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Und Edda erzählte in einfachen, zum Herzen dringenden Worten, wie sie umhergeschleudert, von hier nach dort ge trieben, wie sie gelitten unter den Verhältnissen, welche sich ihr aufdrängten, wie sie um ihre Existenz gekämpft, wie man ihr mit Mißtrauen begegnet, ihr reines Selbstbewußt sein verlacht und wie sie endlich rath- und hilflos sich ent schlossen hatte, ihre Stimme als Ernährungszweig zu be trachten. — Was sie in halben Worten kaum andeuten mochte, es stand in den grellsten Farben vor Hans von Reichenbach's Seele; er ballte die Hände zusammen in wildem Zorn über Diejenigen, welche Edda dahin getrieben, sie so behandelt hatten. Doch er selbst mußte sich ja auch anklagen: hatte er sie doch ebenfalls verkannt und mit Nichtachtung, mit verletzender Kälte behandelt. Jetzt erst sagte das stolze Mädchen, wie es gekämpft, wie es den Stürmen des Lebens Trotz geboten, wie un gebahnt seine Wege gewesen. — Warum — so dachte Hans — hatte Edda nicht damals in München, als er sie bei Rombergs aufgesucht, ihm das Alles offen gesagt? — Es wäre dann sicher anders gekommen... — Doch er hatte sie ja schon verdammt, ehe er sie noch gehört; er hatte damals nicht nach Gründen gefragt, die sie zur theatralischen Laufbahn bestimmt haben konnten. Die Thatsache allein hatte hingereicht, sein Urthetl zu be stimmen. Daß es zu hart, daran hatte er damals nicht gedacht, wo er doch zu sehr Egoist gewesen, um klar zu sehen; der Umstand, daß er sich um sein Ideal betrogen wähnte, hatte ihn in blindem Schmerz alles Andere ver gessen lassen. Tief beschämt und schwer getroffen fühlte sich Hans bei den aufrichtigen, gesinnungsfesten Worten des Justiz raths zu Gunsten Edda's, als er sah, daß dieser Mann ihn eines Bessern belehrte, daß jener unter keinen Um ständen an ihr gezweifelt haben würde, selbst wenn er sie am Rande moralischen Abgrundes gesehen hätte. Doch Hans selbst hatte ja so groß von ihr gedacht, daß ein The« in der Familie des Justizraths. Als man später traulich bei heiterem Geplauder zusammen saß, ward Edda bestürmt, zu singen. Sie that eS. In herrlichen, wunder bar reinen Tönen sang sie eine Arie aus jener Oper ihres Münchener Beschützers, des Professors Romberg, in welcher sie zuletzt aufgetreten war. Alle waren bezaubert, hinge rissen von ihrem Gesang. Hans lehnte allein in einer dämmernden Ecke des Zimmers und schwelgte in dem ihm gebotenen Genuß; nie glaubte er Edda so gehört zu haben, wie an diesem Abend. Als sie geendet, bemerkte der Justiz- rath ahnungslos: „Sie müßten zur Bühne, mein liebes Kind, um die ganze Welt zu entzücken; es ist fast eine Sünde, daß ein solches Talent sich im Familienkreise verbirgt!" „Zur Bühne!" erwiederte Edda. „Würden Sie mich nicht mißachten, wenn ich zur Bühne ginge, wenn ich eine „Theaterprinzesfin" würde?" „Warum mißachten? — Ein solch' eminentes Talent darf der Gemeinschaft aller Kunstfreunde eigentlich gar nicht vorenthalten werden ; ein solcher Genuß ist zu hehr, zu selten, um ihn nur Einzelnen zugänglich zu machen. Vergöttern würde man Edda Liebenstein, aber nicht ver achten! — Warum auch sollte man dies Letztere thun? — Der Ruf einer Sängerin — so meinen Sie wohl — sei zweifelhaft; aber ich warne Sie und Jeden, das als Grundsatz aufzustellen: es giebt viel und sehr hoch stehende Ausnahmen, und für Sie, mein liebes Kind, würde es nie gefahrbringend werden, zur Bühne zu gehen." Freudig bewegt