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gehen müsse und schlugen Lärm, woraufhin die Hausbe wohner herbeieilten und das Feuer löschten. Die Verun glückte wurde in völlig unbekleidetem Zustande — das Hemd I. Es hatte die ganze Nacht geschneit, und eine dicke weiße Decke lag ausgebreitet über Berg und Tal, und obwohl es schon fast sechs Uhr morgens war, wollte es doch noch immer nicht Tag werden. Rauh schnaub te ein starker Wind von Norden her und rüttelte in den Baumkronen der mächtigen Tannen, die wie ein schützender Baldachin das einsam gelegene Forsthaus umschlossen, so daß sie unter der Last des gefrorenen Schnees ächzten und krachten und ihre Musik wie Gei sterschauer erklang. Schon ward es im Forsthause lebendig. Auf der Bank vor dem Kachelofen sitzend, in welchem bereits ein lustiges Feuer prasselte, war Förster Lebrecht eben im Begriff, in seine hohen Jagdstiefel zu schlüp fen, dabei aus einer knrzen Pfeife, deren Kopf infolge des langen Gebrauchs von unten bis oben kastanienbraun „angeraucht" war, mächtige Rauchwol ken ziehend, während die Försterin eine Tasse damp fenden Kaffees, den sie inzwischen bereitet hatte, auf den Tisch stellte. Das Zimmer war äußerst einfach eingerichtet. Einige Bilder, darunter ein Muttergottes- und ein Chrislusbild, schmückten die weißgetünchten Wände. Seitwärts vom Ofen hingen an einer Hakcnleiste zwei doppelläufige Jagdgewehre, unter deren Hähnen die roten Zündhütchen hervorlugten und bezeugten, daß die beiden Waffen schußbereit waren, darüber der Hirschfänger, die Jagdtasche und der grüne Filz hut mit seinem unvermeidlichen Gemsbart. Vier Stühle, wovon der eine ein breiter Lehnstuhl mit hohem Polster, in welchem der Förster von des Tages Last und Mühen auszuruhen Pflegte, ein Eichenholz tisch mit schief ausgespreizten Füßen und blank- gescheuerter quadratsörmiger Platte und ein dem Ösen gegenüber befindlicher Küchenschrank bildeten das ganze Mobiliar. Das alles war einfach, aber sau ber gehalten and bewies, daß eine tüchtige Haus frau hier schaltete und waltete. Als der Förster seine Stiefel angezogen hatte, stand er auf, nahm eins der Gewehre von der Wand und hängte es über die Schulter; dann ging er aus den Tisch zu, griff nach der Tasse Kaffee und leerte sie in einem Zuge. Dann wandte er sich zum Gehen. Ein leiser Pfiff, und augenblicklich kam ein prächtiger schwarzer Wachtelhund auf seinen Herrn zugesprungen, diesem mit lautem Gebell seine Freude bekundend. Im gleichen Augenblick kam ein etwa zehnjähriges blondes Mädchen die Treppe herabgetrippelt und warf sich in die Arme des Försters. „So früh gehst du heute schon wieder fort, Va ter?" rief die Kleine, an seinem Halse hängend. „Es ist ja kaum Tag, und es hat die ganze Nacht »geschneit." „Es geht nicht anders, mein Kind," antwortete Lebrecht, die Liebkosungen seines Töchterchens er widernd, „ich muß fort, um den Wilddieben nachzu spüren, das ist mein Handwerk." „Aber heute ist doch Sonntag." „Mein Beruf kennt keinen Sonntag, Renate, ich muß täglich aus meinem Posten sein." Und nach einem Kuß aus den bärtigen Mund des Vaters huschte das Mädchen flink wie ein Reh wie der die Treppe hinauf. Voller Zärtlichkeit und Stolz blickte der Förster seinem Töchterchen nach. Er hatte aber auch allen AfrU«. — General Botha für eine südafrikani sche Flotte. AuS Aeußerungen deS südafrikanischen Mi nisterpräsidenten Botha, die aus Kapstadt berichtet werden, Des Wilderers Rache. Erzählung au« dem bayrischen Hochland von Otto Landsmann. Nachdruck