Volltext Seite (XML)
tn Man. — 1910. Wie- 1 Has rang l AU- lpfen war Lsta Nals folg. dem Way eilen r die das bei Pfen Luch bis Gen von l W unL^ tützt nete «raus msten e-, von de la a und ), der ömen jung- Schät- r vor- rzüg- :erken dupch Hocks zenti chläs enige -schien Kara- n an itadt- orca, Rio- fuan, Diese S von ,eger he- haft ehr- ren, öf. ;«n- ulio l es eine ent ert; der mr- kin nbotm.1 - nen- e auf- in ihr ig der rherr- ismus >nd,ers Aus- n sein Aus inte- ochene nschen n letz- rn v or tzerr K. a Nach- kinem dadurch darauf. gsab- > wegen n Frak- schreden nächsten tat. Auf in Nie- röhner er Fahrt !t großer ei einem er wäh- ine Axt aßt und rädel- in das Das Erdbeben. Erzählung von Leopold Sturm, (29. Fortsetzung.) „Gern!" Es war das erste Mal nicht, daß sie hier in Neapel in einer frohen GeMhschaft gesungen hatte, und aime Mandoline war natürlich in jedem Hause anwesend. ,Mas wMst Du hören?" Er nann te das schlichte, allbekannte „Santa Lucia." Und im gleichen Augenblick schon begann sie Äre süße Weise: „8al wäre luoioa l'astro ä'argenäo plaoiäa 6 l'onäa prvs- pero ö il vento." Und ihr Zuhöhrer klatschte lebhaft Beifall, so daß Bella noch verschiedene andere Volkslieder fol gen ließ. Als sie in jauchzendem Uebermut das Lied von der Kunicolaue, der Drahtseilbahn auf den Vesuv, gesungen hatte, küßte ihr Karl Reulmann begeistert die Hand. „O Du galanter Schwager," hauchte sie ihm mit heißem Atem ins Ohr, „Du darfst schon von Deinem Verwandtschaftsvecht Gebrauch machen." Und im sel ben Augenblick fühlte er ihre brennenden Lippen ans den seinen. Er wollte zuMckfahren, aber zwei weiche Arme hielten seinen Nacken umklammert, und da küßte er sie wieder, wie im Rausch, wild und ohne Bewußtsein. Eine Helle Salontzlocke zeigte die Stund« an. Er Tabak und Zucker gestalteten sich gleichfalls zu begehr ten Exportartikeln. Auch das deutsche Element fand immer mehr Beachtung; seine Intelligenz, und seine Arbeitskraft wurden bald gesucht und geschätzt. Und heute kommen in der argentinischen Hauptstadt bereits drei deutsche Tageszeitungen heraus. Dabei ist die Verfassung des Landes eine außer ordentlich freie. In den öffentlichen Schulen gibt es keinen obligatorischen Religionsunterricht. Zivilstands- vegister sind eingeführt, und es wird selbst Don den staat lichen Beamten nicht einmal verlangt, daß sie ge tauft, konfirmiert oder kirchlich getraut sind. Nach den beiden letzten Revolutionen — 1890 und 1893 — herrscht Ruhe und Frieden im ganzen Lande, in dem man ebenso ruhig, und bequem reisen kann, wie in ir gend einem modernen Kulturstaate der alten Welt. Darauf aber ist der Argentiner stolz; und diesen Stolz darf er mit Recht zur Schau tragen. Argentinien ist eine sogenannte Föderativrepublik, Äße aus 10 Territorien und dem Stadtgebiet Buenos Aires besteht. Auf den 2806 400 Quadratkilometer des Landes wohnen rund 6500000 Menschen, d. h. etwa 2 auf 1 Quadratkilometer. Der Konfession nach sind 62 Prozent römisch-katholisch, 5 Prozent evangelisch!, 3 Prozent jüdisch, der Rest heidnisch. Der Nationali tät nach zählt man 50 Prozent ArgenMier, 35 Pro zent Italiener, 7 Prozent Spanier, 2 Prozent Fram zosen, 1 Prozent Deutsche, der Rest Indianer. Jnte- ressant ist, daß in der Hauptstadt Buenos Aires allein der fünfte Teil aller Landes einwohner wohnt. Diese Stadt ist überhaupt die nach europäischem Geschmack typischste Großstadt von