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desvorstand mir eine Registratur sei. Der Landes verstand stabe sv viel zu tun, daß seine Tätigkeit sich keineswegs in Registratur- und ReprüsentativuSacbei ten erschöpfe. Allerdings sei auch seine Ueberzrugung, daß die Agitation gelegentlich der Reichstagswahren nickt stinreichend gewesen sei. Herr Schrörs-Leipzig nahm Stellung gegen den Bericht des LandesvvrstandvS. Die angegebenen Zahlen stimmten in den meiste,, PaM ten nicht, wie z. B. auch die Angaben über die Leip ziger Abvnnentenzahl unrichtig sei. Reichstagsabzcvrd nctcr Geyer-Leipzig betonte, daß die Aeußerun- gen Noskes gegen den Landesvorstand einen per sönlichen Charakter getragen hätten und daß ih nen deshalb ein besonderer Wert nicht zugestanden wer den könne. Zur Entwickelung der Partei führte er aus, das; sie ein ruhiges Wachsen zeige Der große Stim menzulauf des Jahres 1903 sei anormal, ja ungesund gewesen und trotz des Stimmenausfalles von l907 sei deshalb die Entwicklung der Partei nicht aufgehalten worden. Abg. Sindermann-Dresden äußerte sich zu den Vorwürfen gegen den Landesvorstand. Den Vor wurf, daß die Reichstagsftugblätter lang weilig gewesen seien, beantwortete Sindermann mit der Bemerkung, daß man nicht stets in den Ton der Ju- belyymne verfallen dürfe, in dem leider die schon zur Schablone gewordenen sozialdemokrati schen Leitartikel gehalten feien. Reichstugsabge ordneter Noske betonte in Erwiderung der Ausführun gen Geyers, daß cr den L a n d e s v v r st a n d nicht für überflüssig erachte, nur habe er an ihm nichtsImpo - nirrendes entdecken können. Man sollte meinen, wütender könnte es im Lager der Genossen nicht zugehen, gehässiger „Recht und Freiheit" die angeblichen Domänen der Sozialdemo kratie — unter Gleichgesinnten nicht mit Füßen ge treten werden; doch es kommt noch besser. Um den Rechenschaftsbericht des Landesvorstandes sind auch die sozialdemokratische „Leipziger Volkszeitung" und das Zwickauer Genossenblatt aneinander geraten. Das gerade diese beiden edlen Streiter hart in Fehde lie gen, beruht darauf, so bemerken dazu die „L. N. N.", daß der Landesvorstand die Abonnentenziffer des „Sächsischen Bolksblattes" zu hoch angegeben harte. Während die „Leipziger Volkszeitung" dies dem Landes vorstand alsMogelei anzustreichen bemüht war, nahm das Organ der Zwickauer Genossen den Schuldigen in Schutz. Daß es dafür von dem Leipziger Bruderblart nicht sanft behandelt wurde, versteh: sich von selbst. Es schwieg aber nicht still, sondern antwortete also: , „Wir hatten nachgewiesen, daß der LandeSvorstand au der unrichtigen Abonnentenziffer-Angabe völlig un schuldig sei. Das ist nun ganz und gar nicht nach dem Geschmack der „Leipziger Volkszeitung", und da offenbar die kapitolinischen Gänse augenblicklich nicht zu schuat rern brauchen, um auf eine Bedrohung der Parteigrund sütze aufmerksam zu machen, so wußte inan in Leipzig nichts Gescheiteres anzufangcn, als uns mit persön lichen Liebenswürdigkeiten zu bedenken." Und nach dem das „Volksblatt" diese Liebenswürdigkeiten mit einigen gleichwertigen Schmeicheleien erwidert hat, schließt es seine entrüstete Epistel an die „Leipziger Volkszeitung" wie folgt: Schäme dich, Camill! O Ver stellung, dein Name ist Kiekebusch! Der Raun, unseres Blattes ist uns zu kostbar, auch widerspricht es uns, un scrc Leser mit dem reichlich abgestandenen, von der „Leipziger Volkszeitung" aufgcwärmten Kohl zu beschäftigen!" Natürlich kann die „Leipziger Volkszeitung ' etwas Derartiges nicht auf sich sitzen lasten. Und so läßt sie denn folgende brüderliche Zeilen gegen Zwickau los: „Bei der munteren Preßpolemik über den Bericht des Landesvvrstandes ist, wie immer bei Debatten inner halb der Partei, das „Sächsische Bollsblatt" an die Stelle geraten, wo es.keinen Ruhm, sondern nur Prü gel zu ernten gibt. Diesmal hat sich das „Sächsische Volksblatt" gewitzigt durch die schmerzlichen Erfahrun gen im Vorjahre, für alle Fälle eine Bastion ausgesucht, wenn es aus dem freien Felde des Meinungsaustausches wieder die gewohnten Prügel erhalten sollte. Das trat auch ein, woraus das „Sächsische Volksblatt" schleunigst hinter Büchmann und seinem dickleibigen Band geflügelter Worte Schutz suchte. Auf Seile 127 bei Büchmann fand das „Sächsische Vollsblatt" ein Wurf- und Verteidigungsgeschvß, das in unnachahmlich eckiger Bewegung gen Leipzig geschleudert wurde. Bü low ist durch seine Kenntnis Büchmanns sogar berühmt geworden. Was den Zwickauern auch noch passieren wird." So wären denn die sächsischen Genossen bereits bei den Prügeln angelangt. Die Brüderlichkeit hat sich unverkennbar bis zu einem hohen Wärmegrad gestei gert Verwunderlich dabei ist nur, daß es immer noch Leute gibt, die, ohne der sozialdemokratischen Partei an zugehören, noch deren Zeitungen lesen. Die Annahme, sozialdemokratische Zeitungen sagten die Wahrheit, hat sich seit langem als vorzeitlicher Aberglaube erwiesen, und der geradezu rauf- und prügclsüchtige Ton dieser Ari Schundlektüre muß doch jeden anständig Denkenden anekeln. Darum heraus mit der sozialdemokratischen Presse aus jeder friedliebenden Familie. Tagesgeschichte. Lextschlaxv. Das erste und zweite Geschwader der Hochseeflotte hat zu längeren Uebnngsfahrten Kiel ver lassen. Italien. Die Beisetzung derHerzvgin von Ge nua Der Sonderzug mit der Leiche der Herzogin- Witwe von Genua traf am Montag um 3 Uhr 45 Min. t» Turin ein Mit demselben Zuge kamen die Königin- Mutter, der Herzog und die Herzog«» von Genua, der Fürst von Udine und der Herzog von Pijlvja an. Auf dem trauergeschmückten Bahnhofe harten sich der Kö nig und der Kronprinz von Sachsen, Prinz Alfons von Bayern und eine Aboronung des den Name» „Prinzessin Elisabeth" tragendcn sächsischen Regiments eingefunden, die dann mit dem Herzog von Genua und dem Fürsten von Udine dem Sarge zu Wage« folgten. In den Straßen, in denen eine zahlreiche MenscheNuwn gc sich eingefunden hatte, erwiesen Truppen die mili tärischen Ehren. Frankreich. SchneiderLCo. inLeCreuzot. Dir gro ße metallurgische Firma Schneider u. Co. in Le Ereuzot hat durch ein Zirkular vom 25. Juli ihren Kunden mit geteilt, daß sie vom 1. April 1913 ab die Erzeugung von Eisen einstellt; sie führt nur noch die bereits gemachten Bestellungen aus. Türkei. Eine wichtige Sitzung des türkischen M in isterrats. Wie die Blätter melden, hat dec Ml- nisrerrat beschlossen, in Cetinje energische Schritte zu unternehmen und die Aufmerksamkeit der Mächte auf das Vorgehen Montenegros zu lenken, das eine kriege rische Haltung eingenommen, Ucbergriffe auf türkisches Gebiet begangen und unter die Christen von Berane Wassen verteilt habe. Der Ministerrat hat ferner be schlossen, den Wali von Skutari und die Grenzkvmman- danten anzuweisen, sich jeder Invasion zu wiocrsetzen. Friedensklänge. Ter aus der italienischen Kriegsgefangenschaft entlassene Wali des Archipels, Subni Bey, ist mit italienischen Vorschlägen in Konstan tinopel