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rewerger AMger Amtsblatt des Kgl. Bezirksgericht« zu Freiberg, sowie der Kgl. GerichtSämter u. der Stadttäche zu Freiberg, Sayda «.Brandt 'M/» M Erscheint jeden Wochentagfrüh S U. /»,»» Inserate werden bi» Nachm. 8 Uhr' für die nächste Nr. angenommen, i Sonnabend, den 1L Februar Prei« vierrrljihrl. W N-r. Inserat» werben die gesvalttneZeite »der deren Sl-up» mir 5 Pf. berechnrt. unterscheidet sich der jetzige Entwurf von allen übrigen früheren deutschen EiniguugSplänen, welche, mit große« Hoffnungen angtküv-l digt, nach kurzer Zeit Wirkung«!»« zerranne«. Alle jene Entwürfe' sollten da« gesammte politische und geistige Leben der Ration uw» fassen und wie von Grund au« regeln, aber au dieser Allgemein heit eben scheiterten jene Versuche. Unsere Regierung hat ihr Werk auf bestimmte unabweisliche Einigungspunkte von klar vvrlieaender Bedeutung und von unleugbarem Bortheil für die gesanunte Nation beschränkt ; deshalb konnte und mußte die Verständigung gelingen. Dem Reichstage, der in etwa 14 Tagen zusammrntreten soll, wird somit ein Verfaffung-entwurf vorgelegt werden, dem vermöge seiner inneren sachlichen Bedeutung und der Zustimmung, von 22 Regie» rungen ein schwer wiegende« Gewicht beizumeffen ist. Bei beson nener Erwägung der gesammten Lage wird die nationale Vertretung auch ihrerseits e« al» Pflicht anerkennen, mit Beiseitesetzuug aller Sonderpläne und nebensächlicher Bedenken vor Allem die Hand dazu zu bieten, daß da« Werk, welche« den wirklichen Bedürfnissen Deutsch land« Befriedigung gewähre» soll, raschund sicher zu Stand« komme." — Die „Zeidl. Corr." bemerkt: „Es bleibt dabei, Paß die Session de« Parlament« binnen kürzester Frist, jedenfalls iw Beginn de« MLrzwonatS eröffnet werden wirb. Der ursprünglich sestgesetzte Dermin de« 24. Februar« würde vielleicht, fall« eine größere An» zahl von Doppelwahtea die Ansetzung «euer Wahlhandlungen ver anlaßt, oder fall« etwaige Minorität-Wahlen eine Wiederholung vtr Abstimmung erforderlich machen, sich noch um eine Mchtz vtrfchie- bnt. Jedenfalls aber, da alle politischen Vorbereitungen beendigt find und in Betreff der an den Reichstag zu richtenden Anträge die Einigung zwischen den Bundesgenosse« erzielt ist, wird die Ver zögerung keine längere sein. — Der Wahlkampf ist vorüber. In Ber lin hat die liberale Partei den Sieg davon getragen, und zwar in allen 6 Wahlkreisen. Assessor LaSkerfiegle über den Krieg-Minister v. Roon, Waldeck über Bismarck, Moritz Wigger« über den Ge neral Moltke, Runge über den General Vogel v. Falkenstein, Franz Duncker über Herwarth v. Bittenfeld und Schultze-Delitzsch über den General Steinmetz. Es ist noch nicht möglich, heute schon did genauen Zahlen zu ermitteln; soviel läßt sich aber aus den be kannten Resultaten schließen, daß die liberalen Eändidattn die konservativen nur */. Stimmen auf sich vereinigt haben. Die Be teiligung war eine ziemlich starke; e» habe« 66—70 pEt. gewählt, während früher bet den Wahlen zum Abgeordnetenhaufe nur circa 30 pCt. gewählt haben. Daß die 6 RegierungScandidarm in ihrer Art hervorragende' Männer find, wird Wohl Weinand bestreiten können, zumal wenn man bedenkt, daß Vie- dieselben Männer sind, welchen für ihre „militärischen" Verdienste MN vaSBatetland durch die Volksvertretüng NativnalbelohnunaeN zugefprochen worden find. Die Volksvertreter, im Parlamente habm aber keine KrieaSptLae zu entwerfen, keine Schlachten z» schlage«, auch keine Rekruten <m«* zuexercireu oder diplomatische Note« zu schreiben, sonder» eiaea deutschen Nationalstaat, bafirt auf der Freiheit de« Balke», zu^o^ stituiren Genugsam war von liberaler- «eite deu Lonservattve« der wohlmeinende Rath gegeben worden, dach diese Landidatareu