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Jacobi die Auszeichnungen, »vorauf die ncucruannteu Ritter und Inhaber von Orden in den Rittersaal, die Brandenburgische und die Rote Kammer, die übrigen dekorierten Personen in die Schloßkapelle geführt wur den Das Kaiserpaar ließ sich zunächst in der zwei teu Paradcvortammer die Damen des Wilhelmsordens, des Luisenordens etc. vorstellen und begab sich sodann mit der Kronprinzessin sowie den übrigen Prinzen u»d Prinzessinnen in den Rittersaal, wo der Präses der Genereiordenstommission die neuernannten Ritter und Inhaber von Orden einzeln vorstellte. Hierauf sand der Gottesdienst in der Schloßkapelle statt. Auch in diesen: Jahre sind sehr viele Orden und Ehrenzeichen verliehen worden, jedoch befinden sich unter den Dc- torierten verhältnismäßig wenig bekannte Persöntich- k« iten Enteignung polnischer Rittergüter. Gegen die in die Wege geleitete Enteignung derdeut schen, ehemals polnischen Rittergüter Clotnik bei Pde- witz, sowie Mogilno und Poldromb bei Znin war be kanntlich von ihren Besitzern resp. Käufern Beschwer de beim Landwirtschaftsminister eingelegt worden. Wie aus zuverlässiger Quelle gemeldet wird, sind die Be schwerden gegen die Ausführung der Enteignung die ser Güter zusammen vom Landwirtschaftsministcr ab- gewicsen worden. Die amtlichen Bescheide sind in Po sen eingetrossen. Bezüglich des Rittergutes Lip- pinken, gegen dessen Enteignung die polnische Besitzerin ebenfalls Beschwerde eingelegt hatte, ist eine Entschei dung noch nicht ergangen. Italic». Zusammenkunft des deutschen Kai sers mit dem König von Italien. In Rom wird offiziell bestätigt, daß der deutsche Kaiser mit dem König von Italien im nächsten Frühjahr, wahr scheinlich Mitte März in Genua eine Zusammenkunft haben wird. Der deutsche Kaiser wird auf der Reise nach Korfu in Genua einen kurzen Aufenthalt neh men Abjchiedsdi.ner für den deutschen Botschafter v. Jagow. Am Sonnabend abend gab der Minister des Auswärtigen d.i San Giuliano in Rom aus der Consulta dem deutschen Botschafter von Jagow ein Abschiedsdiner. »»bland. Rußt and und China. Die russische Re gierung hat China mitgeteilt, sie sehe keine Not wendigkeit, die aus dem B o x e r a u f st a n d an Ruhland zu leistenden Entschädigungen noch länger zu stunden, da China trotz der Versi cherung, über keine Mittel zu verfügen, gegenwärtig bekanntlich große Summen für den Ankauf von Waf fen und die Aufstellung und Bewegung von Truppen auswende Frankreich. Demission des Kriegsministers Mil terand bevorstehend. Die durch plötzliche Wieder einsetzung des Obersten du Path de Elam in sie Ar mee, der, wie bekannt, in der Treyfußaffäre eine un rühmliche Rolle spielte, in den französischen politischen und militärischen Kreisen hervorgerufene Aufregung ist so groß, daß in der vergangenen Nacht ein Mi- nisterrat einberufen werden mußte. Man beschäftigte sich mit der Frage der Abdankung des Kricgsministers Millerand. Man hält es in einge- weihtcn Kreisen für sicher, daß die Demission Miller ands angenommen wird, zumal bereits eine große Anzahl Abgeordneter und Senatoren dieserhalb Schrit te sowohl bei Millerand als auch bei Poincare getan haben. Zur Vorgeschichte der Demission ist noch her rorzuheven, daß der Kriegsminister, als die ersten Wi dersprüche gegen die Ernennung des Obersten du Pi ty de Clam auftauchten, die volle