eingetroffen. Er wird demnächst mit türkischen Gegenvorschlägen nach Lausanne gehen, um nick den italienischen Delegierten eine Basis für den Frieden vor zubereiten. Serbien. — Neuerliche Verschärfung der türkisch montenegrinischen Beziehungen. Die Belgra der Zeitungen teilen mit, daß bei einem eventuellen Ausbruch eines türkisch-montenegrinischen Krieges, der angesichts der fortwährenden Reibungen zwischen den beiden Ländern als bevorstehend angesehen werden ka»n, die serbische Armee ans Grnnd einer zwischen Serbien und Montenegro im Jahre 1908 abgeschlossenen Mili tärkonvention sofort auf Uesküb marschieren wird. Ei ne Bestätigung dieser Nachricht, dir unter aller Reserve gemeldet wird, steht noch aus. Marokko. Schwere Verluste der Franzosen in Marokko. Nach einer Speziuldepesche des Mundo aus Tanger ist der Zusammenstoß der Kolonne des Obersten Pein mit einer Harkä des Rogi viel blutiger gewesen und unter dramatischen Umständen erfolgt. Nach Berichten Eingeborener, die in der spanischen Zo ne eingetroffen sind, sollen die Franzosen mindestens 10 Tote und 50 Verletzte aus dem Platze gelassen haben. Amerika. S ch w e r e An k l a g e n g e g e n d e n a in erik a- nischen Ackerbau Minister. Die Mehrzahl der Mitglieder einer Kommission, die im Repräsentanten haus gebildet wurde, um die vom Ackcrbaumiuisterium vorgcnommenen Ausgaben eurer genauen Prüfung zu unterziehen, haben den Unterstautsselrctär für Acker bau der Pflichtverletzung angeklagt. Aus dem Bericht der Kommission geht hervor, daß das Ackcrbaumini- sterium bei gewissen Trockenlegungsarbeiten im In teresse der Grundbesitzspetulativn gehandelt habe, kei neswegs aber die öffentlichen Interessen im Auge hatte — Wilsons erste Neoe. Der demokratische Präsidentschaftskandidat Wilson hielt ain Dienstag seine erste Wahlrede auf einem plattdeutschen Volksfeste. Er erklärte, daß die großen Jndastrieunterneymungen sich in den gesetzlichen Schranken halten müßten. Wilson bekannte sich als warmer Freund Deutschlands und als einen Bewunderer Les Deutschen Kaisers. Der Begründer der Republik Brasi lien gestorben. Einer der bedeutendsten brasiliani schen Politiker ist gestorben, der Senator Quintino Bocayuva, Vizepräsident des Senats nnd Präsident der konservativen Partei, die den Bundespräsioenten unter stützt. Bocayuva war der eigentliche Gründer der Re publik. «hixa. — Ein drohendes Tadelsvotum für Juan schikai. Das Reutersche Bureau «neidet aus Peking: Nach einer stürmischen Sitzung hat die Nationalver sammlung mit 52 gegen 11 Stimmen beschlossen, an der« Präsidenten Juanschikai eine Petition zu richten, er solle nähere Aufklärung über den Tatbestand geben, auf Grund dessen 2 Offiziere unter der Beschuldigung, sie hätten zu einer neuen Revolution aujzureize« ver sucht, verhaftet nnd ohne Urteil erschossen wurden. Die Petition verlangt in drei Tagen Antwort. Wenn die Antwort unbefriedigend ausfällt, wird Vie National versammlung Juanschikai auffordern, persönlich eine Erklärung abzugeben. Wenn diese auch dann noch un befriedigend bleibt, wird das Haus Juanschikai oder der gesamten Regierung ein Tadelsvotum aussprechen Die Hinrichtung der Offiziere hat in der ganzen Pro vinz Hupeh große Erregung hervoxgerufen. Keine Ermordung Dr. Sunjatseus. Die von verschiedenen Zeitungen wiedergegebene: Nachricht von der Ermordung des Dr. Sunjatsen wird auf Grund mehrerer gleichzeitig in Paris eingctrvf- fener, durchaus verläßlicher Meldungen dementiert. Richtig ist, daß