Volltext Seite (XML)
nächst die Memoiren des Königs Milan erscheinen wer den, nnd zwar in französischer, deutscher und serbischer Sprache. Die Veröffentlichung erfolgt durch Vermitt lung eines Vertrauensmannes des Exkönigs. Die Memoiren sollen, wie es heißt, besonders in diesem Au genblick von großer Bedeutung sein, da sie Mitteilun gen enthalten, die Kenntnis von den Intrigen Oester reichs und Rußlands auf dem Balkan und der Riva lität zwischen diesen beiden Mächten geben. «ürlet. - Die Türkei lehnt Berchtolds Vor schlag ab. Aus türkischen Regierungskreisen verlau tet bestimmt, daß das Kabinett entschlossen sei, den Vorschlag Berchtolds einmütig abzulehnen und etwaige Vorschläge der Mächte mit der Begründung zurückzu weisen, daß es sich hier um eine Einmischung in in ne »türkische Angelegenheiten handele. Drusenkämpfe im Libanon. Im Liba- nonorte Ain Sofar kam es am Montag zu blutigen Tu multen. Viele Hunderte aus ihren Bergdörfern her beigeeilten Drusen griffen die christlichen Milizsolda- ten au, die ihrerseits von der christlichen Bevölkerung unterstützt wurden. Auf beiden Seiten gab es zahl reiche Tode und Verwundete. Das von Europäern nnd Aegyptern besuchte größte Hotel in Ain Sofar wurde von den Drusen beschossen. Alle Fremden sind geflüchtet Italienische Panzer vor Jaffa Sechs italienische Kriegsschiffe sind vor Jaffa eingetroffeu. Während drei nordwärts weiterdampften, gingen die Panzerkreuzer „Francesco Feruccio" und „Giuseppe Garibaldi" sowie der geschützte Kreuzer „Coatit" vor Anker Der Levantedampfer „Leros" wurde vom „Co atit" einer Durchsuchung unterzogen. Marokko. — Das Schicksal der neun Franzosen. Die „Agence Havas" veröffentlicht folgende Note : Ge- neralrcsident Lyautey telegraphiert, er wisse immer uoch nichts über das Schicksal der neun Franzosen, di? vom Prätendenten El Hiba gefangen genommen wor den sind. Lyautey hat das Auerbieten von Freiwil ligen angenommen, als Emissäre nach Marrakesch zum Prätendenten zu gehen, um Erkundigungen einzuziehc^. Die bei Mechra Suk el Arba lagernde Kolonne Mangin ist imstande, allen Eventualitäten zu begegnen und bei den Eingeborenen den Eindruck großer Stärke her- vorzurufen. Sie verhindert gegenwärtig die Aufstän dischen init Erfolg daran, nach Fez in das Schauiagebiet oder nach Mazagan zu ziehen. Sibirien. En tgl e i s u u g des ExP r e ßz u g es, i v d e m Prinz Heinrich von Preußen nach Japan reist. Nach in Berlin eingetroffenen Meldungen ist der Expreßzug der Transsibirischen Eisenbahn, in wel chem Prinz Heinrich von Preußen die Fahrt nach Japan unternimmt, hinter der Station Irkutsk entgleist. Ein zclheiten hierüber fehlen noch, jedoch würbe gl-nchzei tig gemeldet, daß Menschenleben nicht zn beklagen sind. Amerika. Ermordung eines Deutschen. In Wa shington eingetroffene Nachrichten über die Lage der Ausländer in Nicaragua lauten sehr ernst. Wettere Kriegsschiffe sind dorthin unterwegs. Aus Mana gua wird gemeldet, daß ein Reichsdeutscher in Ma tagalva ermordet worden sei. Bei der Beschießung Managuas wurden 20 Frauen getötet. — Deutsche Offiziere für Mexiko. Die Berliner mexikanische Gesandtschaft hat Schritte ein geleitet, um die Zustimmung des Kaisers und des Kriegs ministeriums zur Verpflichtung einer größeren An zabl vreußischer Offiziere der Infanterie, Artillerie nnd der Verkehrstruppen als