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Sächsischer Landes-Anzeiger : 13.05.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-189105134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18910513
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18910513
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-05
- Tag 1891-05-13
-
Monat
1891-05
-
Jahr
1891
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 13.05.1891
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M" ttinb «usi >tt kl^, miga »ß V«r1 »bür-^ N der Publikum, »er August» du« erregen. Es j,., vägun, gich, M ,»g «n» dereiuß, ui POlitiist» er. >tner Snrl August ubeslrust) ,uar da «er die Pflicht-,z, g aber u«u diese» - WM i d 30 Mk., we>8« ater vou S Kindm, > bitterer Notst be- os de» »ngekiiigleu eurechlsverlust. isPleißab.Li«. r andere» Taubeu- . Der bereit? M , Zuchthaus, 5 Iah« »erkannt. , aus. An »ab erg i egen einfachen und >estraft. ' ilkensttin (Mg r aus Schwarz«, irrst freche Bettln, ui Buchbinders»?«, den Laden z»«« i«eS zerschlagen zu kamen zwei Schuh, e Burschen leistcieu Heute wurde» sie uguist uud8Wacheu l Hast, Beide wuchs» 1 ich Gärtner aus t) hat sich in dni tllsbetruga und iu urde zu 5 Iah«» I ung unter Palijch ans Gorltädorsl »mg einen Hausen I venirsacht, welch«! t Woche Gesang " erein» „Einigkeit»! . (I8-t2 geboren und! l7ü Mk e»t»ounn!n> it 1 Mpiiatkesäug'! tckerausGelenau! de» verschiedenste» I ielrieben und auch! 10 Monaten Zucht« l inter Polizeiansstchl I 108. - tt. Äahrgarig. >es:J»li»?Theist; l: O Nenuewih; nuutlichinSheuiuih. n nicht verbindlich.) vrliä u ckarod La»-»- ^xpellei' xpellsr m dadeo. -,äillsx-, msnslio- tnsi-, jul. nn,Lslis. g, LiMir-' ui cäer «I,,» jede»! Wochentag Abend (mit de« Lu. des folgeuden Tages, zur Ber- Ladung gelangende unparteiische Zeitung .Sächsischer Landes.«»,eiger". mittäglich einem Extra<Ve>blatt: i Kleine Botschaft s Sächsischer Erzähler ,, Sächsische Gerichtszeitnng 4 Sächsisches Allerlei , Jllustr. Nnterhaltungsblatt «. Sonntagsblatt 7. Lnstigeö Bilderbuch »»stet bei de , Ausgabestellen monatlich 7g Psg., bei den Post-Anstalten 7b Psg. Sächsischer - Mi>ks-A«)killkl. Verbreitetste- unparteiisches tägliches Lokalblatt. TieHanptblätter des „Sächs. LandeS-AnzeigerS" erscheinen (ohne dessen Extra-Beiblätter) auch in einer billigeren Sonder-Ausgabeals: „Chemnitzev General-Anzeiger" für Chemnitz monatlich 40 Psg. freiiuSHails; außerhalb Chemnitz monatlich 80 Psg. mit Zutragen. PostzeitnngSpreiSliste für 1891; Nr. ISIS. Mittwoch, 13. Mai 18S1. Der Sächs. LandeS-Anzelger ist für dal Jahr 1891 eingetragen in der deutsche» Post-ZeitungS-Preisliste unter Nr- btlltz in der österreichischen unter Nr. 3540. WrAbonnentenerscheint jeeinmal imJahrt Jllustr. WethnachtSbuch (Jahresduch> «erkags.Anstaltr Alexander Wiede Ehemttitz, Theaterstraße Nr. ä. Fernsprech-Anschluß Nr. 138. Telegr.-Avr.: Landes-Anzelger, Chemnitz. geltw,- Mtl »nd Steuer,nach > naberg zugelansinl w bei dem Uul«-I u Erlegu,,« dtti hceu und Fuiltl-ß verde». Strumpfivirkcr, rdtsdorf. t»tf neust' u. go wiWMMnis chlchaM >c MWck, ne», Pfosten, Me, s erkaust !4. Fnbel. Drahtnachrichten unseres Anzeigers. Vom 12. Mas. Brüssel. Morgen wird eine große Anzahl In tznftrirller sich in der hiesigen Börse versammeln, nm diejenige» Schritte zn berathen, welche bei der Regierung dehufS schleuniger Beilegung des Ausstandes zu thun seien. Budapest. Der Reichsfinanzminister Kallay hielt gestern in der Akademie der Wissenschaften eine Gedenk- r,-e auf den