reichte Edda dem Vormund ihre Hand. „Und denken Sie auch noch so von mir, Herr Justizrath, wenn ich Ihnen sage, daß ich bereits — wenn auch nur vorübergehend — jene gefährlichen Bretter betrat?" In einer österreichische« Zeitung, dem Tgbl.", lesen wir eine längere Betrachtung hältniß zwischen dem deutschen Kronprinzen und Bismarck, welches auch unseren Lesern von Interesse sein wird. Für die Richtigkeit der Mittheilungen können wir freilich nicht einstehen und überlassen dem Wiener Blatt die Verant wortung. ES heißt da u. A.: „Der Kronprinz ist mit der auswärtigen Politik Bismarck's bis auf wenige un wesentliche Punkte vollkommen einverstanden. Aber im <57. Fortsetzung.! HanS von Reichenbach, der seine Abreise auf den folgenden Morgen festgesetzt hatte, blieb den Abend Innern vermißt er die „Stetigkeit" und glaubt über ge wisse Erscheinungen als „guter Deutscher" sich vor dem Ausland« schämen zu müssen Da ist vor Allem die kirch liche Reaktion, welche der Kronprinz entschiedenst mißbilligt. Mehrmals soll er auf Italien hingewiesen haben, welches durch die Loslösung der Kirche vom Staate die brennendste Frage der Zeit am schnellsten und sichersten gelöst habe. „Während Italien um den Papst, der noch in seiner Hauptstadt residirt, sich wenig kümmert, lastet in Deutsch land die enge Verquickung des Staates mit den Kirchen wie ein Alp auf dem ersteren und verhindert den geistigen Fortschritt und die gesunde, gedeihliche Entwicklung," soll sich der Kronprinz einem deutschen Theologen gegenüber geäußert haben. Die Konsequenz dieser Loslösung vom Staate sei natürlich u. A. die freie, konfessionslose Schule und die Anbahnung des Systems der freien Wahl der Geistlichen durch die Gemeinden. Der Kronprinz hält eine Volkskirche im Interesse der allgemeinen Religiosität für unbedingt besser, als die Staats- und Landeskirchen. Aber auch die Zull- und Handelspolitik des Kanzlers flößt dem noch immer am Frethandelssystem festhaltenden Kron prinzen Bedenken ein. Delbrück's Rücktritt bedauert er nicht weniger als den Falk's. Und am lebhaftesten beklagt er die Idee, die Budgetpertoden der parlamentarischen Ver tretungskörper und dadurch den Parlamentarismus selbst zu verkürzen und um sein Ansehen zu bringen. Fürst Bis marck kennt genau die Punkte, in welchen seine Politik mit den Ansichten des Kronprinzen diverglrt, aber er weiß auch, daß seine auswärtige Politik auf die kräftigste Unterstützung des Thronfolgers rechnen kann. Namentlich der heiklichste Punkt derselben, das Verhältniß zu Rußland, findet in ihm einen Anwalt. Seiner Natur nach möchte der Kronprinz freilich keine überstürzte Abwendung vom dynastisch be freundeten Czarenreich, sondern eine allmälige Erkaltung der Beziehungen eintreten sehen, denn Deutschland müsse auf eigenen Füßen stehen und hätte längst das russische Patronat nicht dulden dürfen. DaS österreichisch-deutsche Bündniß schätzt der Kronprinz sehr hoch, aber er hält es dringenst einer Ergänzung bedürftig. Wenn es Bestand haben soll, müsse es sich zu einer Triplc- oder Quadrupel- Allianz herausbilden. Englands Beitritt sei der Entwick lung im Orient wegen schon unentbehrlich ; ohne einen Marinestaat wären die Kräfte ungleich vertheilt, und ebenso müsse unbedingt ein lateinischer Staat — des europäischen Gleichgewichts wegen - gewonnen werden. Dies könne aber nur Italien sein, dessen Interessen und Geschicke mit Deutschland unzertrennlich verbunden seien. Aber gerade