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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 10.05.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191205108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19120510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19120510
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk ...
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-05
- Tag 1912-05-10
-
Monat
1912-05
-
Jahr
1912
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tff da« Gesuch de« Bleichereibesitzer« Lurt Diedrich Osbahr in Ober- ' affaiter um Verlängerung der (gewerbepolueilichen) Genehmigung ^ur Errichtung einer Bleichereianlagr aus ein weitere« Jahr. 10) Dem Schankwirt Eniil Schmiedel i» Raschau wurde die Erlaubnis zum Betrieb« der Gastwirtschaft, einschl de» Branntweinschank», zuni Beherbergen, zuin Ausspannen und Krippensetzen und zur Abhaltung van Tanzvergnügen für geschlossene Gesellschaften in bez. vor dem umzubauenden Gebäude Nr. 18 das. in Aussicht ge stellt und die Genehmigung zum Betriebe der Schankwirtschaft mit Branntweiuschank in dem Nachbargebäude Str. N5 während der Bauzeit erteilt. N) Ebenso wurde dem Gastwirt Hugo Edwin Brückner in Rittersgrün Genehmigung zuin Schankbetneb in der auf seinem Grundstück Nr. 3s zu erbauenden Veranda zugeftchcrt und Schankerlaubnis für das angrenzende Flurstück Nr. 168 bewilligt. Zu der beabsichtigten Zergliederung der Grundstücke Blatt 296 de» Grundbuch» für Sosa, Blatt 26 de» Grundbuch» sür Zschorlau, Blatt 31 de« Grundbuchs sür Obersachsenfeld, Blatt 4 de» Grundbuch» sür Oberstützengrün sowie Blatt 702, 278 und 536 de» Grundbuch» für Schönheide wurde Dispensation erteilt. Befürwortung fanden: 1) Nachträge zu den Sparkassenordnungen für Schönheide, Lauter, Griinhain, Zschorlau und Bernsbach, 2) da» Orttgesek der Gemeinde Oberpfannenstirl über die Unterlagen der Baugenehmigungsgesuche, 3) der 8. Nachtrag zum Ortsstatut für Johanngeorgenstadt. Mit der Jnwegsallstellung des ursprünglich eingereichten 1. Stach trag« zur Besttzwechselabgabenordnung für Obrrschleina erklärte sich der Bezirksausschuß unter der Bedingung einverstanden, daß auch da» Kgl. Finanzministerium hierzu seine Zustimmung gibt. Abgelehnt wurden: 1) Da« Gesuch um Beitritt des Bezirksoerbandes zum deutschen Ost- markenverein, 2) da« Gesuch de» Bäckers Ernst Emil Ullmann in Bern-bach um Erlaubnis-zum Ausschank von Kaffee und alkoholfreien Getränken in dem geplantrn Anbau an das Gebäude Nr. 40 U das., 3) da» Gesuch de» Materialwarenhändlers Paul Hermann Aurich in Grünstädtel um Genehmigung zur Errichtung einer neuen Schank wirtschaft im Gebäude Nr. 20 das. und 4) da« Gesuch de» Oskar Scherfig in Bernsbach um Genehmigung zum Ausschank von Kaffee und alkoholfreien Getränken soivie zur Verabreichung kalter und warmer Speisen in einem auf dein Flur stücke Nr. 606 b das. zu erbauenden Hause. Die zur Wahl de» RatSregistrator« Georg Willv Liebing in Geit- Hain zuin Geineindevorstand von Carltfeld erforderliche Di»pensation sand Befürwortung; ebenso sprach sich der Bezirksausschuß für die Bestätigung der Wahl des GemelndesekretärS Mar Emil Winzer in Kötzsckenbroda zuin Gemeindevorstand von Schönheide au». Au» Bezirk-Mitteln bewilligt wurden: N 50 M. al» Unterstützung für eine lungenkranke Klöpplerin im Be zirk, 2s eine Anzahl Prämien sür fleißige Klöppelschülerinnen, 3) 40 M. für ine Errichtung