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Horten, 33. Jahrgang. nag» ii uyr angenom- - W für die gespaltene Zeile 1 1b Pfennige. hübsches tung bekundeten von der Regierung und der Nation ats nöthig erkannten Ausgaben sür die Heercsverstärkung da zwischen gekommen wären. Staatssekretär Schötz schloß M : einen Bc- tehcnd auS Adr. bittet :peditionds. und damit eine gleiche Hoffnung tigt. Der Etat wenn nicht die da wäre die hätte ird zu SLlSN, »erde« dou sämmlliche« Postarrstaltev wie vou der uulerzokh rieten Expe-ittov and -eu bekaunteu Aus gabestelle» i» Freiberg, Brand, Laugemm, Halsbrücke, LaughemrerSdors uud Weitzeuboru zum Preise voo 75 Pseuuigeu augenommeu. Lxpsll. Ü68 „ffkidMnrsigsn u. IsgsblsN". führen, die es trotzdem ermöglichen, sich ein Sümmchen zu ersparen. Auch läßt der leutselige Herr mit cinfließen, gerade noch so ein hübsches reiches Mädchen, erwalter Leute bei e Stellen, stamt 42. häuslichen Mädchen, r einfachen oird unter iß gesucht. eine erfreuliche Zunahme des Verkehrs Besserung der Erwerbsverhältnisse, die erscheine auch für's nächste Jahr berech- würdc sich wesentlich günstiger gestalten, ungarische nldct fein, und Kassa ,ed. d. Bl. Erscheint jeden Wochemag Äbnrt» S Uhr für den ^s<^4. I Sonnabend, den 26. November Jnscmte »erden bi» Bormittag» 11 Uhr angenom- men und betrügt der Brei» s" ' " oder deren Raum Nusslsche Bilder. Die Korruption in der russischen Beamtcnwelt ist zu bekannt, um darüber noch ein Wort zu verlieren. Wie aber die Verführung an diejenigen Bediensteten herantritt, welche z. B. in sibirische Gold- und Silberbcrgwcrke mit der festen Absicht kommen, ehrlich zu sein, schildert ein Moskauer Korrespondent des „Montagsblattes" in nach stehender interessanter Weise. Nicht alle diese jungen Leute bleiben standhaft, wenn sich ihnen plötzlich die Verführung naht. Wohl mag es ihnen schwer fallen, ihnen Ueberwindung kosten, das ent scheidende Wort zu sprechen, doch — Manche sprechen es und bleiben auf der Hauptstation. Um sich dieser sofort mehr zu versichern, sie möglichst fest an die Scholle zu ketten, wühlt man ein ebenso einfaches wie praktisches Mittel; man vcrheirathet sie sobald wie möglich mit der Tochter eines der dortigen bereits zu Gelde gekommenen Beamten, und dann erst zählt man sie vollständig zu den Verbündeten gegen — die Staatskasse. Doch kehren wir zu unserem standhaften jungen Freunde zurück, der nach einer Station geschickt wurde, wo er sich das Vergnügen verstatten darf, „ehrlich zu sein". Auf seiner einsamen, mehrere hundert Werst von der Haupt station entfernten Grube sitzt derselbe, abgcschnitten von aller Welt, der einzig gebildete Mensch inmitten einer Rotte roher Arbeiter und Unteraufseher, die sämmtlich mit höhnischen Mienen diesen „ehrlichen" Vorgesetzten betrach ten. Sie wissen ganz genau, aus welchen Gründen er hierher gesandt, und — „der wird auch schon mürbe wer den" — spotten sie hinter seinem Rücken. Wochen, Monate vergehen! Immer drückender lastet das entsetzliche, geisttödtende Alleinsein auf dem bisher so lebensfrohen jungen Menschen, und immer häufiger grübelt derselbe nach, wie für ihn wohl von hier fortzukommen sei; nach und nach schleicht sich auch der Gedanke mit unter: Für wen arbeitest Du denn eigentlich hier? Von dir wird allerdings Alles redlich abgeliefert, aber bekommt diese Erträge denn auch wirklich der Staat, dem sie ge hören ? Schwerlich. Keincnfalls in ihrem ganzen Umfange, denn zuvor müssen die Früchte deiner mühevollen Arbeit Stationen passircn, auf denen man offen die Ehrlichkeit abgeschworen hat. Das Jahr naht seinem Ende, da erscheint Plötzlich zur .Revision" derselbe Vorgesetzte, der ihm jene verfängliche Lebensfrage stellte. Freundlich theilnahmsvoll erkundigt er sich, wie es dem Einsamen ergangen, lobt ihn seiner Thätigkeit wegen und erzählt dann auch ganz nebenbei von den Freunden, die mit ihm zusammen von Petersburg gekommen, es aber vorgezogen haben, auf der Hauptstation zu bleiben. Er erzählt, wie der Eine längst sein Glück gemacht, indem er die hübsche Tochter eines reichen In genieurs geheirathet; wie ein Anderer sich Extra-Grati fikationen erworben; ein Dritter bereits avancirt