potfunden herangezogen werden (13 Prozent von insgesamt etwa 2 000 Dolchen). 13 Funde erbrachten dort Dolchkombinationen oder ließen stratigraphische Beob achtungen zu (Kühn 1979, S. 14). Relative Chronologie Aufgrund der ungünstigen Quellensituation des Arbeitsgebietes kann kein Beitrag zur relativen Chronologie der nordischen Flintdolchtypen geliefert werden. An die ser Stelle bleibt nur, den in Dänemark und Schleswig-Holstein erreichten Forschungs stand zu referieren. Anhand stratigraphischer Befunde ließ sich für Dänemark zeigen, daß jeder Dolchtyp nur von typologisch jüngeren Formen überlagert wird. Diese Tatsache kann als Beweis für die chronologische Tragfähigkeit der typologischen Dolchentwick lungsreihe angesehen werden. Gestützt wird diese Deutung durch eine Reihe ge- schlossener Funde, in denen jeweils nur Dolche desselben Typs oder sich naheste hender Typen vergesellschaftet sind (Lomborg 1973, S. 66 ff., Abb. 44 und 45). Die wenigen den dänischen Befunden entsprechenden Beobachtungen aus Schleswig- Holstein stützen die von E. Lomborg getroffenen Feststellungen (Kühn 1979, S. 46 ff., Abb. 7 b und 8 b). Somit stellen die Flintdolche nicht nur „Leitfossilien“ einer Periode der nordi schen Jungsteinzeit - des Spätneolithikums - dar, sondern können auch zu deren Einteilung herangezogen werden. E. Lomborg (1973, S. 68 f.) schlug eine Glie derung in die Stufen Spätneolithikum A bis C (SN A-SN C) vor, für die jeweils Dolche des Typs I, der Typen II und III bzw. der Typen IV und V bestimmend sind. Flintdolche vom Typ VI gehören nach Aussage einiger geschlossener Funde be reits der frühen und älteren nordischen Bronzezeit (Perioden I und II) an (Lomborg 1973, S. 69 ff.). Eine andere Einteilung wurde von H. J. Kühn für Schleswig-Hol- stein ausgearbeitet. Er unterscheidet ein frühes Spätneolithikum (FSN) mit den Dolchtypen I und II und ein spätes Spätneolithikum (SSN), für das die Typen III, IV und V a charakteristisch sind. Der gleichzeitige Wandel in den Bestattungssitten spricht für diese Stufengliederung (Kühn 1979, S. 50 f.). Neben den Typ VI-Dol- chen, die wie in Dänemark zum Fundgut der Bronzezeitperioden I und II gerechnet werden müssen, erwägt Kühn (1979, S. 48 f.) auch für die Dolche des Typs V b eine Datierung in die nordische Bronzezeit (P I). Diese Vermutung scheint durch Zusam menfunde der beiden Typen V und VI bestätigt zu werden. Datierung im Arbeitsgebiet Aus dem Arbeitsgebiet liegen einige geschlossene Fundkomplexe vor, mit deren Hilfe sich ein Teil der Feuersteindolchc datieren läßt. Auf diese Funde soll im fol genden näher eingegangen werden. An erster Stelle sind die beiden bekannten Gräber von dem 1931/32 teilweise untersuchten Aunjetitzer Gräberfeld bei Nohra, Kr. Nordhausen, zu nennen.