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» >w- k. »S7I für Eibenstock, Larlsfeld, yundshübel, I»L. : >uinorlstl,chen Vellage „Seifenblasen-in brr VAUGH L Expedition, bei unserenvoten sowie bei allen > Reickspostanstalten. idrtrl« SchönheiderhKMmer.Losa,Unterstützengrün,wildenthal usw. Reichspostanstalten. tisli Fernsprecher Nr 210. 1»LS , VckN quida- Tagesgeschichte ü! iSbe- an die aufge- rkt. i»«e». r« Ute ner »en kel, >te, en ler ne», ISt- söne ;ug, ine, enen 7 er» >877» Amts- und änzeigeblatt Rr den Kmtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung DL» er. »e«tfchla«d. --- Antrittsbesuch des euglischen Kö- nigspaaresam deutschen Kaiserhof. Es darf nunmehr als feststehend gelten, daß das englische Kö nigspaar im nächsten Frühjahr dem deutschen Kaiser- Hofe seinen offiziellen Antrittsbesuch abstatten wird. Nähere Vereinbarungen sind indes noch nicht getroffe^- — Ein Berliner Krematorium. Der Po lizeipräsident hat die Genehmigung zur Errichtung ei nes städtischen Krematoriums in Berlin erteilt. — Legationsrat Dr. v. Schoeller-Stein- wartz Minister in Altenburg. Wie die „Franks. Ztg." aus Berlin erfahren haben will, wird der aus dem Amte scheidende Legationsrat Dr. v. Schoellsr- Stcinwartz an Stelle des Herrn von Borries Minister in Altenburg werden. Belgien. — Generalstreik im Frühjahr. Wie ein hervorragendes Mitglied der Dozialistenpartci mitteilt, wird der Generalstreik, dessen Ausbruch im Sep tember erwartet wurde, erst im Frühjahr prokla miert werden. Dieser Zeitpunkt ist gewählt worden, damit sich die Arbeiter rüsten können, so daß sie im Frühjahr imstande sind, einen sechswöchigen Ausstand leicht zu überstehen. Frankreich. -- Die Analphabeten im französischen Heere. Das „Echo de Paris" meldet: Nach einem Bericht des Korpslommandeurs befinden sich unter 235 637 Neunten im Vorjahr 13 526 Analphabeten, al so 5,65 Prozent. Die größte Zahl der Analphabeten weist das sechste Armeekorps auf, nämlich 1126. Mortngal. - Monarchistischer Anschlag in Lissa bon „Mundo" meldet, daß ein monarchistischer Anschlag ineiner Kaserne der republikani sch e n G a r d e i n L is s a b o u entdeckt worden sei. Auch auf andere Kompagnien erstreckt sich die Verschwörung. Es seien drei Korporale und ein Soldat ver haftet worden. Einer der Verhafteten hatte eine Anzahl Patronen zu bewachen, von denen ein Teil ver schwunden ist. Amerika.. Die letzte Rede Winston Churchills im eng lischcn Unterhaus h rt in Newyork einen eigenartigen Ern oruck gemacht. Man erachtet, daß seine Erklärung oie Lage der europäischen Politik noch ver schlimmert habe, die ohnehin schon als sehr bedenk lich anzusehen ist. Die geringe Nachfrage nach den eng lischen Konsols an der Börse läßt ebenfalls Bedenken erwachsen. englische Flotte wird dann, wie er ausführt, fünf aus je acbt Schiffen bestehende Linienschiffgeschwader um fassen, also 40 Schiffe zählen. Nicht zutreffend ist die für die Stärke dec deutschen Flotte angegebene Zahl von 29 Linienschiffen; es sind wahrscheinlich hier die vier Stammschiffe der Reservedivision fälschlicherweise mit eingerechnet. Diese gehören nicht zu den sofort .schlagbereiten Schiffen, die der erste Lord hier in Ver gleich stellt. Deutschland hat zu dieser Zeit tatsächlich nur 25 sofort schlagbere'te Linienschiffe. An einer an deren Stelle spricht