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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 07.06.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-06-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191206079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19120607
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19120607
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk ...
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Jahr
1912
-
Monat
1912-06
- Tag 1912-06-07
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Monat
1912-06
-
Jahr
1912
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stand der Städte, daß in seiner sagend auch vornehme Dome» noch das schwedische gekonnt und das Platt deutsche als Unml.nMsprache gebraucht hätten, sagte er, den eigenen Erlebnissen eines Mensche„ müsse man hinzurechnen, waS er durch Erfahrung und Erzäh lung der letztvergangenen drei Generationen in sich ausgenommen habe. Bon allem, was ans mündlicher Schilderung der Altvordern sich ihm emgeprägt habe, besitze er die allerfesteste Vorstellung — natürlicher weise, well das als Wichtiges und Weniges und mit Respekt empfangen wurde. Insbesondere liege ihm die Zeit Friedrichs des Großen so nah, als ob er sie miterlebt hätte, durch die Ueberlicferung der Seini gen." Dem Besucher fiel bet aller Regsamkeit des Für sten seine innerliche, olympische Ruhe auf. ..Die Ruhe eines Mannes, der sich der bloßen Be obachterrolle des „Zuschauers im Parkett" bewußt war, Geschichte reichlich gemacht hatte und keine weitere bezielte, es sei denn, gelegentlich, wenn es ihm zu schwül ward, einen Donnerkeil losznlassen. So vermied auch er selbst jedes eigentliche politische Gespräch, daß auch die Größe des Kreises ziemlich ausschloß. Die Ruhe war zugleich auch diejenige des Landedelmannes, wel che trotz der Uniform sein Gesicht typisch ausdrückte, und er konnte vom Wetter selbst interessant reden und dabei gesprächig, werden über seine Bäume und Flu ren, Anlage uiü> Wachstum und Zeit dafür, wie über Ritte, Gänge und Fahrten in der freien Luft. Sein Heim und Park waren ihm lieb, und scherzens über sein Alter sprach er: „Ich bin bereit, mich mit den Füßen zuerst aus dem Hause hinanstragen zu lassen, aber freiwillig gewiß nicht." Der Dippelgiinrcr. Rowan von H. Hill. (43. Fortsetzung.) Fermor machte eine großartige Handbewegung, die wohl seine Verachtung gegen jede Gefahr ausdrücken sollte, zeigte aber doch eine ziemlich verlegene Miene. BouleS machte ihm ein Zeichen «nd sagte höflich gegen Burkhardt: »In der Tat, wir glaubten wohl einen Augenblick an ein« derartig« Ueberrumpelung Und ich habe Sie wegen des unge rechten und Übel angebrachten Verdachtes um Entschuldigung zu bitten. — Wenn Sie uns daS nicht weiter nachtragen, so habe ich ein« Bitt« an Sie. Provozieren Sie meinen Freund Fermor nicht; er hat ein etwas zu hitzige» Temperament und laßt sich leicht auf Streitigkeiten ein.» Di« Sache begann Burkhardt im höchsten Mähe zu be lustigen. Es kam ihm vor, al» säße er zwischen zwei Clown», di« ihm zu Gefallen ein Puppenspiel inszenierten. Dabei vergaß er vollkommen, wie verhängnisvoll seine Rolle in diesem Spiel war. «Aber ich habe ourchauS nicht die Absicht, den Herrn herauS- zusordern," erwiderte er Boules. .Ich bin ebenfalls