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wohnlc der König einer Abcudgeselllchml beim Kreishaupt mann von Burgsdorfs bei. Freiberg, 30. Iauuär In der Maschinen fabrik von Theodor Fuchs ereignete sich ain Montag ein schwerer Unglücksfall dadurch, daß ein Schweiß apparat explodierte, wodurch ein A r b iterjo fort getötet und ein anderer schwer verletzt wurde — Reichenbach i. V., 29. Januar An dec Euns- dorier Straße, in der stütze des Sladtparkcs, kam am Sonn tag mittag der hier im Höckergäßchen wohnende Geschirrfüh rer Scholler beim Eissahren auf der glatten Fahrbahn zu Fall, wobei ihm das linke Vorderrad über den Un terleib ging. Der Mann erlitt anscheinend schwere innere Verletzungen. Oberwiesenthal, 20. Ian Der Schwi n d ter, welcher, unter der Flagge eines Photographen rei fend, hier und in der Umgevung mehrfach Betrügereien verübte, ist nach vielen Bemühungen der hiesigen Gen darmerie und der von Gottesgab und Böhmisch Wie- ienthal in der Person eines Bruno Dietze Lus Nieder- jeisenbach bei Freiberg ruf dem Keilberg verhaftet und nach Joachimsthal eingeliesert worden. Die Lose für die :i. Klasse der 161. Kgl. Säch sischen L a u d e s l o i t e r i e, deren Ziehung am 14. und 15. Februar erfolgt, sind noch vor Ablaus des 5. Februar bei den Kollekteuren zu erheben. «mtlichc Mitteilungen an» der 40. Sitzung de« Ltadtrates zu t^idenstock vom 29. November I9tl. Auioeiend 4 NnismUgtieder. De» Borsitz iiihrl Herr Bürgermei ster Hesse. — Ohne Gemüi» sm dnrau» abgeicueie Rechte. — >) Tie Ruozahliiiig des Restbetrages der Kosten siir die Ausarbeitung des Umtegungplaues über die von Bränden betroffenen Grundstücke in der vorderen Rehme wird bedingungsweise angewiesen. Da Untersuchungen der Königlichen Zentralstelle für öffentliche Gesundheitspflege ergeben haben, daß das hiesige WasscrieitungS- wasscr infolge seines Gehaltes an sreier Kohlensäure nicht bloß den Zemenlputz der Wasserbehälter beschädigt — was schon bisher be kannt war, — sondern auch die Fähigkeit besitzt, die geschwefelten Bleirvhre der Hauswasscrleitungseinrichtungen an,zugreifen, so sind Erörterungen nach einer anderen geeigneten Lcitungsart für die Hauseinrichlungen »»gestellt worden. Nach den Erfahrungen an derer Städte besitzen Zirmrobre mit Bleimantel die notige Wider- 9andefähigkcii gegen zersetzende Wässer Aus Vorschlag des Was- jeraiisschu>ses entschließt man sich daher, künftig für die Herstellung von HansleiNlngen im Anschluß an das städtische Wasserleitnngs- netz du Berivendung von Zinnrohren mit Bleimantel vor.pischreiben. 4» Der Wafierausschutz empfiehlt in Anbetracht der gegenwärtigen erheblichen Aufwendungen für die Erweiterungen des städtischen Wasserwerkes, daß der Wassergins erhöht wird und zwar von 2,7^ „ auf 2,8°^ des NutzcrtrageS der an die Leitung angcschlossenen, zum Wasscizmse eingeschätzten Grundstücke und von >8 auf l7 Mg. für das Kubikmeter Waßer, das durch Uhr entnvmmen wird Der Rai stimmt der Erhöhung zu. 4» Bou einer Verordnung über die Beaufsichtigung der öffentlichen Wasservenorgungsanlagen durch die Königlichen Bezirksarzte wird Kenntnis genommen. ch Auf ein Grundstück hier wird aus städtischen Fondsgeldern ein hypothekarisch sicherzustellende» Darlehu gegeben. M Gegen den Entwurf des Haushaliplnnes fiir die kirchlichen Kassen, nach welchem von der Stadgemeinde Eibenstock im Jahre UU2 an Anlagen für die genannten Kassen ein Betrag von 12 808,48 M. auszubringen ist, erhebt man keine Einwendungen. 7» Da einige Herren das Amt als Wahlvorsteher und stellvertretende Wahlvorsteher zur ReichStagsivahl nickn angenommen haben, wählt man in diefe Aemter andere Bürger. 