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(Nachdruck verboten.) <7. Fortsetzung.) Frau von Reichenbach blieb vor ihr stehen und blickte ihre Tochter mitleidsvoll an, doch nichtsdestoweniger sagte sie nach einer Weile fest und bestimmt: „Es muß sein, Friederike, Du hast keine Wahl, oder " — fuhr sie flüsternd fort — „willst Du, daß Dein Bruder erfährt, was Du jetzt weißt? Er würde in seinem em pörten Rechtsgefühl uns als Bettler von seiner Schwelle jagen; er würde die ganze Erbschaft den Verhaßten zu- weisen lassen. — Und was willst Du dann thun? — AIS Stickerin uns ernähren und trockenes Brot essen?" Friederike richtete sich auf; mit fest zusammengepreßten Lippen starrte siehinaus in das grüne Laubwerk des Gartens; das Tuch in ihren Händen zerrte sie hin und her, bis es zerriß. Ihre Erscheinung war in diesem Augenblick wahr haft abschreckend, sie bot ein Bild wildester, zügellosester Leidenschaft. Plötzlich wandte sie sich ihrer Mutter zu, und mit funkelnden Augen knirschte sie zwischen den kaum sich öffnenden Zähnen hervor: „Nun wohl, wenn ich nicht anders kann, soll es seinl — Doch wehe ihm! — Das Leben soll ihm zur Hölle werden, ich will ihn martern und quälen, bis ich von ihm befreit bin! Diese beiden Heuch lerinnen, diese Aventurivren sollten reiche Erbinnen werden, damit die ganze Männerwelt zu ihren Füßen schmachtet, mehr noch als sie es jetzt schon um der schönen Larven willen thut!? — Nein, lieber will ich mich opfern ; doch znr Teufeltn will ich werden — für ihn und für sie!" — Erschöpft warf sie sich wieder in ihren Fauteuil. Die schlanken weißen Finger bebten und zerrissen den kostbaren Spitzenbesatz ihres Kleides. Hätte Herr von Lossau seine begehrte Braut so sehen können, er hätte sich wohl anders besonnen. konstatiren namentlich mit Befriedigung, daß auch Fü Hohenlohe Herrn Freycinet, neben dem Bedauern der deutsch Regierung über den eventuellen Rücktritt des Grafen s Ballier, die Versicherung der Foridauer der bisherigen freu schaftlichen Beziehungen und die aufrichtigen Gefühle der deutschen Regierung für das neue Ministerium auSgesprocheß habe. Ueber den Nachfolger St. VallierS, falls eS nicht gelingen sollte, ihn zum Bleiben zu bewegen, kursiren zwar vielfache Gerüchte, doch ist davon nur so viel gewiß, daß man in gambetttstischen Kreisen die lebhafte Hoffnung und den Wunsch hegt, Herrn Challemel-Laeour als Botscha in Berlin ernannt und angenommen zu sehen. Das Orga, Gambetta's sagt: Wir sind kühn genug, uns wenig dadurch erschüttern zu lassen, wenn man uns weissagt, dieser und jener Abfall, von dem sich Keiner mehr erholen kann, we in unsern auswärtigen Vertretungen stattfinden (offenbare Anspielung auf St. Ballier); sollte dies eintreffen, so würden wir uns darüber trösten und unser Möglichstes thun. um dem abzuhelfen. Die auswärtige Politik Frankre hat sich auf dem Berliner Kongreß abgezeichnet, sie hat nicht gewechselt und wird nicht wechseln, aber sie wird, u» ihr zu dienen, dieser Aufgabe würdige Agenten haben, c Sinnend hielt er inne. — „Und doch hätte ich ni anders gehandelt an ihrer Stelle. Ja, so muß das We handeln, wie es mein Ideal ist! — Wie beneidenSwertf ist der Mann, der sich die volle, hingebende Liebe eine! solchen Weibes zu erringen vermag! „Ich will hinai zu Mary", fuhr er nach kurzem Nachdenken laut spreche^ fort ; „sie muß mir von