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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 08.08.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188008080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18800808
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18800808
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Freiberger Anzeiger und Tageblatt
-
Jahr
1880
-
Monat
1880-08
- Tag 1880-08-08
-
Monat
1880-08
-
Jahr
1880
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 08.08.1880
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! q Großvoi und mit ihnen dl langsam, folgen! wenigen Jahren s ähnliche Holzbaut« grunzenden Vierfi me nicht immer, > geschützten Speckei IdingS verschwind, vnan deren noch i «utzt, um Hühner Jollen. Jetzt lau Dtädlrr, sein F »ierzu sehlt iHv lange gehandhabt Mötzlich in den 2 Dich staunen über Der Bullerstückche' Wurde jüngst vi Dessen Thätigleit RuSzudehnen, dür Dielleicht die zu Deuern dadurch «undeSstaaten da Resultat zu erziel Dnltitung dazu e I Am 5. Augi ^ern-ann Langer, Äi'v,rfitStS-SSng 4hm achtzig Sem, »hn, so Gott will, nichen Weise zu l Djs seit 37 Jahi Du diesem langen Durch Langer ne Mntwickelung gefr Im Zachmar Mahre alte Steiv Dus welcher er g< Den erhaltenen L Der bei de, Irangirer beschäst M8. Mai d. I. ' Mouline Grüner Dv erdens mit Ein Merbti bewiesene Dem Könige die Ditz zum Tragen Drage der k. 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Auf den erst D genden dem Verb D Zusammentritt in » Vuchbinder-Jnnun » Thatsächlich liegt »Buchbinderei und »Anmeldungen nir »binder-Zeitung in ertheilen wird. sich in dem Keller befanden, demnach «ine Uebertretung da gesetzlichen Bestimmungen nicht vorläge. - Schöffengerichtssitzung den 10. August. Herr Maurermeister Kunze und Herr Kaufmann Schürer hier alr Schöffen. — Die Wafferwärme in unserem Schwimmteiche betrug heut, Vormittag 10 Uhr 16j Grad. — Zu dem morgen Sonntag im benachbarten Naundorf be ginnenden Scheiben- und Retterschießen «erden die Herren Kauf mann Klitzsch und Bäckermeister Lauenstein von hier, welche bst dem im vorigen Jahre im genannten Orte statlfindenden Schützt seste die Königswürde erlangten, von einer Deputatton der Nau«, dorfer Scheibenschützengescllschaft mit Musik abgeholt. Die Sb- sahrt wird Nachmittags zwischen 1 und 2 Uhr vom Nestaurant „Glückauf" aus erfolgen. — Im Monat Juli 1880 gewannen 9 Personen dar Bürg«, recht hiesiger Stadt. Zum GewrrbSbetriebe meldeten sich in List«, Monat an: 1 Oelhändlerin, 1 Agent der Lebensversicherung bank KoSmoS und der Berlin-Kölnischen FeuerverficherungSgchn, schäft zu Leipzig, 1 Inhaberin eines SattlergeschäftS, 2 Inhaber einer Zündhölzchenfablik, 1 Bäcker, 1 Elektro-Chemiker, 1 Korb macher, 1 Gefindemäklerin, 2 Cigarrenhändler, 2 Schloss«, s 1 Kommiffionär, 1 Tanzlehrer, 1 Holzhändler, 1 Haderhändlech, 1 GlaShändler, 1 Tischler, überhaupt 19 Personen. Im Polizei- bureau meldeten sich im Monat Juli 57 Neuanhergezogene bq. Selbständiggewordene (theilS Familien, theilS einzelne Person«,) an, während in derselben Zeit 27 Abmeldungen (ebensallS «HM Familien, theilS einzelne Personen) bewirk wurden. Fen« kamen an derselben Stelle im vorigen Monat 163 Wahnungi- veränderungen, der Dienstantritt von 57 und der Dienstantritt von 63 Dienstboten, 19 Dienstbotenwechsel, sowie der Arbsttj- antritt von 156 GewerbSgehilsen zur Anmeldung. — Heute Nachmittag in der zweiten Stunde konnte «an unweit des Gasthofes zur Sonne in FreibergSdorf eine Pferd und Wagen mit sich führens« Zigeuner-G«s«llschast beobachte«, welche, namentlich Frauen und Kinder, in ihren zerlumpten und vor Schmutz strotzenden Hüllen auf die Vorübergehenden eim äußerst widrigen Eindruck hervorbrachten. — Am