8» Nachdem die beteiligten Reichs und Staatsbehörden die erjvrder- lichen Genehmigungen zu der Inbetriebnahme de» elektrischen Lei tungsnetzes gegeben haben, erteilt man die stadträtliche Genehmi gung zur Betrlcbsaufnahme mit dem Vorbehalt, die Leitung im nächsten Jahre fachmännisch untersuchen zu lassen !h Mehrere -4 uernachschätzungen werden in der üblichen Weise voll zogen. 10) Kenunus nimmt man .4 von d-r Eintadnng der freiwillige» Tinnerseucnveyr zu einer Aveudübuug. h vom Fleischbeschaubericht aui de» Monat Oktober lvll. > ) von den Bedingungen, unter welchen der landwirtschaftliche Kreditverein für das Königreich Sachsen die Anleihe von h > t.« > > M. gemährt Zur Beschlußsaßung gelangten ferner 5> Steuer-, 8 Straf- und 4 verschiedene andere Angelegenheiten. Lächsijchcr Landtag. Dresden, 30. Januar. 2. Kammer. Aus der Tagesordnung steht die allgemeine Vorberatung über das König!. Dekret, mehrere Eisenbahn angele genheiten betreffend und in Verbindung damit die allgemeine Vorberatung über den Antrag des Abg. Hofmann und Genossen, den Ausbau des sächsi schenEiscnb ahnuctzcs betreffend. Staatsminister v. Seydewitz: Eine wesentliche Neuerung in dem vorliegenden Etat vestehc auch darin, daß die Regie rung zum ersten Male über die lausende Finanzperiode hinaus ihre Pläne bezüglich des Eisenbahnbaue? vor lege, indem sie außer den im Etat breits vorgesehenen Linien noch 10 weitere aufführe, die sie als bauwürdig erachte und an deren Herstellung, soiveil es die Finanz läge gestatte, künftig herangctrcten werden solle. Man werde nun fragen, warum die Regierung nur so wenig kleine Linien zum Bau Vorschläge. Der außerordent liche Etat weise jetzt die Summe vonFOi „ Millionen Marl auf, sei also höher als der der letzten vier Pcrio den. Regierung und Stande seien sich aber darin einig, daß ein starkes Anschwellen des außerordentlichen Etats nicht etwa die Wiederkehr der früheren schlechten Finanz läge zur Folge haben dürje. Die Regierung habe außer dem den Erwerb von Kohleiiseldern in ziemlich sichere Aussicht genommen Der Minister erklärt, daß dem Landtag noch eine Denkschrift über die Umwandlung des Dampfbetriebes in -lettrischcn Betrieb bei einem Teile des Eisenbahnnetzes zugehen werde. Präsident Dr Vogel teilt mit, daß sich bereits 27 Redner zum Wort gemeldet haben. Abg. He s mann begründet seinen Antrag und betont dabei, daß Preußen keine Anstreng ungen und Opfer gescheut habe, weder auf dem Gebiet des Eisenbahnbaues noch aui dein des Vertragsabschlusse? mit anderen Ejsenvahnverwaltungen, um den Durch gangsverkehr immer mehr von Sachsen wegzuleiten. Abg Gleisberg knall.) äußerte in längerer Rede eine große Menge von Wünschen und bemerkt: Wir haben innerhalb der letzten >0 Jahre nur tk Millionen für neue Eisenbahnlinien ansgegeben, das ist für ein Land wie Sachsen nicht viel Vizepräsident Bär (Fortschr. Vv vezeichnet den Umbau des Bahnhofes Zwickau als dringende Notwendigkeit Finanzminister-v. Seyde- witz erklärte, die Regierung müsse an dem Grundsätze sesthalten, daß ihr für den Bau von Nebenlinien das Areal unentgeltlich zur Verfügung gestellt werde. Das Projekt des Umbaues des Bahnhofes Zwickau werde wahrscheinlich schon dem nächsten Landtage vorgelegt werden Abg. Bleyer (natl klagt darüber, daß die Wünsche, besonders des oberen Vogtland es unbe rücksichtigt blieben Dieser Landcsteil gehe daher stän dig zurück, und es wäre das beste, ihn an Bayern zu verschenke«. (Große Heiterkeit). Finanzminister v Seydewitz erklärt u a., daß dem nächsten Landtags eine Vorlage über den Umbau des Bahnhofes Plauen zugehen werde Abg Merkel 'Wildliberal) wünscht, daß alle die Projekte, die für ausbauwürdig unerkannt worden seien, in einen- gesamten