Instruktoren für das mexikanische Bundesheer zu erlangen. Die Abkomman dierung der Herren würde erst nach Beilegung der jetzigen revolutionären Unruhen erfolgen. Oertlichc nnd sächsische Nachrichten. Eibenstock, 29. August. Am Montag fand die Grundsteinlegung zur Skihütte, die der hiesige Skiklub bei Carlsfcld errichte« will, statt. Der Bau wurde sofort in Angriff genommen und schreitet rüstig vorwärts. Die Einweihung der Skihütte ist iür Sonntag, den l3. Oktober geplant. — Dresden, 28. August. Der Kronprinz und Prinz Eitet Friedrich von Preußen trafen um 3 Uhr auf dem hiesigen Hauptbahnhof ein. Zum Empfang auf dem Bahnsteig hatten sich der König und der Kron prinz von Sachsen eingefunden, ferner die gesamte Generalität und der preußische Geschäftsträger. Der König und der deutsche Kronprinz begrüßten sich aufs herzlichste. Hierauf fand großer militärischer Empfang statt. Das Wet ter hat sich auigeklärt. — Dresden, 28 August Der Großherzogvon Bad e n traf heute vormittag II Uhr 20 Min auf dem Hauptbahnhof ein, wo sich der König zur Begrüßung einge funden hatte. Außer dem Ehrendienst war auch der badische Gesandte in Berlin, Graf v. Berckheim, auf dem Hauptbahn hof erschienen. Der König fuhr mit seinem Gaste nach dem Residenzschloß wo der Grobherzog Wohnung nahm. Auch der Generalfeldmarschall v. Bock und Polach und der Kriegs minister v. Heeringen sind hier eingetroffen. Leipzig, 28. August. Heute früh niederge- gaugene Wolkenbrüche u. der gleichzeitig herrschen- dc Sturm haben in der ganzen Umgegend noch auf F- loern befindliches Getreide vernichtet. Die Obstern te ist ebenfalls stark gefährdet. — O e l S n i tz i. E., 28. August. Gestern nachmittag wurden auf der Zeche.Konkordia" durch Bruch einer Strecke dir beiden Bergarbeiter Engelmann und Island verschüt« t e t. Trotz sofort angcftellter Befreiungsversuche konnte man nur die Leichen der Verunglückten bergen. — Teichwolframsdorf, 27. Aug. Hier brannte das Besitztum des Landwirts Heinrich Dietsch, bestehend aus Wohnhaus, Scheune und Stallung, nieder. Mitverbrannt sind das gesamte Mobiliar, die Ernte, für 200 Mark Obst, sowie die gesamte Ausstattung von zwei Enkeltöchtern Da nur die Gebäude versichert waren, ist der Schaden groß. Verursacht wurde daS Feuer durch 2 vierjährige Kinder, die sich Streichhölzer verschafft und damit auf dem Boden gespielt hatten, während in der Scheune gedro schen wurde. — Schneeberg, 28. August In Gegenwart der Herren Kreishauptmann Dr. Fraustadt-Zwickau und Amtshaupl- mann Dr. Wimmer-Schwarzenberg fand am gestrigen Diens tag nachm. 4 Uhr die Weihe des umgebauten Rat- Hauses zu Schneeberg statt. Die Feier, zu der sich die Mitglieder der städtischen Körperschaften sowie die Stifter von Geschenken für die Ausstattung und Ausschmückung des Gebäudes im Stadtoerordnetensaale eingefunden hatten, wurde von Herrn Bürgermeister Dr. von Woydl mit einer längeren Rede eingeleitet, in der er zunächst den Vertretern der Königl. Staatsregierung, den Spitzen der Kaiserl., Königl. und sonstigen Behörden :c. dankte, worauf Redner einen geschichtlichen Rückblick über die Rathausbauten gab. Herr Stadtoerordnetenvorsteher Stein gedachte mit ehrenden Wor ten aller, die weder Zeit noch Mühe gescheut haben, um den Bau in der so wohlgelungenen Weise seiner Vollendung ent- gegenzusühren. Am Schluffe seiner