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worden. Der preußische Antrag spricht von dem tech nischen Standpunkte die Meinung aus, daß die künftige Zollgrenze aus dem Heiligengeistfelde, zwischen Ham burg und St. Pauli zweckmäßiger liegen würde, als auf der preußischen Landesgrenze. Die preußische Verwaltung ist, als sie dieser zolltechnischen Ansicht Ausdruck gab, nicht von den preußischen Interessen geleitet worden. Letztere machen im Gegentheil im Sonderinteresse AltonaS das Verbleiben St. Paulis außerhalb des Zollvereines wünschens- werth. Nur das Pflichtgefühl, mit welchem die Regierung deS Kaisers die Reichszollinteressen wahrnimmt, veranlaßt sie, mehr in dem Interesse Hamburgs und St. Paulis, als in dem Altonas, jene Zolllinie über das Heiligengeist- feld dem Bundesrathe vorzuschlagen. Es ist nicht schwierig, einen Beschluß zu treffen, ohne die Frage über die Inter pretation der Verfassung bis zu einem Konflikt zu schärfen. Die Regierungen, welche glauben, daß dnrch die Abtrennung St. Paulis von dem Frethafengebiet das Verfassungsrecht verletzt oder auch nur berührt werde, würden gegen düse Linie stimmen können und die Zollgrenze wird, wenn sie die Majorität finden sollte, dann mit der Landesgrenze des preußischen und Hamburger Gebietes zusammenfallen. Sollte aber nach preußischer Ansicht eine unrichtige Aus legung der Retchsversaffung zur Begründung der Vota aus gestellt werden, so wird es auch für Preußen nothwendig sein, die nach diesseitiger Ansicht richtige Auslegung der Verfassung dem gegenüber zu vertreten und kann ich meinem allergnädigsten Herrn in diesem Falle in seiner Eigenschaft als deutscher Kaiser zu Verzicht auf zweifellose Aufrecht erhaltung der Verfassung nicht rathen. Ich würde ungern, aber nothwendig, aus solchen Vorgängen die Ueberzeugung entnehmen, daß mein bisheriges Bestreben, die Verfaffungs- streitigkeiten zu vermeiden, sich nicht durchführen läßt. Am Schluffe heißt eS: „Nach meiner Ueberzeugung enthält die politische Lage Deutschlands an sich und im Hinblick auf den EntwickelungSgang anderer europäischer Länder im Vergleich mit den ersten 10 Jahren, welche der Neubegründung der deutschen Einheit folgten, die verstärkte Aufforderung für die verbündeten Regierungen, ihre Einigkeit untereinander zu pflegen und auch den Schein der Trübung derfelben zu vermeiden. Ich kann deshalb meine Besorgniß darüber nicht ausdrücke«, daß in dieser rein technischen, im Ver gleiche mit anderen Aufgaben in Zukunft bei nicht be deutenden Fragen im Bundesrathe sowohl wie im Reichs tage unsere Verfassung in der Art, wie es geschieht, auf die Probe gestellt werden sollte. Ich zweifle nicht, daß der preußische und hamburgische Antrag im Bundesrathe durch Verständigung ohne Entscheidung durch Majoritäten und Minoritäten wird erledigt werden können. Von Seiten Preußens wird jeder dahin zielende Antrag, welcher sich im Rahmen der Reichsverfaffung hält, gern erwogen werden, vorausgesetzt, daß die verbündeten Regierungen einig sind, den Versuchen, welche von einigen Mitgliedern des Reichs tages im Sinne der Beschränkung der versaffungsmäßigen Autorität des BundeSratheS gemacht werden, einmüthig rntgegenzuketen. Der Reichstag genehmigte gestern in erster und zweiter Lesung den Gesetzentwurf über die Kontrole des Reichs- Haushalts und des elsaß-lothringenschen Landeshaushalts pro 1879/80 debattelos, sowie die Uebereinkunft mit der Schweiz wegen weiterer provisorischer Regelung