Churchill die Behauptung aus, daß die Jndiensthaltungen der deutschen aktiven Schlacht flotte nm 57 Prozent vermehrt seien. Es kommt hierbei nicht zum Ausdruck, daß diese Vermehrung der Schlag bereitschaft der aktiven Schlachtflotte durch eine Ver minderung der Jndiensthaltungen bei der Reserveflotte erreicht ist, und daß man außerdem auf die Materialre serve verzichtet hat. Ferner behauptet der erst Lord hin sichtlich der deutschen Torpedoboote, daßdieJndiensthal- tnngen von 66 auf 99 Boote vermehrt worden sewn. Auch das ist unzutreffend. Schon die Novelle von 1906 legt organisatorisch fest, daß für 144 vorhandene Boote 99 Besatzungen bereitzuhalten seien. Die Novelle 1912 läßt also hier alles beim Alten. — Dresden, 24. Juli. Ueber das Vermögen des Sächsischen Wohnungsbauvereins e. V. Dres den ist am 18. ds. MtS. der Konkur» eröffnet worden. ES ist tief bedauerlich, daß eine Vereinigung, die sich ein so hohes Ziel, wie die Beschaffung von preiswerten Wohnungen für Minderbemittelte auf gemeinnütziger Grundlage, setz' hat zu Grunde gehen müssen. Es muß aber hervorgebob, werden, daß durch diesen Konkurs die Baugenossenschaft, wegung nicht geschädigt werden kann. ES ist leider seiner- Uürkei. - Aus dem türkischen Chaos. Gegen alle Erwartungen infolge der glatten Kapitulation der tür kischen Regierung ist am Nationalfeiertage die Ruhe im Reiche nicht gestört worden. Inwieweit die Regie rung den aufrührerischen Elementen entgcgengekom- men rst, geht aus nachstehender Wolffmeldung hervor: „Ter Ministemat beschloß, die m il i t ä r is ch e n O p e - rationen in Albanien sofort ein zu stellen. Außerdem wurde die Aufhebung des Belage rungszustandes über Konstantinopel und Erlassung einer Amnestie beschlossen." — Man rechnet jetzt mit einer baldigen Kammeranflösung «»erika. — Aufnahme der Churchill-Rede in Erscheint täglich abends mit Ausnahme der ' Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, Seile 30 Pfennige. Die Friedenstaube als Habicht. In den englischen Parlamenten dauern die Erörte rungen über das Flottenthema noch immer an. Nach dem Unterhaus hat nun auch das Oberhaus seinen pa triotischen Sorgen über oie Weltlage des Jnselreiches Ausdruck gegeben. Zu der Flottenrede Churchills führ te Lord Haldane u. a. aus: .... Im Gegenteil, mit der einen dieser beioen Mäch t e stehen wir fast auf dem Fuße der Intimität und mit der anderen unterhalten wir sehr freund schaftliche Beziehungen. Ich habe außeroem in keiner Weise Kenntnis davon, daß ver Dreibund auf einer aggressiven Basis gegründet ist, und ich nehme das ohne Gegenbeweis auch nicht an. Was die andere Macht angeht, deren Flotte so groß wie die Flotten dieser beiden Mächte zusammen ist und wahr scheinlich auch bleiben wird, so stehen wir in höchst freundschaftlichen Beziehungen zu ihr, ob wohl wir mit ihr keine Allianz eingegangen sind. So weit die Herrschaft zur See unter normalen Umständen in Betracht kommt, haben wir eine sehr starke Flotte an unserer Küste. Ich glaube, daß England einer der entscheidendsten Situationen hinsichtlich seiner Marine gegenübersteht, einer Situation, wie sie entscheidende*: seit langer Zeit nicht vorgekommen ist. Die Negierung ist darin einer Meinung, daß die Stellung Englands von seiner Macht zur See abhängt. Wir haben in der freundschaftlichsten Form zu