ihr erzählen. Ich weiß noch nicht einmal, wo sie ist, und Mary hat gestern schon brieflich« Nachricht von ihr erhalten, doch ich vermochte nicht in S» genwart meiner Mutter und Friederikens von ihr » sprechen." ' Nachdenklich durchschritt er das Zimmer. „Warum fi« die guten, schönen Mädchen nur so Haffen mögen? — Reibe nur erbärmlicher, kleinlicher Neid kann es sein!" — Uiü Hans von Reichenbach nahm seinen Hut, um seine KousW Mary aufzusuchen. Mary Hötte die nahenden Schütte. Sie erhob sih rasch aus ihrer nachlässigen Lage; ein leichtes Roth über flog ihr liebes Gesicht, als Baron Hans mit freundliche» Gruß zu ihr trat. „Immer allein, träumend und schwärmend, liebe Ko» sine? — Wollen Sie mit mir eine JnspektionStour durch Feld und Wald machen? — Aber z» Fuß!" — Munter und freundlich hatte der Baron diese Frage gestellt. „Von Herzen gern, lieber Vetter, ich will nur Hü und Sonnenschirm holen und bin im Augenblick wieder zurück." Bald kehrte Mary, für den Spaziergang gerüstet, z» rück, Baron Hans bot ihr den Arm und sie legte ihre Hand leicht darauf. ES war ein schönes Paar, diese beiden" jugendlichen Gestalte« — das edle, ernste Gesicht des jungen Mannes und die lieblich befangenen Züge des Mäd chens mit den sanften Taubenaugen. (Fortsetzung folgt) Moltke hat keine Ansprache gehalten, da jeder Grund fehlte, an das 8i vis para bellum zu mahnen. Unter den Botschaftern fehlten durch Krankheit verhindert derjenige des Königs von Italien, Graf de Launay, während der russische Botschafter, v. Oubril, zur Zett in Petersburg weilt. — Die verschiedenen NeujahrSempfänge der diplo matischen Welt, sagt das MontagSblatt, haben zu keinem jener „Zwischenfälle" geführt, durch welche zur Zeit der „Sphinx auf dem französischen Kaiserthrone" der erste Januar für die gewöhnlichen Sterblichen erst seine volle Bedeutung zu erhalten pflegte. Nicht etwa, daß den Worten, mit denen Kaiser Wilhelm die bei seiner Person beglau bigten fremden Botschafter empfing, die nöthtge Tragweite gefehlt hätte. Allein man liebt es bei uns nicht, in theatralischer Weise die Aufmerksamkeit des In- und Auslandes auf das Thun und Lassen unseres regierenden Herrn gewalt sam zu konzentriren, und wenn bei solcher Gelegenheit unserem Kaiser das Schwert aus der Scheide fährt, so hat das für die Völker noch lange nicht Küeg und Kriegsnoth zu bedeuten. — Wie ein Lauffeuer durcheilte am Freitag die Nachricht Berlin, daß der Reichskanzler Fürst Bismarck Abends 6 Uhr von Varzin auf dem Stettiner Bahnhofe eintreffen würde, und selbstredend wanderte ein zahlreiches Publikum dort hin, um den Fürsten von Angesicht zu Angesicht zu sehen. Auf dem Bahnhofe war eine Abtheilung Schutzleute in Uniform und Zivil postirt und die königlichen Empfangs zimmer zur Benutzung für den hohen Herrn in Stand ge setzt und erleuchtet. Der Zug, der den Reichskanzler nach Berlin befördern sollte, traf mit einer Verspätung von wenigen Minuten bald nach 6 Uhr auf dem Bahnhofe ein, aber dem Bismarck'schen Salonwaggon entstieg nicht der Fürst, sondern seine beiden Söhne Graf Herbert und Wil helm Bismarck, die von ihrem Schwager, dem Legations- rath Graf Kuno zu Rantzow, empfangen wurden, und ein Theil des Bismarck'schen weiblichen Dienstpersonals. Der Reichskanzler war in Varzin zurückgeblieben und mir ihm Legationssekretär von Holstein und vr. Struck. Jetzt heißt