kein Freund vom Streiten, und namentlich hier im Hotel könnte da» Unan nehmlichkeiten zur Folge haben. Wir können uns ja hier sehr friedlich unterhalten, bis die verabredete Stunde gekommen ist. Noch einmal sei Ihnen versichert, daß keine schlechte Absicht mich schon so stütz nach West Down Beacon gebracht hat. Ich bin bereits seit dem Morgen hier, und zwar nur deshalb, weil ich der Aufmerksamkeit und Ueberwachung de» Detektivs Bemardi, den Sie ja ebenfalls kennen gelernt haben, entgehen wollte. DaS mag Ahnenden letzten Zweifel nehmen. Im übrigen steht es Ihnen ja st«, das Terrain zu rekognoszieren und sich zu erkundigen, ob kh etwa Begleiter gehabt habe " -Aber gewiß, gewiß,» beeilte sich Boules zu erwidern. „Wir glauben Ihnen ja vollkommen. Es war, wie gesagt, nur die erste ueberraschung, die uns einen so törichten Verdacht eingab." Er schwieg eine Weile, dann fügte er noch zögernd hinzu: »Es ist nicht Mißtrauen, was mich noch eine weitere Frag« Mn läßt. Sie brauchen sie mir deshalb nicht zu verübeln. — Sie haben uns gesagt, daß Sie allein gekommen sind, auch den Detektiv darüber getäuscht haben, wohin Sie gegangen sind. Aber Sie sind doch verheiratet. Haben Sie nicht vielleicht alles, was in Exmouth geschehen ist und hier leider noch geschehen muß —' das „leider" nötigte Wolfgang abermals ein kleines Lächeln ab — „Ihrer Gatlin geschrieben?" Wolfgaiig schüttelte nnr stumm den Kopf. HerthaS Name sollt« nicht in die Diskussion mit diesen Mördern gezogen werden Die Geste jedoch schien Boules und seinen Gefährten voll ständig zu beruhigen. Merkwürdigerweise schienen sie jetzt jedem Wort des Deutschen Vertraue» entgegenzubriugen; sie erachtete» es nicht einmal für nötig sich zu überzeugen, ob er wirklich nie manden in das Hotel mitgebracht hatte. Fermor, dessen Gesicht ebenfalls seinen mürrischen Ausdruck verloren hatte, erhob sich und drückte auf den Knops der Klingel. Lächelnd sagt er dann zu Burkhardt: „Ich denke, wir lasse» das Gespräch über diese unerfreulichen Dinge null ruhen. — Sie nehmen doch ein GlaS Wein von mir an?" „Mit Vergnügen! — Aber ich muß die Bedingung stellen, daß es bei einer Flasche bleibt. Ich glaube wohl verlangen zu dürfen, daß Sie eine sichere Hand behalten." Die dreie lachten, als handle es sich um einen sehr harmlosen Scherz. Fermor gab dem eintretenden Kellner einen Auftrag. Der Mann verging fast vor Staunen und Bewunderung; es kam wohl nicht eben häufig vor, daß hier eine Flasche teuren Weines gen unken wurde. Es kam null zwischen den Männern ein angeregtes Gespräch in Gang, das sich um lauter gleichgültige Dinge drehte. Fermor war ein leidenschaftlicher Jäger und hatte sich ebenfalls viel unten in Kansas autgrhalten. Er debattierte eifrig mit Burkhardt über die amerikanischen Jagden und war im großen und ganzen der Meinung, daß nichts sich ihnen vergleichen lasse. Schließlich wurden sie fast lustig. BouleS begann mit heiserer Stimme den Aankee-Dvodle zu singen, und nach kaum fünf Viertel stunden entkorkte Fermor bereits die dritte Flasche. Burkhardt schwindelt« es. WaS waren das nun für Menschen? — Konnte man sie überhaupt als geistig gesund betrachten? Sie kamen von Amerika nach Europa, »in einen Man» zu „richten", das heißt ihn zu ermorden. Sie verfolgten diesen Mann monate lang hartnäckig und