Verantwortung hier für für sich in Anspruch nahm und sagte, daß er diese Angelegenheit persönlich vor dem Parlament ver leidigen werde. Canada. — Protestierende Kanadier. Der Ver land der westlichen Farmer Kanadas, dem 100 000 Far mer angehören, nahm aus seiner Tagung eine Resolu tion an, in welcher die Politik der Regierung verurteilt und dagegen protestiert wird, daß sie zur Verstärk ung der britischen Reichsmarine beitrage, ohne die Kra ge den Wählern vorzulegen. Otktlichc und MWc Ruchrichtw. — Eibenstock, 18. Januar. Laut Inserat in vor liegender Nummer findet morgen Dienstag, mittags 1 Uhr im Schulgarten eine Löschprobe mit dem Schnell- Feuerlöscher .Handy" statt, auf die wir Interessenten auch an dieser Stelle aufmerksam machen. Alles Nähere wolle man aus dem Inserat ersehen. — Eibenstock, 13. Januar. Seit gestern zeigt sich Mutter Natur wieder im Winterkleide. Ist die Schnee decke auch vorläufig nur schwach, so besteht doch Hoffnung auf Vervollkommnung, denn dichte Schneewolken lagern über der Flur und streuen ihren Inhalt aus. Sine gute Schlitten bahn würde freudig begrüßt werden. — HundShübel, 10. Januar. Im Sinne des Be- zirks-Obstbauoereins hat der erste Lehrer angeregt, Straßen und Oedländer durch die Konfirmanden mit O b st bä u m en bepflanzen zu lassen. Am sein Ansuchen hat der Gemeinde rat beschlossen, eine S raße zu diesem Zwecke zur Verfü gung zu stellen. Nach geschehener Obstzwischenpflanzung sol len die jetzt anstehenden Ebereschen soweit als nölig ent fernt werden. Im kommenden Frühjahr wird die erste Pflan zung durch die Konfirmanden erfolgen. — Dresden, 11. Januar. Der Herzog und die Herzogin von S ach s«n-Ko bürg - G o th a werden am L1. Januar zu einem zweitägigen Besuche am König!, sächsischen Hose in Dresden eintreffen. — Dresden, 11. Januar. Das Schöffengericht ver urteilte den Schießbudenbesitzer Paul Moritz Brocke au» Dresden, durch dessen Unvorsichtigkeit in Berbisdorf einem Knaben das rechle Auge ausgeschossen wurde, zu einem Monat Gefängnis. Die von Brocke einge legte Revision wurde heute vom Landgericht verworfen. - Leipzig, 10. Januar. In der Nacht zum Frei tag haben Diebe in einem Grundstück in der Berliner Straße das Kontor erbrochen, einen Geldschrank auf- gesprengt und daraus über 1500 Mark in vier neuen Hundertmarkscheinen, einer großen Anzahl von Fünfmarkstük- ken und Silbergeld, sowie anderen Geldstücken geraubt. — Auf die gleiche Weise wurden zu derselben Zeit aus einem Bureau in der Cchreberstraße 600 Mark und eine größere Partie Postwertzeichen entwendet. Leipzig, 10. Januar. In dem benachbar ten Orte Mode 1 witz wurde in der vergangenen Nacht die Ehefrau Teuscher, als sie von der Arbeit kam, von einem unbekannt gebliebenen Automobilüber- fahrcn und so schwer verletzt, daß sie bald darauf starb. Oberfroh na, ll. Januar. Einen töd lichen Unfall erlitt gestern vormittag in der Hein- richstraße der Kutscher Heinrich Hermann Wolf, der bei der hiesigen Handschuh u. Trikotstoffabrik H. R beschäftigt war. Infolge der Glätte war bei einer Kur ve der zweispännige, mit Koks beladene Wagen ins Rutschen geraten; bei dem Versuch, das Geschirr an zuhalten, wurde der Kutscher au einen Zaun gedrückt, geriet unter den Wagen und wurde überfahren. Er trug hierbei eine Zerquetschung des Brustkorbes da von, die den Tod des Unglücklichen zur Folge hatte. Die Pferde des Wagens