es, der Fürst würde ganz unerwartet in den nächsten Tagen von Varzin mittelst Extrazuges in Berlin eintreffen. Die beiden Grafen Bismarck haben im Reichskanzlerpalais Wohnung genommen. — Wie versichert wird, steht die jüngste Audienz, welche der Vizepräsident des preußischen Staatsministeriums Graf Stolberg und der Kultusminister v. Puttkamer beim Kaiser gehabt, in Zusammenhang mit dem Stande der Verhandlungen zwischen der preußischen Regierung und der Kurte. Der von Wien jüngst zurück- gekehrte Geh. Rath Hübler, welcher ein Memorandum über die dort bis jetzt gepflogenen Verhandlungen ausgearbeitet haben soll, muß sich binnen kurzer Zeit nach Wien zurück begeben, da derselbe dem Nuntius Jacobini die Entschei dungen der Regierungen über die bis jetzt stattgehabten Unterhandlungen zu überbringen haben wird. (Vergleiche Italien.) — Ueber den Eisgang auf deutsch n Flüssen und Strömen liegen zahlreiche Mittheilungen vor, du sich im Allgemeinen dahin zusammenfassen lassen, daß außer einigen Ueberschwemmungen und Brückeneinstürzen nirgends größere Gefahren für die Anwohner damit verbunden wäre i. Die Session des österreichischen Reichsrathes dürste länger dauern, als ursprünglich von Setten der Negierung geplant wurde. Den Monat Januar werden vorwiege d die Delegationen in Anspruch nehmen; der Budget-Ausschuß des Abgeordnetenhauses wird wohl reichlich Gelegen eit haben, sich mit dem ihm vorliegenden Arbeitsstoffe zu be schäftigen; allein es ist mehr als wahrscheinlich, daß der erste Monat dieses Jahres vorübergehen wird, ohne daß derselbe die Vorberathung des Budgets beendet. — Die Czechen verlangen immer ungestümer den Preis für die dem Ministerium Taaffe geleistete Heerfolge. vr. Rieger hielt am Sylvestertage über die Universitätsfrage in dem Czechenklub eine Rede. Dieselbe gipfelt darin, von der Regierung zu verlangen, noch in dieser Session Nachtrags kredite für die Prager Universität zu fordern und ohne Verzug betreffs des erforderlichen Aufwandes die Erhebungen Ueber den jüngsten Wechsel im diplomatischen Personal- stände Rußlands ist Folgendes zu verzeichnen: Fürst Lobanoff-Rostowsky wird den Grasen Schuwaloff i« London ersetzen. Die offizielle Genehmigung der englischen Regierung ist nicht zweifelhaft. Die Genehmigungen der Regierungen von Oesterreich-Ungarn rücksichtlich der Er nennung des Herrn v. Oubril, sowie von Deutschland rücksichtlich jener des zum Botschafter beförderten Herrn Saburo ff und der Türket in Betreff der Emennung des zu pflegen. In dem Budget Ausschuß werde ein diesbe züglicher Antrag eingebracht werden. „Wir werden", sagte Rieger, „laut und verständlich im Parlamente reden und wird es nicht möglich sein, im Guten die Erfüllung unserer Wünsche zu erlangen, so werden wir auch anders aufzu- treten wissen." — Der Eisgang auf der Donau ließ Ge fahren für Wien befürchten, über welche ein soeben einge- gangenes Telegramm Näheres berichtet. Die Städte Stein und Krems sind überschwemmt worden. Die Königin Margharita von Jtalte« kehrte in der Nacht zum Sonntage von Bordighera nach Rom zurück und eS dürste damit den Gerüchten ein Ziel gesetzt sein, welche in Rom selbst über ihr Verhältniß zum König Humbert kursiren. Man erzählt dort nämlich: Die Ur sachen, welche die Königin Margharita in Bordighera fest-- halten, wären nicht allein in dem Gesundheitszustände der