Der älteste Beleg, der für einen Teerofen ermittelt werden konnte, stammt aus einem Urbar des 11. Jh. für das Kloster Kitzingen in Franken, wo ein „pechoven“ und im Zusammenhang damit für drei Hufen eine Abgabe von je einem Karren Pech erwähnt wird (Guttenberg 1934; Franz 1967, S. 138 ff.). Spätestens seit dem Anfang des 13. Jh. sind Teeröfen für das Fichtelgebirge nachgewiesen. Für 1230 wird ein „Pechoven“ bei Mitterteich in der Oberpfalz erwähnt (Gradl 1886, 1, 179; 1890, S. 163; Kuhn 1955, S. 256). Ebenfalls für das 13. Jh. sind Teeröfen archäo logisch nachgewiesen aus Thüringen (Barthel 1967), Brandenburg (Protz 1963; 1965/66; Müller 1968) und der Lausitz (Rost 1984). Diese Anlagen waren aber nicht auf die genannten Gebiete beschränkt. Jüngere Öfen sind aus dem Erzgebirgs vorland (Eismann/Richter 1970, S. 278)29 bzw. aus dem Osterzgebirge bis ins Elb sandsteingebirge (Torke 1980)30 bekannt, ebenso aus Böhmen (Pleiner 1961; 1970) 29 30 31 32 33 und Polen (Schmidt 1907/0832; Dymaczewski 1951/5233). Die Befunde aller Teeröfen ähneln sich sehr stark, da sie alle nach einem ein heitlichen Prinzip funktionieren. In allen Fällen handelt es sich um einen doppel wandigen Kuppelofen, der entfernt an einen Bienenkorb erinnert (Abb. 17). Zwi schen die beiden aus Lehmziegeln oder Steinen errichteten Kuppeln strömte heiße Abb. 17. Ruppersdorf, Kr. Lobenstein. Rekonstruktionszeichnung des Teerofens (nach Barthel 1967, Abb. 3). 29 Rüßdorf, Kr. Hohnstein-Ernstthal. 30 Reinhardtsdorf, Kr. Pirna. 31 Kräsnä dolina bei Rakovnik. 32 Dbnika (Tschecheln) bei Zara (Sorau). 33 Stary Tomysl, pow. Nowy Tomysl; Dabrowka, pow. Swiebodzin u. a.