Plane zusammen^ stellt und in großzügiger und systematischer Weise aus- gesührt würden. Zum Schluß äußerte Redner Wünsche über Verbesserung des Fahrplans Leipzig-Berlin und umgekehrt. Damit schließt die Generaldebatte und es beginnt die Spezialberatung über zehn von der Regie rung im Dekret erörterte Projekte. Die Redner der verschiedenen Parteien bringen Wünsche aus den Krei sen ihrer Wählerschaft zum Ausdruck. Das Dekret Pud der Antrag Hofmann gehen schließlich an die Finanz depntation L Schluff der Sitzung gegen Uhr Näch sie Sitzung Mittwoch vormittag halb 12 Uhr. Allge meine Vorberatung, betr. die Organisation der König! Sächs. Staatseisenvahu Node 1 scheu. Juristische Plauderei. Das Rodeln in frischer Winterluft über schnecbe deckte Fläche« ist ein Sport, der sich einer stets steigen de« Beliebtheit erfreut, woher es denn kommt, daß die Gebirgsgegenden immer mehr, auch zur Winterszeit von Ausflügler» und Reisenden besucht werde« und daß man auch in der Ebene jeden kleinen Berg zur Schnee zeit m eine Rodelbahn verwandelt. So ein srisch früh liches Rodelleben herrschte auch in dem Dörfchen L., des sen prächtige breite Dorsstvaße eine wunderschöne Rodel bah« abgab. Während männiglich sich an diesem schöne« Sport ergötzte, hatte seinen Aerger daran des Lumpen- vcrschalers Rosinante. Lumpenverschaler hatte sich die Rosinante kurz vor Einbruch des Winters gekaust, nach dem sein treuer, alter Schimmel in die ewigen Jagd gründe berufen worden. Rosinante aber war fremd in der Gegend. Sie entstammte einer Stadtsamilie aus der Ebene, da man das Rodeln nicht kannte. Nun gejiel ihr oas Rodeln hier gar nicht und sie machte immer Miene, durchzugehen, wenn ein Rodelschlitten an ihrem träumerischen Dahinschlendern vorbeisauste und ihr die Ruhe nahm. Wie sie wieder einmal so ganz 'n die kiessinuigen Gedanken eines Pserdehirns vertieft war, wobei sie, da sic sich ausruhen konnte, Meil der Herr den Wagen verlassen hatte, um ei« Geschäft in einein Hause zu er ledigen, die beiden Vorderbeine übereinander geschla gen dastand, eine Stellung, oie sie einem (alten, Philo jophischeu Pony namens Hans, der einem nicht minder philosophischen Jüngling abgeguckr haue, da sauste plötz lich ein Rodelschlitten dicht vor Nojinantes Nase vor bei, so daß die gute Seele furchtbar.erschpak und in wildem Laufe mit ihrem Wagen trotz der ungebremsten Räder durchging, oen Rodelschlitten nmrannte, daß die ganze RodclgeseUschast in, Bogen auf die Straße flog, und dann selbst mitsamt ihrem Wagen infolge "der Glätte hinstürzte. Nachdem sich alle vo.r dem ausgestandenen Schrek ten erholt hatten, begab «ran sich nach Hause, bis auf ein Mitglied der Rodelpartie, das sich ernstlichere Ver letzungen bei dem Sinrz zugezogeu hatte und deshalb näch Hause getragen werde« mutzte Natürlich mußten von diesem Spaß auch die Ge richte ihre Arbeit haben. Denn während die übrigen Mitglieder der Rodelgesellschast jetzt über den ausg^- standcnen Schrecken sich amüsieren konnten, hatte der Verletzte ziemlich lange herumdoktern müssen und Wöll te diese Kosten ersetzt haben. Er wandte sich mit sei nem Schadenersatzanspruch an den Eigentümer des Pferdes, der aber meinte, er könne nichts dafür, daß ihn« seine Rosinante durchgegangen sei; er habe der polizeilichen Vorschrist entsprechend die Bremse seincs Wagens sestgemacht. Mehr habe er nicht nötig gehabt Wenn der Gaul trotzdem durchgehe, so sei dies nicht von ihm zu vertreten, da er dies nicht habe voraussehen können. Aber auch er mußte sich vom Gericht belehren lassen, daß oie schönsten polizeilichen Vorschriften nicht von eigenem Nachdenken befreien. Das Gericht hielt ihm vor, er habe schon vorher, ehe der