sei, kurzum er entwirft ihm die verlockendsten Bilder von dem ange nehmen lustigen Dasein, das seine früheren Gefährten t- zu 4V,, gen gute Häusern inichcn- veruf- Burea« be. len Queck- :hmcr zur ^age von nüß bcrg- ildet sein und Kassa mg, Holz, t die Exp. und TagMM Amtsblatt sür die königlichen und städtischen Behörden zu Freiberg Md Brand Verantwortlicher Redakteur Julis» vran» t» Freibrrg. Nachbestellungen auf de», für de» Mouat igasse 54. »mein ist z» Müauf. meug. 20? rmiethcn: str. 221 u. ß^67 Z7V Zubehör Md e Nr. 42 weise Erträge auf, die das vorjährige Defizit reichlich decken. Der Bundesrath habe auch Fürsorge getroffen, daß künftig eine Exportbonifikation nicht eher stattfinde, als gewöhnlich die Steuersätze bezahlt würden. Die Rüben zuckersteuer werde im nächsten Jahre 19 Millionen Ueber- schuß ergeben. Der rechnungsmäßige Abschluß des ver flossenen Etatjahres sei immer noch relativ günstig, die Mehreinnahmen überstiegen die Mehrausgaben und werde ein Ucberschuß von etwa 1b Millionen verbleiben. Be züglich des Ertrags aus den Zöllen und der Tabakssteuer habe das Reich 130 Millionen für sich zu behalten und den Ucberschuß den Bundesstaaten zu überweisen. 1880/81 seien 38 Millionen, für den laufenden Etat 66 Millionen in Ansatz gebracht, was aber zu hoch erscheine. Der neue Etat rechne auf eine stete, aber mäßige Steigerung; der Ertrag der Stempelsteuer sei mit 12 Millionen in Ansatz gebracht Die Etats der Post und der Eisenbahnverwal- tstmiidche« sse «14. Springer, m, Schola- rd Küchen- nhofstr. 11. mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß die Finanzreform des Reichs bald zur gänzlichen Durchführung gelangen möge. Hierauf ergriff Abg. Richter-Hagen das Wort. Er erklärte, er nehme für die Eröffnungsbotschaft die kon stitutionelle Verantwortlichkeit des Kanzlers voll und ganz in Anspruch. Habe dort der Kanzler die Krone berathen, so habe nun der Reichstag die Aufgabe, seinerseits die Krone zu berathen. Die Absicht, die Botschaft in den Gemeinden Preußens anzuschlagen, beweise, daß man die Person des Kaisers in die Debatte ziehen und über sie abstimmcn lassen wolle. Das sei französische Maxime und nicht deutsch. Die Besserung der Verhältnisse, welche die Botschaft betone, stelle er in Abrede; es sei zu tadeln, daß der Etat die Wir kungen der neuen Zölle nicht näher darlege; die Handels kammerberichte widersprächen zum großen Theil der Be hauptung der Thronrede, daß eine Besserung eingctreten sei. Die günstigen Angaben der Thronrede und des Staatssekretär Scholz führe Redner nicht auf eine gene relle Besserung der Verhältnisse, sondern auf eine künstliche Zahlengruppirung zurück. Wenn Staatssekretär Scholz sage, die Erhöhung der Militärpräscnz habe die volle günstige Entwicklung der Finanzlage verhindert, so erinnere er (Redner) daran, daß das Zentrum nur unter der Vor aussetzung die Zölle bewilligte, daß das Geld nicht in dem Kriegsministerium hängen bleibe. Die Militärver waltung stecke immer noch in Milliardenanschauungen. Nach einer Polemik gegen das Tabaksmonopol, dessen Er träge zur Einlösung der gemachten Versprechungen unzu länglich seien, erinnert Richter an die Erfahrungen, die man nach dem siebenjährigen Kriege mit dem Tabaks monopol gemacht habe. Friedrich der Große habe fich auch als Anwalt der Armen dabei gerirt, wie jetzt der Kanzler, er habe aber bei der Einführung des Monopols die Getrcidezölle aufgehoben, Bismarck handele gerade umgekehrt. Friedrich's des Großen Fürsorge habe Preußens Sturz im Jahre 1806 nicht verhindern können, erst die Stein-Hardenberg'sche Politik habe den Staat wieder groß gemacht. Das sei dieselbe Politik, die man heute als fortschrittlichen Republikanismus verketzere. Die Thron rede bestreite die Reaktion, in der That aber herrsche eine Reaktion, die uns zurücksühren wolle bis an den Anfang des Jahrhunderts vor 1806. Es habe überall peinlich berührt, daß in der Thronrede der Kanzler versuchte, sich mit dem Kaiser zu decken, anstatt ihn zu decken. Redner tadelte hierauf die Wiedereinbringung der vor wenigen Monaten abgelehnten Vorlagen und findet darin einen Mangel der Berücksichtigung des durch den Reichstag be kundeten