trug 9-10 Fuß (ca. 3 m). Innen wiesen die Gruben eine Ziegelausmauerung oder eine Lehmverschmierung auf. Vom tiefsten Punkt der Grube ging eine Röhre ab, durch die der Teer und die anderen flüssigen Reaktionsprodukte abfließen konnten. Über der dicht mit Holz gefüllten Grube erhob sich vielfach noch ein Meiler. In der Literatur des 18. Jh. sind außerdem Beschreibungen von Teermeilergruben zu fin den, bei denen im tiefsten Punkt ein Topf oder ein Faß eingegraben war (Beck mann 1777, S. 267; Trunk 1789, S. 315). Die Teermeilergrube wird von W. Pfeil (1845, S. 331) vergleichsweise zum Teerofen als wenig kostenaufwendig bezeich net. In den Gruben wurde aus Nadelholz (Karamarsch/Herren 1844, S. 82 f.) oder auch aus Birkenrinde (Krünitz 1808, S. 200; Hermbstädt 1814, S. 690) Teer ge wonnen, der dicker und zäher als der im Ofen geschwelte war (Pfeil 1845, S. 331), da ein großer Teil der flüchtigen Bestandteile durch die Meilerdecke entwich oder verbrannte. Neben der Teererzeugung dienten die Gruben auch der Gewinnung von Holz kohle. In diesem Zusammenhang muß gesagt werden, daß nicht in allen Fällen zu unterscheiden ist, ob ein mehr oder weniger eingetiefter Meiler primär der Teer oder der Holzkohlenherstellung diente. Auf Gruben zur Teerherstellung in Mittel-, Ost- und Nordeuropa wird auch von anderen Autoren verwiesen. Die Tcerproduktion in Erdgruben ist für Preu ßen noch im 19. Jh. belegt, ebenso auch die in Meilern. In beiden Fällen liefen die flüssigen Reaktionsprodukte nach unten in ein Faß ab (Bock 1783, S. 199 ff.; Ma ger 1960, Bd. 2, S. 56). Auch in Rußland war die Teerherstellung aus Birkenrinde oder auch aus Kiefernholz in Meilergruben gebräuchlich. A. Hohenstein (1857, S. 179 ff., 232) beschreibt verschiedene Varianten solcher Anlagen (Abb. 11). Herdanlagen Bislang wurden in der Literatur die Teer- und Pechproduktionsanlagen der Sla wen nur mit den oben beschriebenen Grubenverfahren in Verbindung gebracht. Abb. 11. Teermeiler und Tcermeilergrube (nach Hohenstein 1857, Abb. 91-92).