gingeil durch, wurden aber alsbald angehalten, ehe noch weiteres Unheil angerich tet werden konnte. Der Verunglückte war Vater von 7 Kindern. — Schneeberg, 8. Januar. Eine bessere Ver bindung zwischen dein Vogtlande und dem oberen Erzgebirge, die durch wirtschaftliche Interessen mannig facher Art eng miteinander verknüpft find, ist schon lange der Wunsch der Bewohner zahlreicher in Frage kommenden Ortschaften, dem auch wiederholt in Eisenbahnvetitionen Aus druck gegeben worden ist. Die letzte derartige Petition wurde vom Landtage der Regierung zur Kenntnisnahme überwiesen. Inzwischen ist bekanntlich die Errichtung einiger staatlicher Automobillinien in Aussicht genommen worden. Wie ver- lauret, wird die Automobilverbindung Falkenstein im Vogt land«—Schneeberg-Neustädtrl eine der ersten sein und vor aussichtlich noch im Laufe dieses Frühjahres in Kraft treten. Wenn auch hiermit noch nicht alle, vornehmlich auf eine di rekte Eisenbahnverbindung gerichtete Wünsche erfüllt sein mögen, so wird doch immerhin durch die eine Reihe wichtiger Orte berührende Autolinie dem Verkehr, besonders der im Vogtlande und Erzgebirge heimischen Stickereiindustrie ein wesentlicher Dienst erwiesen. — Schwarzenberg, 11. Januar. Wie uns mit geteilt wird, findet in der Zeit vom 19. bis 25. Januar ds. IS. eine größere Ausstellung von Kleinwohn- ungsplänen, gesammelt vom Landesverein .Sächsischer Heimatschuß", im Sitzungssaal« der Königlichen Amtshaupt mannschaft Schwarzenberg statt. Die Ausstellung wird wochentags von vormittags 9—12 und nachmittags von 2—6 Uhr, Sonntag, den 19. Januar von 11 1 und 3—6 Uhr geöffnet sein. Auf der Ausstellung werden folgende Vorträge gehalten werden: 1) Sonntag, den 19. Januar 1913, nach mittags 5 Uhr, .Wohnungsfüisorge und Heimatschutz", Herr Dr. ing Kruschwitz, Dresden. 2) Mittwoch, den 22. Januar 1913, nachmittags 5 Uhr, „Kleinwehuungsbou im Bezirke der Königlichen AmtShauptmannschaft Schwarzenberg", Herr Baumeister Steinbach, Hocdbausachvcrständiger der Königlichen AmtShauptmannschaft Schwarzenberg. 3) Freitag, den 24. Januar 1913, nachmittags 5 Uhr, .Naturschutz", Herr Ober förster Bruhm, Holzhau. Der Eintritt zur Ausstellung und zu den Vorträgen ist frei. Mit der Aufstellung der Klein- wohnungspläne werden kleine Sonderausstellungen über Na turschutz und Friedhosskunst, sowie von Büoeru über ausge- führte Bauten im Bezuke der AmtShauptmannschaft Schwar zenberg und von Spankörben aus Lauter, bemalt nach Ent würfen des Lanbesveieins Hsrmatichutz, verbunden werden. Wir verfehlen nicht, auf die Ausstellung, die in hohem Maße anregend und belehrend wirken wird, schon jetzt aufmerksam zu machen. — Plauen, 11. Januar. Ter verheiratete Schau spieler Franz Heinrich A, der beim Siadtlheater mit 135 M. monatl. Gehalt engagiert war, konnte init dem Gelde nicht auskommen und entwendete nach und nach Kollegen 18.50 Mark. Dafür wurde er heute zu 6Monaten Gefäng nis verurteilt. — Rautentranz, 13 Januar. Herr Gemeindevor stand Schnedelbach von hier ist als Gemeindevorstand für Ebersdorf bei Chemnitz gewählt worden. — Länge der sächsischen Staatseis eu- bahnen. Ende l912 betrug die Betriebslänge der sächsischen Staatseisenbahnen (mit den gepachteten und ohne die verpachteten Strecken) 3352,02 Kilometer, 0,69 Kilometer mehr als am Schlüsse des Vorjahres. Voll- jvurig sind hiervon 2844,12 Kilometer, schmalspurig 