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Tagesschau. Freiberg, 9. August. Kaiser Wilhelm traf gestern Nachmittag wohl behalten zum Besuche seiner hohen Gattin in Koblenz ein und reist heute Abend von dort wieder ab nach Berlin. Rächst der Absicht, die in der Rekonvaleszenz begriffene Gemahlin nach vierwöchentlicher Trennung wiederzusehen, war der Kaifer von dem Wunsche bewegt, die behandeln den Aerzte zur Berichterstattung zu empfangen. Geh. Medizinalrath vr. Lusch war zum medizinischen Kongreß nach London gegangen, und zwar auf eigenen Wunsch der Kaiserin, die nicht wollte, daß durch ihre Krankheit ver anlaßt eine der Koryphäen deutscher Wissenschaft in jener illustren Versammlung fehle. Da der Genannte erst am Montag zurückgekehtt, so wird der Kaiser den Bericht erst am heutigen Dienstag hören. Für den Moment ist für die Kaiserin noch mchts anderes zu bestimmen, als vor läufig den langsamen Genesungsprozeß noch abzuwarten. Dafür ist das Schloß von Koblenz allerdings der beste Ort, — die weiten, bequem gelegenen Räume, die freie Lage des Schlosses, die den Zutritt von Lust von allen Setten gestattet, ein Umstand, der in dieser heißen Jahres zeit von besonderem Werth ist, die abgeschlossene Ruhe, die man der Kaiserin bereiten kann, und die Nähe der Aerzte find Vortheile, die nicht hoch genug anzuschlagen find. Die Ursache, warum sich der Genesungsprozeß so sehr verlangsamt, ohne durch die vielfachen Schwankungen zu einem prägnanten Resultate zu kommen, liegt darin, daß die wieder in Ordnung gebrachten Organe sich nicht in den normalen Funktionen bewegen, um der Kaiserin einen schmerzlosen Zustand zu bereiten und die Kräfte in entsprechender Weise zu heben. Dadurch treten Störungen der übrigen Organe ein, heftige Schmerzzufälle, Mannschaft abgefahren werden, sobald die Spritze au Ort und Stelle augckommen ist und in Thätigkeft tritt. Außer dem aber hat Herr Säuberlich nach mannigfachen Studien und T.ländcrungcn ein selbst erfundenes Ventil angebracht, welches in Teutfchland wohl noch nicht allgemein bekannt genug ist. Tassttbc gewährt den doppelten Vonhei! eines langsameren, daher nicht so anstrengenden Tempos für die Drulkmannschasten und liefen dabei doch große Vasser- mafscn selbst aus unreinen Gewässern, wo andere Pumpen leicht verstopfen und versagen. In wasserarmen Gegenden kann cs sogar in jedem beliebigen Sumpfe mit Erfolg be nutzt werden. Ter Strahl erreicht die Höhe von einigen dreißig Metern. Diese neue Einrichtung erhielt bereits de» ersten Preis und stcheu ihr sehr gme Atteste von Ge- meinden und Privaten zur Seile. Man ficht, es brauchen nicht immer große Städte zu sein, woher neue und praktische Einrichtungen bezogen werden: denkende Köpfe und streb same Hände giebt es auch auf Dörfern. Hier bestätigt sich wieder einmal das Wort: .Warum m die Ferne schweifen, sich' das Gme liegt so nah!' Auch die übrigen von Herrn Säuberlich ausgestellten Gegenstände verrachen den rüstig vorwärts strebenden Handwerker, beweisen aber auch außerdem, wie er als Hauptvorcheil bei all' seinen Erzcugniffen die möglichst eiosache Bauart im Auge führt. Ein neuer, origineller und eigenartiger Artikel hat heute in unserer Ausstellung noch Platz genommen. Es ist dies die Rahcumaschme des Hin. Ingenieur Archur Burkhardt ans GlaMtte i. S- Diese Maschine führt durch Drehen an einer Leisen Kurbel alle möglichen Rechnungsarten mechanisch aus, addirt, subtrahirl, multiplizirt, dimdirt, potcnzirt, radlzirt, einzeln und in den verschiedensten Kombinationen, mit einer ungeheuren Schnelligkeit und ab soluten Sicherheit. Dabei ist ihre Handhabungsweise