der Handels beziehungen unverändert. Ferner wurde in dritter Lesung das Wuchergesetz mit einem von Kleist-Retzow zu 8 3 beantragten, vorwiegend redaktionellen Amendement mit großer Majorität angenommen; dagegen stimmten die Fort schrittspartei und einige Nationalliberale. Im wetteren Verlaufe der Sitzung wurde mit 136 gegen 99 Stimmen der die Einschränkung der Wechselfahigkeit betreffende Antrag des Grafen Bismarck angenommen. Staatssekretär Schelling hatte erklärt, er sei nicht berechtigt, Namens der Bundesregierungen zu dem Bismarck'schen Anträge eine Erklärung abzugeben, er wolle aber konstatiren, daß die Mehrheit der Bundesregierungen im vorigen Jahre anläß lich des Reichensperger'schen Antrags eine Einschränkung der allgemeinen Wechselfähigkeit nicht für möglich und zu lässig hielt. Schließlich wurde noch das Viehseuchenge setz in dritter Lesung nach den Beschlüssen der zweiten Lesung angenommen. Das Haus lehnte den Antrag Lasker's ab, seinen Antrag bezüglich der Einverleibung Altonas und St. Paulis in das Zollgebiet auf die nächste Tagesordnung zu setzen. — Ueber den von der Reichstagskommission für die Elbschifffahrtsakte beschlossenen Vorbehalt, daß die gegenwärtig auf der Elbe bestehende Zollgrenze nur durch ein Gesetz an eine unterhalb dieser Grenze gelegene Stelle verlegt werden könne, sagt die „Nordd. Allg. Ztg.": Die Vorlage werde, wenn der Reichstag diesen Vorbehalt an nehme, für diese Session erledigt sein. Für die Bundes regierungen sei es unmöglich, auf das im Art. 7 der Reichsverfaffung gewährleistete Recht zu verzichten. Der BundeSrath setzte 1868 in Ausübung dieses Rechts die jetzige Zolllinie fest und werde auch weitere Modifikationen der Zolllinie nach seiner versaffungsmäßigen Zuständigkeit festsetzen. Von der Ausschußmehrheit könne nur darüber ein Streit erhoben werden, ob der BundeSrath verfassungs mäßig kompetent sei, über die Lage der Zollgrenze 1880 ebenso zu beschließen, wie derselbe 1868 unter der Mit wirkung und persönlichen Zustimmung des damaligen Mi nisters Delbrück gethan habe. Ein Bedenken, ob der Bundes- rath ohne ein neues Gesetz dazu befugt sei, sei Delbrück damals nicht beigekommen. Der BundeSrath werde inner halb seines verfassungsmäßigen Rechts unbeirrt beschließen, was er im Interesse des Reichs für nützlich halte. — Die Stempelsteuerkommission des Reichstages beschloß die Besteuerung inländischer und ausländischer Aktien mit fünf pro Mille, lehnte die Besteuerung der Lombarddarlehne mit 11 gegen 9, die Besteuerung der Checks und Giro anweisungen mit 15 gegen 5 Stimmen ab und vertagte sich darauf bis nächsten Mittwoch. — In Reichstagskreisen glaubt man, der SesfionSschluß sei für nächsten Montag in Aussicht genommen. — Gestern Nachmittag 2 Uhr starb in Hannover der frühere preußische Justizminister Leon hardt, der Urheber und Schöpfer unserer neuen deutschen Justizeinheit. — Aus Württemberg meldet man, daß SteinbeiS, der Präsident der Kontrole für Gewerbe und Handel, demnächst zurücktreten werde. Das österreichische Kaiserpaar traf am 6. d. früh 7 Uhr in Pest ein. Der Empfang war ein fast demon strativ sympathischer zu nennen. Trotz der frühen Morgen stunde und der höchst unfreundlichen Witterung war die langgedehnte Strecke vom österreichischen Staatsbahnhofe bis hinauf zur Burg in Ofen von einer nach vielen Tau senden zählenden Menge aller Klaffen der Bevölkerung be deckt. Die Häuserdekorationen waren zwar vom Regen, welcher die ganze