Ansprache brachte Herr Stein ein begeistert aufgenommenes dreifaches Hoch auf Se. Majestät den König aus, in das die Anwesenden begeistert einstimmlen. Dem Hoch folgte der Gesang der Königshymne. Nach einem Rundgang durch die Räume fand im Ratskeller ein durch verschiedene Trinksprüche gewürztes Festmahl statt. — Johanngeorgenstadt, 28. August. Zu der Landesreise des Königs sei nachgetragen, daß König Friedrich August am Sonnabend vormittag '/,12 Uhr hier eintraf. Er wurde vor dem Rathause von Herrn Bürger meister Rosenfeld begrüßt, wobei letzterer mitteilte, daß man beschloßen habe, zur Lösung sozialer Fragen eine Friedrich- August-Stiftung in Höhe von 5000 Mk. zu errichten. Nach dem der König hierfür gedankt hatte, erfolgte die Besichtigung einer Ausstellung hiesiger Jndustrieerzeugniffe. Der König zog verschiedene der Aussteller ins Gespräch und gab gelegent lich einer längeren Unterhaltung mit Herrn Hofpianoforte fabrikanten Stadtrat Grunert seiner Anerkennung und Freude darüber Ausdruck, daß man so herrliche Jndustrieerzeugniffe wie die seinen hier oben vorfinde. — Sodann erfolgte eine Ruhepause und ein von der Stadt gebotenes Essen im Ho tel de Saxe, zu dem eine große Anzahl Gäste eingeladen waren. Gegen ',1 Uhr ging der König unter brausenden Hochrufen die Front der auf dem Markte ausgestellten Ver eine ab. Unter begeisterten Heilrufen erfolgte '/,2 Uhr die Weiterfahrt Seiner Majestät nach Breitenhof, Antonsthal und Erla, wo ebenfalls Begrüßungen und Huldigungen statt fanden. N i e d e r a f f a lt e r, 28. August. Die beiden jugendlichen Ausreißer von hier sind bei Verwand ten in Leipzig dieser Tage angelangt. Sie haben den Weg dorthin gemeinsam auf einem Fahrrad zurück- gelegt, das sie sich unterwegs zu verschaffen wuß ten. Die Reise ging über Aue, Zwickau und Alten burg. Auerbach, 28. August. Der irdischen Gerech tigleit entzogen hat sich eine von zwei Frauen, die sich mehrfache. Diebstähle in hiesigen Geschäftshäusern zu Schulden kommen ließen. Die 37 Jahre alte Frau wurde heute morgen aus einem Teich auf R eü m - tengrüncr Flur als Leiche gelandet. Die Frau war gest, r.: auF der Untersuchungshaft entlas sen worden, worauf der Ehemann ihr bei der Ankunft zu Hause einige Vorwürfe über ihren Leichtsinn gemacht hatte Seitdem war die Frau verschwunden. Dein rechtschaffenen Ehemann, der seit neun Jahren bis jetzt mit seiner Frau, die ihm zwei Kinder geschenkt hat, in glücklicher Ehe lebte, wendet sich allgemeine Teilnahme zu Furcht vor der zu erwartenden Strafe bezw. gekränktes Ehrgefühl dürfte das Motiv zu der Tat gewesen sein. Jas große Lustlager des sächstschen Keeres im Jahre 1730. (Eine Erinnerung zur Kaiserparade bei Zeithain am 29. August 1912.) Die Gegend, wo in diesen Tagen bei Zeithain die beiden sächsischen Armeekorps in Parade stehen werden, ist historischer Boden, und da schweift die Erinnerung zurück in die Zeiten August des Starken. Dieses Zeit alter bietet in seinen Maskeraden, Saturnusfesten, Prunläufzügen eine Reihe prunkvoller Erscheinungen dar, die gewiß lückenhaft erscheinen würde, wenn ein militärisches Schauspiel darin fehlte. Bei dem Charak ter August des Starken konnte dies nicht ausbleiben, ja seine riesenhafte Garde, seine Janitscharen, seine Ulanen, seine trefflich montierten und wohlgerüstcten Linientruppcn, sein wohlgefülltcs