einer PegelbeobachtungS- und Melde stelle in EarlSfeld, 4) di» Kosten für Beschaffung einer Anzahl Merkblätter „Für Au»- flügler" und „Schützt die Natur", die im Bezirk verteilt werden sollen. Der mit dem Kavillcreibesitzer Voigt in Pölbitz seiner Zeit ab geschloffene Vertrag soll auf weiter« 5.Jahr« o«rlüngert und di« über die Beseitigung umgestandener und getöteter Tiere für den Bezirk bestehenden Vorschriften etwa» geändert werden. Weiter nahm der Bezirksausschuß di« Wahl einiger Sachverstän digen zur Abschätzung von Naturalien und Materialien, die für Trup pen bez. für Kriegszwecke gebraucht «erden, sowie di« Wahl eines Mitglied«» und «in«» stellvertretenden Mitglied?» zur Bezirk»kvrkom- mission vor. Auch erklärte er den innerhalb der Fluren von Johanngeorgen stadt und Jugel liegenden Teil de» Lehmergrundweg« al» öffentlichen Fahr- iind Fußweg und bewilligt« sür den Neubau der Brück« diese« Weg« eine Beihilfe, deren Höhe noch nicht fixiert wurde, an« dem Wegeneubaufond«. Einem Einwohner des Bezirk« wurde der Handel mit ländlichen Grundstücken untersagt. Bon deni Bericht des Verbandes der öffentlichen und gemein nützigen Arbeitsnachweis« sür da» Königreich Sachsen aus Ivll sowie von dem eingereichten Verzeichnis der in der BezirkSanstalt Griinhain untergebrachten Korrektionäre nahm der Bezirksausschuß Kenntnis. Schließlich erklärt« «r s«in Einverständnis zu d«m Erlaß einer neuen Bekanntmachung über kinematographische Vorstellungen. Deutscher Reichstau. 56. Sitzung vom 8. Mai. Am Reichstage gab es heute ein recht buntes Menn. Anfänglich ging es noch Weiler um oie Mischehe». In letzter Stunde war hier von Nativnallibcralcn nnd Fortschrittlern ein Avschwächungsantrag zu der bekann ten Kvmmissionsresolution eingebracht worden, aber man hatte damit kein Glück, Zentrum und Sozialdemo traten bildeten die Mehrheit und die Resolution ging durch. Nebrigens war das HauS heute sehr stark ge- siillt, als wenn ein großer Tag beoorstände, aber diese Fülle hatte einen anderen Grund, eine Reihe nament licher Abstimmungen, insbesondere über die Zusätze zur Geschäftsordnung befanden sich auf der Tagesordnung und niemand mißt gern die 20 Mark Diäte», die ihm andernfalls abgeknöpft werden. Die Abstimmungen über die erwähnten Anträge brachten keinerlei Ueber- rajchungen, es ging alles nach dem Wille» der sich aus Zentrum und der gesamten Linken zusammensetzen den Mehrheit. Dann wandte man sich dem Etat des Reichsschatzamtes zu, wobei man sich hauptsächlich zu nächst über eine Resolution der Kommission unterhielt, welche die Versetzung von Orten in eine höhere S«r- »iesNassc betrifft. Nach lang ausgedehnter, im gro ßen und ganzen wenig bedeutsamer Debatte wurde die Resolutton einstimmig angenommen und die Weitccbe- ratung aus Donnerstag vertagt. L Mischer Laudtag. Dresden, 8. Mai. 1. Kammer. Zunächst findet Beratung statt über den Antrag Singer und Genossen auf Bewilligung von Mitteln »urfreie » Eije» bahn- fahrt an die im Reichslande dienenden Soldaten bei Urlaubsreisen in ihre sächsische Heimat. Der Berichterstatter Vizepräsident Oberbürgermeister Dr. Beutler beantragt, den Antrag Singer und Genos sen abweichend von dem Beschlusse der 2. Kammer ab zulehnen und die Kgl. Staatsregierung zu ersuchen, im Bundesrate dahin zu wirken, daß den Mannschaften des Heeres und der Marine bei Heimatsurlaub einmal in: Jahre freie Hin- und Rückfahrt auf der Eisenbahn