Grafen Andraffh. Ueber die Politik des Letzteren sagteKallay: Der einzige Jrrthum Andrassy's sei gewesen, daran zn glauben, daß in der orientalischen Krage nach dem Berliner Congresse ein freundschaftliches einvetständnib mit Rußland möglich fei. Kallay deutete an, daß die Wege Oesterreichs und Rußlands im vriente stets auseinander gehen würden. Ca st res. Fünf Soldaten des hier stationirten Ar tiilerie-Negimentes sind beim Rudern im Agont er trunken. Petersburg. Die Polizei hat in Liteinaja, einem Stadttheil Petersburgs, eine geheime Druckerei entdeckt und eine Anzahl revolutionärer Proklamationen eonfiseirt. — Unter den Studenten der medictnifchen Akademie ist ein Geheimbund entdeckt worden. Madrid. Tie Ektteuerunaswahl der Hälfte eines jeden Gemeinderathes hat stattgefnnden. In Madrid ivnrden 1V konservative, 5 Liberale «nd S Republikaner gewählt. Rach offieiellen Depeschen fällt das Resultat in den meisten großen Provinzialstädten zu Gunsten der tzonservativen und der Repudlikaner aus, besonders die Zahl der Letzteren hat in den größeren Städten zuge- iwnimen, während in den kleineren Provinzialstädten meist Confervative siegten. Die Niederlage der Liberalen ist der Unzufriedenheit des Volkes zuznschreiben, welches sich gegen das schroffe Verhalten der Parlamentsführer empört. Im Allgemeinen find die Wahlen ruhig verlaufen. Calais. Eine Massendemonstration fand durch Abordnungen der Arbeitersyndikatskammern «nd der Atbeiterverbindungen zu dem Zwecke statt, um auf den» Kirchhofe zu Ehre» der Gefallene» einen Kranz nieder- rulttzt». An» Festungsringe versperrten Gensdarmeric und Dragoner den Weg; der Bürgermeister, der Unter, präsett nnd der Proenrator forderte» die Manifestanten auf, sich zn zerstreuen; diese weigerten sich indetz nnd zogen in den Elyfeesaal. Abends hielten die Abgeordneter» Bandin, Ferroul, Tatlandler, Cnningha»«»- Graham und Gnesdes heftige Reden gegen die Re- I giernng. Die Versa»,,mlnng schloß mit dem Rufer „Hoch die soeiale Revolution!" Sofia. Die russische Regierung hat dnrch der, deutschen Gesandte» die Anslieferung eines in ganz Bulgarien unbekannten, angebtichen russischen Nihilisten Sablokoff verlangt. Derselbe soll Stationschef in vazardschik sein. Gleichzeitig verlangt Rußland die umgehende Bestätigung über 600,000 Rubel, welche Bulgarien an Rußland schuldet. — Der russische Parteigänger nnd ehemalige Staatsanwalt Welikoff, welcher in Rustschnk verhaftet «nd in die Mordaffaire veltschew stark verwickelt gewesen ist, hatte in letzter Zeit mit Bendereff Zusammenkünfte in Giurgewo «nd ist der hiesigen Polizei heute eingeliefert worden. Teplitz. In» hiesige» Kohlenrevier sin- alle Beleg schaften angefahren. Rach Dux sind SO Gensdarmen verlegt worden. In Triebschitz wird auf allen Werken gestreikt, es herrscht aber überall vollständige Ruhe. Politische Rundschau Chemnitz, den 12. Mai. Deutsches Reich. Kaiser Wilhelm hat am Montag Abend seine» Aufenthalt in Schlitz i» Hessen beendet und ist nach Berlin Mllckgercist. Am letzlen Tage halte ei» großer Aufzug der Bauern- schnst vvr dem Monarchen stattgesuiide», der sich mit zahlreichen Landlcute» unterhielt. Montag Nachmittag fand ein Jagdausflug i» die Umgegend statt, am Abend dann unter lauten Ovationen der vo» ml> und fern zusammengeslrömten Bevölkerung die Abreise. Bei der Wh>t äußerte sich der Kaiser, daß er i» dieser stillen Zurückgezogen, bcil sich außerordentlich wohl gefühlt habe. — Am zweiten Pfingst- seikrlage findet in Potsdam das Sl,ft»ngsfest des Lehr-Jnfanlerie» üiutuillons in Gegenwart der kaiserliche» Familie statt. — Auf der Insel Helgoland fand am Sonntag anläßlich der Eröffnungsfahrt des Hambarger Schnelldampfers „Cobra" ei» Fest- >.