Dr. Sunjatsen während der letzten Tage Todesdrohungen und Warnungen vor Attentaten er hielt, und daß auch seine nächsten Verwandten durch allerlei Zuschriften geängstigt wurden. Ein Schwarz scharfer! >vas ihn Blätter ist es lee Wege sn dcn Weg Wer lang, wo Ein hell friedigt Laub in ! Er l welche dc te, sein Z Gagnon z vcrgrößei waren Hk nichts me er bald le nicht fest ihm nicht sciner Br< er den K wohl, do« litten' „Wie er doch ar hin. Der sür die B Nacht wai gab der Z sorgnis - gen gelese Je ni muß er si die ihn m tura: Haut gena samsi milie fern, enarl ben s druck, tan h diese Mur« viel c gende gesetzt beit z dige ' die ki „neue Erfül des 2 und g ne Ar te me Zügel und 8 behag! Dienst sie sie anzuhl ihnen abgezo ter ist, den Jl mit ih an sich halt ai adeln, daß sü wird k Jc ben ni< gcgenü verhält ße, als des Tc bringt, ihrer 3 und ihi fordert Raum, Wohnzi möblier „gute ( Raum I mit den aufgabc mitten, Richtun gute S kam zu Manne, die uns« mer w zimmer auch in rechnen, gäbe, Li le" Knl Oertliche und sächsische Nachrichten. — Cibenstock, 21. August. Vorgestern wurde hier ein von der Staatsanwaltschaft Zwickau steck brieflich verfolgter Oe st erreich er fest ge nommen und in das hiesige Polizeigewahrsam abge führt. Der Festgenommeue wirb des Betruges, schwc- rer Urkundenfälschung und wahrscheinlich auch eines Sittlichkeitsverbrechens bezichtigt. — Eibenstock, 21. August. Heute besuchte dar Ze ppelin-Luftschiff .Viktoria Luise" Chemnitz. Während der Fahrt von Gotha nach Chemnitz ist dar Luftschiff hier gesehen worden, und zwar gegen ',,9 Uhr vom Adlerselsen aus, wie es über Zwickau kreuzt,. Da daS Luftschiff schon gegen '/,9 bis 9 Uhr in Chemniz eintreffen sollte, scheint es sich darnach etwas verspätet z» haben. — Carlsfeld, 22. August. Nur wenige Stunden trennen uns noch von dem Tage, an welchem unser gelieb ter Landesvater gelegentlich einer Reise im Regie rungsbezirke Zwickau auch unseren Ort besuchen wird. Kom menden Sonnabend, den 24. August wird Se. Majestät, nach dem er bereits 2 Tage sich dem Vogtlande gewidmet hat, auch bei uns eintreffen. Von Rautenkranz und Sachsengrunb nach dem Kranichsee fahrend, wird er hier das Hochmoor mit seiner eigenartigen Flora besichtigen. 11" begibt er sich so- dann im Kraftwagen weiter durch daS Gebiet der bei Weiters- wiese geplante«« Talsperre nach Carlsfeld, wo er in der Näb, der Kirche durch Hrn. Gemeindevorstand Liebing begrüß, werden wird. Sodann wird Se. Majestät der König unser herr liches Gotteshaus unter Führung deS Herrn Pfarrer Wies, besichtigen und im Anschluß hieran die Wilzschbachre- gulierung. Sodann begibt sich Se. Majestät zu Fuß nach dem Gasthof „zum grünen Baum" und wird dabei die Reihen der sich aufgestellten Vereine abschreiten Außer Gemeinderat, Schul- und Kirchenvorstand wer den noch Aufstellung nehmen die zurzeit dienstfreien Beamten, der Mlitärverein, Erzgebirgsverein, Turn verein, die Gesangvereine „Liederkranz" und „Lieder tafel", sowie sämtliche Schulkinder. Im neuvorgerich teten Saale des Gasthofes wird hierauf der Monarch eine Ausstellung unserer heimischen Erzeugnisse in Au genschein nehmen. Außer verschiedenen Glassabrikaten werden auch Musikinstrumente, Spachteln, Vitragen, wie verschiedene Näh- und Tamburierarbeiten vertre ten sein Um 12 Uhr wird sodann die Reise mittels Automobils über Wildenthal, Steinbach nach Johann georgenstadt fortgesetzt. — Es ergeht auch an dieser Stelle an unsere Einwohnerschaft nochmals die Bitte, durch reiches Schmücken und Beflaggen der Häuser ihre Liebe zum Herrscher zu bekunden uno dadurch den Tag zu einem echten Jubel- und Festtag rnit zu gestalten helfen. — Leipzig, 19. August. Ter Ziegeleiarbeiter Karl Deutsch aus Modelwitz, der am Freitag beim Wildern im Jagdrevier Modelwitz den Jagdaufseher Jahn an geschossen und schwer verwunde: halte, konnte am Sonnlag in Modelwitz verhaftet werden Deutsch Hane durch einen Schuß Jahns eine schwere Verletzung erlitten. 