Nationswillens. Der Kanzler scheine seine An deutung von einer zeitweiligen diktatorischen Regierung jetzt wahrmachen zu wollen ; das deutsche Volk fei aber mündig und müsse bei der Entscheidung über fein Schick sal gefragt werden, dies habe es durch den Ausfall der Wahlen bewiesen. Diese Politik der Selbständigkeit werde die Fortschrittspartei ferner vertreten. Sodann beantragte Abg. Rickert, die Hauptthcile des Etats der Budgetkommission zu überweisen. Ein Antrag auf Vertagung wurde abgelehnt. Abg. v. Minnigerode :s Zimmer Exp. d. Bl. thal 325 k «»rl aus. :b, sowie «18. n guter der mit u kaufen i. 2«« pedition damals schon, als er die kurze Zeit auf der Hauptstation gewesen, ein Auge auf ihn geworfen, er würde eventuellen Falls nur zuzugreifen brauchen, aber — der Vater sei allerdings ein Beamter, der dem Motto „leben und leben lassen" huldige und seine Tochter wohl nie einem Manne auf so entfernter einsamer Station geben würde. Das jedoch ließe sich ja schnell ändern, wenn — nun wenn er seine Vorurtheilc fallen lassen und sich entschließen könne, in Kurzem e'"n gemachter Mann zu sein. Auch jetzt noch widersteht unser armer Verbannter; wenn aber sc eßlich Monat auf Monat in derselben Ein tönigkeit verlauft, und wenn dann abermals der revidircndc Vorgesetzte erscheint, hat der Letztere schließlich an ihm doch einen Untergebenen gewonnen, den man auch wo anders, als auf entfernten einsamen Stationen gebrauchen kann; und, wiederum einige Jahre später, da fragt der nunmehr wohlsituirte Beamte selbst die neuen Ankömm linge, ob sie mit den Wölfen heulen und bleiben, oder erst eine Weile in's Exil wandern wollen? Wenn er dabei hin und wieder dieselbe Antwort hört, die auch er einst gab, mag wohl für einen Moment sein Gewissen wach werden, aber — die Brücken hinter ihm sind abgebrochen; eine Umkehr für ihn giebt es jetzt nicht mehr! Nur des Mitleids mit jenen Standhaften kann er sich nicht er wehren; weiß er doch, daß die Meisten derselben bald den Widerstand aufgeben und gefügige Werkzeuge sein werden, so wie er selbst eins wurde. Gegen solche, die Grundsätze wankend machenden Eigen- thümlichkciten soll nun jetzt Front gemacht, sie sollen aus gerottet werden! Aber über das „Wie" ist man sich durch aus noch nicht klar. Wenn wirklich fortgesetzt energisch und rücksichtlos vorgegangeu wird, dürfte eine große Menge, besonders älterer Beamten, eilends freiwillig aus- scheidcn. Sie haben im Laufe der Jahre ihr Schäfchen in's Trockene gebracht, sie haben zu leben; warum sollen sie also jetzt, wo die Zeiten sich ändern, wo die Menschen so närrisch geworden, eine kleine Anleihe bei der über reichen Krone gleich mit „Diebstahl" zu bezeichnen — auch noch weiter dienen? Für die bleibende jüngere Generation und die neu hin- zutretendcn Beamten dürfte es aber kein besseres Mittel geben, als eine öffentliche Kontrole. Wenn die Presse erst frcigcgeben und zugleich die Gehälter der Beamten, die theils noch dieselben wie zu Katharinas Zeiten, aufgebessert werden, dann allerdings dürfte sich allmählich in Rußland Vieles ändern. Tagesschau. Freiberg, 25. November. Der Reichstag nahm in seiner gestrigen Sitzung zu nächst den Antrag der Abgg- Hasenclever und Genossen auf Einstellung des Strafverfahrens gegen Kräcker, ferner den Antrag des Abg. Kräcker und Genossen auf Einstellung des Strafvcrsahrens gegen den Abg. Hasenclever an. Es folgt sodann die erste Berathung des Etats, verbunden mit der ersten Berathung des Entwurfes eines Anleihe - gesetzes. Staatssekretär Scholz gab ein Bild der Finanz lage, wie sie sich im abgelaufenen Etatsjahr gestaltet hat. Das Jahr habe ein Defizit von 12 Millionen Mark hinterlassen, ^.oigttch wegen des großen Zurückbleibens der Rübenzuchrsteuer hinter dem Ansätze sei statt des er warteten Puls ein Defizit eingetreten. Dagegen ergaben die Post und die Eisenbahnen unerwartet hohe Erträge mit einem Plus von 2 rcsp. 3 Millionen. Das Defizit sei nicht ein materiell dauerndes, sondern blos ein rech nungsmäßig, für ein Jahr geltendes, schon der neue Etat biete die Ausgleichung. Der Ansatz der Rübenzuckersteuer im neuen Etat beruhe auf praktischen Erfahrungen und c laud: Mulda. Mr eise rmstr.,