Sachsendenkmal vor St. Privat wird dem „Dr. I." zufolge am diesjährigen 10. Gedenktage der Schlachtglst- chen Namens von dem in Metz garntsonirenden königl. sächsisch« Fußartillerie-Regiment Nr. 12 eine militärische Feier in Verbil dung mit einer Bekränzung d<S Denkmals und der Sachsengrilb« statlfinden. Infolge dessen und weil sich das Kommando gn nannten sächsischen Regiment? auf diesbezügliche Anfrage gern bereit erklärt hat, etwa aus der Heimath eingehend« Kränze za gedachter Feier entgegen zu nehmen und am Denkmal, beziehentlich auf den Sachsengräbern durch Angehörige des Regiment? unter entsprechenden Feierlichkeiten niederlegen zu lassen, ist die in Lm Kreisen der sächsischen Militärvereine angeregte Idee, Mitte August einen Extrazug nach Metz zu veranstalten, oder eine Deputation ehemaliger sächsischer Soldaten behus? erwähnter Gedenkseier der Schlacht von St. Privat dorthin zu senden, aufgegeben und be schlossen worden, den Ertrag der hier und da schon eingeleite!« Sammlungen zum Schmuck für da? Gräberfeld von St. Priot am 18. August zur Beschaffung von Kränzen mit WidwÄtl j- schleifen zu verwenden und diese Kränze an da? Kommando w wähnten sächsischen Regiment? einzusenden. Wie der „Kamera r", da? mit warmem patriotischen Eifer für dir Angelegenheit th tig gewesene Organ für Sachsen? Militärvereine, sinnig au?fü,rt, dürften sich zu gedachtem Gräberschmuck am besten Kränze eignen, au? Zweigen sächsischer Eichen geflochten, mit einem Bande in de« Bedingungen des Herrn Kranzler zu thun, sollte er nicht durch vernünftige Vorstellungen dahin zu bringen sein, uns das Geld zu leihen?" „Ich will mit Blumenthal sprechen, Mutter," ant wortete ernst und nachdenklich der bisher so lebensfrohe junge Mann, „mir von ihm unsre Verhältnisse klar dar legen lassen, und sehen was sich thun läßt!" „Wie? solltest Du daran denken, auf eine so unerhört« Forderung einzugehen?" riefen die Freiherrin und ihre älteste Tochter, und Erstere fügte hinzu: „Deine bürgerlich« Gattin würde unsrerseits nur wenig Beachtung finden und in der Familie ein trauriges Leben führen! — Nein, nein, das kann mein Sohn, das kann der Freiherr vvn Greifen berg nicht thun!" „Der Freiherr von Greifenberg aber ist leider, wie zu fürchten ich alle Ursache habe, wohl kaum in der Lage, seiner Mutter und seinen Schwestern noch lange einen sicheren Aufenthalt zu bieten," entgegnete in bitterem Ton der junge Offizier, „das bürgerliche Mädchen jedoch ist reich und würde mich zum reichen Manne machen, der ohne Sorge der Zukunft entgegensehen kann!" Als in späterer Stunde er sich in sein Zimmer begab, wanderte er in demselben noch lange auf und ab, denn das von seiner Mutter Vernommene war wohl geeignet, den Schlaf von seinen Lidern fern zu halten. Er war Aristokrat, stolz auf seine Geburt wie auf seinen alten Namen, den er stets hochgehalten und jetzt mit einer bürgerlichen Gattin theilen sollte! — Nein, nein, es war nicht möglich — er konnte nicht diesem, wenn auch stein reichen Mädchen, von dem er nicht einmal Näheres über Person und Charakter wußte, den Platz seiner von ib-n so verehrten Mutter anweisen und damit über seine Schwestern, die Freiinnen von Greifenberg erheben! — „Thor, der Du bist!"