zwi schen Garnisonort und Heimatsvrt gewährt werde Fi nanzminister Dr. v. Seydewitz: Die Regierung hält cs für erwünscht, die Angelegenheit nicht einseitig, son dern im Zusammengehen mit den beteiligte» Regie rungen zu behandeln- Die gleiche Ansicht, wie die jäch fische Regierung vertreten auch die Regierungen von Preußen, Bayern, Württemberg und Bade«, mit denen sich die sächsische Regierung inzwischen ins Euwerneh men gesetzt hat. Die Regierung kann sich mit dein An träge der Deputation nur einverstanden erklären und cs wird uns im Bundesrate bei der Beratung der er wähnten Anträge und Resolutionen Gelegenheit gebo ten sein, der vorliegende» Krage im Sinne der Be schlüsse des sächsischen Landtages näher zu trete» Das Hans beschließt hieraus antragsgemäß. Die Kammer erteilt hierauf der Regierung über den mit Dekret Nr. 1 vorgelegten Rechenschaftsbericht aus die Finaniprii- d« 1008/09 Entlastung. Daraus wird der Antrag der Abgg. Dr. Mangler, Schmidt (Freiberg), Wittig nnd Genossen, betr. die Unterstützung der durch den Weg fall des Freiberger Bergbaues beschädigten Gemeinden in Schlußberatung genommen. Die Kam mer beschließt nach dem Anträge der Deputatton, die Kgl Staatscegierung zu ersuchen, den Gemeinden im Freiberger Bezirk, die durch den Abbau des staatlichen Erzbergbaues mit Ende der Finanzperiode 1912/16 ge schädigt werden, Unterstützungen und zwar je nach Vor handensein der Vorbedingungen und der finanziel len Lage der Gemeinden ij^ Forni von Darlehu, Ue- berlassung von staatlichen Grubengebäude» zu gewerb lichen Zwecken, Errichtung vo» staatlichen Anstalten vdcw anderen geeigneten Mitteln zuteil werden zu lassen, hierbei aber in oer Hauptsache solche Gemeinden zu be rücksichtigen, bei denen die bergmännische Bevölkerung gegenwärtig noch eine der Gesamtbevölkerung der Ge meinde entsprechend hohe Zahl aufweist, und durch das Eingehen des Bergbaues mit Ende »achsten Jahres daher eine größere Schädigung durch Abwanderung zu erwarten ist. Das Kapitel 59, Akademie für graphi sche Künste, Buchgewerbe zu Leipziz, Kunstgewer beschule mit Zeichcnschule (Vorschule) und Kunstgewerbe museum zu Dressen, soivie Kunstschule für Textilindu strie zu Plaue» mit Zweigabteilungen beantragt die Deputation, nach oer Vorlage zu verabschieden Aul Anfrage sagt Ministerialdirektor Geheimrat Dr. Ro scher die Einstellung von Mitteln zu einem Erweite r' u n g s b a n o e r K u n st s ch u l e z u P l a n e n z u. Nach weiterer Debatte beschließt das Haus antragsgemäß. Es kommen dann noch einige belanglose Petitionen zur Verhandlung. Nächste Sitzung morgen vormittag 11'/. Uhr. Dresden, 8. Mai. 2. Kammer. Aus der Ta gesordnung steht zunächst die Schlußberatung über Ka pitel 1, Forsten betr. Abg. Däbritz (konsi verweist als Berichterstatter der Deputation auf den vorliegen den Druckbericht und beantragt, das Kapitel nach der Vorlage zu verabschieden und die darauf bezüglichen Petitionen auf sich beruhen zu lassen bezw. sür erleoigt zu erklären. Das Kapitel wird genehmigt und über die Petitionen antragsgemäß beschlossen. Es folgt die Schlußberatung über Kapitel 20 ohne Titel 36a, direk te Steuern betr. Auch hierzu liegt ein ausführlicher Druckbericht der Deputation vor, sowie eine Reihe von Anträgen und Petitionen. Hierzu beantragt die Depu tation, die Regierung zu ersuchen, dem Landtag einen Gesetzentwurf vorzulegen, lvonach Einkommen bis 600 Mark von der Staatsein