eine so einfache, daß fie in kürzester Zett von jedem mit den Zahlen Vertrauten erlernt werden kann. Als Beispiel, mit welcher Geschwindigkeit die Maschine arbeitet, mag angeführt werden, daß das Produkt 235789 x 423146 — 99773172194 in 6 Sekunden ausgeführt wurde. In Halle trug die Maschine de» 2. Preis der in der Gruppe ausgelheilten davon und ist in unsern Zwickauer Bergwerken zur Gedinge- und Markschciderrechnung schon mehrfach vertreten und hm sich anerkannt gut bewährt. Tie Reise des Kaisers von Oesterreich wird überall von sympathischen Kundgebungen der Bevölkerung be gleitet. Als der Eisenbahnzug über die Grenze Vorarl bergs fuhr, wurden die auf dem Gerbardus-, Isel- und Pfändcrberge aufgestellten Böllerbcnwricn gelöst. Der Empfang des Monarchen in Bregenz war ein außeror dentlich begeisterter, im Aeußercn glich er jedoch allen anderen offiziellen Empfängen. Statthalter Baron Widmann, Statthaltereirarh Graf Enzenberg, Landes hauptmann Graf Belrupt, die Bürgermeister aller vorarl- bergischcn Städte und die Vertreter aller Körperschaften waren in der Bahnhofshalle erfchienen. In der Erwiede rung der an ihn gerichteten Ansprache des Landeshaupt manns betonte der Kaiser wine Freude, nach einunddreißig Jahren endlich Zeit und Gelegenheit gesunden zu haben, wieder das herrliche Vorarlberger Land besuchen zu können; er hoffe, daß diese entlegene Provinz noch rascher, als man bisher berechnet, durch die Beendigung der Arl- > bergbahn mit dem Mittelpunkte des Reiches verbunden , sein werde: er erkundigte sich weiter bei mehreren Persön lichkeiten über den Geschäftsgang und den Arbeiterstand der Fabriken und nahm mit vielem Interesse alle Berichte entgegen. Im Wattesalon wurden dem Kaiser von einer Frauen-Deputation Blumen überreicht. .Ich danke sehr, gnädige Frau,' sagte er zu einer der Damen, «ich liebe außerordentlich diese Alpenblumen.' Die Vertretung des katholisch-politischen Vereins in Bregenz wurde vom Kaiser nicht in Audienz empfangen. Es wurde derselben be- deuttt, daß der Monarch seine Aufmerksamkeit nicht den Partei-Interessen, sondern den witthschaftlichen Interessen der Allgemeinheit zuzuwenden beabsichtige. Der russische Regierungsbote veröffentlicht ein Reskript des Kaisers an den Großfürsten Michael Nikolajewitsch, in welchem der Kaiser demselben seinen Dank ausspricht für die so langjährige thatenreiche Wirksamkeit als Statt halter des Kaukasus. In dem Reskripte heißt es sodann: Wie immer von besonderer Hochachtung erfüllt für die dem Throne und dem Vaterland von Ew. Hoheit geleisteten Dienste, habe ich es jetzt für gut befunden, Sie durch Er nennung zum Präsidenten des Reichsrathes zu meinem nächsten Mitarbeiter in den höchsten Staatsangelegenheiten zu berufen. — Die Entscheidung des Ministers des Innern vom 6. d., durch welche, wie gemeldet, dem „Golos" die dritte Verwarnung crtheilt und dessen Erscheinen aus 6 Monate inhibirl wird, ist in erster Stelle durch einen Artikel gegen den Fürsten von Bulgarien veranlaßt worden und wird damit motivirt, daß derartige Verletzungen des Anstandes gegen das Haupt eines srcmdcn Staates, welcher mit Rußland in freundschaftlichen und verwandt schaftlichen Beziehungen steht, nicht geduldet werden könnten. Ferner sind die erwähnten Maßnahmen veranlaßt durch unziemliche und beleidigende Artikel gegen die russische Flotte. — Die von einigen Mächten England wegen des Sozialistenkvngrcsses gemachten Vorstellungen sollen Er hebungen der Londoner Mlizei zur Folge gehabt haben, Schwäche des ganzen Organismus, der nicht mehr die frische produktive Kraft der Jugend besitzt. Der eine Tag bringt diese