oer einzigen Macht, die unser Rivale ist, gesprochen und unsere Ansicht darge legt, daß, welche Anstrengungen sic auch immer mache, sie darauf rechnen müsse, daß wir Anstrengungen machenw er den,diegrößer seinwerden, als irgend eine Anstrengung, die sie macht. Wir haben auch gesagt, daß wir dies nicht tun mit der Absicht eines Angriffes, sondern weil die Macht zur See unser Leben ist. (Beifall.) Und in der Macht zur See beabsichtigen wir, die Ueberlegenen zu blei ben. Das ist die Anschauung der Regierung, und das ist der Grundsatz, für den wir uns verpfändet haben. (Bei fall). Darauf wurde die Debatte geschlossen. Lord Haldane hat mit diesen Aussprüchen die Maske in erwünschtester Weise gelüftet. Er sagt jetzt offen her aus, daß das Ziel seiner großen Versöhnungsaktion mit Deutschland die Erhaltung der englischen Ueber- machr zur See war. Diese „Friedenstaube" hat uns also damals eine Art Ultimatum gestellt — natürlich in der verbindlichsten Form. Er hat uns nahegelegt, auf unsere angeblich „nutzlosen" Anstrengungen zu ver zichten, da England sie jederzeit überbieten werde Was er uns als Lohn für eine solche Selbstbescheiduug ver sprochen hat, ist noch nicht völlig aufgeklärt. Es heißt, er habe ein umfassendes Kolonialabkommen angeboten, das unserem berechtigten Expansionsdrang einen ge nügenden Auslaß gewährt hätte. Bis heute aber war ten wir vergeblich auf Neuigkeiten in dieser Hinsicht, ja, wir wissen nicht einmal, ob darüber überhaupt noch verhandelt wird. Das einzig greifbare Ergebnis dieser Versöhnungs- aktion ist also bisher die Beschneidung unserer Flotten novelle geblieben, die auf Betreiben Herrn von Kider- lens dem Abkommen mit England zuliebe — gegen Herrn non Tirpitz durchgesetzt wurde. England hat also dabei einen realen Vorteil erzielt, mag es auch heute pathetisch seine Rüstungsvermehrung eben mit unse rem — verstümmelten — Flottengesetz begründen. Un sere Hände aber sind bis heute leer. Es würde gut sein, wenn die Leiter unserer auswärtigen Politik uns dem nächst irgendwelche befriedigenden Erklärungen in die sem Punkte machen könnten, sonst würde der Eindruck schwerlich zu vermeiden sein, daß wir die Düpierten bei dem ganzen Geschäfte sind. Zu der Flottenrede Churchills geht dem Hirsch'schen Telegraphenbureau von bestinformierter und sachver ständiger Seite folgende Auslassung zu: Was die sachliche Seite der Rede des Lords Churchill anlangt, so bringt sie über die zukünftige materielle Entwicklung der englischen Flotte nichts Neues. Das ain 16. März vom 1. Lord der Admiralität angekündigte kleine Neubauprogramm an großen Schiffen ist ange nommen Die organisatorische Entwicklung der eng lischen Flotte wird bis zum Jahre 1915 eingehender jdar- gelegt, als dies in der Rede am 18. März geschehen ist. Die Ausführungen geben also ein genaueres Bild oer damals beschlossenen Entwicklung. Im weiteren Verlauf der Rede gibt Churchill einen Stärlevergleich der englischen und deutschen Flotte im Jahre 1914 Die Drucker und Verleger: Emil Hannebohn, veranlwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. »v. -- — »I Freitag, den 26. Juli «tzixa. - Die innerpolitische Lage in China. Juanschitai hat der Nationalversammlung eine neue Liste von 6 Ministern zur Verfügung gestellt und dem Kabinett übersandt. Man glaubt, daß die Kammer diese Liste