507,90 Kilometer. Dem Personen- und Güterverkehr dienen 3268,71 Kilometer, nur dem Güterverkehr 83,31 Kilometer. Hierin ist die Länge der in Staatsverwal tung stehenden Privatbahn für den öffentlichen Ver kehr Mittweida—Dreiwerdcn- Ringetal an 10,53 Ki lometer nicht mitenthalten. — Kalendarische Mertwürdigkeitenvon 1913. Das neue Jahr bringt eine Reihe von Ei gentümlichkeiten, wie sie sich im ganzen 20. Jahrhun dert nchr mehr ereignen werden Diese Meikwürdigkenen hängen eng mit dein ungemein frühen Ostertermin zusam men, der beinahe auf das früheste, überhaupt mögliche Da tum fällt, und zwar auf den 23. März, was seit 1856 nicht mehr dec Fall gewesen ist. Bekanntlich wird das Osterfest am 1. Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling ge feiert. Fallen alur Frühlingsanfang, Vollmond und Sonn tag zusammen, so wtrd das Osterfest erst eine Woche später gefeiert. Daraus folgt, daß Ostern frühestens auf den 22. März, spätestens auf den 25. April fallen kann. Auf diesen spätesten Termin traf Ostern zuletzt im Jahre 1886. und erst 1943 wird sich dos wiederholen. Auf den 22. März, den frühesten Termin, fiel Ostern in den Jahren 1761 und 1818, was während des ganzen 20. Jahrhunderts nicht mehr vor kommen wird. Erst im Jahre 2003 würde Ostern so frühzeitig wie diesmal, nämlich am 23. März, gefeiert werden, voraus gesetzt, daß man bis dahin immer noch nicht zu einer Fest legung des Osterfestes gekommen sein sollte. Dem frühen Ostertermin entsprechen ungemein frühzeitige Termine aller anderen beweglichen Feste. So ist schon am Dienstag, den 4. Februar Fastnacht, und Karfreitag fällt auf den Tag de» Frühlingsanfangs, den 21. März. Himmelfahrt wird am 1. Mai und Pfingsten am 11. Mai gefeiert. Deutscher Reichstag. ^>8. Sitzung vom ll. Januar, 12 Uhr. Am Bundesratstische: Dr. Lisco. Die Beratung der Vorlage über die Konkurrenzklausel wird fortge setzt. Im großen und ganzen begrüßte inan die Re gelung der Konkurrenzklausel freudig, indessen stie ßen verschiedene Bestimmungen des Entwurfes auf Widerstand, und alle Hoffnung ist auf die Kommissi- onsberatung gesetzt. Um eine eigentliche Parteisrage handelt cs sich ja in diesem Falle nicht, und so war im großen und ganzen das Haus ziemlich einig. Die Redner der Genossen allerdings ließen an dem Enb- wurs kaum ein gutes Haar. Es herrschte große Re- delust, sodaß ein in fünfter Stunde cingebrachter Ber- mgungsantrag abgelehnt wurde, weil noch verschiede ne Redner auf der Liste standen. Ein Teil von ih nen jagte dann noch sein Sprüchlein her, ohne al lerdings wesentlich Neues zu bringen, worauf der Ent wurf iir eine 2l gliedrige Kommission verwiesen wur de. Am Montag soll zuerst die Vorlage über die Jugendgerichtshöfe herangezogen und dann die zwei te Etatlesung beim Reichsamt des Innern beginnen. Zehn Tage dürfte diese Erörterung in Anspruch neh men, Armer Delbrück! Aus der Zeit der Besreiunkslriege. (»achdru« »erd-ten.» Unter den vor hundert Jahren in Europa beste henden Staaten herrschten die seltsamsten Zustände zweifellos im Königreich Sizilien. Dort war dem Na men nach König Ferdinand VI, dieser aber war von der Hauptstadt Palermo durch seine Gemahlin Karo line, eine Schwester der in der französischen Revoluti on Hingerichteten Königin Maria Antoinette, entfernt worden und Karoline hatte das allerschlimmste reakti onäre Regiment eingesührt, sodaß