verboten.) gemessenen Schadenersatz. Man glaubt, daß die Pfor te diese Forderungen erfüllen wird. «tirket. GekapertertürkischerHandclsdamp- ser. „Giornale d'Jtalia" meldet aus Catania- Da das Hafenamt erfahren hatte, daß der Dampfer „Ma rie Cosette", der mit einer Ladung Getreide von Braila kam, türkischer Herkunft sei, obwohl er die englische Flagge führte, belegte es ihn mit Beschlag. Eine an Bord vorgenommene Untersuchung ergab, daß der Dampfer wirklich türkischer Herkunft war. Infolge dessen wurde der Dampfer als Kriegsbeute erklärt und zurückbehalten. — Neue Schwierigkeiten im Aegäischen Meer. Die italienische Flotte hat den größten Teil der Truppen, die sich aus Rhodos befanden, einzeschifft und wird in den nächsten Tagen einen Vorstoß gegen Chios machen. Es wird die Besetzung von Chios er wartet. geht hervor, oaß er es für den Schutz des südafrikanischen Ausfuhrhandels, der beiläufig 1800 Millionen Mark jährlich ausmacht, für notwendig erachtet, daß die südafrikanische Union selber Schiffe baut. Das sei einer Vermehrung der Beiträge, prinz' Nr. 104, dem Oberleutnant Berger angehörte, vom genannten Regiment im Verein mit dem 10. Infanteriere giment dir. 134 auf der Unglücksstelle bei Niederschöna ein Erinnerungszeichen errichtet. — Döbeln, 25. September. Bei der Feldbestellung auf dem Hirtenberge wurde am Sonnabend im Erdboden eine eiserne Kanonenkugel aufgefunden. Zweifellos rührt diese von dem am 12. Mai 1762 bei Döbeln stattge fundenen Gefecht her, bei dem die Preußen auf der Leipziger Straße und die Oesterreicher auf dem Hirtenberge standen und sich gegenseitig über die Stadt hinweg beschossen. — Kirchberg, 26. September. Auf der Herberge zur Heimat wurde am Montag der von der Staatsanwalt schaft Zwickau u. dem Amisanwalt Annaberg wegen R ü ck- fallsbetrugS verfolgte Tischlergeselle Krauße auS Schneeberg fest genommen und ans hiesige Amtsgericht abgeliefert. Krauße, ein schon oft bestrafter Mensch, hat sich im Juli d. I. in der Gegend von Neustädtel und Annaberg umhergetrieben und dort eine Anzahl Leute um Geldbeträge beschwindelt. — Plauen, 26. September. In der vergangenen Nacht brach in einer zu den Räumlichkeiten des Restaurants .Goldene Kugel' gehörigen Bodenkammer Feuer auS, da bei verbrannte das 19 Jahre alte Dienstmäd chen Margarete Künzel. Zwei neben der Kammer schlafende Mädchen hatten bemerkt, daß in der Kammer etwas vor sich Bett aufgefunden. Als em Glucksumstand ist eS zu be zeichnen, daß die in der gleichen Kammer schlafende Kellnerin noch nicht zur Ruhe gegangen war, da ihr sonst der gleiche qualvolle Tod beschieden gewesen wäre. Das Feuer dürfte auf die Unvorsichtigkeit der Verunglückten zurückzuführen sein. — Falkenstein, 26. September. Heute früh 5 Uhr ist das am Carolaplatz stehende Wohnhaus des Glasermeisters Albert Dressel durch Feuer heimgesucht worden, wodurch der Dachstuhl zerstört und das Gebäude durch die beim Löschen in dasselbe geschleuderten Wassermengen arg beschädigt wurde. Vier Familien sind obdachlos geworden. — Brambach, 26. September. Di: seit dem Jabre 1809 schwebende Privatklage des Mineralbrunnemn- Habers Hermann Manns seid gegen die Gemeinde Brambach ist heute vom Oberlandesgericht zu Dresden zu rückgewiesen worden. Die bedeutenden Kosten wurden dem Kläger auferlegt. Amerika. — Das verhungernde Europa. Der dicke Herr Tast, der in dem redenreichen Wettrennen mit sei nen Mitbewerbern um die Präsidentschastswürde zu allerletzt einherkeucht, nimmt neuerdings die Beine in die Hand und wendet, um sich rascher