hohen, allverehrten Frau zu suchen. Die Königin soll viel mehr nach jenen Erzählungen den Aufenthalt in Rom ab sichtlich meiden, weil angeblich ihr Eheglück nicht mehr so ganz wolkenlos gestaltet sei, als dies bisher, wenigstens der Oeffentlichkeit gegenüber, der Fall gewesen. Es heißt, die Königin wünsche deshalb vorläufig in Bordighera mit dem Kronprinzen, dessen Erziehung sie sich ausschließlich widmet, zu verbleiben. Aufgefallen ist es allgemein, daß der König Humbert, statt den Weihnachtsabend im Kreise seiner Herrn v. Novikoff sind bereits in Petersburg eingelangt, Herr Nelidoff, bisher in Dresden, geht an Stelle des Herrn Saburoff nach Athen. Herr Saburoff machte im Sommer in einem deutschen Badeorte die Bekanntschaft des Fürsten Bismarck, der an dem russischen Diplomaten besonderes Gefallen fand. Diesem zufälligen Umstande ver dankt Herr Saburoff seine Beförderung zum Botschafter, obwohl man in seinem Alter in Rußland es selten bi- zum Gesandten gebracht hat. Vor 8 Jahren war er noch Botschaftsrath in London und seit dieser Zeit Gesandter in Athen. Herr Saburoff verdient übrigens diese Auszeichnung, denn er ist aus dem Holze, aus dem man Staatsmänner schnitzt. Klug, ressrvirt, intelligent und mit einem offenes Kopfe begabt, überdies mit Glücksgütern gesegnet, wat niemals schadet, vereinigt er in sich alle Bedingungen detß Erfolges. Herr v. Oubril hat sich in Berlin durch acht zehn Jahre, und selbst unter den schwierigsten Verhältnisse» wie während des französisch-deutschen und orientalische« Kcieges und des Berliner Kongresses, behauptet. Ek hinterläßt in Berlin in allen Schichten der Gesellschaft und namentlich am Hofe ebenso dauerhafte, als für ihn sehr schmeichelhafte Erinnerungen. Kaiser Wilhelm sprach sich in dem Antwortschreiben auf die übliche Anfrage des Kaiser« Alexander, ob die Ernennung Saburoff's genehm sei, i« den lobendsten Ausdrücken über Herrn v. Oubril aus. El betonte, wie sehr er und seine Familie das Scheiden Oubril! bedauern, wie sie während der ganzen Zeit des Aufenthalt! desselben in Berlin in jeder Beziehung ihm nur Rühmens- werthes nachsagen konnten und ihm stets hohe Achtung und aufrichtige Zuneigung entgegenbrachten. Selten wurd« einem Diplomaten seitens eines Souveräns, bet dem el beglaubigt war, ein schmeichelhafteres Zeugntß ausgestellt! Familie in Bordighera zuzubrtngen, wie es im Hause Sa- voym hergebrachte Sitte ist, erst am WeihnachtStaze dort ankam und nach einem Aufenthalte, welcher kaum nach Stunden zählte, wieder nach Pisa abreiste, wo er dann in San Nossore eine große Jagd abhielt. Mit der Rückkehr der Königin nach der Hauptstadt müssen nun alle diese böswilligen Gerüchte verstummen. — Das neue hochoffiziöse vatikanische Blatt „Aurora" sagt in einem Leitartikel, betitelt „Fürst Bismarck und der Vati kan": Fürst Bismarck that bereits einen Schritt; wir hoffen, daß er auch den zweiten thut, nämlich den, die Kirche anzunehmen wie sie ist, ohne Beschränkung, weil nur so den gerechten Ansprüchen der Katholiken Deutschlands, sowie den dringenden sozialen Bedürfnissen entsprochen werden kann. Die „Aurora" bestätigt die unmittelbar bevorstehende Wiederaufnahme der Verhandlungen zwischen dem Nath im preußischen Kultusministerium vr. Hübler und dem Vatikan. — Der Chef der Jrredsnta, Jmbriant, veröffentlichte eine Brochüre, worin derselbe seine Unter redungen