«> Erstatt. Staalssecreiär v. Bötticher brachte dabei ei» Hoch auf den ^js« aus, welches unter den Klänge» der Nationalhymne jubelnd >»sge»oii»iie» wurde. Rcgicrungsrath Krlch theilte den Gruß des Eifers an die Ballin'sche Nhederei und an die Helgoländer mit. dinchstagspräsident vvn Levetzow trank aus die Nhederei. Abends M ein großes Land- und See-Feuerwerk statt, worauf die Herren »ach Hambnrg zurückkehrten. — Die Nachricht von der Erledigung der Poseuer Bischvfssrage Mch Ernennung Likowski'S zum Erzbischof Vvu Poseu-Gnese» schien »diglich ein Versuchsballon der polnischen Presse gewesen zu sei». «,e Wahrheit ist, wie versichert wird, daß diese seit langer Zeit Webende Frage auch nicht einen Schritt vorwärts gekommen ist. , Der größte Thcil des neuen Arbeiterschntzgesetzes wird be- nnllich am 1. April 1892 in Kraft treten. Durchaus neu sind in Gesetz vor Allem die Bestimmungen über die Sv»»- und Fest- »ru« E- bezüglich welcher in der alte», jetzt noch gilligcn Gewerbe- "ung bekanntlich nur di« Vorschrift besteht, daß an diese» Tagen f re. Hellt grünblii 1- g' MWI-MW . llbsmilr. Sicher undraft . Flaeo«Hk.l die Arbeiter von ihrem Arbeitgeber zur Thätigkeit nicht verpflichtet werde» können. Nach dem neuen Gesetz aber muß nun in den meiste» Gewerbe» den Arbeitern für jede» Sonn- und Festtag mindestens eine vieru»dz>va»zigstü»dige, für zwei etwa auf einander folgende Festtage eine sechsnnddreißigstündige, und für das Weihnacht?-, Oster und Pfingstsest eine achtundvierzigstündi'ge Ruhepause gewährt werde». Im HandelSgewrrbe ist am ersten Feiertage der genannte» drei hohen Feste die Beschäftigung der Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter überhaupt Verbote», a» Sonntagen und sonstigen Festtagen nur für fünf Stunden gestattet. Weitere Beschränkung des Betriebe» an diesen Tagen oder gänzliches Vecbot derselben kann von der Gemeinde oder dem Communalverbaiide beschlossen werden. An den Orte», wo die Verhältnisse eine Erweiterung de» Geschäftsverkehrs erforderlich machen, kann für die letzten vier Woche» vor Weihnachten, sowie für einzelne Sonn- und Festtage die Betriebszeit auf zehn Stunden verlängert werden. Die Sonntagsruhe ist jedoch nicht bloß von de» Gehilfen und Arbeiter» einzuhalte», auch der Gcschäfts-Eigenthümcr selbst darf nicht länger arbeiten, als im Vor stehenden angegeben» denn während der für seine Angestellten festge setzten Ruhezeit muß der Laden geschlossen sein, jeder Betrieb in dem selben ist untersagt. Ebenso ist a» Sonn- und Festtagen der Ge werbebetrieb im Umherziehen verboten. Ausnahmen von einzelnen dieser Bestimmungen können nur von der Behörde zugelassen werde». Gast- und Schankivirthschafteii, Musikaufiü rnngen, Schaustellungen, theatralische Vorstellungen oder sonstige Lustbarkeiten, sowie die Ver kehrsgewerbe, (Eisenbahn, Pferdebahn, Dampfschiffe, Omnibus, Drosch ken rc.) unterliege» den Bestimmungen des Gesetzes über die Sonn tagsruhe nicht, sind vielmehr davon ausdrücklich ausgenommen. — Die Commission für die zweite Lesung des Entwurf- eine» Bürgerlichen Gesetzbuchs erledigte iu ihre» Sitzungen vom 27. April bis 6. Mai den Rest dcS Titels über „Willenserklärung". Die Vor schriften des Entwmfs wurden i»> Wesentliche» gebilligt. — Preußisches Abgeordnetenhaus. Vom 11. Mai ^2 Uhr. Die Wahl des Abg. vr. Stäve (freiem,s.) wird dem Anträge der Wahlprüfnngscommissiv» gemäß für ungiltig erklärt. Eine Reitze von Petitionen wird als Erörterung im Plenum für nicht geeignet erachtet. Der Gesetzentwurf belr. . die Aendernng von Amts, erichts- bezirken wird in dritter Lesung debattclo- gcnehmigt. Die Vorlage belr. die Heranziehung der Fabriken mit Vorausleistungen für den Wegebau in Schleswig-Holstein wird nach längerer Erörterung über bie Zweckmäßigkeit einer Commisswnsberathnng, welche die Abgg. von Jagow (cons), von Bülow-Wandsbeck (freicons), Frhr. von Loe (Ctr.), Knebel (>,at.«lib.) und Pleß (Ctr.) befürworteten, während die Negierungs Commissarie» Geh. Näthe vvn Zedlitz »nd Gauip, sowie sie Abgg. Jürgenseil (nal.-lib.) und von Nauchhaupt (cons.) gegen die Commissionsberathung sprachen, an die Gemeinde Commission verwiese». A» dieselbe Cvmmission geht die gleichartige Vorlage für die Rhein- Provinz. Nach einige» Rechnungssache» wird noch die Vorlage belr. die Wegebau-Ordnung für die Provinz Sachsen an eine Commission von 4 Mitgliedern verwiesen. Damit ist die Tagesordnung erschöpft. Das Hans vertagt sich auf Dicnslag 12 Uhr. (Kleine Vorlagen, darunter der Entwurf betr. die Verlegung des Buß- und Bettages i» Preußen.) — Der für de» Victoria-Nyanza bestimmte Dampfer „Hermann von Wißmann" gelangle mit dem neuen, am Sonnabend von Ham burg »ach Ostafrika jpedirlen Dampfer „Emm" in zerlegtem Zu stande zur Versendung. Der znm Wiederaufbau des Schisses engagirte Ingenieur, Herr Hugo Schenck, sowie der künftige Maschinist, Herr Danies, schifften sich mit dem „Emin" ein. Der Führer de» „Hermann von Wißmann", Capilän H. Prager, ist nach Brindisi avgereist, um von dort aus die Fahrt nach Saada», an,(»treten. — Während bis vor Kurzem jeder Tag Nachrichten brachte, die bevorstehende oder im Zuge befindliche Triippenvorlchiebiingen an- kündiglen, sind seit einigen Tagen Berichte a»s Peiersburg b.strebt, die Absicht weiterer Trnppenverstärknngen a» der Grenze in Abrede zn stellen. Auch ein Bericht der „N. Fr. Pr." ans Brody bezeichnet die Gerüchte über Verstärkungen der russischen Grenzgarnisonen als »iibegründet. In Berichten, die aus Petersburg stammen, wird empfohlen, abzuwarten, ob diese» Abwiegclnngen wirklich Thatsäch- liches z» Grunde liege, oder ob sie nicht vielmehr mit Rücksichten ans die Anlehens- und Cvnversionssrage zwaiiimenhäng n; da die Absicht obwalte» soll, sobald dies die Lage der Märkte zulasten wird, die vorläufig gescheiterte Geldoperalion trotz der Absage der Rothschild'« und ohne diese dnrchznführen, wozu französische Geldkräfle die Hand zu biete» sich schon bereit erklärt haben sollen. — Die diesjährige Frühjahrsparade der Berliner Garnison wird am 29. Mai stattfinoen. Man erwartet für diesen Tag zugleich ver schiedene Rangerhöhungen. — Die „Krenzzlg." sicht bezüglich der Kornzollfragc schon trüb in die Zukunft. Sie schreibt: „Die Centrumspressc erklärt sich für den deutsch-österreichische» Handelsvertrag und giebt bereits de» Fünf- markzoll für Getreide preis, indem sic ansführt, Niemand könne im Ernst behaupten wollen —, daß dieser Zoll das einzige Mittel sei, »m die deutsche Landwirthschast lebens- und leistnugssähig zu erhalten. Es gebe zn diesem Zwecke auch mittelbare und unmitlelbare Einrichtungen." Die „Ürenzztg." bittet um Vorschläge, was dann geschehen solle. — Es bestätigt sich nach einer Meldung der „Münch. Allg. Ztg.", daß der bekannte Fiuanzmanii Baron Hirsch in der That eine Mission nach Argentinien mit dem Aufträge gesandt