anSdauernd, und nun, da sie ihn endlich ge sunde» zu haben glaubten, saßen sie ganz sreundschajtlich mit ihm cm einem Tisch» — tranken ihm zu und schienen der friedsertigsten Absichten voll. DaS hinderte sie aber sicherlich nicht, ihm nach knapp zwei Stunden eine Kugel in den Leib zu jagen. Er schauderte vor dem Abgrund von Brrworfenheit, in dem diese Menschen steckten. Und er war nun nicht mehr imstande, auch nur einen Tropfen über die Lippen zu bringen. Irgendwo schlug eine Uhr einmal aü — halb elf! Fast in dem gleichen Augenblick hatte sich die Tür de- Zimmers leise g«- iiisnet, und ohir« daß es die drei, die ihr den Rücken zukehrten, bemerkten, war Berthe Ravenaud über die Schwelle getreten. Erstaunt betrachtete di« Französin die seltsame Gruppe. Eine Ihnen, jetzt Frieden zu halten. Wir sind >er dabei den Kürzeren ziehen würde, ist wohl nicht sonderlich schwer zu erraten. Aber wir vergessen ganz, daß wir nicht allein sind. Tragen Sie Ihre Streitigkeiten, bitte, zu gelcgenerer Zeit aus, als es diese Stunde ist." Sie wandte sich wieder Burkhardt zu, als sei mit ihren Wörle» die Sache wirklich abgetan. Anch Boules ließ sich wieder ani Tische nieder, ohne bem andern noch einen Blick zu schenken. Der kleine Amerikaner stand einen Augenblick wie gelähmt; dann griff er plötzlich nach seinem Hut und stürmte hinaus, ohne »och Sie wrrden es wohl glauben müssen, mein Lieber!" sagte sie ruhig. „Und ich rate Ihnen, jetzt Frieden zu halten. Wir sind zwei gegen einem — Iver dabei den Kürzeren ziehen würde, ist wohl nicht sonderlich schwer zu erraten. Aber wir vergessen ganz, daß wir nicht allein sind. Tragen Sie Ihre Streitigkeiten, bitte, ein Wort zn sagen. „Er wird sich in der frischen Luft bald erholen," meinte der unerschütterliche Lange. „Es war wohl für ihn ein bißchen Viel auf einmal.» „Du bist aber auch zu hart gewesen," sagte Berthe mit leisem Borwurf. „Ich hätte e» ihm schon noch ein andere» Mal etwas milder beibringen können." Burkhardt hatte dem allen zugesehen wi« einem Schauspiel. Er hätte e» ohne Mitleid und ohne «ne» Finger zu rühren mit an- gesehen, wenn sich die beiden Schurken gegenseitig umgebracht Minute lang stand sie, ohne sich zu rühren, und hörte dem „Ge- fange" ihre» langen Freundes zu. Dann räusperte sie sich und brückte die Tür vernehmlich hinter sich in» Schloß. Erschrocken waren die drei zusammengesahren und wandten sich hastig um. Voul«S atmete erleichtert auf, al» er Berthe er kannte; einen Augenblick hatte er doch wieder an eine Berräteret BurlhardtS geglaubt. Er hatte wirklich schon etwa» über de» Durst getrunken. Lächelnd rückte er Berthe einen Stuhl an den Tisch und sagte: „Kommen Sie endlich? — Wir Habelt schon mit Schmerze» gewartet. — Borzustellen brauche ich wohl nicht, Sie kennen de» Herrn ja. Herr von Ra»dow machte uns da« große Vergnügen, ein Glas Wein mit uns zu trinken. Wären Sie noch dabei gr- wesru, hätte «S eine reizende kleine Gesellschaft gegeben.» 