Nacht über niederströmte, hart mitge nommen, gleichwohl bot das Ganze einen pittoresken Anblick dar, ja einzelne Häuser erregten durch Luxus und Geschmack in der Dekoration geradezu Aufsehen. Schon gegen halb 7 Uhr wogte am Staatsbahnhose eine fast undurchdring liche Menge von Damen in einfachen, aber eleganten Toi letten, ordengeschmückten Herren in Salonkleidung und in farbenprächtiger ungarischer Gala, in Uniformen und in geistlichen Talaren bunt durcheinander. Kurz vor der An kunft des HofzugeS ordneten sich die einzelnen Gruppen der Damen. Die Repräsentanten der Frauenvereine nah men im Salon und zu beiden Setten der Perronthüre Aufstellung. Endlich fuhr der Hofzug langsam in die Halle ein und Kaiser und Kaiserin stiegen, von stürmischen Eljen- Rufen begrüßt, auf den Perron herab. Der Kaiser trug die Uniform eines Generals der Kavallerie, die Kaiserin ein dunkles Reisekleid mit rehfarbenem, kleinkarrtrten Pa letot und ein schwarzes ungarisches Hütchen, den schwarzen Schleier hoch hinaufgezogen. Voran schritt der Kaiser durch das Spalier, dann folgte die Kaiserin, beide sichtlich hoch erfreut von dem ihnen zu Theil werdenden Empfange. Das hohe Paar ward nicht müde, die sympathischen Zurufe durch Kopfnicken und freundliches Lächeln nach allen Seiten zu erwiedern. Ansprachen wurden keine gehalten, weil das Kaiserpaar sich das vo.weg verbeten hatte, doch konverfirte dasselbe mit einzelnen Persönlichkeiten. So wurde vom Karser sowohl als auch von der Kaiserin ausgezeichnet: Kardinal Haynald, der Ministerpräsident Tisza, der Ober bürgermeister, Gräfin Livia Zichy, Gräfin Eduard Karolyt und Gräfin Katinka Andrassy. Am längsten aber verweilte der Kaiser bei dem Grafen Julius Andrassy, der, in Ge neralsuniform gekleidet, sich bescheiden im Hintergründe hielt. Der Kaiser war schon einige Schritte vorüber, als er, den Kopf zum Gruße rechts wendend, den Grafen hinter den Damen erblickte. Rasch wandte sich der Monarch um und schritt auf Andrassy zu, ihm die Hand zum Gruße reichend. Auch die Kaiserin sprach länger mit Andrassy und der wegen des Todes ihrer Mutter noch in tiefer Trauer befindlichen Gemahlin desselben. Dann setzte das Kaiserpaar, begleitet von immer und immer wieder sich er neuernden Eljen-Rufen, den Weg nach dem Ausgange fort, wobei die Kaiserin die ihr von den Präsidentinnen der Vereine dargereichten prachtvollen Bouquets dankend ent- gegennahm Auf der Fahrt nach der Königsburg fand diese herzliche Ovation eine fast ununterbrochene Reihe von Fortsetzungen. — Ein dem Wiener Abgcordnetenhouse gestern vorgelegter Gesetzentwurf bestimmt, daß zur Be- oeckung des diesjährigen Abganges von 24559046 Gulden der Erlös der bewilligten Goldrentenemiffion von zwanzig Millionen, nominell per 17 854000 Gulden, und die btS- Jn der letzten Stunde. Erzählung von Emilie Heinrichs. (Nachdruck verboten.) (40 8orlse»ung.) „Pah, Sir! — die Frage der Ehre ist auch für meine Tochter unter allen Umständen maßgebend, und diese Frage ist bereits an sie herangktretcn. — Gedulden Sie sich bis morgen, dann werde ich Ihnen eine definitive Antwort geben können." „Und die Vermählung?" fragte Bennett sichtlich be friedigt weiter. „Wird Miß Alice so rasch als möglich verlangen", nickte Palmer mit einem seltsamen Lächeln. „Jetzt aber zum Diner, Str! — das mir heute schon so wie so ver gällt worden ist." Er nahm den Arm des künftigen Schwiegersohns und führte ihn nach dem Spetsesaal, wo Tante Ellen an der gedeckten