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Bor einigen Jahren kam in Deutschland eine Agitation in Fluß, welche die pünktliche Einhaltung der Zahlungs fristen im Großhandel und die Einführung der Baar zahlung im Kleinverkehr zum Ziele hatte. Es ist damals viel Papier verschrieben worden, um zu jenem Ziele zu gelangen; man gründete besondere Vereine, welche die Agitation fördern sollten. Auch die Handelskammern, kaufmännische und gewerbliche Vereine befaßten sich mit der Angelegenheit; schließlich aber ist, wie das so zu gehen pflegt, Alles hübsch beim Alten geblieben. Das kann man nur bedauern, denn unser deutsches Kreditwesen ist wirklich sehr faul. Man darf ohne Uebertreibung sagep, daß Derjenige, welcher ein Geschäft etablirt, heute leichter für 20000 M. Waarcn geborgt bekommt, als 200 M. baares Geld. Das ist ein Mißverhältnis wie es schlimmer gar nicht gedacht werden kann. Dasselbe hat allerhand Uebelständc im Gefolge: es untergräbt die Solidität im Geschäft, begünstigt die Schleuder-Konkurrenz, schädigt den reellen Geschäftsmann zu Gunsten des un reellen und zieht den Schwindel auf allen Gebieten des Geschäftslebens groß. Auf der einen Seite wird der Kredit nicht gewährt, wo er gewährt werden sollte, auf der anderen Seite wiederum wird er bewilligt, wo er nur Lu oft ein unvernünftiges Geschäftsgebahren veranlaßt. Die Sache ist zu wichtig, als daß sie von der Tages ordnung verschwinden dürfte und deshalb kommen wir nochmals auf sie zurück. Mit Vereinen und Broschüren freilich, zu denen der Deutsche in solchen Dingen immer am liebsten schreitet, wird wenig ausgerichtet werden. Das Uebel liegt tiefer. Der Kernpunkt ist mit dem oben an geführten Sachvcrhältniß hinreichend charakterisirt, daß man bei uns viel leichter Waaren als Geld geborgt be kommt. Wir haben eben in Deutschland mehr Waaren als baares Geld überschüssig, darum verborgt man die ersteren so leichtfertig, während man beim letzteren sehr zähe ist. Da helfen alle Ermahnungen und gelehrte Aus einandersetzungen nichts dagegen, die Thatsachen entschei den. Der Fabrikant und der Kaufmann wollen ihre Waaren los werden und da sie nicht genug Käufer finden, die pünktlich zahlen, so verborgen sie dieselben auch an Leute, welche nicht genügende Sicherheit bieten, immer in der Hoffnung, es werde ja doch wohl schließlich Zahlung geleistet werden. Der Mann aber, welcher baares Geld verleiht, hat soviel Nachfrage darnach von Leuten, welche alle erdenkbare Sicherheit bieten, daß er sein Geld an unsichere Kunden gewiß nicht ausleihen wird. Wenn uns nun bezüglich der Baarzahlung England immer als Vorbild entgegen gehalten wird, so ist einfach darauf zu entgegnen, daß England in doppelter Hinsicht uns gegenüber im Vortheil sich befindet: es hat weniger Angebot von Waaren und mehr Angebot von baarem Gelde. Weniger Angebot von Waaren, weil es vermöge seiner seit Jahrhunderten ausgedehnten Beziehungen zu überseeischen Ländern und seiner dominirenden Stellung auf dem Weltmärkte, vor Allem aber wegen des ausge zeichneten Marftes, den es in seinen Kolonien besitzt, sich größeren Absatzes seiner Fabrikate erfreut als wir. Wie bedeutend die Konsumtionsfähigkeit der englischen Kolonien ist, zeigt die Thatsache, daß nach amtlichen Ermittelungen das Mutterland den Kolonien ohne Indien in den letzten 20 Jahren durchschnittlich für 23 Millionen Pfd. Sterling Waaren geliefert hat, die ihm selbst nicht ganz 2300000 Pfund Sterling kosteten- Mehr Angebot von baarem Gelde aber hat England, weil es auf seinen Inseln über haupt viel günstiger lebt und seit Jahrhunderten die wirthschaftlichen Verhältnisse zu viel größerer Blüthe bringen konnte als wir. Man muß nur bedenken, wie viel Kriege wir in Deutschland seit Jahrhunderten über uns ergehen lassen mußten, um den Vorzug recht zu er messen, dessen sich England erstellt. So oft wir einmal unsere Produktionsverhältnisse etwas gebessert