ganz Süd- und Mitte la merf,- ka, man kann in ihr alles finden, wonach ein groß- städtisches Herz begehrt. Die Karben Argentiniens sind blau und weiß. Dir Volksvertretung «des Landes besteht aus einem dreißig- gliddrigen auf 9 Jahre gewählten Senat, dem eine De putiertenkammer aus 120 auf 4 Jahre gewählten Mit gliedern gegenüber steht. Der Präsident und der Vize präsident werden auf die Dauer von je sechs Jahren gewählt. Die Senatoren müssen mindestens dreißig Jahre alt sein und beziehen eine Jahreseinnahme von 2000 Pesos; die Deputierten sind bereits mit 25 Jah ren wählbar. Die Sessionen dauern gewöhnlich vom 1. Mai bis zum 30. September an. Das jetzige Staatsoberhaupt der Republik ist der Präsident Figuero Alcorta, Vizepräsident ist Dr. Vil lanueva Acht Ministersekretäre verwalten das Innere, Aeußeres und Kultus, Finanzen, Justiz und Unter richt, Krieg, Marine, Ackerbau und öffentliche Arbeiten. Die vom 25. Mai 1853 her rührende Verfassung wurd e in den Jahren 1860, 1866 und 1898 Revisionen unter zogen und zwar derart, daß jede der vierzehn Provin zen des Landes eine eigene und selbständige Verfassung besitzt. Während das Nationalvermögen arg durch die Schuldenlast von 352 941 608 Goldpesos und 104 540 700 Papierpesos bedrückt wird, betrug der Wert der letzten Einfuhr 37847 046 Goldpesos und der der letzten Aus fuhr 366005 000 Goldpesos; Fleisch, Weizen und Wolle figurieren bei diesen Ziffern am höchsten, woraus er sichtlich ist, daß neben dem Bodenanbau die Viehzucht auf einer recht hohen Stufe stehen muß, was denn auch in Wirklichkeit der Kall ist. Eisenbahn-, Post- und Telegraphenwesfen sind ent schieden in aufsteigender Entwicklung, begriffen. Die Friedensstärke des Heeres beträgt 18000, die Kriegs stärke 208000, die Nationalgarde 300000 Mann. Die Kriegsflotte Argentiniens weist schließlich 48 Schiffe mit 406 Geschützen und über 5000 Mann Besatzung auf. Das find Ziffern, die für Länder vom Schlage der süd- amerikanischen Republiken recht beträchtliche sind, zu mal hier mit ganz anderem Maßstabe gemessen wer den muß, als bei uns. Um sich schließlich noch ein Bild von den Münzen und Maßen des Landes zu machen» sei erwähnt, daß ein Goldpeso: gleich 100 Centavos gleich. 4,50 Mark, ein Papierpeso hingegen nur den Wert von etwa 1,80 Mark präsentiert. Maße und Ge wischte sind noch dem metrischen System eingeführt. Das ist etwa in kurzen Strichen ein Bilid vom gegenwärtigen politischen und wirtschaftlichen Stan de Argentiniens. Wenn man von einem Lande der „Zu kunft" reden kann, so von diesem, wo Ich« Kultur bisher kaum die ersten Schritte gemacht hatte. Nicht der Norden Amerikas reift mehr die Hoffnungen schiff- brüchigee europäischer Existenzen, sondern der Süden dieses Erdteils. Das aber veranlaßt uns doppelt, heute am Tage der hundertjährigen Befreiung Argen tiniens, 'dieses Landes zu gedenken und auf feine große wirtschaftliche Bedeutung gebührend hinzuweisen. fuhr empor. „Mr müssen zum Bahnhof, Bella, wir werden die Heimfahrt versäumen." Sie schaute ihn triumphierend an, zwang sich aber, ihrer Stimme ei nen ruhigen Klang zu geben. „So schnell ist Dir diese Stunde überdrüssig geworden?" — „Denke doch, daß ich Maria versprochen habe, um 8 Uhr wieder in Tri gone zu sein. Sonst würde ich. noch lange hier Dir gegenüber sitzen jkönnen, Bella. Es war ein Genuß, Deinem Gesänge zu lauschen." Sie lachte heiler auf, aber