angesichts der allgemeinen Unzufriedenheit übe': die frühere Liste annehmen wird. Diese Unzufrieden heit hat ihren Ausdruck unter anderem darin gefun den, daß der Kommandeur einer Division erklärte, er werde seine Truppe nach Peking bringen und die Ver sammlung verjagen, wenn sie die Obstruktion gegen die Regierung fvrtsetze. Japan. — Vom Krankenlager des Mikado. Ein Dienstag abend ausgegebenes Bulletin verzeichnet ent gegen den hoffnungsvollen Ansichten der Palastbeam ten leine Besserung im Befinden des Kai sers. Oertliche und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 25. Juli. Im „Feldschlößchen* gibt am Freilag, den 26. Juli, abends 8'/, Uhr der bekannte Zauberkünstler Bellini 1 Vorstellung für Er wachsene und auch für Kinder (zu halben Preisen). Er soll überall, wo er auftrat, großen Erfolg erzielt haben. In einem Bericht wird über seine Darbietungen ausgeführl: „Nicht endenwollende Beifallsstürme folgten seinen Experi menten, die nach dem Grundsätze „Geschwindigkeit ist keine Hexerei" das Auditorium in das größte Erstaunen setzen. Rätselhaft erschien u. a. das geheimnisvolle amerikanische Kabinett, welchen Akt Bellini unter Assistenz eines weiblichen Mediums und eines Herrn aus dem Publikum ausführte. .Das geheimnisvolle Medium", der Hauptschlager des Abends, bot Uebernatürliches. Nach allem, was man über die Aufführungen liest, versteht Herr Bellini die Besucher mit seinen Künsten auf das Angenehmste zu unterhalten." — Wenn der Besuch der Elite-Vorstellung mit Sensations- Programm am Freitag abend ein guter ist, beabsichtigt Herr Bellini Montag noch eine große Sensations - Vorstellung zu geben mit Enthüllungen über Spiritismus. — Eibenstock, 25. Juli. Die Bewirtschaftung des Auersberghauses ist für den1. Juli 1913 ander weit zu verpachten. Es bietet sich hier günstige Lebensstellung, zumal auch der Auersberg für den Wintersport ist. — Schönheide, 25. Juli. Am Dienstag geriet ein Arbeiter des Elektrizitätswerks „Obererzgemrg" an die Starkstromleitung und blieb hilflos an einem Draht hängen. Schnell hinzugekommene Mitarbeiter be freiten den Bedauernswerten, der schwere Verletzungen nicht davongetragen hat, aus seiner üblen Lage. — Dresden, 23. Juli. Vom Aufenthalt Sr. Maj. des Königs und der König!. Prinzen m Juist kommen nur sehr vereinzelte Nachrichten. Es liegt in der Art unseres Landesherrn, sich still beschaulich der schönen Natur zu erfreuen und rauschenden Festen aus dem Wege zu gehen. Schon am 2. August wird der kurze Ferienauf enthalt auf der stillen Insel Juist zu Ende gehen und unser Landesherr über das rasch aufstrebende Emden mit seinen neuen bedeutenden Hafenanlagen den Rückweg nach Dres den nehmen. Nahezu gleichzeitig wird er mit Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Johann Georg wieder in der Resi denz eintreffen. Alsdann werfen schon die mit Ende des Monats beginnenden Kaisermanöver ihre Schatten voraus. — Dresden, 23. Juli. Ein schwerer Unfall mit tödlichem Ausgange trug sich gestern abend gegen 6 Uhr auf der Staatsstraße bei Kaitz zu. Dort wurde von einem mäßig dahinfahrenden Automobil der «jäh rige Sohn Jakoby, der unmittelbar vor dem Automobil über die Straße lief, erfaßt, zu Boden geschleudert und überfahren. Der Knabe gab bald darauf infolge der erlittenen schweren Verletzungen seinen Geist auf.