hatten, kam irgend eine Katastrophe, die uns wieder zurückwarf. Unter den Nachwehen des 30jährigea Krieges hatten wir 150 Jahre lang zu leiden. Nun haben wir zwar in den letzten 60 Jahren tapfer gearbeitet, um vorwärts zu kommen; aber zur Ansammlung von vielem baaren Gelde gelangten wir doch nicht, weil zu viel Kapital in die vielen und großartigen industriellen Unternehmungen, Eismbahnen re. gesteckt werden mußte, die wir im Laufe der letzten Jahrzehnte errichteten. Ob es unter diesen Umständen richtig war, die Zahl der Werthzeichen zu verringern, wie es durch das Bank gesetz vom Jahre 1873 geschehen ist, wäre noch sehr die Frage. Die Angelegenheit, welche einer gründlichen Untersuchung bedarf, wird vermuthlich noch öfterer zu Erörterungen Anlaß geben. Die Beschränkung der papiernen Werthzeichen nimmt sich in der Theorie recht hübsch aus, schadet aber in der Praxis, wenn es sich um ein an flüssigem Kapital nicht eben reiches Land handelt. Abge sehen von diesem Punkte müßte aber überhaupt bei uns viel mehr dafür gesorgt weiden, das Kapital immer flüssig zu halten und in diejenigen Kanäle zu leiten, die seiner bedürfen. Der Waaren-Kredit muß aufhören und der Geld-Kredit sich ausdehnen. Das kann am besten durch Erweiterung des Bankwesens geschehen. Durch die Schulze- Delitzsch'schen Genossenschaften ist in dieser Beziehung schon viel gebessert worden, aber viel, sehr viel bleibt noch zu thun übrig, wenn wir es mit den Engländern aufnchmen wollen- Ein englischer Nationalökonom berechnet, daß in Deutschland das Bank-Kapital nur 6 Prozent, in England dagegen 9 Prozent des Gesammtkapitals der Nation aus macht. Im Allgemeinen steht fest, daß unser Bankwesen nur ein Drittel des Umfanges erreicht, den cs in England angenommen. Wenn wir auch weniger Kapital haben als die Engländer, so ließe sich doch auch das verhältniß- mäßig Wenige besser verwerthen, wenn unser Bankwesen besser ausgebildet wäre und nicht so viel Geld nutzlos im Kasten liegen bliebe. Die Ausbildung des Checkwesens würde gleichfalls dazu beitragen, das Geld flüssiger zu machen. Es dürfte überhaupt nicht so viel spazieren ge fahren werden, als es in Deutschland mit den Post sendungen noch geschieht. Nur dadurch können wir dazu gelangen, daß die Borgwirthschaft endlich eingeschränkt wird. Tagesschau. Freiberg, 28. Dezember. Die jüngsten Jahresberichte der sächsischen Fabrik inspektoren klagen bei Weitem weniger als die früheren über Uebertretungen der die weiblichen und jugendlichen Arbeiter betreffenden Vorschriften. Der Dresdener Fabrikinspektor konstatirt, daß die Zahl der Arbeiterinnen sich ziemlich gleich geblieben ist, die Zahl der jugendlichen Arbeiter aber entschieden abgenommen hat. Es hat dies seinen Grund darin, daß in den kleineren gewerblichen Anlagen jugendliche Arbeiter jetzt nur ungern beschäftigt werden. In den größeren Anlagen, namentlich in den Zigarren-Fabriken, Glashütten, Büchdruckereien und Stroh hut-Fabriken, wo sic nicht entbehrt werden können, wurden hauptsächlich jugendliche Arbeiter zwischen 14 und 16 Jahren beschäftigt. Solche unter 14 Jahren wurden in größerer Anzahl vorzugsweise in einer Gold- und Silbcr-Tressen- Fabrik, sowie in einer Tinten- und Wichs-Fabrik vorge funden. Von den jugendlichen Arbeitern in der Jute- Spinnerei zu Meißen, in welcher gegen 100 Kinder zwischen 12 und 14 Jahren beschäftigt werden, besucht die eine Hälfte Vormittags die Stadtschule, die andere Hälfte wird Nachmittags in der Fabrikschule unterrichtet. Im Allgemeinen werden Kinder unter 14 Jahren mA Nachmittags beschäftigt, da die Schule fast durchgänE Vormittags abgehalten und auch regelmäßig besucht wst« es bleibt den Kindern auch noch genügende Zeit zu v« Schularbeiten. Wesentliche Klagen der Lehrer ÜHS mangelhaften Schulbesuch in Folae der Beschäftigung ds Kinder in Fabriken sind nicht bekannt geworden. — Du Bestimmungen des Bundcsratbes waren namentlich für dk