3». Kapitel. Berthe Ravenaud war, ohne auf die Wort« dt» langen Amerikaners zu achten, «inen Schritt näher auf die drei zugetreten. Wolfgang Burkhardt hatte sich erhoben; er und da» junge Mädchen blickten sich gerade in die Augen. Einen Augenblick wunderte er sich, wie sie solche Macht über die beiden Männer, die nicht viel mehr al» Bestien waren, haben konnte. Ihr Gesicht war schön, aber von einer kalten, puppen haften Schönheit, und nicht einmal besonder» intelligent. Doch er begriff alle», da «r auf die Augen der Französin achtete. In ihnm lag ihre ganze Macht. Sie schienen tief und voller Geheim nisse; durch sie bezwang sie jeden, den sie voll anblickte. Sie lächelte jetzt; niemals aber glaubte Wolfgang ein so un erfreuliches Lächeln gesehen zu haben. Es war hart und grausam, der Ausdruck des ganzen Antlitzes änderte sich dadurch. „Etwa» seltsam will mir da» Vorkommen,» sagte sie langsam. -Wirklich ein wenig sonderbar. — Wie, wenn ich fragen darf, find die Herre» denn zusammengetroffen?» Es ivar wieder Boules, der antwortete. „Auf die natürlichste Weisel — Aber es-würde jetzt wirklich zu weit führen, wenn ich es Ihnen erzählen wollte, Berth«. Herr von Randow traf unS zufällig, da beschlossen wir eben, zusammen «in« Flasche Wein zu trinken. Weiter hat es nicht» zu bedeuten." Berthe streifte di« dr«i stummen Zeugen de» Trinkgelage» mit einem schnellen Blick. „Ich hoffe, daß nicht Sie den größten Teil dieser einen Flasche konsumiert haben, Fermor," meint« sie dann spöttisch. Und Burkhardt hatte die unangenehme Empfindung, daß auch fie damit das Gleiche ausdrücken wollte, wa» er vorhin gesagt — der Amerikaner sollte für seine Aufgabe eine sichere Hand behalten. Die Französin hatte ihr Erstaunen nun vollständig über wunden. Liebenswürdig sagt» sie: „Im übrigen war eS das Bernünftigste, was Ihr tun konntet. Ich hoffe nur, daß eS zwischen Männern, die so — hm, sagen wir so verschiedene Interessen haben, nicht zu Streitigkeiten gekommen ist." Boules warf einen schnellen Blick auf seinen Gefährten und sagte dann, scheinbar ganz ohne seinen Worten Wichtigkeit beizuniessen: „Fermor wäre wirklich beinahe wieder ein Opfer seine» Lemperaments zrworbe». Er wollte sich mit Herrn von Randow zanken — na, dir Sache war ja glücklicherweise wieder gütlich beizulegen." Berthe Ravenaud hatte die Stirn gerunzelt. Der Kleine, der daS wohl bemerkte, wandte sich um und maß BouleS mit einem ingrimmigen Blick. „Denunziant!» zischt« er zwischen den Zähnen hervor. „E» ist billig, einen anderen zu vrrleumdeu, um sich selbst herau»zu- streichen. Sie machten hinter dem Tisch ein« ganz ausgezeichnete Figur, mein Bester." Der andere zeigte sich nicht im mindesten getroffen. Er lächelte nur höhnisch und sagte in seiner ruhig gleichmütigen Weise: „In der Tat? Es ist freundlich von Ihnen, dem Aufmerk samkeit geschenkt zu haben. Ich hielt es nicht der Mühe für wert, Vorhin auch auf Sie zu achten.» Burkhardt erwartete, daß sie jeden Augenblick aufeinander losstürzen würden. Er begriff nicht, worin die eigentliche Ursache dieses Streites lag; aber «r empfand bei dem Gedanken, daß sie sich gegenseitig die Halse brechen würden, nur ein lebhaftes Vergnügen. Fermor hatte wirklich in die Tasche gegriffen und seinen Revolver herausgerissen. In demselben Augenblick jedoch schlug ihm Berthe mit bewunderungswürdig« Geschicklichkeit und Kraft die Waffe aus der Hand. „Sind Sie des Teufels, Mann!" herrschte sie ihn an. „Wagen Sie es einmal, Hand an Boules zu legen!» Da geschah jedoch etwa» Ueberraschcndes. Mit sanfter Gewalt schob Boules das Mädchen beiseite; und seine Stimme klang nicht anders als gewöhnlich, da er sagte: „Ich brauche Deine» Beistand nicht, Berthe! — Wenn dieser Herr hier nur irgend etwas zu sagen haben sollte, mag er komme». Da — das wird ihm einen freundlichen Empfang bereiten." Der lange hagere Mann, in dem man alles andere eher als eine besondere Kraft hätte vermuten können, streifte bei den letzten Worten den rechten Rockärmel zurück. Unter dem straff ange- zogenen Hemde kam ein Arm zum Vorschein, dessen sich ein PreiS- ringer nicht hätte zu schämen brauchen, und der seinen Gegner Wohl einichüchtern konnte. Fermor stand schwer atmend da. Aus seinem Gesicht war alle Farbe gewichen, und keuchend stieß er endlich hervor: „Was — was hat das zu bedeuten? — S«e dulden e», Berthe, daß er Sie mit „Du" auredet?" Die Französin zauderte mit der Antwort. LeSlie Boules aber, von dessen Gesicht das kühle Lächeln noch immer nicht der- schwnnden war, sagte ruhig: „Ich werde meine Braut anreden dürfen, wie ich es für gut finde, nicht wahr? — Und vor allem haben Sie sich am wenigsten darum zu scheren. — Aber ich glaubte, daß Sie irgend etwa» Von mir wollten." Wie unter einem Peitschenhieb war Fermor bei seinen Worten zusammengezuckt. Nun wandte er sich von seinem Gegner ab und blickte Berthe wie in stummer Frage an. Die Augen des Mädchens hatten bewundernd auf dem ganz veränderten Boules geruht. Jetzt zuckte sie die Achsel» und maß den Kleinen mit einem kalten Blick. hätten — und er bedauert« eS beinah«, daß di« Sache sich friedlich zn lösen schien. Denn für die Menschheit konnte c« nur als ein Ge winn bezeichnet werden, wenn Leute dieses Schlages vertilgt wurden. Er setzt« sich jetzt ebenfalls wieder an den Tisch und war neugierig, was nun kommen würde. Und wenn überhaupt noch etwas imstande gewesen wäre, ihn zu verblüffen, so wäre eS dt« Ruhe gewesen, mit der daS .Brautpaar» über den Vorfall hinweg ging als fei nichts geschehen. Fortsetzung folgt.) Wetterixrhersaa« für den 7. Juni 19 is Südostwinde, heiter, warm, trocken. Kremveuliste. U«bernacht«t haben im Rathaus: Heinrich Schön, Baurat, Barmen. Kurt Köhler- Kfm., Chemnitz. Albert Handwerk, Kfm., Annaberg. Hermann Wölf, Kfm., Berlin. Otto Schwenke, Revisor, Ehemnitz. Albert Daniel, Kfm-, Otto Daniel, Kfm., beide Elberfeld. Otto Bourchard, Kfm., Dresden. Louis Rosenthal, Kfm., Lrefeld. Ludwig Kißner, Kfm., Leipzig Stadt Leipzig: Joh Witzel, Kfm., Leipzig. A- Hoffmann, Kfm., Altenburg. Eduard Lenhard, Kfm., Annaberg. Emil Schwarz, Kfm., Greiz. Max Scheffler, Kfm., Leipzig. Stabt Dresden: Max Jentzsch, Kfm., Hartha. M. Laden- Heimer, Kfm., Dresden. Frz. Freffenhau», Schriftsteller, Esten a. R Rich. Walther, Kfm., Chemnitz. Engl. Hof: Max Schober und Frau, Instrumentenmacher, Chemnitz. Martin Bach, Kfm., Scheibenberg. Whem»ttzer M«r«Ureq- am 5. Juni 1912. Weizen, Knude Sorten „ sächsischer, Koggen, sächsischer „ preußischer „ Sebirgsrogg. sächs, „ fremder Gerste, Brau-, fremd« ,, „ sächsisch« ,, Futter. Hafer, sächsischer, „ preußischer „ ausländischer Erbsen, Koch-, „ V'-Rahl- u. Futter-, Heu, „ gebündelt, Stroh, Nraeldrusch „ Maschinendrusch Lan-stroh Krummstroh Kartoffeln, inländische „ ausländische Butter Ferkel: Austrieb - Stück 11 M. «0 Pf. bi« 12 11 . IO . . N 10 . 1» - - 10 10 - 25 - - 10 8 . 80 . . 10 IO . SO . . 10 8 . e» . - 8 10 . 5» . . 10 10 . so . . IO 10 . kV . . IO II . 