fallen zu lasse«, da e- doch gewissermaßen eine Verletzung für dm in ihrer Art um da» Baterlamd verdiente« Männer »üäre, so- durch» zufallen; sie schienen aber auf da» Mitleid der Achter gerade spr» culiren zu wollen u»d haben nun die Folger „Die sechs Mannar, welche kürzlich Nationalbelohnungen erhalten haben, find van VE Wählern der Haupt» und Residenzstadt B«liu nicht für a<eig»t genug gehalten worden, um ihnen die Berttellmg. der Vorrechte anzuvertralM. — Die Ztffage Pteutzen» all ÄME, «WH PnRtw M d« Zeit die preußisch» BMiln- heMsMeü B ll>E, ist, M« E „Magd. Ztg." zuverlässig erfährt, Macht wvrden, al» -Lala Jo« Hann in Berlin zum Besuche war. G» handelt sich allem »er« Tagesgefchichle. * Berlin , 13. Febr. I« dem heute Abend «m-gegebenen „GtUMS-Auz." veröffentlicht da« Ministerium der auswärtigen An gelegenheiten folgenden Auszug au« dem Protokoll der Eonferenz zur Berathang und Feststellung der Verfassung de« norddeutsche« Bande«: Geschehen Berlin, den 18: Jan. 1867, in dem. Local de« kgl. StaatSntinisteriuM, in Gegenwart (folgen die Unterschriften der Bevollmächtigten). — Da« Protokoll führte der LegationSrath Bu cher. --- Preußen stellte folgende« Antrag: Zu Erwägung, daß die wünschenSwerthe Förderung de» Berfassungswerkes ein« einheitliche Vertretung der Hohen verbündeten Regie rungen gegenüber der gemeinschaftlich «inzuberufenden Volks vertretung erheischt, übertragen die in der Conferen? vereinigten Bevollmächtigten der Kdone Preußen »ä boc die in de« Artikeln 14 und 25 de-- von der Krone Preußen vorgelegteu BerfaffungSentwurfes - Art. 14. „Dew Präsidium steht e« zu, den Bundesrath mtd dtü Reichstag z« berufen, zu eröffnen, zu vertagen und zu schließen." Art. 25. ,,Die LegiSlatmperiode de- Reichstage« dauert 3 Jahre. Zar Auflösung de« Reichstage» während derselben ist ein Beschluß de- Bundesrathes unter Zustimmung de- Präfi- Mm» erforderlich" — bezeichneten, dem Präsidium sowohl, wie dem Bundesrathe einge- räuwttn BSfugkttsfe, soweit sich dieselben auf den Reichstag beziehen, und ermächtigen die Krone Preußen, dem Reich-tage den Verfas- sungsentwurf, über den die verbündeten Regierungen sich geeinigt haben werde«, vorzulegen und für dessen Vertretung dem Reichs tage gegenüber die nöthige Vorsorge zu treffen. Der Antrag wurde von der Versammlung einstimmig ange nommen und rüm Beschluß" erhoben. Diese» Protokoll ist nach erfolgter Vorlesung genehmigt und demnächst von den Herren Bevollmächtigtest und dem Protokoll führer unterzeichnet worden. Savigny. Friesen. Hofmann, v. Oertzen. v. Watzdorf. B. v. Bülow, v. Rössing. A. v. Eampe. v. Krosigk. Gr. v. Beust, v. Seebach. Or. Sinken iS. v. Btttrab. v. Wolffersdorff. 8. Klapp, vr. Herrmann. Harbon. v. Lauer, v. Oheimb. vr. Curtius Gildemeister. Kirchenpauer. Bucher. — In Bezug aus den Verfaffung-entwurf des norddeutschen Bundes sagt die officielle „Prov.-Lorresp." in einem längeren Ar tikel: „Die Berathuvgen der GundeS-Conferenzen haben am 15. Dec. vor. I«. begonnen, am st. Febr. ist der Verfaffung-entwurf allseitig genehmigt worden. Wenn man die Mannichfaltigteit und Fülle bedeutsamer Gegenstände und Interessen erwägt, um die es fich bei der beabsichtigten Einigung handelte, und vollends die Opfer an Selbstständigkeit und manchen liebgewordenen Einrich tungen, die den einzelnen Staaten zugemuthet werden müssen, so wird man in der so rasch erfolgten Verständigung der Regierungen einen vollgiltiaen Beweis des ernstek nationalen Bewußtseins und der großen Hingebung derselben an die gemeinsamen Ziele erkennen. Da« Werk hätte freilich nicht so bald gelingen können, wenn die preußische Regierung nicht darauf Bedacht genommen hätte, in den Verfaffung-entwurf von vorneherein nur Bestimmungen von unMit und Tageblatt