auf ihrer zarten Stirn zeigten sich einige drohende Falten. „Dann magst Du ruhig bleiben," antwortete sie; ,Mir kommen zu spät zum Bahnhof, selbst wenn wir sofort aufbrechen; in dieser Minute fährt unser Zug davon. Du mußt also mit meiner Gesellschaft vorlieb nehmen, earo mio!" Dabei legte sie wie unabsichtlich ihre zarte rechts Hand auf seine Finger; er zuckte unter oem leisen Druck zusammen. ,Aeut es Dich, Carlo, daß Du mich küß test?" klang es kaum vernehmbar zu ihm herüber. „Du sprachst von Verwandtenrecht, Bella," wehrte er die direkte Beantwortung, dieser Frage ab. Sie wiederholte nochmals die Worte: „Reut es Dich, daß Du mich küßtest?" Und ihr heißer Atem streifte dabei seine Wange. Da klangen aus dem Hauptraum des Restau rants, von dem sie die wallende Portiere ihrer Nische ab schloß, kräftige deutsche Worte. „Schafft Bier, Bier und nochmals Bier mir her zur Stelle. Meine Kehle ist wie ausgedörrt." Ohne auf Bella's Frage zu antworten, sprang Karl Reulmann von seinem Platze empor. „Das ist Clemens Wernburg," rief er fast jubelnd, sich von dem Alp, der ihn bisher bedrückt hatte, mit einem Male be freit fühlend. Er schlug die schweren Tuchfalten zurück und rief, unbekümmert um das Publikum^ das sich, inzwischen versammelt hatte, dem Freunde zu: „Cle mens, hierher!" Der Maler, der sich, hier bewegte, als ob er daheim in seiner römischen Künstlerkneipe wäre) und wohl wußte, daß man in Italien überall, wo es Bier gibt, auch verstanden wird, wenn man im deutscher Sprache kommandiert, setzte das bereits zum Munde erhobene Glas wieher ah, rief ein lautes „Hurra, das nenne ich Glück," — schwenkte seinen Hut und trat dann schnell näher. Als er Äie schöne Bella, die ihren Verdruß über dies Intermezzo tapfer hinuntergeschluckt hatte, und die Champagnerflaschen sah, zog er die Augenbrauen hoch, lächelte verständnisvoll und sagt«: „Ah so! Nun denn, schönste Signorina und teuerster Freund: Ich sei, gewährt mir die Bitte, in Eurem Bund Äer Dritte!" Und Fräulein Zuccardi galant die Hand küssend, nahm er mit am Tische Platz. Behaglich vernahm er, welcher Anlaß das junge Mädchen und Heu Ingenieur nach Neapel geführt hatte, aber als dann Karl Reulmann weiter berichten wollte, wie M beide hierher gekommen sein, fiel e r ihm ins Wort: „Kein Wort weiter. Bewundere amioo, die Für sorge Deiner liebenswürdigen Gefährtin, denn ich wüßte keine Stelle in 'dieser ganzen Vesuvstadt, wo man besser tränke und äße, wie hier. Wäre die Korona größer, ich würde Vorschlägen, für Fräulein Bella ei nen Salamander zu reiben, nun auch dafür kommt wohl die Gelegenheit. Aber auf Ihr ganz spezielles Wohl zu trinken, soll mich keine Macht der Erde hin dern." Urid «der von allen seinen schweren Bedenken befreite Bräutigam Maria's tat noch einmal wacker mit. Und dann trank man auf den Bilder-Verkauf. Nach kiner weiteren halben Stunde brach man auf, der Maler wollte mit nach Trigone heimlehren. Bella Zuccardi gedachte pes verkauften Bildes und der 20000 Francs, die es dem Manne, der sie jetzt führte, ein ge bracht hatte. Sie war nicht langsam im Planen, und da ihre Absicht, die Schwester und deren Bräutigam zu trennen, mißlungen war, nahm sie nun den Gedan ken, den flotten und lustigen Maler für sich zu gewinnen, von Neuem auf. Sie zeigte sich von ihrer: angenehm sten Saite, und Clemens Wernburg, tat auch so, als ob er völlig von ihr gefesselt wäre. Aber