25 . . 11 8 . 7b - > 10 5 . — . . 5 S . «0 . - 5 3 . SO . - 4 3 . 10 - - 3 2 . 7V - - 3 4 - 75 . . S 8 . — . . 18 2 . 80 . . 3 Neueste Nachrichte«. — Leipzig, 6. Juni. Ter Kutscher Kliemann, der im Vorjahr den Zigarre «Händler Beug ermordete und beraubte und vom hiesigen Schwurgericht am 6. Februar dS. Js. zum Tode vemrteilt wurde, ist heute früh 5 Uhr auf dem Hofe des hiesigen Landgericht» durch den Scharfrichter Brand hingerichtet worden. — Budapest, 6. Juni. Zu der Nachmittags an beraumten Sitzung des Abgeordnetenhauses hatte Graf Tisza die weitgehendsten Maßnahmen ge troffen, um die vormittags aus dem Abgeordnetenhause? entfernten Oppositionellen nicht wieder einzulassen. Um halb 4 Uhr traten die Oppositionellen den Marsch zum Abgeordnetenhause an. In der ersten Reihe schritt Justh, begleitet von Apponyi und dem Grafen Karolyi. Am Eingang des Parlaments versperrte ihnen ein Po lizeikommissar den Weg und erklärte, er habe den Auf trag, die Justhpartei nicht einzulassen. Die nachfol genden Abgeordneten drängten jedoch den Beamten und einige weitere Polizisten bei Sette und drangen bis zum Vestibül vor, wo sich an der großen Glaswand ein Kampf zwischen den Abgeordneten und Po li zi st en entspann. Hierbei ging die Glaswand in Trümmer und ein Abgeordneter der Oppositionellen wurde verletzt. Die Oppositionellen gelangten schließ lich in den Sitzungssaal. Auf Befehl des Grafen Tisza betraten wieder 100 Polizisten den Saal, um diejenigen Abgeordneten, die vormittags ausgeschlos sen wurden, hinauszubringen. Justh und 25 Abgeord nete mußten mit Gewalt aus dein Saale gebracht wer den. Der Vorstand der Opposition trat daraufhin im Saal zu einer Beratung zusammen und beschloß, den Saal freiwillig zu räumen und sich in das Klublokal der Justhpartei zu begeben, wo eine Konferenz anb.eraumt war. Graf Tisza eröffnete dann die Sitzung und recht fertigte abermals sein Verhalten, worauf man zur Ta gesordnung überging. Die Sitzung wurde 6^ Uhr ge schlossen Justh wurde für weitere 30 Sitzungen, im ganzen für 45 Sitzungen, von den Verhandlungen aus geschlossen. Ebenso wurden eine Reihe anderer Abge ordnete für längere Zeit ausgeschlossen. — Paris, 6. Juni. „Matin» berichtet, Poincarü beabsichtigt seine Reise nach Petersburg, die Mitte August stattfinden sollte, bereits in» Juli zu unter- nehmen. — Paris, K. Juni. .Eclair» berichtet aus Rom: Blättermeldungen, die kürzlich aus Athen kamen, berichten von Lynchungen der Italiener in der Türkei, welche von Muselmanen auSgeführt wurden. Wie jetzt aus Panderna gemeldet wird, wurden italienische Arbeiter, welche bei einer deutschen Gesellschaft beschäftigt find, von Türken mit Sreinen bombardiert und entgingen den Angrei fern nur durch daS Einschreiten des deutschen Ingenieurs Schilling und anderer Personen. Die Polizei wohnte den Zwischenfalle» bei, ohne zu intervenieren, obgleich 85 Türken gegen 5 Italiener vorgingen. Sonstige Fälle von Lynchungen find nicht bekannt. — Paris, 6. Juni. „Echo de Paris" meldet aus Oran: Meldungen aus Udschda bestätiaen den Angriff der Marokkaner auf oen spanischen Po sten Taurit, welcher 30 Kilometer von oem gleichnami gen französischen Posten entfernt ist. Die Marokkaner gingen mit großer Bravonr vor und die Spanier muß-
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