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Mitgift bilden indessen den Hauptanteil des vorgelegten Fundstoffes. - Andere wiederholt herangezogene Publikationen sind die von H.-J. Gomolka sowie H. und R. Seyer über die anschließende Altmark und Brandenburg, ferner von H. Grünert sowie K. Peschel über sächsische und thüringische Landschaften. Im Abschnitt über die Chronologie wird der behandelte Rahmen innerhalb der vorrömischen Eisenzeit begrenzt. Er zerfällt in eine unter Hall Statteinfluß stehende ältere und in eine jüngere Phase, die von Lateneimpulsen geprägt ist. Die Unter suchungen der Verfasserin setzen mit dem späten Hallstattabschnitt ein. Daß die Fragen zum Zeitansatz tiefschürfend und klärend am Anfang stehen, in ihrer Spann weite von der Zone nordwärts der Alpen bis Südholstein reichend, erweist sich für das Verständnis größerer Zusammenhänge als überaus günstig. Vorteilhaft wirkt sich auch das kartographisch dargestellte Verhältnis Hausurnen- und Thüringische Kultur frühe Jastorfgruppe aus. - Innerhalb von Beispielen zur Horizontalstrati graphie werden Gedanken zur Belegungsabfolge der Gräberfelder Zahna, Trajuhn, Gleina, Gräfenhainichen und Brücken vorgetragen sowie durch Planwiedergaben verdeutlicht. Die Eigenständigkeit, mit der sich R. Müllers Argumentation gerade hier abhebt, ist bemerkenswert. Eine Grafik zur chronologischen Fibelabfolge sowie eine mustergültig entworfene Korrelationstabelle, die von LB 2 bis LD 2 und noch darüber hinaus führt, werden mit Nutzen herangezogen. Sodann wird auf Friedhöfe und Gräber eingegangen, die häufig auf Anhöhen gelegen haben. Kennzeichnende Grabform ist die einen knappen halben Meter tief beigesetzte Urne, die auch mit Steinen geschützt gewesen sein kann. Verschiedene Anzeichen deuten auf einstige oberirdische Grabmarkierungen. - Hinweise auf das Siedlungsgelände, welches zu jeweiligen Bestattungsplätzen gehörte, lassen sich nur ausnahmsweise erbringen. Der größte Teil des Textes befaßt sich mit dem Fundstoff, beginnend mit ver schiedenerlei Schmucksachen über Kleidungsbestandteile und Geräte bis zur Ton ware. Dabei werden die Materialien in der Regel typologisch und kulturell geord net sowie chronologisch ausgewertet. An Ohrschmuck liegen Segel-, Schild-, bandförmige, Draht- und Körbchenohr ringe bei jeweils unterschiedlicher Lebensdauer vor. Nadeln bestehen vorwiegend aus Metall, sind aber auch aus Knochen nachgewie sen. Nach der Kopfform werden u. a. Doppelspiral-, Öhr-, Scheiben-, Bomben- so wie Hohlspiegel- und Tutulusnadeln unterschieden. Ein Verbreitungsschwerpunkt von der späten Hallstattzeit bis zu den älteren Latenestufen hebt sich deutlich ab. An Halsringen sind einige gewendelte Stücke nachgewiesen, ferner ein Ring mit Kreisaugen beiderseits der Enden von Möckern, Kr. Burg. Für ihn lassen sich aus dem Bezirk Leipzig (Treben, Ot. von Röcknitz, Kr. Wurzen: Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte I, Berlin 1981, S. 610-611, Abb. 9,/ und 5) und aus dem sächsi schen Elbgebiet (Stauchitz, Kr. Riesa: Beiträge a. a. O., S. 611, 613, Abb. 10) wei tere Nachweise zwischen mittlerer Elbe und dem nördlichen Böhmen erbringen. - Häufiger Halsschmuck sind Ringe mit Pufferenden. Sie werden auf den Torques