<^ sprach indeß die Stimme der Vernunft. Willst Du etwa lieber Deine Mutter unb Schwestern von dannen ziehen sehen, um sich uyl ' ungewohnten, bescheidenen Verhältnissen ein Obda^ suchen, und von dem geringen Vermögen, welches Er, besitzt, zu existiren? — Ergreife die Dir gebotene rettet- Hand, führe das bürgerliche Mädchen als Deine Gatti- Heim, und ihr Reichthum sichert Euch Men die Ruhe und Behaglichkeit, welche Ihr bisher genossen!" — (Fortsetzung folgt» Alternativen ablehne. Das Parlament werde vor Ablauf der Session über beide Gegenstände unterrichtet werden. Weiter erwiederte Staatssekretär Hartington auf eine An frage Bartlett's, er sei nicht informirt darüber, daß eine besondere Aufregung unter den Mohammedanern Indiens herrsche. Die Regierung überwache freilich mit lebhafter Sorgfalt die Vorgänge im Orient. Die Politik derselben gegen die Türkei sei nicht eine ZwangSpolittk, sondern im Interesse der Türkei sowohl als Europas und Englands eingeschlagen worden. Der Obersekretär für Irland, Forster, antwortete auf die Interpellation Oconnor's und Power's, die Nachricht, die Regierung fürchte einen Aufstand in Ir land, sei völlig unbegründet ; die Truppen in Irland würden nur etwas vermehrt angesichts der Gewaltthätigkeiten gegen einzelne Individuen, und um das Vertrauen der Bevölkerung zu heben. Es bestätigt sich, daß der Pforte die die montene grinische Angelegenheit behandelnde Kollektivnote überreicht worden ist. In derselben zeigen die Mächte, wie die Londoner Allg. Korrespondenz meldet, zunächst den Empfang der türkischen Depesche vom 15. Juli an und er klären, den darin enthaltenen Gegenvorschlägen für die Be richtigung der montenegrinischen Grenze nicht zustimmen zu können. Die Mächte hätten in Erfahrung gebracht, daß osmanische Truppen nach der montenegrinischen Grenze geschickt worden seien, und hofften, daß dies geschehen sei, um ein befriedigendes Uebereinkommen mit Montenegro zu beschleunigen. Die Note verweist sodann auf die von der Pforte geübte Verschleppungstaktik und fordert sie auf, von derselben abzulassen. Die Mächte empfehlen der Pforte auf's dringlichste die Annahme des Vorschlags bezüglich der Abtretung von Dulcingo; sollte die Pforte jedoch die Uebereinkunft vom April vorziehen, der sie bereits zuge stimmt habe, so würden die Mächte nichts dagegen einzu wenden haben und zuversichtlich erwarten, daß die Pforte sich ihnen anschließe, um deren Durchführung innerhalb dreier Wochen zu sichern. Andernfalls hätten sie eine Flottenkundgebung ins Auge gefaßt, vermöge deren sie Montenegro die Durchführung erleichtern würden. — Wie dem Reuter'schen Bureau vom 2. d. in Bestätigung früherer Voraussetzungen gemeldet wird, ist ein türkisches Panzerschiff in Begleitung eines nichtgepanzerten Kriegsschiffes von Konstantinopel abgegangen, um an der albanesischen Küste zu kreuzen. Auf Osman Paschas Rath hat die Pforte be schlossen, die Truppen in Thessalien auf 26 000 in Epirus auf 24000 Mann zu bringen. Die Streitkraft soll jedoch nicht bloß aus regulären Truppen bestehen, da man die darunterbefindlichen albanesischen Freiwilligen auf 20000 Mann schätzt. Eine große Anzahl Rekruten ifi aus Klein asien in Konstantinopel angekommen. Lokales und Sächsisches. Freiberg, d. 7. August. — Heute Vormittag pasfirten Ihre Majestäten von Rehefeld kommend, unseren Bahnhof, um Sich nach Dresden zu begeben. Zum Empfange waren di« Spitzen der königlichen und städtischen Behörden auf dem Bahnhofe anwesend. — Bezüglich de? Sellerbrande? in der Rittergasse wird un? nachträglich versichert, daß nur zwei Ballon? Petroleum zunächst folgte der Sohn mit dem Grafen Eberstorff, fast dem einzigen näheren Verwandten, den die Famlie besaß. Am Abend nach der Beerdigung forderte die Freiherrin ihre Kinder zu einer Unterredung in Geschäftsangelegen- heiten auf, und als sie sich bei ihr im Wohngemach einge funden, erzählte sie ihrem Sohne die Vorgänge der letzten Lebenslage seines Vaters, theilte ihm dessen Geldverlegen heiten mit, seine Aussicht, eine große Anleihe bekommen zu können, wie auch die Bedingung des Banquiers, wenn dieser ihm das viele Geld leihen würde. „Ich will Dir nicht verhehlen, mein Sohn," fügte sie ihrer umständlichen Beschreibung hinzu, „daß Deine Schwestern