mit dem Minister des Innern, Depretis, Mi nister Miceli und dem General-Sekretär Bonacci bezüglich der Organisation des Leichenzuges des Generals Avez- zana wicdergiebt. Die Unterredung erfolgte im Kabinet des Ministers des Innern am 27. Dezember. Depretis habe gesagt, er stimme mit den Bestrebungen der Italia irre- denta überein. Italien sei jedoch zu schwach und müsse Oesterreich gegenwärtig schonen. Oesterreichs letztes Mi litärgesetz sei eine Drohung gegen Italien, deshalb seien äußere Abzeichen der Jrredenta bei dem offiziellen Leichen- zng zu vermeiden, dagegen sollte, wie das Ministerium dem Deputirten Romano angeblich versprach, auf dem Kirchhof den Irredentisten volle Freiheit gewährt sein. Menotti Garibaldi wäre bei dem Gespräch im Ministerkabinet an wesend gewesen. Der Minister Miceli sagte, er selbst sei chon einmal als Soldat auf dem Wege nach Trient ge- wesen, er werde eventuell dahin zurückkehren. General- Sekretär Bonacci sagte, die Leichenfeier ist eine Demonstra tion für die „Jrredenta," welche alle unsere Sympathie genießt. Diese Enthüllungen Jmbrianis werden von der Presse aller Farben als unpatriotisch verurtheilt und dem Ausland gegenüber inopportun genannt. — Die „Gazetta usftziale" erklärt alle in der Brochüre enthaltenen Angaben als der Wahrheit unbedingt widersprechend. In Frankreich betonen die regierungsfreundlichen Blätter, daß die fremden Botschafter bei dem Neujahrs-Empfange im Elysse dem Ministerium Freycinet in warmen Ausdrücken Beweise von sympathischen Gesinnungen gegeben hätten, und „Beruhigt Dich, mein Kind," nahm Frau von Reichen bach das Wort, „Du bekommst die Macht in die Hand, Dich zu rächen. — Doch nun raffe Dich auf, Friederike, und mach' andere Toilette; Lossau wird bald kommen; zeig' Dich ihm ruhig, reize ihn jetzt nicht; erst laß uns die Be weise vernichtet haben, dann kannst Du thun, wie es Dir ums Herz ist." Bleich, wie geknickt nach dem leidenschaftlichen Ausbruch, erhob sich Friederike und ging ohne ein weiteres Wort an ihre Mutter nach ihrem Zimmer. In einem andern Theil des Schlosses stand Baron Hans am Fenster. Auch er war hoch und schlank gewach sen, doch zeugten seine Bewegungen trotz ihrer Eleganz von frischer, nerviger Kraft und sein Körper von Elastizität. Sein edel geschnittenes, leicht blasses Gesicht war von einem dunkelblonden Vollbart umgeben, das volle, leicht gelockte Haar um eine Nüance dunkler. Sinnender Ernst lag auf den geistreichen Zügen, nur die tiefdunkelblauen Augen waren lebhaft und blickten scharf. Er schien irgend Etwas mit ganz besonderer Aufmerk samkeit zu beobachten. In der That hatte sein Auge dort unter schattenreichen Bäumen die Gestalt Mary's erkannt. Graziös lag sie in einem Schaukelstuhl, der schöne Kopf war zurückgelehnt und sich leise hin und her wiegend, sah sie träumerisch in die hohen, dichten Baumkronen. Ein Zug tiefer Wehmnth lag auf dem lieblichen Gesicht und Thränen füllten die Augen des jungen Mädchens; die kleinen schönen Hände hatte sie betend gefaltet — es war ein Bild stillen, restgnirten Schmerzes. „Mary!" murmelte Hans. „Sie ist eben so schön wie sie, nur zu sanft, zu duldend. Ich liebe nicht diese Frauen, welche Alles über sich ergehen lassen mit einem ergebenen „Wie Gott will!" Edda — wie anders ist sie! Wie stolz, selbstbewußt, erhaben, unnahbar — bald zu stolz für ihre Jugend "