konvexe Abdrücke aufweisen und die aller Wahrscheinlichkeit nach von Gefäßwan dungen stammen, wenn auch die geringe Größe dieser Stücke keine eindeutige Aus sage zuläßt. Darüber hinaus sind unter der Keramik von Nennewitz im Werms dorfer Forst zahlreiche sehr dickwandige Rand-, Wand- und Bodenscherben vertre ten, die von ähnlichen faßartigen Gefäßen stammen, wie sie in Kräsnä dolina in situ festgestellt worden waren. Leider konnte in keinem Falle eines der Pechsiede gefäße vollständig rekonstruiert werden. 28 Griebenherde Der Griebenherd ist besonders im Westerzgebirge und im Vogtland verbreitet. In gewissem Sinne stellt er eine Weiterentwicklung der Teermeilergrube dar (Oettel 1983, S. 40 f.). Im Unterschied zu dieser war hier eine oftmalige Benutzung mög lich, wogegen die Teermeilergrube nur begrenzt haltbar war. Der Griebenherd stellt bis heute in den genannten Gegenden ein weit verbreitetes technisches Denkmal dar. Regional wird er auch als Pechstein, Pechölstein, Stinkstein oder anders bezeich net. Die Herde wurden meist - ähnlich einem Trog - aus flachen Steinbrocken, Gra nit oder anderem Gestein ausgehauen. In der Mitte, und damit gleichzeitig an der tiefsten Stelle, befand sich ein Abflußloch. Das Funktionsprinzip dieser Teererzeu gungsanlagen ist im großen und ganzen das gleiche wie beim Meiler. Im Trog und darüber wurde das zu verschwelende harzreiche Holz gestapelt, der kleine Meiler mit Rasensoden abgedeckt und angebrannt. Durch den guten Luftabschluß kam es zur trockenen Destillation und der Teer tropfte durch das Abflußloch in ein unter gestelltes Gefäß ab (Schrage 1929, S. 75 f.; Apitzsch 1921; Hase 1939). Die Griebenherde wurden sowohl von Bauern als auch von gewerbsmäßigen Teer siedern verwendet. Bauern sotten Teer für den eigenen Bedarf, besonders für die Herstellung von Wagenschmiere. Gleiches ist auch für die Rittergüter zu sagen, wenn auch hier ein Teil des Teers für den Markt bestimmt war. In den Pechhütten der vogtländischen Genossenschaften dienten Griebenherde zur Verarbeitung von Ab fällen und von verschmutztem Pech. Die Griebenherde waren bis in das vorige bzw. sogar noch bis in unser Jahrhun dert in Gebrauch, bis die Verwendung von Braun- und Steinkohlenteer die Produk tion von Holzteer fast völlig zum Erliegen brachte. Mit dem Verlust ihrer Funktion wurden viele Griebenherde zerschlagen und als Baumaterial verwendet; sie hatten ein ähnliches Schicksal, wie beispielsweise die Großsteingräber. Oft überwuchsen die Griebenherde und blieben so bis in unsere Zeit erhalten. Die Gefahr ihrer Zer störung ließ sie zu Beginn unseres Jahrhunderts in das Blickfeld der Heimatfreunde und der Denkmalpflege rücken. Die Folge davon war zwar die Rettung der Herde, aber dabei erfolgte leider keinerlei Dokumentation der Befunde. Bis heute ist es 28 Die Ergebnisse der Bearbeitung der Funde aus Wermsdorf (Oettel 1983) sind in überarbeiteter Form veröffentlicht (Oettel 1987).