um seine Mundwinkel zuckte sarkastisch sein Lächeln des Verständ nisses, er hatte Nichts hinzuzulernen. Den letzten Rest des Wages zum Bahnhofe fuhren sie mitleänem Wägen, da es trotz der vorgerückten Stun de immer noch seltsam schwül in den Straßen war. Vom Meere her kam nur dann und wann ein kühlender Luft- Hauch:, der aber sofort von dem dumpfen Boden aus gesogen wuüde. Selbst dem leichtlebigen Völkchen schien das Umherschlendern zu viel geworden zu sein, überall saß man vor den Türen, trank, sang und lachte, aber mehr als einmal konnten die Vorüberfahrendan hören, daß auch von den Schwärmenden die Glutschwüle der Nacht peinlich empfunden wurde. (Fortsetzung folgt.) Vermischte Nachrichtev. — Schwere Unwetter im Rheinland. Weite Strecken des Ober- und Mittelrheins wurden in der Sonn abendnacht von schwerem Unwetter heimgesucht, das von KönigSwinter rheinaufwärts den Weinbergen arg zusetzte. Vielfach hat der Blitz eingeschlagen. Bei Hattenheim wurde eine Ackersfamilie auf freiem Felde vc>m Blitzstrahl getroffen, ein älterer Ackerer sowie ein Kind wurden gelähmt, in Köln- Lindenthal schlug ein Blitzstrahl in den Kirchturm ein und verletzte den Küster und einen Knaben. Bei AßmannShausen setzte ein Wolkenbruch beide Rheingleise unter Wasser, sodaß zeitweise der ganze oberrheinische Bahnoerkehr unterbrochen war. Infolge Dammrutsches entgleiste eine Schnellzugs- Maschine. Streckenweise sind die Feldfrüchte und die gesamte Obsternte vernichtet. — Vom Blitzstrahl getötet. Nach einer Mel dung au» Luxemburg suchten Kinder eine« nahegelegenen Dorfes auf einen Schulspaziergang mit ihrem Lehrer vor einem heraufziehenden Gewitter Schutz unter einem Baum. Durch einen Blitzstrahl wurden drei Kinder getötet, drei le bensgefährlich und neunzehn sowie der Lehrer leicht verletzt. — In Capellen bei Neuß schlug während eine« Gewitter» ein Blitz in ein GutSanwesen, tötete einen Knecht und ver« mundete den Sohn de» Gutsbesitzer». — Der Brand tn Skotschau. Der Branh. in Skotschau hat die ganze Nacht zum Sonntag fortgedauert. Ein ganze» Stadtviertel ist abgebrannt. Gegenwärtig besorgt Militär die Aufräumungsarbeiten. Der Schaden beträgt Millionen Kronen. Ein Drittel ist durch Versicherung gedeckt. Ein Hilfskomitee hat sich gebildet. — Chicago im Schneesturm. Während im Osten der Union eine große Hitze herrscht, werden die Mittel und West-Staaten von heftigen Schneestürmen heimgesucht, die große Kälte im Gefolge haben. So ging Sonnabend nachmittag über Chicago ein schwerer Schneesturm hinweg. Zu gleicher Zeit wurden in New-Hork zwei Leute vom Hitz- schlag getroffen. Wettervorhersage für den 25. Mai 1910. Nordwestwind, wolkig, kälter, zeitweise Regen. Fremdenliste. Nebern« chtet haben im Rap hauSelleng, Aussicht-beamter d. Fuhrwerk» - Berufsgen., Dresdens Reich-Hof: Alfred Etienne, Direktor, Leipzig. A. Wetzel, Kaufmann, Hohenstein. Jean Rantz, Kaufmann, Pari» Walter Scholz, Kaufmann, Chemnitz. Eduard Richter, Kaufmann, Plauen. Martin Lanz, Kaufmann, Frankfurt a. M. P. Dehring, Kaufmann, Dresden. H. Winkelmann, Ein käufer, Hamburg, f Stadp L eip z igHPaul Müller, Kaufmann, Stollberg. LouiS Tischen dorf, Kaufmann, Lößnitz. E. Seydel, Kaufmann, Lnnaberg. Stadt Dresden: Ludwig Stephan, Kaufmann, Max Müller, Kaufmann, beide Dresden. Max Ellinkos, Kaufmann, Chemnitz. Martha Krumbiegel, Reisende, Walter Eisfeld, Reisender, Karl Weckbrod, Reisender, Hugo