und ich uns gegen diese Bedingung erklärt, auf welche vielleicht Dein Vater gesonnen war einzugehen. Auch Du wirst nicht, kannst nicht daran denken, denn be denke, es ist weder in meiner noch Deines Vaters Familie je eine Bürgerliche gewesen, und wenn diese Helene Kranzler auch noch so reich ist, der Rangunterschied läßt sich dadurch nicht ausgleichen!" Ueberrascht, schweigend und mit umdüsterter Stirn hatte Arnold zugehört, denn bei dem sorgenlosen Leben, welches er bisher geführt, hatte er weder geahnt noch ge dacht, daß die Vermögensverhältnisse seiner Eltern anders als glänzend sein könnten, und erst nach einer Weile, während welcher seine Mutter und Schwestern voll Span nung auf ihn geblickt, vermochte er zu sagen: „Auf eine solche Lage der Dinge hier war ich allerdings nicht vorbereitet, Mutter, denn bei der Freigiebigkeit unsers verstorbenen Vaters habe ich stets geglaubt, daß unsre finanziellen Verhältnisse nichts zu wünschen übrig ließen! — Wir hätten sammt und sonders sparsamer leben müssen —" „Es ist bei uns nichts verschwendet, mein Sohn," unterbrach mit scharfer Betonung die Freiherrin. „Das muß ich dennoch glauben, Mutter, und ich schäme mich, gedankenlos so lange das bedeutende Taschengeld an genommen zu haben!" „Wie hättest Du aber von Deiner Lieutenantsgage ein Leben wie bisher führen wollen?" fragte in ironischem Ton die ältere Schwester. „DaS hätte ich allerdings nicht gekonnt, aber auch nicht gethan, Theodora, denn ich haffeiund fürchte das Schulden- machen!" „Lassen wir die Vergangenheit ruhen, Kinder," er mahnte die Fretherrin, welche sich im Stillen über ihres Sohnes Ansichten wunderte, „und kommen wir auf das Wichtigste zurück. Was gedenkst Du in Bezug auf die Stockholm, Paris, London, Wien und Pest. Amsterdam und Lissabon haben abgesagt-! Die Erfolge der Republikaner bei den französische« Generalrathswahlen übertreffen selbst die höchstgespannten Erwartungen. Die Monarchisten haben nicht weniger als 236 Sitze und 11 Departements verloren und noch sind die Resultate keineswegs vollständig bekannt. Man berech net, daß von 86 Departements künftig 70 eine republika nische Vertretung haben werden, eine imposante Majorität aller Klassen der Nation, auf welcher das Selfgovernment wie auf granitenem Fundamente ruht. Und um so bedeut samer ist das Ergebniß, als sich die beiden großen republi kanischen Fraktionen in den Gewinn theilen und die Rothen, die in Gemeinschaft mit den Reaktionären das gegenwärtige System bekämpften, von letzteren in ihre Niederlage mit verwickelt wurden. Starke Mittel waren von den vereinigten Gegnern in Anwendung gebracht wor den, um die Nation einerseits zu beunruhigen, andererseits aufzureizen; Gründe der inneren und äußeren Politik wur den gegen die leitenden Persönlichkeiten ins Treffen geführt, und wenn die Konservativen vorzugsweise die März-Dekrete als eine Vergewaltigung der Kirche angriffen, so prophe zeiten andererseits die Intransigenten die Vergewaltigung des Landes durch eine abenteuerliche Kriegspolitik Gam- betta'S, bei welcher der Diktator seine eigenen Interessen im Auge habe. Der „TempS" schreibt: „Die Bedeutung der Generalrathswahlen ist der Zusammensturz des Bona- parttSmuS, die Verurtheilung der klerikalen Ansprüche, die Ablehnung des Jntransigententhums, die Bestätigung der Republik und der klugen und festen Politik des Fort schrittes." — Der „Telögraphe" bringt folgende offiziöse Meldung: Die SchiffSdemonstration scheint infolge der Konzessionen, welche die Pforte in Betreff Montenegros machte, vertagt zu sein. Die französische Regierung ist entschlossen, keinerlei Antheil an einer solchen Kundgebung zu nehmen, wenn dieselbe statlfinden sollte. E^Jm englischen Unterhause erklärte der