Tafel bereits ihrer harrte. Mr. Bennett begrüßte die alte Dame mit seiner ge wohnten Liebenswürdigkeit, wodurch er sich stets aufs Neue in ihrer Gunst befestigte. Sie bedauerte lebhaft Alicen's Abwesenheit, welche sie um den unvergleichlichen Genuß von Mr. Bennett's Unterhaltung bringe, ein Kompliment, das dieser mit einem zerstreuten Lächeln beantwortete, da seine Gedanken sich unablässig um den einen Punkt drehten, in welcher Weise so urplötzlich die Ehre des Hauses in Frage gekommen oder engagirt worden sei, ein Räthsel, daS er um jeden Preis zu lösen entschlossen war. „Miß Palmer leidet sehr häufig an Migraine?" fragte er, mit dem Zerlegen eines halben Kapauns angelegentlichst beschäftigt. „O, nein, Sir!" versetzte Mrs. Palmer eifrig, „eS ist elgenthümlich damit, da Miß Alice früher nie etwas davon gewußt. Heute hatte sie einmal wieder, was sonst ihre Art auch nicht gewesen, bei aller Welt Visite gemacht und die Migraine war fertig. Sie glauben gar nicht, Mr. Bennett, wie elend sie aussah, genau wie eine Sterbende, daß ich nur sogleich zu vr. Wilson schickte, obwohl sie natürlich dagegen protestirte —" „Und waS meinte vr. Wilson dazu?" fiel Bennett ein. „O, der war natürlich gar nicht zu Hause, das geht UNS allemal so, wenn wir einen Arzt gebrauchen." „Nun, er kann doch solches nicht ahnen oder um einer zukünftigen Migraine willen stets zu Hause bleiben," rief Mr. Palmer mit sichtlicher Ungeduld, „Miß Alice hätte eine Spazierfahrt machen und die frische Luft den langweiligen Klatsch-Visiten vorziehen sollen; ich vermag diese Unvernunft von meiner sonst so klugen Tochter wirk lich nicht zu begreifen." Tante Ellen blickte bei dieser Zurechtweisung in Gegen wart des Gastes ganz bestüqt auf ihren Teller nieder. „Ei, Str!" nahm Bennett lächelnd das Wort, „wie önnen Sie eine so einfache und natürliche Sache in solcher Weise verurtheilrn. Wenn eine junge, schöne Lady sich einsam, ohne Gesellschaft fühlt, dann sucht sie dieselbe auf." „Nun, Miß Alice hatte gerade einen Besuch empfangen, der sie zu der Ausfahrt veranlaßt haben mochte," bemerkte Mrs. Palmer schüchtern, „Miß Birch war hier mit vielen boshaften Neuigkeiten." „Es ist gut, Mrs. Palmer!" unterbrach der Hausherr, durch einen Wink die Diener entfernend, sie mit gerunzelter Stirn, „das find lauter Dinge, welche einen Gentleman durchaus nicht interessiren können; — die gemeine Klatsch sucht scheint sich unserer Gesellschaft auf eine recht uner freuliche Art bemächtigt zu haben und sich in die intimsten Beziehungen der Familie eindrängen zu wollen. Ich war es bislang nicht gewohnt, mein Haus zum Brennpunkt solcher Klatscherei gemacht zu sehen und sehe mich veranlaßt, tabul» r»»» zu machen, um die bösen Zungen ein für alle mal zur Ruhe zu verweisen." „Bah, Sir!" rief Bennett lachend, „man wird doch nicht die Unklugheit begehen, die Firma Palmer verun glimpfen zu wollen?" „Nein," versetzte der Kaufmann stolz, „die Firma Pal mer ist sicher vor jeder Verunglimpfung, mein altes City- Haus trotzt der Verleumdung. Aber die Familie, Mr. Bennett! — dieses Haus hier im Westend, dahin sind ur plötzlich die Pfeile gerichtet —" „Ach, ich begreife das," fiel Bennett ruhig ein, „die Gentlemen, welche bislang sich Hoffnung auf die Hand der schönen und reichen Erbin gemacht, sind durch meine Da zwischenkunft ein wenig in Hitze gerathen und wollen ihr Müthchen nun auf eine allerdings wenig noble Art durch solche heimtückische Geschosse kühlen. Mir ist