genug hören, wie Kurt so mannhaft gekämpft, und wie er sterbend noch gebeten: Grüße mir mein Dorn röschen: fage ihr, daß ihr Königssohn, wenn er auch, sein Wert nicht halten kann, ihr treu bis zum Tode