vorwärts zu brin gen, die merkwürdigsten Tricks an. Kürzlich erzählte er einigen Journalisten, man brauche die Zölle trotz der herrschenden Lebensmittelteuerung nicht wesentlich zu verringern, denn die Amerikaner hätten es noch immer besser als die Europäer, von denen sei nämlich immer ein Drittel dem Hungertode nahe. — Uns scheint, als hätte Herr Taft, der ja wohl zur Erhaltung sei nes bedeutenden Kubikinhaltes eine ziemliche Zufuhr von Nährstoffen nötig hat, das Augenmaß für die Be dürfnisse eines normalen Menschen ein wenig verlo ren. Ihm dünkt schon Hungertod, was für andere ein ganz auskömmliches Frühstück ist. Zu seiner Be ruhigung dürfen wir ihm versichern, daß ein bedenk liches Anschwellen der statistischen Hungertodziffern bei uns nicht zu beobachten ist, und daß wir sogar glauben, seine Ernährung sicher stellen zu können, wen" er als ein amerikanischer Gulliver zu uns europäischen Lili putanern einmal herüberkommen sollte. »tzixa. — Prinz Heinrich in Tsingtau. Prinz Heinrich von Preußen traf am Donnerstag in Tsing tau ein, nachdem der Kreuzer „Scharnhorst" am 24. d. Mts. die japanischen Gewässer verlassen hatte. Der Prinz wird die ihm vom Kaiser ausgetragenen Besichtig ungen im Schutzgebiet Kiautschou vornehmen. In Kio to, Miyajima und Nagasaki genoß der Prinz noch die Gastfreundschaft des japanischen Hofes. Der japanische Ehrendienst verabschiedete sich in Nagasaki. — Die Kämpfe in der Mongolei. Der Kommandeur der von Zizikar nach der Mongolei ent sandten Truppenabteilungen hat berichtet, daß bei ei nem Zusammenstoß mit den Mongolen in der Nähe von Yangtungtsien im Fürstentum Tuschigun 300 Mongolen getötet worden seien. Reiche Beute, darunter 800 Stück Großvieh, sei den Chinesen in die Hände gefallen Oertliche und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 27. September. Wie aus dem In seratenteile ersichtlich, erklärt sich die Eibenstocker Bank, Zweiganstalt des Chemnitzer Bank-Verein bereit, Zeichnungen auf die am 1. Oktober u. A. in Berlin, Leipzig, Dresden und Breslau zum Kurse von 1107 °, zur Sub skription gelangenden Aktien der Sachsenwerk, Licht- und Kraft- Aktiengesellschaft, Niedersedlitz in Höhe von 1000000 Mk. kostenfrei entgegenzunehmen. — Dresden, 26. September. Die Zwischende putation der II. Kammer zur Weiterberatung der Entwürfe des Gemeindesteuer-, des Kirchen- und Schul st euergesetzes setzte heute ihre Beratungen fort. Gewünscht wurde von Mitgliedern der Deputation u. a., die Abschreibungen nicht zu den Steuern heranzuziehen, den Ge meinden den Höchstsatz des aus der Einkommensteuer zu deckenden Bedarfs vorzuschreiben, die Grundsteuer obligato risch zu machen, die Vorausbelastung der Forensen zu ver meiden, den Gemeinden, die keine Einkommensteuer erheben, vorzuschreiben, mindestens 50°/, ihres Bedarfs durch die Ge meindesteuer zu decken, die Kopfsteuer sofort aufzuheben und die Reklamationsfrist mit der Zustellung des Steuerzettels beginnen zu lassen. Nächste Sitzung Dienstag. — Dresden, 26. September. Die Zwischende- vulation der II. Kammer zur Weiterberatung des Volksschulgesetzentwurfes verhandelte in ihrer heutigen Sitzung zunächst über 8 44, Pflichtstundenzahl der Lehrer betr. Die Abstimmung wurde auf die nächste Sitzung vertagt. Abg. Biener (Ref.) forderte eine tunlichste Einschrän kung des gewerblichen Nebenerwerbs der Lehrer. Die Re gierung sagte für die Ausführungsverordnungen die Annahme einer Bestimmung zu, die ein« strenge Ueberwachung deS Ne benerwerbs der Lehrer fordert. Ein