Die IR-Spektroskopie beruht darauf, daß durch den zu untersuchenden Stoff bei unterschiedlichen Wellenzahlen von verschiedenen Atomen, Bindungen oder Mole külgruppen in unterschiedlichem Maße das infrarote Licht absorbiert wird. Die heute allgemein verwendeten Spektrometer registrieren linear in Wellenzahlen und erfas sen dabei den gesamten oben genannten Bereich. Die zu analysierende Substanz wird fein gemahlen und mit Kaliumbromid zu Tabletten gepreßt. Als optische Ma terialien verwendet man Einkristalle von Alkalihalogeniden (LiF, NaCl, KBr u. a.), da Glas oder Quarz für die IR-Strahlung nicht durchlässig ist. Die Wahl des Ma terials hängt vom zu untersuchenden Bereich ab, da die genannten Stoffe unterschied liche Durchlässigkeit für Licht verschiedener Wellenzahlen aufweisen (vgl. Mitzner/ Röbisch/Heilmann 1978; Borsdorf/Scholze 1982). Die für diese Arbeit hergestellten Proben wurden im Bereich der Wellcnzahlen 400-5 000 cm' 1 untersucht, wobei in der Auswertung der Bereich von 4000 bis 5 000 cm' 1 weitgehend vernachlässigt werden kann. Die gepreßte Tablette für die Analyse bestand aus 3 mg fein zerstäubter Probensubstanz und 997 mg KBr. Die Analyse erfolgte von 400-850 cm' 1 zwischen KBr-Fenstern, von 700-2 000 cm -1 zwischen NaCl-Fenstern und von 3 000-5 000 cm" 1 zwischen LiF-Fenstern. W. Sandermann und F. Sauter haben die zu untersuchenden Proben vor der Ana lyse in Petroläther gereinigt, d. h. von anorganischen und unlöslichen Bestandteilen befreit. Aus Gründen der Effektivität und vor allem auf Grund fehlender Labor kapazität wurde auf die Lösung verzichtet. Nachdem die IR-Analyse angelaufcn war, wurden neue Untersuchungen urge schichtlicher Harze durch F. Sauter, U. Jordis und F. Wurst (1980) bekannt. In die sem Beitrag wird die Aussagefähigkeit der IR-Spektroskopie für die Unterscheidung verschiedener Holzarten grundsätzlich in Zweifel gezogen. Bei der Analyse verschie dener urgeschichtlicher Proben und definierter Pechproben von Birke, Buche, Kiefer und Fichte kamen sie zu dem Ergebnis, daß sich eine Unterscheidung zwischen den einzelnen Holzarten nicht durchführen läßt, ebensowenig zwischen Laub- und Na delholz. Kriterium für die Bestimmung verschiedener Substanzen bei der IR-Spek troskopie ist nicht die Intensität der Banden, sondern ihre Lage. Das Fehlen einzel ner Banden kann noch nicht als Kriterium der Unterscheidung dienen (ebenda, S. 155). Diese Feststellung galt es bei der Untersuchung der mittelalterlichen Pro ben zu berücksichtigen. Entsprechend der dargestellten Bedingungen wurden 19 Spektren von ungelösten Proben hergestellt. In Vorbereitung erfolgte die Bereitung von Proben aus Fichten- und Kiefernharz. Diese Holzarten wurden gewählt, da es zahlreiche Hinweise für ihre Nutzung im Mittelalter und in der Neuzeit gibt. Weiterhin war die Herstellung von Birkenteer notwendig. Als vierte Vergleichsprobe bot sich Schmiere an, die an einem Gefäß des 15./16. Jh. aus dem Graben der Festung Peitz im Bezirk Cottbus klebte. 41 Die Vergleichsproben haben unterschiedliche Eigenschaften. Das Kiefern pech war rötlich-braun, während das aus Fichte mehr gelbbraun aussah. Beide hat- 41 Den Hinweis auf dieses Fundstück gab in dankenswerter Weise Herr Dr. G. Wetzel, Cottbus.