Zeughaus forderten dazu geradezu auf. Und so bereitete er seinem Nach bar, dem soldatenliebenden Könige Friedrich Wil helm von Preußen, ein Schauspiel, wie es damals wohl im Orient öfter vorkommen mochte, im Abendlande aber noch nicht dagewesen war. .. In der Geschichte wird dieses große militärische Schauspiel gewöhnlich das Lustlager bei Mühlberg ge nannt. Der Lagerplatz befand sich genau auf dem Fel de der heutigen Kaiserparade, zwischen den Dörfern Zeithain und Radewitz im Amte Großenhain am rech ten Elbufer. 500 Bauern und 250 Bergleute waren herangezogen worden, um den Platz in einem Quadrat von drei Meilen Umfang zu ebnen. Ein Teil der Goh rischheide ward ausgerodet. Im Dorfe Radewitz war das Hauptquartier des Feldmarschalls Grafen Wat kerbarth. Eine Stunde vom Lager in der ersten Li nie war ein hölzerner Palast, von wo aus das Ma növer beobachtet wurde, und auf der Höhe unter Ra dewitz das Hoflager für beide Könige errichtet. In Glaubitz befand sich 44 Tage lang das Feldpostamt und bei Moritz an der Elbe waren die Back- und Schlacht- häuser errichtet, wo 160 Dresdner Bäcker ihr Hand werk betrieben. Ueber die Elbe führten vier Brül len, eine Schiff-, Floß-, Faß und Klotzbrücke, welche der Jngenieurhauptmann Julirrs Papeti in Dresden erbaut hatte. Im Lager selbst lagen 36l)00 Mann verquartiert. Soldaten von der Garde du Corps, der Fußgarde, t Regimenter Kürassiere, 4 Regimenter Dragoner, den Grandmusketiers und 10 Fußregimenter, die sämtlich neu montiert waren. Das Janitscharenkovps war tür kisch gekleidet und hatte zur Musik 20 Mohren. Artil lerie mit Füssilieren und Minierern, die adligen Gar de-Kadetts, die Schweizer und Fußtrabanten-Garde, dann die aus mehreren hundert Mann bestehende Hof- jägcrei, sowie 48 Maultiere und 12 Hofportechaisen gin gen Mitte Mai von Dresden nach dem Lager ab, sodaß es hier auch nicht an Bequemlichkeiten fehlte. Die Soldaten lagen in schönen neuen Zelten. Eine illustrc Gesellschaft war hier versammelt: 2 Könige, 2 Kronprinzen, 47 Fürsten und Herzöge, 15 Gesandte, 69 Grafen, 38 Barone und 15 Minister. Am 23. Juni war das Hauptmanöver. Das Heer war in zwei Linien in Parade aufgestellt und vier Py ramiden, die noch heute bestehen, bezeichnen die Rich tungen. Vorher waren allerlei Uebungen ausgeführt worden, wobei man am 21. Juni, um die Kavallerie abzuschneiden, einen Teil der Floßbrücke in die Luft sprengte. Am 24. Juni wurde ein großes Laud und Wasserfeuerwerk abgebrannt. Dazu hatte man am jen seitigen Ufer bei Riesa eine 81 Ellen yohc und 200 Ellen breite palastartige Dekoration errichtet, wozu 18 000 Holzstämme, 18000 Bretter und 6000 Ellen be malte Leinwand verwendet worden waren. Dieser Pa last ward illuminiert, Raketen stiegen zu tausenden auf und Mörser warfen unzählige Leuchtkugeln. Darqm kam au» der Elbe die königliche Flottille geschwommest, reich illuminiert und geführt von feuerspeienden Wal fischen und Delphinen, mit Musik und Gesang. Im Laaer selbst zündeten die Soldaten Jubelfeuer an. Als Zuschauer waren aus allen Gegenden wohl an die 20000 Menschen herbeigeströmt, um das seltene Schau spiel zu sehen. Am 26. Juni wurden sämtliche Regimenter fest lich gespeist, jeder Soldat erhielt Fleisch, Brot, Wein und Bier. Es wurden 170 Ochsen geschlachtet. An der königlichen Tafel ward ein Riesentuchen von 14 Ellen Länge, 6 