hat, Landstriche für die Ansiedelung aus Rußland ansgewandcrlcr Jude» zu erwerben. Bis jetzt ilt die Erwerbung noch nicht vollzogen. Auch werden die für die Niederlassung der Cvlonisten erforderlichen Einrichtungen geraume Zeit erfordern. — Die Londoner „Morgen-Post" weist auf den Zug des Franzosen Crampel nach Bagirmi hin und sagt, derselbe bezweckte die Annexion von Bargirmi, Wadai und Kanem, sowie die Beeinflussung des weiten Gebietes zwischen dem Tschad See und dem Kongo. Einem solche» Beginnen könnten Deutschland und England nicht gleichgiltig znsehen, weil dadurch die Niger-Compagnie an der natür lichen Entfaltung gehindert und Kamerun jsolirt werde» würde. England» Frankreich und Deutschland sollten bei Zeile» ihre Einfluß' sp ären i» jenen Gegenden ordnen. Wenn die Engländer »n- ge brauchen können, sind wir natürlich immer nette Leute. Oesterreich-Ungarn. Im österreichischen Abgeordnetenhaus« berichtete Präsident Smolka über den Empfang der Deputation de» Hauses durch Kaiser Franz Josef. Die Mittheilnngen wurde» mit - Beifall ausgenommen. — Dreitausend Buchdrucker und Schriftsetzer streike» gegenwärtig in Wie». Italien. Die Einstellung des Gerichtsversal,rens gegen die Lyncher in New-Orleans hat i» ganz Italien große Aufregung hervor- aerufen. Die diplomalischen Beziehungen zwischen beiden Staaten sind momentan so gut wie abgebrochen. Ministerpräsident Nuvini wird da» mehr als eigcnthümliche Verhalle» der »ordamerikanischen ^ Union in einem Rundschreiben zur Kenntniß aller civilisirten Staaten bringen. — DaS Cabinet Riidini, das keinerlei neue Steuer» rin- ^ führe», sondern durch Sparsamkeit das Deficit im Budget beseitige» « wollte, kann dies nun doch nicht fertig bringen. Es beantragt di« Bewilligung von zehn Millionen Lire- neuer Steuer». — In Ober» Italien sind Po, Etsch »nd Tessin aus ihren Ufer» getreten und haben verschiedene Ueberschwemmiingen hervorgerwen; besonder- die bebauten Aecker sind sehr hart mitgenommen wurden. Der Schaden ist sehr erheblich. Frankreich. Die Boulangisten versuche», aus den Arbeiter- Unruhen am 1. Mai Capital zu schlage». Im Tivoli zu Paris fand «ine Protestversammluiig gegen da- Verhalte» der Regierung bei de» Straßenkämpse» in Fourmies statt, der aber keinerlei größere Be- - denlung beigelegt wird. Die Redner, darunter die bonlangist sche» Deputirte» Granger, Roche und Gabriel, griffe» sümmtlich die Re«" giernng heftig a». Die Versammlung »ahm eine gegen da» Vor gehen der Regierung protestirende Tagesordnung a». Auf der Straße sammelten sich Gruppe» an, die iudcß dnrch die P lizei ohne Zwischen fall zerstreut wurde». — An der französisch-belgischen Grenze findet ein eifriger Verkehr zwischen de» streikenden Berg- und Hütteulenle» beider Länder statt. DaS ganze Revier wird von Agitatoren beceist, deren E nfluß es immer wieder gelingt, die Streikenden von der , Arbeilaufnatzme zurückznhalten. Auch i» Süd-Frankreich hat sich die Zahl der Ausständige» recht erheblich vermehrt. — Nochefort und der ' > ttnterpräfect vo» Fourmies hatten auf belgischem Boden au» Anlaß verschiedener Zeitnngsartikel des Lalernenmannes ein Duell. Geschadet hat es Niemand. — Montag Nachmittag nahmen i» FouruueS die meisten Arbeiter die Arbeit wieder auf. Belgien. Man will General Bvulanger, den halb Verschollenen, nicht metzr in Brüssel, wo er jetzt wohnt, baden. Der General hatte in den letzten Tagen allerlei Bemerkungen über die französische Re gierung und die Arbeilerunruhe» in Frankreich gemacht, worauf ihm bedeulet