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desrepublik Deutschland bekannt geworden (vgl. Zusammenstellung bei Kühn 1979, S. 33, Anm. 152-156; ergänzend Banteimann 1982, S. 110 Liste 6, Form 1 und 2; Maier 1967, Abb. 1; Krahe/Maier/Osterhaus/Pescheck 1968, Abb. 17,4). Auch aus dem Arbeitsgebiet und den benachbarten Regionen können hier Bei spiele für Spandolche angeführt werden (vgl. Katalog, Anhang 1; ohne Anspruch auf Vollständigkeit). An erster Stelle sei ein Dolch aus Lüderitz, Kr. Tangerhütte (Anhang 1, Nr. 17 - Abb. 27), genannt. Sehr wahrscheinlich handelt es sich bei diesem Exemplar um einen Grand-Pressigny-Dolch, wie ein Vergleich mit einem „echten“ GP-Dolch aus Frankreich (Studiensammlung des Wissenschaftsbereiches Ur- und Frühgeschichte der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg) nahe legt. Wenn das zutrifft, hätten wir in diesem Stück den am weitesten im Nordosten gefundenen Spandolch westeuropäischer Provenienz vor uns. Verschieden große, nur mit einfacher Kantenretusche versehene, z. T. partiell ge schliffene Flintklingen lassen sich nach Aussage der bekannten Funde aus dem Grab von Kreutzen, Kr. Altenburg (Anhang 1, Nr. 16), und der Bestattungsstelle 2 vom Taubenberg bei Wahlitz, Kr. Burg (Anhang 1, Nr. 26), mit der mitteldeutschen Schnurkeramik (Mansfelder Gruppe) bzw. der Einzelgrabkultur verbinden (An hang 1, Nr. 1-4, 6, 8-9, 11-13, 23 - Abb. 28), sind also zeitlich später anzusetzen als die niederrheinischen, nordrhein-westfälischen, hessischen und niedersächsischen Funde. Ob diese Dolchformen auch mit der Schönfelder Kultur zu verknüpfen sind, konnte bisher nicht geklärt werden (Wetzel 1979, S. 56, 77). Eine exakte Abgrenzung gegen kantenretuschierte Klingen, wie sie nicht selten in schnurkeramischen Gräbern vertreten sind, ist kaum möglich. Bei Einzelfunden er- Abb 27. Grand-Pressigny-Dolch. Lüderitz, Kr. Taingerhütte (Anhang 1, Nr. 17). 1:2.