Otto, Reisender, sämll. Dresden. Kirchennachrichten aus Schönheide. Mittwoch, den 25. Mai 1910 abends 8 Uhr: Bibel stunde, Pfarrer Wolf. Neueste Nachrichten. — Berlin, 24. Mai. Gerüchte von einer Er krankung «des zweiten Sohnes des Kron prinzen werden dem Hirsch'schen Telegraphenbureau vom Hofmarschallamt bestätigt. Prinz Louis Aerdi- nanid ist an einem fieberhaften Bronchial-Katarrh und rechtsseitiger Mittelohrentzündung erkrankt. Der Ver lauf des Krankhertsprozesses ist befriedigend. — Berlin, 24. Mai. Der Aviatiker Frey, ein geborener Badenser verließ gestern abend um 7 Uhr 36 Minuten in seinem Farmann - Flugapparat das Flugfeld Johannisthal und nahm seinen Weg in einer Höhe von 350—400 Meter über das Häusermeer Groß-Berlins. Vom Tempelhofer Felde aus flog der kühne Aviatiker nach dem Tiergarten, wendete dort, flog über das Brandenburger Tor und über das königliche Schloß hinweg, um sich bei eintre tender Dunkelheit, dem Laufe der Spree folgend, nach Jo hannisthal zurückzubegeben, wo er um 8 Uhr 40 Min. glatt landete. — Heringsdorf, 24. Mai. Infolge Kurzschlußes brach gestern abend in der Wohnung des Brückenwärters auf dem großen Brückenkopf der Kaiser-Wilhelm- Brücke Feuer aus, das sich schnell über den Holzbau verbreitete. Trotzdem die Feuerwehr sofort eintraf, brannte die rechte Seite des Bauwerkes, die Wohnung und die Ge schäftsräume des Wärters sowie der Musikpavillon nieder. Auch auf der Mitte des Plateaus hat der Brand Schaden an gerichtet. Nach einstündiger Arbeit gelang eS schließlich der Feuerwehr, den Brand zu löschen. Der abgebrannt« Teil wird sofort wieder erbaut und bereits Anfang Juli wieder in Betrieb genommen werden. — München, 24. Mai. Wie die offiziöse „Augs burger Abenidztg." aus authentischer Quelle in Ber lin erfährt, wirk die entsprechende Instanz bei wei terem ungünstigen Stande der Reichshaushaltverhält- nisse beim Bundesrat die Erschließung neuer Steuerquellen fordern. — Graz, 24. Mai. In Klagenfurt ist ges tern .der berühmte Landschaftsmaler Professor Lud wig Willroider im Alter von 65 Jahren gestor ben. Professor Willroider war Ehrenmitglied der Münchener Akademie. — Brüssel, 24. Mai. „Etoile Belg«", das offi zielle Blatt des Brüsseler Hofes, weiß zu berichten, daß König Albert und Königin Elisabet dem Berliner Hofe noch vor Ende dieses Monats einen Besuch abstatten werden. — Paris, 24. Mai. Ein Eisenbahnunfall ereignete sich gestern abend auf der Borortlinie Pa- ris-Jnvalidenbahnhof-Suwesno-Longchamps. Bei einer Station, wo die Bahnlinie eine scharfe Kurps macht, entgleiste der Personenzug Nr. 282, die Lokomotive riß sich vom Zuge los und fuhr noch ein Stück außer halb Äer Schienen weiter, überschlug sich: dann und stürze te einen 80 Mir. tiefen Abhang hinunter. 2 Reisende des Personenzuges wurden leicht verletzt, während der Maschinenführer und der Heitzer gerötet und rin Kon- dükteur schwer verletzt wurden. — Paris, 24. Mai. Der Mörder des kürz lich auf seinem Schloß bei Cherbourg ermordeten Ba rons Montronh wurde gestern abend in einem Pa riser Hotel verhaftet. Er heißt Louis Gueret und hat bereits ein volles Geständnis abgelegt — Paris, 24. Mai. Der Londoner Korrespon dent des „Matin" sandte feinem Blatte folgende De pesche: Es ist mir aus sicherer Quelle bestätigt worden, daß der Deutsche Kaiser bei mehreren Gelegen heiten seiner Umgebung und auch gestern König Ge-