kommen steuer befreit werden, ohne daß den inbetrachtlommenden, wahlberechtigten Personen oas Wahlrecht zum Land tage dadurch genommen wird. Staatsmiuistcr Graf Vitzthnm v. Eckstädt kennzeichnet den in der Deputa tion dargelegten Standpunkt der Regierung zu der Fra ge des Wegfalls der unteren Steuerklassen. Ob die Steuerbefreiung sich auf zwei oder vier Klassen be ziehe, sei an sich gleichgültig, wenn damit die Frage verknüpft werde, daß der von oer Steuer Befreite das Wahlrecht behalten solle. Es handele sich hier um ei nen der wichtigsten Grundsätze des Wahlrechts, der in: tz 9 ausgesprochen werde, daß nämlich nur derjenige ein Stimmrecht besitzen solle, der eine direkte Strats- stener entrichtet. Die Regierung sei nicht gewillt, die hierin gegen eine Demokratisierung des Landtagswahl rechts liegende Kaute!« preiszugebe». Die Sitzung dauert fort. Pie Ergebnisse der Sorschungs Expedition Arovenius. Der dieser Tage von seiner I V„jährigen Forschungs reise in Westafrika zurückgekehrte'Gelehrte Leo Fröbes nius hatte eine Unterredung mit einem Vertreter des Hirsch'schen Telegraphen-Bureaus, in oer er sich über die Ergebnisse seiner Expedition in hohem Maße be friedigt erklärte. Herr Frobenius hat oie Gefahren und Beschwerden, die seine Reise mit sich brachte, gut über standen: im Aeußeren mehr Künftlcrtypus als Gelehrter schildert er in leichtem Plaudertou einzelne Episode», oft humoristische Lichter aufsetzend, immer aber tritt der Eindruck hervor, daß man es hier mit einer kraft vollen und zielbewußten Persönlichkeit zu tun hat. Die wissenschaftliche Ausbeute, die Leo Frobenius auf seiner Expedition durch Südnigerien, jenem wenig erforschten Lande gewonnen hat, ist eine ungemein große nnd reich haltige, auf anthropologischem und ethnographischem Gebiete, wie in wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht. Ueber 3M Kisten wertvollen Inhaltes gibt cs zu sondern und zu ordnen, um die Gegenstände den verschiedenen Museen zu überweisen, da die Reife zum größten Teil ans staatlichen Mitteln im Auftrage des Reiches un- teimommen würden ist. Unter unsäglichen Mühen ge lang es dem Forscher, begleitet von seinem Assistenten Martius, in das Innere vorzudringen und die Stätte zu erreichen, wo jene sagenreicbe große Stadt sich einst befunden haben dürfte. Gerade nach dieser Richtung hin glaubt Frobenius untrügliche Beweise gefunden zu haben, die Aufschlüsse darüber geben, daß man es hier mit einem hoch entwickelten Kulturlande zu tun hat, das schon zur Zeit des klassischen Hellenentums von den Län dern am Mittelmeer ausgesucht wurde. Ueber die Grün de dieser Reisen hat man hin und her geraten, des Rätsels Lösung glaubt Frobenius auf Grund seiner Be obachtungen gesunden zu haben. Das Land ist reich an Mineralien, Gold und Silber und vor allem Zinn findet man dort, das die Alten für ihre Kupferlegie rungen brauchten, und darum zog man »ach jenem Lande in Jnnerasrika. Hier stand auch die Kultur auf Hover Stufe, und die Gegenstände verschiedenster Art, Keramiken, Plastiken, Bronzen usw., die Frobenius in den Ruinen ausgrub, zeigen ein hohes künstlerisches Ge fühl, seltene Nnturtreue uno feinen Gcsckunack, der him melweit verschieden ist von den rohen Arbeiten, die man heute vielfach bei den Negern versinket. Jnt.rres. sant ist es, daß die jetzigen Bewohner jener Gegend nicht daran denken, dessen mineralische Schätze aus- zubeuten, sondern