Unsall geschah, be- merti, daß seine Rosinante bei Herannahen eines Ro delschlittens Miene machte, durchzugehen. Aus diesem Grunde "hätte er sich überlege« müsse«, ob es eine ge nügende Sicherung sei, wenn er an einer abschüssigen, schneebedeckten und deshalb glatten Straße nur die Bremse auzog. Hätte er diese Ueberlegung angeistellt, jo hätte er sich sagen müssen, daß ein Pferd, das die Neigung zum Durchgehen hat, durch die Bremse au dem Wagen nicht daran gehindert werden würde. Er hätte deshalb, wenn er die im Verkehr erforderlich^ Sorgsalt beobachtet hätte, noch größere Sicherheits- Maßregeln getroffen, um seine Rosinante am Durch gehen zu verhindern Indem er dies unterließ, han delte er sahrlässig nnd mnß den ourch den Unfall ver ursachten Schaden erstatten, wozu der Paragraph K33 AGB., der über die Haftung des Tierhalters sich ver hält, ihn verpflichtet Götti u Dämon. Romnn von Richard Marsh (22. Fortsetzung.) „Wu lauge ist es her, das; sie Jie besuchte?" „Oh, einige Tage. Eine Woche, wenn nicht tanger." „To? Wie merkwürdig, daß das Blut so lauge feucht ge blieben sein sollte. Seher Sie, einiges ist noch nicht trocken." „Nun, vielleicht war es nicht so lange her." „Das scheint mir auch." „Wenn Sie ihn mir jetzt geben wollen, werde ich ihn sofort einpacken nnd ihr hinschicken. Ich wollte e? schon längst tun." „Geben Sie mir nur ihre Adresse, dann will ich ihn schon hinschicken. Oder noch besser ich werde ihn sofort selbst hinbringen. Das wird »ns beiden Zeit und Mühe sparen." «Tie sind sehr liebenswürdig Symonds, aber das kann ich unmöglich annehmen Ich will ihn lieber selbst hmbrmaen/ „Wissen Sie bestimmt, daß Ihre Cousine nicht Moore heißt? Bessie Moorc?" „Was soll das heißen? Fangen Sie schon wieder damit an?" „Sind Sie bereu zu bezeugen, Herr Ferguson, daß dieser Mantel nicht vorige Nacht von Fräulein Bessie Moore getragen wurde, als sie aus Herrn Edwin Lawrence Zimmer kam?" „Ich will es beschwören!" „Dazu werden Sie als Zeuge Gelegenheit haben. Trotz dem rate ich Ihnen, zu bedeuten, was für Strafen auf wissent lichem Meineid stehen, denn ich werde glaubwürdige Zeugen beibringen, die nicht nur beweisen können, daß sie diesen Alant«! trug, sondern auch, daß Ihnen diese Tatsache sehr wohl bekannt war." Er begann ihn zusammen zu rollen. „Sie werden ihn nicht fortnehmen Symonds — er gehört meiner Cousine." „Ihrer Cousine? Hören Sie aus mich, Herr Ferguson. Ich habe mir sagen lasse», daß Sie viel über See gelebt Huben. Ich weiß uicht, waS da Sitte und Gebrauch sein mag, aber ich ran» Ihnen versichern, daß Sie hier einer eines Verbrechen- verdächtige» Person keine» schlimmeren Dienst erweise» können, als den Lauf des Gesetzes aushalte» zu wolle». Und ich kann noch hinmsügcn, daß es einem Gefangenen in den Augen de- Richters und des Gerichtshofes nicht gerade zum Vorteil gereicht, wenn ein Zeuge versucht, seine oder ihre Sache durch eine Reihe von lügenhaften Eiden zu fördern. Ich iveiß, daß Fräulein Bessie Moore einen Mantel trug, als sie zu Herrn Edwin Law rence ging. Frau Peddar sagt, daß sie nichts derartiges um» gehabt hätte, als «ie sie in Ihrem Schlafzimmer versteckten. Was ist aus ihm geworden? In der Zeit zwischen ihrem Auf» enthalt bei Lawrence und bei Frau Peddar ivar sie in Ihre« Zimmer. Ich suchte in Ihrem Zimmer »ach. Ich finde eine» Mantel, der dem entspricht, den Fräulein Moore getragen habe« soll. Sie werden dieser Dame ein großes Unrecht zufügen, wenn Sie versuchen, lnich oder jemand andern zu überzeugen, daß dieses Gewand einer angeblichen Cousine gehört, die nur in Ihrer Phantasie existiert." Während er so in ruhigem gesetzten Ton sprach, hatte ich die Empfindung, als wenn sich