Erscheinung in höherem, Ler andere in minderem Grade. Js diesen Schwankungen bewegte sich bis jetzt der Zustand der hohen Frau. Zu Befürch tungen ist übttgens eben so wenig Grund vorhanden, als zu der Annahme, daß das Uebel plötzlich und ganz unerwartet ausgetreten sei. Es zeigte sich zuerst im Jahre 1865, vor drei Jahren wurde von den Äerzten die Noth wendigkeit einer chirurgische» Einwirkung in Beralhung genommen, und wäre vielleicht auch schon damals ausge- sthrt worden, wenn nicht das Attentat auf den Kaiser dazwischen gekommen wäre und die Sorge um das Leben des Gemahls in der Kaiserin nicht die Rücksicht auf das eigene Leiden zurückgedrängt hätte. Auf der Hinfahrt nach Koblenz besuchte der Kaiser die Patent- und Musterschutz-Ausstellung in Frankfurt a. M. Er wurde an der Eingangshalle von dem Ausstellungs präsidenten Simon Schiele mit einer Ansprache bewill kommnet und nahm sodann, begleitet von Letzterem, die Ausstellungsgegenstände auf das Eingehendste in Augen schein, wobei er vielfach die Aussteller mit Fragen beehrte. Aus dem Wege zum Kunstausstellungsgebäude halten die Inhaber der alldeutschen Weinstube, Gebr. Drexel, die Ehre, dem Kaiser einen weingefüllten goldenen Pokal zu überreichen, während deren Frauen Rosensträuße dar brachten. Die Bilse'sche Kapelle intonirte inzwischen die Jubel-Ouverture. Nach Besichtigung der Kunstausstellung nahm Se. Majestät im Fürstenpavillon ein Frühstück ein. Das Lokal der Eisbahn betral der Kaiser wegen des plötzlichen Temperaturwechsels auf Anrathen der Aerzte nicht. Se. Majestät wurde beim Betreten und beim Ver lassen der Ausstellung von dem sehr zahlreich versammel ten Publikum enthusiastisch begrüßt. — Die „Nordd. Allg. Zrg' veröffentlicht folgende drei dem Fürsten Bismarck zugegangenc Telegramme: .Berlin, 6. August 1881. Die erste sehr zahlreich besuchte Bezirk-versammlung antifort- schrittlichcr Wähler des 5. Wahlkreises im Boctzowfchcn Saale erklärt, daß fie nicht einverstanden ist, sich von der sogenannten Fortschrittspartei einen Kandidaten aufdrängen zu lasten, sondern es für ihre Ehrenpflicht hält, einen Kandidaten frei zu wählen, welcher entschlossen ist, Euere Durchlaucht in der Durchführung einer gefunden Witth- fchaftspolirik nach Kräften zu unterstützen. Im Auftrage: Ter Vorsitzende: Franz Pretzcl, Fabrikant, 19 Rosen- tbalcrttraße, Berlin.' — „Berlin, den 5. August 1881. Ter versammelte zehnte Telcgittentag des Verbandes selbständiger Handwerker und Gewerbetreibender Deutsch lands erklärt sich mit Eurer Durchlaucht winhschaftlicher Polin! einverstanden und spricht seinen aufrichtigen Tank aus. F. W- Brandes, Vorsitzender." — .Kelbra Kyff häuser, den 6. August 1881 Seiner Durchlaucht dem Fürsten Bismarck, dem deutschen Mann, der mit ihnen auf demselben gemeinsamen Boden, dem Boden des Christenthums, die Lösung der großen unsere Zett bewegenden Fragen unternommen, senden die auf dem Kyffhäuser versammelten deutsche Studenten deutschen Gruß und den Schwur, mit ihm dereinst nach demselben Ideale ringen zu wollen, nach dem er heute ringt!" — Die .Kieler Ztg.' erfährt aus sicherster Quelle, daß das Verbot des Auslaufens der beiden Dampfer .Sokrates' und .Diogenes" von dem Munster des Innern in Folge einer Mittheilung des Auswärtigen Amtes, daß die Schiffe nach vorläufig angestellten Ermittelungen möglicherweise zu einer kriegerischen Verwendung seitens Perus und Bo- livias gegen Chile bestimmt wären, ergangen sei, und zwar deshalb, well die völkerrechtlich anerkannten Neutra- lttätsgrundfätze den neutralen Staaten die Verpflichtung auferlegen, darüber zu wachen, daß auf ihren