Ellen Breite und Vz Elle Dicke, oen 8 Pferde auf einem hierfür besonders erbauten Wa gen zur königlichen Tafel brachten, von einem Zim mermann mit einem 3 Ellen langen Messer zerlegt, und sodann den Zuschauern preisgegcben. Zum Beschluß dieses bis dahin einzig dastehenden Prachtlagers, das insgesamt l Million Taler kostete, gab das ganze Heer ein dreimaliges Paradefeuer. Um ein Millionenmädtl. . Amerikanische Novelle von Walter Kabel. Neber Sau Franzisko, der berühmten Handels metropole der amerikanischen Westküste, spannte sich ein wolkenloser, tiefblauer Himmel aus. Trotzdem waren an diesem wunderbar schönen Sommernach mittag die zahlreichen Tennisplätze des Mariuekasinos, von denen man einen so herrlichen Ausblick auf Gol den Gade, die breite, natürliche Hafeneinfahrt hat, nur wenig besucht. Auf einem dieser Plätze, wo eine junge Dame und ein Herr mit kirschbraun gebräuntem Gesicht, ohne sich um die sengenden Strahlen der Sonne zu kümmern, bisher eifrig die Bälle hin und hergetriebeu hatten, kam es jetzt plötzlich zu einer Unterbrechung des Spiels. Das Paar war miteinander über die Gültigkeit des letzten Balles in Streit geraten. „Ich aber sage Ihnen, der Ball war innen, Har ry!" rief Alice Weather zorujprühend und ichlug er regt mil ihrem Tennisschläger auf das strafsgespannte Netz, hinter dem der - schlanke Marineleutnant mit seinem überlegenen Lächeln in dem glatten Gesicht stand und seine Partnerin halb belustigt, halb vorwurfs voll anschaute. „Gut, brechen wir das Spiel also ab, da ja doch leine Einigung zu erzielen ist", meinte Harry Sanders darauf mit leichter Verbeugung, drehte sich um und schritt dem kleinen Pavillon zu, der unter den breit ästigen Linden zwischen den Tennisplätzen lag und die Garderobenräume für die Spieler enthielt. Vor dem weißgestrichenen, zierlichen Häuschen saß in einem bequemen Korbstuhl eine ältere, hagere Dame, die zuerst dem Wortwechsel der beiden jungen Leute mit sorgenvollem Gesicht gelauscht hatte, sich jetzt aber, lächelnde Unbefangenheit heuchelnd, an o?n Marineoffizier mit der Frage wendete: „Selbst an die sem herrlichen Sommernachmittag Zank und Streit, lieber Sanders? Und einer solchen Kleinigkeit we gen!" Leicht aufseufzend und in komischer Verzweiflung die Hände faltend, setzte sie leise hinzu: „Wie soll das nur enden, wenn jeder Tag eine neue Meinungs verschiedenheit bringt!" In demselben Augenblick ging Alice Weather vor über, und ohne die beioen auch uur eines Blickes zu würdigen, sagte sie mit gemachter Gleichgültigkeit: „Es endet so, teuerste Hopkins, daß ich morgen früh mit der „Ariadne" Frislo verlasse und nach Kalkutta »um Besuch meines Onkels Richard ab- dampfe und dadurch Harry endlich den Anblick meiner Person entziehe." Dann verschwand sie mit ärgerlich zurückgeworfe- ncm Kopf in der Tür des Pavillons. Wieder seufzte die spindeldürre Miß Hopkins auf. Dieses Mal schien ihre gedrückte Stimmung jedoch völ lig echt zu sein. „Wenn Sie nur wüßten, was ich für ein Kreuz mit dem Mädchen habe!" klrgte sie weinerlich. „Wirklich, am liebsten würde ich diese Stellung ansgeben und mich zur Ruhe setzen. Meine Mittel erlauben mir's ja. So behaglich ich mich auch im Hause ihres Vaters fühle, seit seinem Tod lebe ich in beständiger Aufregung und Angst und habe nur dafür zu sorgen, daß Alice sich nicht durch ihre Strei-