sich aus religiöser Scheu, aus Furcht vor een bösen Geistern der Vorzeit, davon zurückhal- tcn. Als Ueberbleibsel hat sich aber eine hohe Kunst fertigkeit in der Herstellung von Gebrauchs- und Schmuckaegenständen vererbt; auch dir Frauen verste hen, geschmackvolle uno farbenprächtige Stoffe zu we ben. Die ethnographischen und anthropologische» Stu dien in den durchzogenen Gebieten ergaben gleichfalls einen reichen Erfolg, der in einer großen Reihe von Tagebüchern, farbigen Skizzen, Messungen usw. »jeder- gelegt ist. Nach Sichtung seines enorme» Materials dürste der Forscher daran gehen, in einem größeren Wer ke seine Erlebnisse zu schildern Und über die Ergebnisse seiner Reise weiteren Kreisen Mitteilungen zu mache», auch beabsichtigt Herr Frobenius, eine zweite Folge sei nes „Schwarzen Dekamerone" erscheinen zu lassen, je nes eigenartigen Werkchems, das allgemein mit gro ßem Beifall nnd viel Anerkennung aufgc»ommen wor den ist. Es ist bekannt, daß der deutsche Forscher mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, die ihm von englischer Seite bereitet wurden. Wie Herr Frobenius dem Vertreter des Hirsch'schen Telegriphenbureaus in dessen mitteilte, lagen Differenzen nur i» der erstes Zett vor, wo ein englischer Resident den Gelehrten auf Schritt und Tritt beobachten ließ und ihm ans Grund eines gar nicht bestehenden Gesetzes verbiete» wollte, die gefundenen Gegenstände nach deni Auslande zu brin gen. Dank der festen und selbstbewußten Haltung des Expeditionsleiters änderte sich indessen gar bald das Verhältnis zu den englischen Behörden, es wurde ein durchaus freundschaftliches, und Herr Frobenius er hielt viele Beweise von Sympathien, ja sogar Geld- subsidien für seine Forschungszwecke. Wen» trotzdem gegen den deutschen Gelehrten in der „Times" die schwersten Anschuldigungen wegen Schändung von Hei ligtümern, Plünderung, Raub usw. erhoben wurden, weshalb sogar Kaiser Wilhelm Bericht von der Expe dition einfordern ließ, so tragen die amtlichen, eng lischen Stellen hieran keine Schuld und Herr Frobenius hat Dokumente in den Händen, worin von eben dieser Seite die Schilderungen des genannte» Blattes als un wahre Erfindungen hingestellt werden- Der Gelehrte ist, wie er ausdrücklich ver icherte, keineswegs ein Geg ner der Engländer, im Gegenteil wünscht er ein freund schaftliches Zusammengehen im allgemeinen, als auch auf diesem speziellen Gebiete, wie er denn auch durch aus bereit wäre, Ergebnisse seiner nächsten Forschungs reise auch Londoner Museen zu überweisen, von dem Ge danken getragen, daß die Wissenschaft international ist. Alles in allem hat Leo Frobenius gezeigt, wie deut scher Forschergeist und deutscher Forschcrmut sich auch in den schwierigsten Verhältnissen bewähre», um der Wissenschaft neue Erträgnisse zu liefern. - Die verkannte Fixierung. Das Wiener Fremoen-Blatt gibt ein nettes Ge- scbichtchen zum Besten, das kürzlich in einer Wiener Künstlergesellschrst erzählt wurde. Es trug sich vorausgesetzt, daß es wahr ist — in einer österreich ischen Provinzhauptstadt zu und sein Held ist der be kannte Tenorist Lev Slezak. Der Sänger war immer ein guter Rechner und Nachrechner; und so ließ er sich, bevor sein Konzert in der Provinzstadt begann, von dem betreffenden Veranstalter eine Abrechnung über die verlausten Karten geben. Er stand damals ncch am Beginn seiner Konzertlausbahn: nicht jedes Slezak-Konzert war ausverkaust. So