worden ist, er habe sofort das Land zu verlassen, wen» er keine Ruhe halte. — Die Lage im Streikgebiet hat sich dadurch ver schlimmert, daß »u» auch die Hüttenarbeiler den Ausstand begonnen haben. Verschiedentlich ist es zu Krawallen gekommen, weil die Aus- ständigen die arbeitenden Kameraden zur Einstellung der Thätigkeit zwangen. Die ganzen belgischen Verhältnisse sind unhaltbar ge worden. I» Gent verweigern die Dockarbeiier die Ausladung fremder Kotzten. — Ter Gouverneur der Provinz Lüttich erließ eine Procla- malion zur Beruhigung derjenigen Arbeiter, welche zn ihrer Thättg- keit znrückkchren wollen, worin er eine energische Auftechterhalttmg der Ordnung verspricht. Eine größere Zahl von Ltreckende» befindet sich schon in so dürftiger Lage, daß sie am Montag hier und da die Arbeit wieder haben anfnehnien müsse». Für Dienstag wird ein« größere Abnahme der Zahl der Sireikenden erwartet. Spanien. In Spanien sind am Sonntag bei den Gemeinde- wallen die Liberalen unterlegen. Tie Wahlbetheiligung war äußerst gering. In Madrid selbst stimmte nur die Hälfte der Wahl- berechiiglen. England. De» Engländern ist es gelungen, de» Najah von Manipur welcher unter dem Einflüsse seines energischen Ministers die britischen Ofsiciere und Beamten in seiner Stadt ermorden ließ, gcfangen zu nehme». Der Rajah wird mit aller Strenge bestraft werde». — In London und anderen Hafenstädte» machen die D ck- arbeilcr schon wieder einmal Schwierigkeiten. — Gladstone ist erkrankt. Es soll keine Gefahr vorliegen, doch ist der Zustand des alten Herr» nicht unbedenklich. Rustland. Die Judenausweisungen ans Moskau, die bekannt lich seit zwei bis drei Wochen im Gange waren, sind plötzlich sjstirt, infolge des — Mißlingens der neuesten russischen Anleihe. Auch haben viele Bewohner Moskaus, die geschäftlich denachlheiligt wurden, gegen die Maßnahme Einspruch erhoben. — In Petersburg sind Geheim- verbindnnge» der Studenten, welche einen nihilistischen Charakter haben, entdeckt worden. Eine Handpresse und eine große Menge revolutionärer Flugblätter wurde» bei dieser Gelegenheit beschlagnahmt. Orient. Die serbische Regierung beschloß, um Straßenkmid- gebungen nnd Ausschreitungen zu vermeide», die geplante Ausweisung der Königin Natalie Nachls dnrchznführen, wobei bas Hans Nataliens von Gensdarmen umzingelt und dieselbe dann mittels Wagens zum Bahnhose befördert werde» wird. Doch erhielt die Polizei freie Hand, auch eine der Ausfahrie» Nataliens zu benutzen, den Wagen anzn- haltcn und zum Bahnhöfe zu befördern. Morgen, Mittwoch, läuft die der Königin gepellte Frist av. —Nach telegraphischen Berichte» ans Athen haben sich die Verhältnisse auf ttorfu ganz ungemein verschärft. Da» jüdische Viertel wird von Volkshause» belagert, und es droht infolge dessen eine Hnngersnoth. Schon seit mehreren Tagen haben keine Beerdigungen von Juden mehr vorgenommen werden können. Die Soldaten verweigern ein eneigisches Einschreiten gegen die Bevölkerung. Amerika. Ueber den Ausbruch einer neuen Revolution in Costarica liegt nunmehr ein amtlicher Bericht vor. Nach demselben wurde am 30. April in San Jose in Costarica eine Verschwörung z»>» Sturze de- Präsidenten Nodriguez entdeckt. Die Regierung erbat und erhielt sofort von dem ständige» Rath die Er- laubniß, die Verfassung zu suspendire». Die Verschworenen wurden gefangen genommen, ohne daß weitere Ruhestörungen vorkame». — Von anderer Seite wird gemeldet, daß die Ausständischen die Kasern^
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