es an Einkerkerun gen, Hinrichtungen nnd der elendesten Mißwirtschaft nicht mangelte. Zum Glück hatten sich die Engländer unter Lord Bentinck in Sizllien festgesetzt, die nun, dec freiheitlichen Zeit Rechnung tragend, eine neue Verfassung einführten, die allerdings für das lange ge knechtete Volk allzu demokratisch war. Am 11. Ja nuar 1813 bewog die Königin ihren Gemahl, plötz lich noch Palermo zurückzukehren, um durch einen Staatsstreich die neue Verfassung zu beseitigen. Ben tinck zog jedoch rasch Truppen in Palermo zusammen, worauf der König sofort die Hauptstadt verließ. DK Königin wurde nun gleich einer Gefangenen beobach tet, weil sie nicht apfhörte, das Volk auszuhetzen, und der Fremdherrschaft entgegen zu arbeiten. So sehen wir denn in Sizilien die seltsame Sachlage: die an gestammte »lnd rechtmäßige Herrschaft, die ihre Zeit ganz und gar nicht versteht, wird unterdrückt und die Fremdherrschaft, an sich unberechtigt, bringt dem Vol ke die Freiheit, die solche zu verstehen noch nicht reif ist Die Sthreckeilsnacht der Todeskandidaten. Der anarchistische Buchbinder und Herausgeber des Anarchistenblattes „Der freie Gedanke," Erlebach Duc ret, der vor einiger Zeit durch zwei Revvlverschüsje von dem flüchtigen Anarchisten Lacombe lebensgefährlich verletzt wurde, hat mit seiner jungen Frau, bevor er das Opfer des Attentates wurde, eine Schreckensnacht verbracht, die ihresgleichen nicht so bald in den Ana len der Verbrecherwelt findet. Ducret und seine Fran waren an einem Dienstag abend gegen 10 Uhr in Be gleitung eines Fräulein Lecoz, das bei ihnen ein Zim mer bewohnte, hcimgekehrt. Frau Ducret besorgte noch einige kleine Hausarbeiten. In dem Augenblick als das Ehepaar sich zur Ruhe begeben wollte, drang plötzlich ein Mann ins Zimmer, in welchem beide ih ren ehemaligen Mitbewohner, den Anarchisten Lacom be, erkannten. Er hielt in jeder Hand eine scharf geladene Browningpistole und rief dem schreckensstar- ren Ehepaar zu: „Ihr habt meine Kameraden, Ihr habt mich an die Polizei verraten und verkauft, Eure Stunde hat geschlagen Ihr werdet beide von meiner Hand steri- ben!" Ducret faßte sich Mut und gab zur Antwort: „Nie habe ich einen Kameraden an die Polizei ver raten, sondern mich stets ehrlich und loyal betragen. Ich bin unscbuldig und werde es beweisen." Lacombe aber rief ihin höhnisch zu: „Du bist 24 Jahre alt, wirklich doch zu jung, um zu sterben. Umso schlim mer für Dich. Ihr habt mich an die Polizei verkauft, um mich dem Tode auszuliesern. Nun denn, Ihr seid dem Tode verfallen, bald werdet Ihr nicht mehr un ter den Lebenden sein!" Frau Ducret warf sich dem Banditen zu Füßen nnd flehte für ihr fünfjähriges Knäblein um Scho nung, das von dem Banditen in seinem Bcttchen mit dem Revolver bedroht wurde. Lacombe hatte, als er in die Stube gedrungen war, die Tür des Zimmers, in dem Fräulein Lecoz wohnte, versperrt. Das Mäd chen, das im Nachbarzimmer diese Vorgänge mit an hörte, wagte nicht, einen Laut von sich zu geben. La combe durchwühlte Schubfächer, Kästen und Schränke in der Eywartung, triftige Beweise für den Verrat Ducrets zu finden. Als sein Suchen erfolglos blieb, schrie er plötzlich beide Eheleute an: „Kleidet Euch aus und legt Euch ins Bett. Auf eine Frage werdet Ihr zusammen sterben." Unter dem Eindruck des vorgehaltenen Revo.vers befolgten augenblicklich beide den Befehl, Neideten sich