sozialdemokratischer An trag auf Verbot der körperlichen Züchtigung in der Schule wurde nach lebhafter Debatte abgelehnt. Die m erster Lesung zu 8 45 beschlossene prinzipielle Lösung deS KirchenamteS vom Schulamte wurde fallen gelaffen und der Paragraph in der Fassung der Regierungsvorlage angenommen. Nächste Sitzung Dienstag. — Freiberg, 25. September. Dem Andenken der verunglückten Fliegeroffiziere wird auf An regung de» Offizierskorps des 5. Infanterieregiments ,Kron die früher von den einzelnen Kolonien nach England zu j war der Bedauernswerten vom Leibe gebrannt — und mit Flotteinwecken geleistet wurden, entschieden vorzuziehen. Ge- ! erheblichen Brandwunden bedeckt neben dem halbverkohlten neral Bocha forderte auch emen Ausbau der KustenbefesU- Bett aufgefunden. Als ein Glücksumstand ist eS zu be- gungen, die sich m Simonstad sehr bewahrt hatten. 8i. i» >>.» ... Lor« -Is n Ruhig Niederschl« /v 3 ksick»»ol> Ein von ist, wie Militär! Fallschii man an daß der Mann, i reißt. - Fallschir schirm g Der erst mes aut FessclbL binnen r plosion langsam stellung Mvdell t befestigt. Fallschir gelöst, u mit laut dem Flu gleiten, wenn de» Leine zu rettet wc schen Ve schirme. — ( serve Scl Da der s die Hitze mutig in um 7 Ul erklärte, Herr Ma gendeil Z in Feind der Bod, zeichnet von dem rücksichti, ins Quo Stunden zend will klärt sich erste Zu, wo die C liegt und den Fisch annehme, Zurückkor alltägli krankur ist in de sohlen t ter Fal Pilze be rin, da dem Al Wasser zu wari es auch zweckdic und ins Ursache, blätters suche zr sich vor zu schüt zelnen wirklich Pilzbück das Pih wähnen Spring» beziehen namentl lende G nur fris. ten; di „Manji bootsze Fu Na, Spinne ein Tel det, ist schuft s wurden 3 kreu«»l>ct »7, " 3 8Lods Ke 3/, 8Leds. ! S 37, Odemvi 4 ökemo Ä 4 Lbemmtre Grund, stolz auf sie zu sein. Stark und schön geivach. sen für ihre 10 Jahre, berechtigte Renate zu den schön sten Hoffnungen. Das edle Oval ihres Gesichtes und die großen schwarzen Augen darin, über denen sich prächtige Brauen und eine intelligente Stirn wölb ten, sowie die allerliebsten Grübchen, die sich in ih ren Wangen gebildet hatten, machten sie zu einer ent zückenden Erscheinung. Mit ihren äußeren Vorzü gen verband sie einen äußerst liebenswürdigen Cha rakter. Jederzeit voller Lust und Lachen, war sie der ausheiterndc Engel der kleinen Häuslichkeit. War der Vater in übler Laune, was bei ihm stets die Folge der Unannehmlichkeiten seines Berufes zu sein Pfleg te, dann legte Renate schmeichelnd ihre Hand um sei nen Hals und sagte: „Väterchen, du darfst nicht trau rig sein, ich will dir dein Liedchen singen." Und sie sang dann allemal das schöne Lied: Der Wald ist wohl mein Leben, mein liebster Aufent halt, Des Herzens bange Sorgen verscheucht der junge Mor- gen Im frischen grünen Wald. Und wenn die Bergesgipfel die Sonne golden malt, Befreit von jedem Leide ruf' ich in Heller Freude: O trauter grüner Wald! Mein Lieben und mein Leben ist nur der grüne Wald. Das möge Gott gewähren, daß nichts ihn kann ver sehren, Den frischen, grünen Wald. Und darüber vergaß der Vater stets seinen Kum mer. „Mein Weg führt mich heute auf die Beurer- wand (Benediktenwand), wo jetzt der „rote Peter" sein Unwesen treibt," sagte der Förster, als er sich von seiner Gattin verabschiedete. „Der Kerl bläst in acht Tagen mehr Rehböcken das Lebenslicht aus als zwan zig Jäger in einem Monat. Ich muß ihn endlich einmal aus der Tat ertappen, es ist schon viel zu lange, daß er ungestraft dem Wilde nachstellt." „Nimm dich in acht