war's auch dies mal in jener Provinzstadt der Fall. Aber die Abrech nung des Veranstalters gefiel dem Künstler gar nicht und es schien ihm, als ob denn doch mehr Personen im Saale säßen, als oer Beweis der verkauften Bil lette vermerkte. Als Slezak das Podium betrat, hat te er das Gefühl, „bemogelt" zu sein. Sofort be schloß er, sich Gewißheit zu verschaffen und oe» Saal einfach auszuzählen. Uno zwar - eine andere Zcht dafür gab es nicht — in den Viertel und Achtelpau sen eines Liedes, das er als erste Nummer zu singen hotte. Es war das Lied „Verschwiegene Liebe", Dich tung von Eichendorfs, Musil von Hugo Wolf. Slezak zählte nach jeder Verszeile die Reihen der Zuhöre» in raschestem Tempo ganz leise für sich aus, so daß sich der Äiedervortrag eigentlich folgendermaßen gestal tete : Ueber Wipfel und Saale» (1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10) In oen Glanz hinein — (11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20.) Wer mag sie erraten (21 uswJ. Den Text - oie Verse — sang der Künstler mit Heller Stimme, die Ziffern aber, die hier unter die Verszeilen gesetzt sind, die lispelte er für sich ganz sanft mit den Lippen, so daß niemand etwas be merkte, — bis auf einmal, als er gerade die 56. Per son gezählt hatte — ein rascheres Tempo im Bortrag des Liedes einzuschlagen war, das keine Pause zu- ließ Was tat der Sänger, um die Person Nr. 56 sestzuhalten und die Zählung nicht wieder von vorne be- ginnen zu müssen? Cr fixierte diese Nr. 56 — cs war eine Dame — bis zum Schluß der ersten Strophe: Bei der zweiten konnte er dann wieder korrelt wei terzählen, bis die Kontrolle beendet war. Nach dem Liede xsab es vielen Beifall, der dem Vortrage des Sängers galt. Was geschah aber noch? Nach Schluß des Konzertes erschien jene Dame im Künstlerzimmer, um sich Slezak errötend vorzustellen. Sie glaubte, weil er sie so fixiert hatte, sie sei die Dame, von der cs in dem Liede Eichendorff-Wolfs jo schön heißt: „Mein Lieb ist verschwiegen Und schön wie die Nacht'" Der Künstler mußte cs unter den obwaltenden Um ¬ ständen ach 56 sei! Z „Wie n hierher zu li Handbewegu .Der E wissen, daß ' nichts mehr Worte bestät nmß so abg« auf den Pla, Die Wände rufe nichts so etwas tai Die bei mandem Fr, »Das » Plan ist se warten, bis Berthe war ganz w .Jetzt i frühestens z Dunkelheit k er doch noch .Wenn mit denr He: .Aber ich zr Schiff sicher ich nicht ga sermor dab ein Plan g« »erzulocken. .Albion- ar was aus ih Verdacht fal .Das if Frau Burkh .Das i «uS der Hai brauchen. 1 ch hoffe in i igkeiten ma Berthe- .Ja, d> i« sich wid affen. Ich ichst angrn« ms andere >ow lieben bleiben Sie Hilfe komm, Ebenso drehte Betti dahin am I um. Die ji geivartet. ! Schenkte m, Angst bega deren Ursac Sie a «intrat, unt schon die er — ob Ke a .Wolle .Ich muß verweilen." „Aber meinem W widerte Her lieber auf kommen." Da bli „Nein, Und wiedei nehmen Si, lange habe Da w fangene se kommen. 1 d«S Hauses mehrere S Es ivar de halten, — Sie wußte ankam. So « von dem ( wieder in l das afferdir ,Wenr daß ich in kann." Zum was FnrA namenlos konnten. Berthe Benehmen grausamer Mund. .Ich r Randow - Burkhardt als die, w nicht we»i „wenn Sie Vorreden c „Cewi zurückhallei erzählt Hai was den A Berthe weiter, soni „Es i kam, der f er verwirke! Vermögen ihm, sich Aber die Z nicht, um Ai analen s, los, was ei Seine unterstützte
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