dieses Hinzuziehen Italiens ist wieder der Punkt, wo Bis marck's Politik mit der Lieblingsidee des Kronprinzen kolltdirt. Bismarck empfindet, seit er in der Frage der internationalen Ktrchengesetzgebung von Italien den ersten und schwerwiegenden Korb erhalten hat, eine fast unüber windliche Abneigung gegen dieses junge Reich, gleichviel, ob es von Minghetti, Visconti-Benosta oder von Crispi, Depretis, Cairoli geleitet wird. Der Kronprinz hält Italien für den besten Freund Deutschlands, der Kanzler hält die Italiener für politisch unzuverlässig und mehr deutschfeindlich, als freundlich gesinnt. Darüber kommen beide Herren nicht hinaus." Im französische« Senat ist gestern die Debatte über Artikel 7 des Ferry'schen Unterrichtsgesetzes ncch nicht zu Ende gekommen, doch erwartet man heute (Sonnabend) die Abstimmung. Die Unterredung, welche Fürst Hohenlohe am 4 d. mit Freycinet hatte, war eine überaus kordiale. Der Botschafter hat leichte Mühe, den Ministerpräsidenten über die Bedeutung seiner provisorischen Berufung nach Berlin aufzuklären, da er bei Freycinet. der den bekannten beunruhigenden Alarmgerichten von selbst in offiziösen Roten entgegen getreten war, keinerlei Mißtrauen in dieser Hinsicht begegnete. — Die France meldet, daß auf Em pfehlung des gegenwärtig in St. Petersburg verweilenden Generals Fleury, ehemaligen dortigen Botschafters, der Kaiser von Rußland den früheren Chef der kaiserlich napoleonischen geheimen Sicherheits-Polizei Hyrvoix nach St. Petersburg berufen habe, um dessen Erfahrungen und Beistand gegen die verbrecherischen Anschläge der Nihilisten za verwerthen. Das euglische Oberhaus nahm nach dreistündiger De batte die Regierungsvorlagen über die Abänderung der Bodengesetze, durch welche die Vollmachten der Eigenthümer von Fideikommißgütern erweitert werden und die Ueber- tragung des Eigenthums an Grundstücken vereinfacht wird, in zweiter Lesung ohne Abstimmung an. Die meisten Redner hatten sich für die Vorlagen ausgesprochen. So dann wurde die Nothstandsvorlage für Irland in der Spezialdebatte erledigt. — Die Königin tritt die Reise nach dem Kontinent, so wie die jetzigen Dispositionen getroffen sind, am 22. März an. Die in Dundee geführte Unter suchung über das Unglück auf der Taybrückt fand gestern ihren Abschluß, das Verdikt wurde indeß noch nicht abge geben. Der britische Konsul in Solonichi erhielt einen Brief des Obersten Synge; der Gefangene wird von den Briganten gut behandelt. Niko ist verschwunden, weshalb die Unterhandlungen über die Befreiung Synges unter brochen wurden. Vom Landtage. In beiden Kammern gelangte gestern ein k. Dekret zur Verlesung, durch welches die feierliche Verabschiedung de- gegenwärtigen Landtags auf Mittwoch den 10. d. M., Mittags 12 Uhr, festgesetzt wird. Ebenso wurde in beiden Kammern Bortrag erstattet über die Resultate des Verei nigungsverfahrens bezüglich des Etats des Ministerium- des Innern, die Anträge der Zweiten Kammer auf Vor legung von Gesetzentwürfen über die OberrechnungSkamm« und über die Verwaltung der Einnahmen und AuSgab« des Staats, und über das k. Dekret, die Erbauung meh rerer Sekundäreisenbahncn betreffend. Die bet dem erst« Gegenstände übrig gebliebenen unerheblichen Differenz« leiser Hauch von Zweifel nur das reine Bild vvn ihr zer störte, welches ihm vorschwebte von ihrem ersten Begegn«, das er seitdem unablässig im Herzen getragen und dem» dort einen wahren Kultus geweiht hatte. — Der