wenig verändert (Abb. 46,7). Bei einigen Exemplaren ist es dagegen bereits kürzer als der Griff, welcher auch schon von der Nacharbeitung betroffen sein kann (Abb. 46,4). Dazwischen liegt eine Palette von unterschiedlich stark nachgearbei teten Dolchen. Auf eine Unterteilung in drei Abnutzungsgrade, wie sie H. J. Kühn (1979, S. 40) vornimmt, wird hier verzichtet, da uns eine solche Klassifizierung zu subjektiv erscheint. Nacharbeitungsspuren sind ein wichtiger Beleg dafür, daß Lanzettdolche zur Zeit ihrer Nutzung mit einem Griff aus organischem Material versehen waren. Bei der Ausbesserung des beschädigten Dolches wurde nur derjenige Teil nochmals retuschiert, der als Blatt nicht von der Schäftung bedeckt war. Die Griffpartie hat auch bei stark nachgearbeiteten Dolchen ihre ursprüngliche Gestalt behalten. Für die Brauchbarkeit eines Flintdolches war letztlich der Zustand seines Blat tes ausschlaggebend. Deshalb wurde bei der Herstellung ein möglichst langes Blatt angestrebt, das dann während der Nutzungsdauer infolge von Beschädigungen konti nuierlich verkürzt werden mußte. Um die Blattlängen nachgearbeiteter Typ I-Dolche einfacher darstellen zu kön nen, wurden Längenklassen von je einem halben Zentimeter gebildet. So umfaßt z. B. die Klasse 7,0-7,4 alle Dolche, deren Blatt 7,0, 7,1, 7,2, 7,3 oder 7,4 cm lang ist. Die graphische Darstellung der Häufigkeit von so zusammengefaßten Blatt längen bietet ein überraschendes Bild (Abb. 2). Wie schon nach einer ersten Durch sicht des Materials zu erwarten war, sind kurze Blätter in der Überzahl, während lange Blätter seltener auftreten. Das Diagramm weist jedoch im Bereich zwischen den Längenklasscn 3,5-3,9 und 8,0-8,4 cm zwei deutliche Maxima auf. Eine Er klärung für diesen auffälligen Kurvenverlauf ist anhand der wenigen zur Verfügung stehenden Dolche nur schwer möglich. Wenn hier trotzdem eine Deutung versucht wird, muß das Ergebnis zwangsläufig stark hypothetischen Charakter tragen. Abb. 2. Häufigkeit von Blattlängen nachgearbeiteter Typ I-Dolche.