Gebieten Kriegsschiffe für einen kriegführenden Staat nicht ausge rüstet werden. Aus diesem Grunde find die Besteller, Gebrüder Howaldt, zur Beibringung eines Nachweises, für wen und zu welchen Zwecken die bezeichneten Schiffe bestimmt find, aufgeforden worden und wird bis zur Führung des Nachweises, daß die Schiffe nicht zu kriegerischen Zwecken oder zum Kreuzen gegen eine mit dem deutschen Reiche in Frieden lebende Macht bestimmt find, das Auslaufen der Schiffe verhindert. Die Ent scheidung darüber, ob der geforderte Nachweis für genügend zu erachten ist, soll der Minister des Innern sich Vorbe halten haben. Es bleibt schließlich noch zu erwähnen, daß bei der bezüglichen Eröffnung an Gebrüder Howaldt aus drücklich hervorgehoben worden ist, daß die betreffenden Maßregeln in Ausübung der staatlichen Polizcihoheit er folgten. — Einem Telegramm aus Rom zufolge ist die Ernennung Korums zum Bischof für Trier durch ein päpstliches Breve bereits erfolgt. Der neue Bischof werde nächsten Sonnabend die Konsekration empfangen. — In Regensburg wurde gestern die 12. deutsche Anno pologenversammlung eröffnet. um gegen die Kongreßthnlnehmer die gesetzlichen Schritte zu machen. Rußland möchte seinerseits den Fürsten Kropotkin, der sich bekanntlich über den deutschen Kaiser in ganz abscheulicher Weise äußerte, zur Verant wortung gezogen wiisen. — Ferner meldet der Moskauer „Telegraph", das russische Kabinet wolle sich bezüglich der Lrientbahnen auf den türkischen Standpunkt stellen, um dem wachsenden E nfluffe Oesterreichs im Oriente entgegen zu wirken Lokales und Sächsisches. Freiberg, den 9. August — Ihre Majestät die Königin Karola ist am Sonntag Abend in Tarasv eingetrofsen, um daselbst mehrere Wochen zum Kurgebrauche Aufenthalt zu nehmen. — Aus Anlaß des Gebuttsfestes Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Georg fand bei demselben gestern eine gamilientafel statt, an welcher Se. Majestät der König Theil nahm. — liniere Gewerbe-Ausstellung erstem sich brochen der lebendigsten Freauenz. Es ist eine wahre Freude wahrzunrhmen, welche Anerkennung sie auch auswärts findet; denn wenn die bisherigen Gäste sie nicht in weiteren Archen empfehlen würden, könnte ein Zuzug, wie wir ihn täglich haben, gar nicht stattfinden. Nicht mir, daß dadurch die Ausstellungs- Kommission der Sorge wegen Deckung der Losten enthoben ist, auch unsere alte Bergstadl selbst genießt im Großen und Ganz» immerhin Vortheile durch den Andrang so vieler Auswärtigen. Gestern waren, wie bereits erwähnt, drei Gewerbevereine an wesend; heute haben sich die Gewerbevereine von Dresden, Döbeln, Nossen, Sirbenlehn und Roßwein für Freitag zum Besuch angemeldet. Ter Dresdner Gewerbeverein allein wird über 400 Mann stark nm Ettrazug erscheinen. Ebenso lebhaft, wie der Besuch, ist auch der Verkauf der Lotterie- Loose. nach denen Anfragen resp. Bestellungen aus Leipzig, Berlin, Breslau und einer Menge anderer Orte vorliegen. lieber 8000 Loose wurden bereits abgesetzt. Dadurch kam die Lotterie-Kommission in die angenehme Lage, die erst in Aus sicht genommene Anzahl von Gewinnen zu verdoppeln. Es wurden deshalb auch bereits zwei neue Hauptgewinne angekauft, so daß dieselben nun folgende Objekte und Wenhe repräsentircn: 1) Eine Garnitur Polstermöbel (1 Sopha, 2 Fau teuils, 4 Stichle, 2 Fußbänkchen) . . 750 Mark, 2) Ein Pianino in schwarzem Ebenholzgehäuse 600 - 3) Ein eleganter Kutschwagen 490 - 4) Eine Garnitur Polstermöbel (I Sopha, 2 Fau teuils, 1 Fußbänkchen) 360 - 5) Ein Schreibtisch, massiv aus Eichenholz mit Holzschnitzerei 350 - 6) Ein T oppelwasch tisch mit Marmorplatte . . 