vor dem Roten, ich bitte dich! Was würde mit mir und Renate werden, wenn dir ein Unglück zustieße." „Beruhige dich", erwiderte der Förster, „du Haft immer solche finsteren Gedanken im Kopf. Heut zutage schießt so ein Lump nicht mehr jo leicht aus ein Fvrstorgan. Tie in der jüngsten Zeit über solch verwegene Halunken verhängte schwere Strafe ist nicht ohne abschreckende Wirkung geblieben. Und ha be ich übrigens nicht auch eine vortreffliche Waffe, die ihres Zieles sicher ist?" Und er betastete selbstbewußt lächelnd den Laus seines Gewehres. „Nun Gott befohlen!" fügte er frohgelaunt hinzu, umarmte und küßte seine Frau und trat dann, begleitet von seinem treuen Hunde, in die schneebedeckte Landschaft hinaus. Ik. Förster Lebrecht zählte damals vierzig Jahre. Er war seit fünfzehn Jahren mit Helene Gebhard, der Tochter seines Vorgängers verheiratet. Sein Leben war eine ganze Geschichte: Helenes Vater, dec För ster Gebhard, kehrte eines Tages von der Jagd zurück, als er hinter einem äußerst dichten Gebüsch- an wel chem er eben vorüber wollte, ein leises Wimmern und Seufzen vernahm. Darüber erstaunt, zwängte er sich in das Dickicht hinein. Da sah er einen etwa sechsjähr igen Knaben vor einem weiblichen Körper, welcher leb los schien, knien und weinen. Beim Anblick des För sters stand der Knabe auf, nahm ihn bei der Hand und führte ihn zu der Frau, die nur noch schwach »at mete. Gebhard stellte sogleich Wiederbelebungsversu che an, aber es war vergebene Mühe, nach einigen Minuten hauchte die Frau in seinen Armen ihr Le ben aus Diese vorzeitig gealterte Frau zählte kauin mehr als dreißig Jahre; sie war mager uno bleich und war offenbar einem Herzschlag erlegen. Sowohl ihre wir des Knaben Kleider waren äußerst dürftig, und nicht ein Pfennig Ge»d f-.no sich in ihrer Tasche vor. Auf oie verschiedenen Fragen des Försters ivußtr der Junge nichts zu antworten, als daß diese Frau seine Mutter sei und er Karl Lebrecht hieße. Gebhard verständigte hiervon sofort den Bürgermeister und die Genoe-rmerie, und obwohl von dieser die umfassend sten Nachforschungen angestellt wurden, konnte doch nicht ermittelt werden, wer die ausgefundene Frau ei gentlich war. Da der Förster Gebhard kein Kind hatte, so erbot er sich, den kleinen Karl anzunehmen, was ihm na türlich gerne bewilligt wurde, und da derselbe seinen Pslegeeltern durch seine Folgsamkeit uno jein gutes Betragen große Freude bereitete, betrachteten und be handelten sie ihn wie ihr eigenes Kind. (Fortsetzung folgt.» Vermischte Nachrichten. — Neue Massenerkrankungen an Fleijch- Vergiftung in Köln. Die Zahl der gemeldeten Fälle an Erkrankungen von Personen infolge des Ge nusses von Hackfleisch in Köln hat sich Donnerstag um 20 leichte Fälle vermehrt, so daß jetzt im ganzen etwa 90 erkrankte Personen in Frage kommen. Die umlau fenden Gerüchte von neun Todesfällen werden vom Gesundheitsamt als falsch bezeichnet. — Die Taifunzerstörungen in Ostasien Tokio ist infolge des durch den Taifun angertchteten Schadens seit mehreren Tagen säst vollkommen von der Welt abgeschnitten. Ueberall sind Verheerungen angerichtet worden, doch fehlen noch Einzelheiten. Die Wirkungen des Taifuns sind in der Mitte der Südküste am schwersten. Der französische Panzerkreuzer „Dup- leix" ist in der Höhe von Yokohama ausgelaufen, konn te aber am Montag wieder flott gemacht werden. Bei Shimonoseki ist ein japanischer Perjonendampfer ge scheitert, die Zahl der Opfer ist noch unbekannt. Auch japanische Kriegsschiffe haben schweren Schaden gelit-