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nen rund, gerade und auch unregelmäßig abschließende Dolche. Manchmal ist der hintere Bereich des Griffes knollig verdickt. Dort sind häufig auch Reste der Cor- tex erhalten (Kühn 1979, S, 45 f.). Insgesamt sind 35 Exemplare dieses Typs be kannt (17,5 Prozent der sicher bestimmbaren Dolche). Typ VI a: Flintdolch vom Typ VI, bei dem der Griff mindestens 2 mm dicker ist als das Blatt. Aus dem Arbeitsgebiet wurden 19 Dolche dieser Variante registriert (Liste 19; Abb. 37,1, 38,77, 39,3,4,6, 40,6, 42,2,70, 45,3). Nur zwei Exemplare sind rund 20 cm lang. Die übrigen Stücke haben Längen zwischen 11 und 16 cm. Typ VI b: Flintdolch vom Typ VI, dessen Griff etwa so dick ist wie das Blatt oder nur 2 mm dicker. Diese Variante ist im Arbeitsgebiet fünfmal vertreten (Liste 20; Abb. 43,4,8, 47,5). Weitere elf Dolche sind nur von Abbildungen her bekannt oder liegen bruchstück haft vor, so daß keine Zuweisung zu einer der Varianten erfolgen kann (Liste 21; Abb. 41,6,45,7). Verbreitung (Abb. 11): Dolche des Typs VI begegnen nur im Westteil des Arbeits gebietes und sind hier gleichmäßig verteilt. Dolche des Typs II oder VI a Einige Silexdolche des Arbeitsgebietes sind bereits soweit nachgearbeitet, daß die Entscheidung, ob Typ II oder VI a vorliegt, nicht mehr möglich ist. Es liegen insge samt acht derartige Stücke vor (Liste 22; Abb. 35,7, 36,2, 47,7). Sonderformen Verschiedene Flintdolche lassen sich nicht in den durch die sechs Haupttypen um schriebenen Rahmen der nordischen Dolchentwicklungsreihe einfügen. Das betrifft Dolchklingen mit Griffangel, wie sie auch aus Dänemark bekannt sind (Lomborg 1973, S. 22 f., 196, Abb. 4 a). Wahrscheinlich handelt es sich bei derartigen Stücken um Dolche mit abgebrochenem Griff (teil), die man nach dem Herausarbeiten der Griffangel wieder neu schäften konnte. Eine Datierung erweist sich als schwierig, da diese Form theoretisch aus jedem Dolchtyp entstanden sein kann. Die wenigen datierbaren Beispiele aus Dänemark lassen eine Zuweisung zum frühen Spätneolithikum möglich erscheinen (Lomborg 1973, S. 23). Unter den hier vorgelegten Dolchen finden sich drei Exemplare der beschriebenen Form (Kat.-Nr. 215, 258, 326 - Abb. 12,7). Ein weiteres Stück (Kat.-Nr. 251 — Abb. 12,2) gehört eventuell ebenfalls in diese Gruppe, hat aber auch entfernte Ähn lichkeit mit einem Dolch aus Dalena, Saalkreis (Müller 1983, Abb. 2), und einigen in Bayern (Krahe/Maier/Osterhaus/Pescheck 1968, Abb. 17,7,2,5; Maier 1967, Abb. 2) und Oberitalien (Barfield 1971, Taf. 25) verbreiteten Silexdolchen, die nach Ausweis eines Grabfundes (Kreiner 1986) wahrscheinlich mit dem endneolithischen Horizont zu verknüpfen sind. Aus dem Stadtgebiet von Leipzig wurde ein Dolchfragment (Kat.-Nr. 50) publi- 35