Obersekretär für Irland, Forster, die Regierung bedaure auf das Lebhafteste die Verwerfung der irischen PächterentjchädtgungSbill, sei aber nicht gewillt, eine weitere diesbezügliche Vorlage in der gegenwärtigen Session zu machen. Die Regierung werde die Beamten und Gerichte in Irland bei Erfüllung ihrer Pflichten schütze» und fordere die Mitglieder beider Parlamentshäuser und alle guten Bürger auf, zur Erhaltung der Ordnung in Irland mitzuwirken und zugleich allen ihren Einfluß aufzubieten, damit die Grundbesitzer den Pächter« gegenüber mit Mäßigung zu Werke gingen. Ferner versprach im Unterhause UnterstaatSsekretär Dilke die baldige Vorlage des Schriftenwechsels, enthaltend die Kollek- tivnote der Mächte und die Antwort der Pforte. Die sechs Mächte ständen in steter Kommunikation betreffs weiterer ge meinsamer Schritte; eine Auskunft über die Natur dieser Kommunikationen sei indeß augenblicklich unthunlich. Die weitere Kollektivnote betreffs Montenegros sei diese Woche überreicht worden; dieselbe unterbreite der Pforte zwei alternative Lösungsprojekte. Es sei aller Grund vorhanden, zu hoffen, daß eine solche Lösung werde schleunigst erreicht werden. ES wäre Unrecht, die Maßregeln zu diskuttren, welche die Mächte eventuell treffen dürsten auf Grund der unwahrscheinlichen Voraussetzung, daß die Pforte beide Reichthum und Name. Original-Novelle von Mary Dobson. (7., Fortsetzung.) ,Der Herr Baron war einen Tag nach .... gefahren, kehrte aber schon am Abend zurück und blieb die Nacht hier. Früh am Morgen kam er nach Greifenberg, und da währte es auch nicht lange, bis ein reitender Bote und Wagen abgeschickt wurden, den Advokat Blumenthal und Doktor Meltzer zu holen!" Arnold von Greifenberg fragte nicht weiter, überzeugt, die richtige Aufklärung von den Seinen zu erhalten, denn es mußte sich irgend etwas zugetragen haben, den plötzlichen Tod seines so kräftigen, gesunden Vaters herbeizuführen, sondern begab sich mit Georg nach dem WirthShaus, wo Wagen und Pferde seiner warteten. Bald war angespannt und in möglichster Eile flogen die kräftigen Thiere mit dem jungen Erbherrn dahin, während dieser über das traurige Ereianiß nachsann, das er so unerwartet vernommen. Es war ein schmerzliches Wiedersehen, welches seiner im Vaterhause wartete, und endlich mit Mutter und Schwestern vereint, die er bereits in Trauerkleidern antraf, konnte ihm kein Zweifel mehr über seinen Verlust bleiben. Er überließ sich rückhaltlos seinem Schmerze, der um so -gerechter war, da der Verstorbene ihm stets der gütigste beste Vater gewesen. Als er ruhiger geworden und genaue Auskunft über die letzten Lebensstunden des Verstorbenen erhalten, begab er sich «ach dessen Zimmer, um auch seine Leiche zu sehen. Er hatte stets zu ihm, dessen sprechendes Ebenbild er war, die größte Liebe und Zuneigung empfunden, und als er ihn jetzt starr und regungslos, mit geschlossenen Augen daliegen sah, da flossen nochmals unaufhaltsam seine Thränen, und sich über den geliebten Todten neigend, küßte er dessen bleicht Stirn und kalten Mund, der für ihn stets nur Worte der Liebe gehabt und flüsterte, seine Hand er greifend: „Vater, Vater, Du hast mir meine Mutter und Schwestern als Vermächtniß hinterlassen, an Deiner ent seelten Hülle gelobe ich Dir, in Deinem Sinne für sie zu sorgen und Deine Stelle bei ihnen zu vertreten! — Sollte es mir vielleicht auch schwer werden, mein Gelübde zu er füllen, Du wirst mir schon einen Fingerzeig hinterlassen haben, Deinen Willen und Deine Wünsche auszuführen l" Drei Tage später fand die feierliche Bestattung des Freiherr« von Greifenberg statt, zu welcher sich viele Trauergäste oo« Nah und Fern eingefunden. Dem Sarge
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