alle Jurist schien zu ahnen, was die Verstimmung zwischen Beiden hervorgerufen; mit aller ihm zu Gebote stehend« Beredtsamkeit vertrat er Edda's Standpunkt. Als man spät am Abend sich trennte, ging Baron Han-, das Herz voll Liebe und froher Hoffnung, nach seiner Stadtwohnung, um dort die Nacht zuzubringen und a«i andern Morgen seine Reise anzutreten. Sein Ideal war ihm wiedergegeben — schöner und reiner als es je gewesen, denn es hatte sich in Sturm und Kampf mit dem Leben bewährt und auch selbst auf ungebahnten Wegen nicht ge strauchelt. Edda war sich selbst immer treu geblieben hatte ihr hohes, edles Selbstgefühl niemals verleugnet — und so mußte ja denn nun bald Alles anders und besser werden. Nach seiner Rückkehr von Meran — da- gelobte sich Hans — sollte Klarheit kommen zwischen ihn> und Edda. , Einige Tage nach seiner Abreise befanden die Zwilling-- schwestern sich eines Mittags allein im Wohnzimmer bei Galli'schen Hauses. Edda streichelte sanft Mary's Wang' und kopfschüttelnd sagte sie: „Kind, Du leidest - s« mir, was Dich drückt; möchtest Du zurück nach Dresden? Mary schüttelte den Kopf und nachdenklich erwiedel« sie: „Nein, Edda, ich bin recht glücklich bei Dir — M Eins möcht ich wissen — ob " Sie hatte die letzten Worte mehr wie zu sich selbst A sprochen, und als jetzt die Schwester in sie drang, ihr dW „Eine" doch zu sagen, bemerkte Mary abwehrend: „V kannst mich nicht verstehen!" Noch sprachen di« Schwestern lebhaft zusammen, das Mädchen eintrat, eine Karte überreichte und bemerk der „junge Herr" warte draußen. Edda las: „Viktor»« Ulberg". Lebhaft, ein freudiges „Ah!" auSrufend, erhob Mary. „Er kommt!" sagte sie. „O, ich wußte es!" - Nun allerdings wußte Edda genug. — Sie wußte, Aus der Türkei wird gemeldet: Die österreichisch- türkischen Verhandlungen über gem-infame Maßregeln zur Aufrechterhaltung der Ordnung im Ltmgebiete nehmen einen guten Fortgang ; die Türkei traf bereits einige An ordnungen. — Die Pforte hofft die Deckung des Budget defizits durch Steigerung der Einnahmen und namhafte Reduzirung der Ausgaben, worunter die Verringerung der Ministergehalte, zu ermöglichen. — Nach der vom Sultan genehmigten türkisch-montenegrinischen Grenzlinie würde die östliche Hälfte der Ebene von Podgoritza bis nach Poula, am See von Skutart, bei der Türkei verbleiben. — Einer Meldung aus Salonicht zufolge hat daselbst eine aber malige Verschleppung durch Briganten stattgefunden. Der Betroffene ist ein vr. Marullis, griechischer Nationalität, aber angeblich naturalistrter Deutscher. Die Briganten verlangen als Lösegeld die Lieferung von Kleidungsstücken im Werthe von 100 Pfd-, widrigenfals die Tödtung des Gefangenen erfolgen würde. Die Pforte hat die erforder lichen Maßregeln zur Sicherung des Bedrohten ergriffen. Nachrichten aus Rußland bestätigen die Hinrichtung des neuesten Attentäters. Ein Telegramm aus St. Peters burg vom 5. d. sagt: Heute um 11 Uhr fand auf dem Semenowschen Platze die Hinrichtung desVer- brechers,welcher aufden GeneralLoris-Melikoffge- schossen hat, mittels Stranges statt. Der Platz war von einer großen Menschenmenge besetzt, der Richtplatz war von Militär umstellt; die Ruhe wurde nirgends gestört. — Wie der neue Diktator in Petersburg aufräumt, darüber schreibt man von dort: In später Abendstunde des 3. März wurde ein DepartementS- Chef im Ministerium des Innern verhaftet. Unmittelbar darauf traf das gleiche Schicksal eine beträchtliche Anzahl