31 Schrotkugeln waren ihm ins Gesäß eingedrungen. Trotz dieser schweren Verletzung hatte Deutsch bis zu seiner Fest nahme keinerlei ärztliche Hilfe in Anspruch genommen. Sein Zu stand erscheint lebensgefährlich. Gegenwärtig befindet er sich im Schkeuditzer Stadtkrankenhaus. L eipzig, 19. August. Das Eisenbahnun - g l ü ck b e i B o r s d o r f, wo bekanntlich an« Sonnabend nachmittag ein intt Ttelncn beladener Güterzug ent gleiste, hat leider ein Menschenleben zum Opfer gefordert. Der Lokomotivführer Paul Heide, ein Mann im Alter von 39 Jahren, der den Unglückszug führte, ist am Sonntag morgen seinen Wunden erle gen Heide besaß im Augenblick des Unfalles nech so viel Geistesgegenwart, die Dampfhähne der Maschi ne zu öffnen, sodaß eine Kesselexplosion glücklich ver mieden wurde. Bei diesem Akt treuester Pflichterfüllung wurde Heide von den ausströmenden Dämpfen und hei ßem Wasser so schwer verbrüht, daß sein Ableben vor auszusehen war. Die Bestattung des Verstorbenen fin det am Mittwoch statt. — Pirna, 18. August. An längst vergangene Zeiten erinnert die an der Dresdner Straße am Eingänge zu Pirna befindliche .Tetzelsäule", an der einst der vielgenannte Ablaßkrämer Tetzel seine Zettel verkaufte. Der Zahn der Zeit hatte dielen« Wahrzeichen aus früheren Tagen übel mit gespielt: der Rat der Stadt sorgte dann aber für die Erhal tung, indem die klaffenden Fugen mit Zemen« ausgefüllt und die Bänke rings um die Säule wieder in Ordnung ge bracht wurden. Als Tetzels Geburtshaus gilt das jetzt Arldt- sche Haus auf der Schmiedestraße zu Pirna. Man hat die Echtheit des Hauses wohl bestritten; im .Geschichtsverein" ist sie jedoch von verschiedenen Seiten festgehalten worden. Pirna soll in der Tat der Geburtsort Tetzels sein. — Zwickau, 20. August. In Oberplanitz wurde der sechs Jahre alte Sohn des VersicherunaSkassierers Pistorius von einem Automobil überfahren und erlitt einen Schädelbruch. Das Automobil gehört dem Fabrikanten Lin demann in Zwickau. Der Knabe starb eine Stunde später in der Wohnung des Arztes. Wen die Schuld trifft, konnte bisher noch nicht festgestellt werden. — Annaberg i. E, 20. August. Im Schutzteich« ertränkt hat sich der 50 Jahre alte Arbeiter Anton H Dies ist in wenigen Tagen der dritte Selbstmord auf diel« Art. — Johanngeorgenstadt, 20. August. Ein An gestellter des Internationalen AuSkunftSbureauS wurde hier verhaftet. Er halte 6000 Kronen unterschlagen. — Niederzwönitz, 19 August. Hrn. BezirkSturn- wart Emil Bochmann, der länger al» 25 Jahre dem hie sigen Turnverein als Turnwart vorsteht und fast ebenso lan ge die turnerische Leitung im Zwönitzer Bezirk de» Erzge- dirgsgaue» hat, wurde der Ehrenbrief derDeutsche» Turnerschaft verliehen und durch Herrn Gauvertreter Herklotz-Eibenstock feierlich überreicht. — Wildbruch, 20. August. Beim Getreideeinfahren kam der auf dem Rittergut Rotschönberg beschäftigt« Geschirrführer unter den Wagen und erlitt so schwere Verletzungen, daß er auf dem Transport in da» Krankenhaus Wildbruch verstarb.