195 - 7) Eine Stutz-Uhr mü Holzschnitzerei und Glas kasten 190 - 8) Ein goldener Tamenschmuck mit Edelsteinen 156 - — .Was lange währt, wird gut" — dieses be kannte Won ging gestern im buchstäblichsten Sinne in Erfüllung. Tas Konzett zum Besten der Tharandter Wasserkala- mitosen war ungünstiger Witterungsoerhältniffe halber be reits mehrfach verschoben, aber einen schöneren und reizenderen Sommerabend, wie der gestrige war, konnten sich die Konzett geber und Konzettbesucher gar nicht wünschen. Unter dem freundlichen Lindendach des Brauhosgartens versammelte sich , denn auch ein so ungemein zahlreiches Auditorium, wie es nur bei besonderen Ausnahmesällen hier zusammenzukommen pflegt. Tas Konzen selbst, vom .Liedeickranz', der .Liedertafel' und dem Stadtmusikchor ausgeführt, kann nur als ein vorzüglich gelungenes bezeichnet werden. Ter erste und letzte Theil des reichhaltigen Programms war der Instrumentalmusik gewidmet, die in gewohnter präziser Weise unter Tirektion des Herm Musikdirektor Schneider zur Ausführung gelangte. Ter ge sangliche Theil des Konzertes wurde eröffn« mit dem Hymnus .Jauchzend erhebt sich die Schöpfung' von H. Mohr. Tiefe- aus drei Theilen bestehende Werk ist eines der besten, was je für Mannerchor geschrieben worden ist. Voll feierlich«, Glanzes schreitet der erste Satz einher, den Schöpfer lobend, der die Erde gesegnet mit seiner müden Hand. Anschließend fügt sich der zweite Satz, ein zartes Andante ein, das, obgleich es eigentlich, wie wir hörten, im Halbchor zu singen vorgeschrieben steht, vom Gcsammtchor in wirkungsvollster Weise zur Geltung gebracht wurde. Ter durch theilweise Wiederholung des 1. Satzes mit dem Andante verbundene Schlußsatz beginnt mit einem fuge» artig einleitenden Thema und steigert sich bis zum glänzendsten Schluß, eine mächtige Wirkung erzielend. Die Begleitung d«S Orchesters, welche eigentlich lediglich für Blasinstrumente ge schrieben ist. wurde vom städtischen Orchester ausgeführt Md da anstatt der starken Trompeten die Streichinstrumente ein gesetzt waren, wurde eine Verdeckung der Singstimmen recht gut vermieden. Tas Publikum nahm den brillanten Vortrag der Hymne mit stürmischen, Beifall auf. Es würde zu weit führen, jede Piece des Programms zu erwähnen, alle fand« eine äußerst günstige Aufnahme; doch gebietet die Pflicht, noch besonders des Bariton-Solo's in dem Lied von Möhring .I» der Fremde' zu gedenken, welches durch Herrn Lektor Stein mü so unvergleichlich schöner Tonfülle und musterhaftem Vor trage das Auditorium derart enthusiasmitte, daß der Beifalls sturm forttobte, bis der Sänger dasselbe wiederholte. Die Leitung des gesanglichen Theils fübrten Herr Lektor Stein und Herr Bürgerschullehrer Helbig, Wie wir hören, ist der Ertrag des Konzerts ein recht erfreulicher, denn es dürften nach Abzug aller Kosten den Tharandter Wafferkalamitosen west über 300 Mk. zufließen. —Eine nicht geringe Entrüstung rief am gestrige» Abend ein betrunkener, am Ascheplatz wohnender Mann hervor, indem sich derselbe an einem ungefähr 6 Jahre alten Kinde in der brutalsten Weise vergriff, so daß dasselbe nicht unerheblich blutete. Nachdem sich eine ungewöhnlich zahlreiche Menschen menge am Otte der That angesammelt hatte, welche ihre Er bitterung gegen den Exzedenten unverhohlen zum Ausdruck brachte, legte sich die Polizei in's Mittel und schritt zur Arretwc des Mannes, dem man wahrscheinlich für fernerhin die Gelüste nach einer solchen Handlungsweise benehmen Wird. L rum C sich du Falle? G s Do ab cmde zu verkc 2 find n empfiehl« si einzurei S' Taube«, 1 «rotze, 1 eiserne Renn- w gegen sof Mpfiehlt Anfertigi wird uir