von Beamten desselben Departements. Man versichert, daß cs der Geheimpolizei gelungen sei, die Fäden der neuesten Konspiration bis in die Kreise hochstehender Staatsbeamter, von denen mehrere im Range von wirklichen StaatSräthen stehen, zu verfolgen. Gleichzeitig wurden starke Detachement- von Gendarmen in die Millionenstraße entsendet, welche, von mehreren Offizieren und Polizeibeamten geführt, sehr zahlreiche Verhaftungen vornahmen. Es soll beinahe die Hälfte der Einwohnerschaft dieser Straße in die Gefängnisse der Peter- und Pauls-Festung abgeführt worden sein. Die von der Gendarmerie gemachten Funde werden als sehr wichtige bezeichnet. Man versichert, daß unter Anderem eine Masse explodirender Stoffe, Bomben, Raketen und dergleichen aufgestöbert worden sei. Außerdem wurden Papiere gefunden, welche die Gewißheit geben sollen, daß die „Buntari" (der äußerste linke Flügel der Nihiiistenpartet) mit nichts Geringerem umgingen, als die Reichs- und Hauptstadt in die Luft zu sprengen. Die Panik greift derartig um sich, daß selbst in der Residenz reich begüterte Familien das Weite suchen. Der breiteste Strom der Auswanderung ergießt sich nach den baltischen Provinzen wo das Treiben der Nihilisten bis jetzt unbekannt blieb und wo diese Partei über keine Anhänger verfügen soll. Durchgekämpft. Roman von vr. Theodor Küster. (Nachdruck verboten.) dabei bin und meine Gegenwart reizt und aufregt." Das allgemeine Gespräch hielt sich von den großen politischen Fragen vollständig fern. — Vom Obermain (Aschaffen burg), vom Kinzigthal (Gelnhausen), vom Taunus (Hom burg und Lorsbacher Thal) und vom Lahnthal (zwischen Frohnhausen und Marburg) wird von Wolkenbrüchen be richtet. Die Lahn überschwemmte den Eisenbahndamm der Main-Weser-Bahn, wodurch der Verkehr unterbrochen wurde. Der Main ist in Frankfurt seit gestern um 7 Fuß gestiegen. Der König von Baier« hat das Entlassungsgesuch des Ministers von Pfretzschner, welcher seit mehreren Monaten leidend ist, mit folgendem Handschreiben genehmigt: „Mein lieber Minister von Pfretzschner! Die Darlegung Ihres Gesundheitszustandes, mit welcher Sie daS Gesuch um Enthebung von der Führung beö Ministeriums des königlichen Hauses und des Aeußern verbinden, hat mich aus das Schmerz lichste berührt. Mehr als fünfzehn Jahre mit der Leitung von Ministerien betraut, und über sieben Jahre an die Spitze meiner gelammten Staatsverwaltung gesetzt, wußten Sie sich immer im Besitze meine- vollen Vertrauens; dasselbe begleitet Sie auch in Zukunst. Nur die Rücksichtnahme aus Ihre in treuen, langbewährten, hervorragenden, ausgezeichneten Diensten ge schwächte Gesundheit kann mich zu der Entschließung vermögen, Ihrer Bitte, die ich so lebhast bedauere, gleichwohl Folge zu geben. Sie scheiden auS meinem Ministerium mit dem Be wußtsein meiner wärmsten königlichen Anerkennung. Ich gebe derselben Ausdruck, indem ich sie hiermit in den Freiherrn- stand meines Königreichs erhebe und Ihnen unter Einreihung in die Zahl der Staatsräthe im außerordentlichen Dienste den Titel und den Rang eines Königlichen StaatSmintsters Vorbe halte. Mit den huldvollsten Gesinnungen verbleibe ich Ihr wohlgewogener König Ludwig." Nach einer weiteren Mitteilung der Allgemeinen Zei tung wird der Vorsitz im Ministerrathe dem Kultusminister von Lutz übertragen, der LegationS-Rath Freiherr Krafft von Crailsheim ist zum Minister des königlichen Hauses und des Auswärtigen ernannt. — Marktdonaustauf bei