Glas Fabriken von einschneidenoerWirkung; denn wcnnnaS den früheren Verordnungen dieAnwesevheit und Bcfchästigm« von Frauen und Mädchen unter gewissen Beschränkungei an den Schmelzöfen rc. als Abträgermnen u. s. f. nvü statthaft war, so durste nach der Bekanntmachung Vs« 23. April 1879 Arbeiterinnen überhaupt der Aufenthalt W solchen Räumen, in welchen vor dem Ofen gearbeitet wird nicht mehr gestattet werden. Der Glashüttcn-BetriL bringt es mit sich, daß durch die neue Verordnung wenig» der Fabrikherr, als vielmehr der Glasmacher betrosi« wurde, da der letztere für seine Abträger gewöhnlich seW zu sorgen hat und daher Ersatz nicht sofort beschtzW werden kann. In kleineren Orten, wo gewöhnlich ziemW die ganze Bevölkerung in der Glashütte Bcschästigum findet, ist es daher manchmal nicht zu umgehen, daß kV eintrctcnder Krankheit einzelner männlicher Abträger atz» nahmsweise auf Stunden weibliche Angehörige der Glas macher mit vor dem Ofen beschäftigt werden Avis ds Tafelglas-Hütten haben die neueren Bestimmungen M«» Einfluß, da in denselben schon früher Arbeiterinnen « nicht und jugendliche Arbeiter nur ausnahmsweise bH schäftigt wurden. — In den großen Papier-Fabrik» werden namentlich viele Arbeiterinnen, aber wenig jugen liche Arbeiter beschäftigt Die Frauen und Mädchen sn hier oft fleißiger und für gewisse Arbeiten mehr gceiani als die Männer — Auch in Chemnitz haben sich d aus die Beschäftigung von jugendlichen Arbeitern m Kindern bezüglichen Vorschriften im Allgemeinen bHs< eingeführt, als cs vor Jahresfrist noch erwartet Werve konnte. Gleichwohl sind noch immer viele yebcrtretung« der gesetzlichen Bestimmungen zu verzeichnen und thei weise auch zu weiterer Verfolgung den Polizei-Behörde zur Kenntniß zu bringen gewesen. Die meisten Uebe tretungen der auf Beschäftigung von Kindern bezüglich« Vorschriften wurden in kleineren Ziegeleien angetrofst weil die hier erzeugte Waare zur Zeit so gering bezah ist, daß sie eine Mehrbelastung durch höhere Arbcitslöh für leichte Hilfsarbcitcn, wie sie erwachsene Arbeiter beai spruchcn müßten, nicht ertragen kann Die weitau meisten Fälle der Nichtbcfolgung gesetzlicher Vorschrift« bezogen sich auf die Annahme von Arbeitern und 21 Jahren ohne Arbeitsbücher oder Karten, und dä Unterlassen des «w-hängens von Verzeichnissen jugenl lichcr Arbeiter, sowie von Auszügen aus den gesetzliche Bestimmungen. Das Präsidium des preußischen Abgeordneter Hauses wird zunächst die rückständigen dritten Lesunge der in erster und zweiter Lesung erledigten Entwürfe vo nehmen und dann womöglich zur ersten Lesung der ner eingcaangencn Entwürfe schreiten. Man will die km bemessene Zeit bis zum Zusammentritt des Reichstag» so gut wie möglich ausnutzen. Glaubt man doch, daß S trotz Aufbietung aller Anstrengungen nicht zu ermöglich» sein wird, in der Zeit vom 10. Januar bis zum 20. Feo» der als äußerster Termin für den Landtagsschluß bezeichn^ wird, auch nur die wichtigsten Arbeiten abzuwickeln, woba an die Verwaltungsqcsctze noch gar nicht zu denken U Den Zusammentritt des Reichstages wird man fügst» kaum über die Hälfte des Februar verzögern können, um so tritt denn die Eventualität einer Nachsession, welche dL Regicrung so gern vermeiden möchte, wieder näher, zum« da man ein Zusammenarbeiten des Landtages und das Reichstages auf längere Zeit doch für undurchführbos hält. — Die württcmbcrgische Landeszeitung meld« daß die Führung der Geschäfte der württembergischen M sandtschaft in Berlin durch den Generalmajor Faber-« Faur, welcher als Militärbcvollmächtiger, Mitglied dH Gesandtschaft und seit geraumer Zeit auch Bundesratha bevollmächtigter ist, noch längere Zeit dauern werde. M den sogenannten Ministcrsitzungcn des Bundcsraths, welch« nach der neuen Geschäftsordnung die ersten BevoD «nächtigten der Regierungen anwohncn werden, würde iA erste Bevollmächtigte Württembergs, Staatsminister v« Mittnacht, theilnehmen.