etwas fest und fester um meine Kehle schnürte: etwas, gegen das ich vergeblich ankämpfte. I«, versuchte meine Gedanken zu sammeln. Aber ich schien plötzlu > ganz verdummt zu sein; noch dummer als gewöhnlich. Iö > suchte nach einen» Ausweg — umsonst; mein Gehirn schien sich zu drehen. Ich wußte nicht was ich »rachen sollte. Ick) kam zu einem verzweifelten Entschluß, den ich recht ungeschickt in» Werk setzte. „Sie sind auf der falschen Fährte, Herr Symonds." „Ich habe nicht gesagt, auf welcher Fährte ich bin." „Tie Kriminalbeamten sind berühmt durch die Versehen, dir sie machen. Ich will Sie vor einem neuen bewahren." „Wie freundlich." ' „Ich tötete Edwin Lawrenee." Sie sahen erst mich an, dann lächelnd einander. Der Be gleiter des Inspektors stieß ein kurzes trockenes Lachen aus. „Das ist etwas zu durchsichtig," sagte er. „Ich wiederhole, daß ich Edwin Lawrence tötete." Der Inspektor sah mich vergnüglich blinzelnd an. „Was hoffen Sie dadurch zu erreichen?" „Erreichen? Nichts; außer vermutlich den Galgen. Aber mir ist alles einerlei. Das Leben hat ferner keinen Reiz mehr für mied mit diesem — diesem Mord auf dem Gewissen. Sein Bl, t klebt an meinen Fingern. Ich gestehe alles." „In der Absicht, nehm, ich an, die Finger einer andere» rrinzuwaschen, wie?" „Was meinen Sie damit? Sie scheinen mir an einer Art von Zwangsvorstellung zu leiden! Immer ein und dieselbe Idee spukt Ihnen im Kopfe herum. Ich sage Ihnen, ich bi« der Mörder des Mannes. Nehmen Sie mich fest. Uno damit basta." „Kaum. Was wir augenblicklich wissen möchten, ist, wie diese Flecke ans Fräulein Moores Mantel gekommen sind." „Darüber weiß ich garnichts." „Sic rühren also nicht von dem Nasenbluten Ihrer Cousine her?" „Zum Teufel mit Ihnen, Symonds." „Danke sehr, Herr Ferguson. Sie müssen uns, Gray und mich, wirklich für ein paar ganz besondere Dummköpfe halten, daß Sie uns glauben machen wollen, Sie wüßten über de« einen Punkt so viel und über den andern nichts. Das wäre seltsam." „Wie es Ihnen beliebt. Ich habe meine Schuld einge standen. Wenn Sie es ablehnen, mich zu verhaften, so weäie ich mich wahrlich nicht darüber beklagen." „Sie sollten es nicht, aber Sie tun es doch, wie mir scheint. Erzählen Sie uns die Geschichte dieser Flecken. Vielleicht, daß diese Erklärung Ihre Schuld klarer macht. Dann wollen wir Sie mit dem größte» Vergnügen verhaften." Ich dachte jetzt an das, was Hume gesagt hatte über da- Entwerfen einer glaubwürdigen, wahrscheinlichen Geschichte. Jäh wünschte von ganzem Herzen, daß ich mir unter seinem Bei» stände eine zurecht gelegt hätte. Ich bin einer der denkbar un geschicktesten Lügner. Mehr als einmal bin ich hereingefallen, wo eine Lüge mich hätte retten können. Kein Mensch würde je eine Lüge von mir für Wahrheit halten. Ich fühlte, wie die beiden Offizianten mich scharf beobachteten, während ihre Gesichter größte Ungläubigkeit ausdrückten. Ich wußte, ich mußte irgend etwas sagen. Wenn nur Hume dagewesen wäre, um mir z« helfen. Mich zusammenraffenb nahm ich einen Anlauf. „Ich will Ihnen alles sagen. Ich will nichts verschweigen. Was würde es nützen? Sie würden es ja doch herausfinden." „Stimmt." „Sie sah, wie ich ihn tütete. Sie versuchte, ihn zu retten. Sie stürzte vorwärts, so daß er in ihre Arme fiel und ihr« Mantel mit seinem Lebensblut färbte." „Also so war cs — daß er rückwärts fiel. Aus der Stellung, in der er ausgefunden wurde, ging hervor, daß er vornüber fiel." „Nun — möglich, daß er vornüber fiel. Ich war wahrlich nicht in einer Gemütsverfassung, um auf solche Detail» zu achten." „Womit tüteten Sie ihn?" „Mit — mit einem Messer, daß ich von einem Negerstam» an der Westküste Afrika- mit heimbracht«."