dergleichen bereits gestern zu Ohren gekommen, wobei, wenn ich nicht irre, Mr. FranciS Name genannt wurde; bah, Sir! solche Albernheit berührt mich nicht." „Also man hat sich nicht entblödet, sogar Ihnen, der Sie sich mit meinem Hause verbinden wollen, von der elenden Klatscherei Mittheilung zu machen?" rief Mr. Palmer erregt, „das ist zuviel, und fordert in der That Genugthuung." „Wenn Miß Palmer solches von mir verlangen," ver setzte Bennett mit fester Stimme, „wenn sie mir das Recht dazu geben würde, den Verleumder zu züchtigen, — dann wäre ich allstündlich mit Freuden dazu bereit." „Dieses Recht werde ich Ihnen geben, Mr. Bennett!" erklang eS plötzlich von der Thür her, wo Alice bleich und unbeweglich wie eine Geister-Erscheinung stand. Die Herren wandten sich erschreckt, während Tante Ellen laut auffchrie. „Ich bin wirklich unter einem glücklichen Stern geboren," dachte der Amerikaner innerlich jubelnd. Er erhob sich rasch und trat auf die junge Dame zu, um ihr die Hand zu küssen und sich nach ihrem Befinden zu erkundigen. „Ich fühle mich wohl, ganz wohl, Str!" sprach sie un geduldig, lassen wir die Komplimente bei Seite." Alice trat an den Tisch, reichte dem Vater die Hand, und ließ sich in einen Sessel niederfinken. Ihr ganzes Wesen, sonst so vornehm sicher und selbstbewußt, — machte in diesem Augenblick einen so hinfällig müden und hilf losen Eindruck, daß Mr. Palmer und Tante Ellen sie ganz bekümmert anblickten. Was war geschehen, um dieses stolze verzogene Kind des Reichthums urplötzlich von ihrer sichern, unnahbaren Höhe herabzustürzen? Dieselbe Schlange hatte sie gestochen, welche den muthigen Francis mit ihrem geifernden Gift im Handumdrehen zum wehrlosen Knaben gemacht, gegen welche der Edelste sich momentan gänzlich ohnmächtig fühlt. Die Verleumdung war an sie herangekrochen, um ihre Ehre zu zerstückeln und sie in den Staub der Gemeinheit zu treten. Mr. Bennett's hingeworfenes Wort war gierig aufgegriffen und von Edgar Birch zum zweischneidigen giftgetränkten Dolche zugespitzt worden. Er hatte wieder ganz vortrefflich sein« Karten gemischt, der edle Mr. Horatio! — Wie bedauernd war die gute Miß Birch bei der Freundin erschienen, um ihr von der Bosheit der Menschen vorzudeklamtren und dann schließlich die böse Geschichte ihr anzuvertrauen, welche über Miß Alice Palmer und ihren Geliebten, den schönen Mr. Francis, der sich Pferde von der Königin schenken lasse, augenblicklich im Umlauf seien. Man gehe doch gar zu weit mit dieser Verleumdung, so hatte die gute Miß Virginie bedauernd geäußert, denn wer könne zum Exempel von der stolzen Miß Alice eine solche Erniedrigung glauben, daß Mr. FranciS regelmäßig seinen Chef mit der deutschen Musik vertrieben, um unge stört bei der Tochter bleiben zu könne«, ja, daß man ferner den Korrespondenten, also den Untergebenen, bei nächtlicher Weile aus dem Hause im Westend habe schlüpfen sehen, und die Dienerschaft diese Geschichte als ein öffentliche- Geheimniß behandele, weshalb Mr. Bennett sich vor einer Verbindung mit der Firma Palmer bedanken werde. Man folgere sogar mit Bestimmtheit, daß Mr. Palmer die skandalöse Liebschaft erfahren und den halbverrückten Korre spondenten um dieser Ursache willen fortgeschickt habe, — daß Mr. Gerald, welcher den Menschen begleitet, alsdann zum muthmaßlichen Schwiegersohn, vulxo Deckmantel, wie Miß Birch ihrer ausführlichen Mittheilung noch giftig hinzu gesetzt, — ausersehen wäre. (Fortsetzung folgt.)