wandung (vgl. Rajewski 1970). Im folgenden soll auf die aussagefähigsten Fund stellen im Arbeitsgebiet näher eingegangen werden. In Eulenau, Kr. Torgau, wurden aus einer Abfallgrube mit Material des späten 8. bis 11. Jh., wobei die Masse der Funde aus dem 9./10. Jh. stammt, fünf Gefäß- unterteile mit Öffnungen im Boden (Abb. 2,1, 3,1-2,4-5) und teilweise mit Teer krusten auf der inneren Wandung geborgen (Baumann 1977, S. 32; Corpus 4, 149 12). Diese Stücke sind die bisher ältesten Funde aus dem Elb-Saale-Gebiet, die auf die slawische Teersiederei hinweisen. Außerdem konnten Teerkrusten auf einigen Wandscherben festgestellt werden, ebenso wie an einem nicht durchlochtem Ge fäßunterteil (Abb. 3,3). Als Besonderheit in diesem Komplex muß eine konische Schale bezeichnet werden, die kurz über dem Boden vor dem Brand mit einem daumenstarken Loch versehen war (Abb. 2,2). Parallelen dazu bieten eine etwas kleinere Schale des 10. Jh. aus Sehlis, Kr. Leipzig (Corpus 4, 146/72, Abb. 14), 10 die ebenfalls ein solches Loch aufwies, das etwa 2 cm Durchmesser aufwics, wie eine ältere Schale aus Groß Raden (Schuldt 1983, Abb. 18 b). Ähnliche Funde des 13. Jh. stammen aus einer Wüstung bei Kravare, okr. Ceskä Lipa (Gabriel/Sme- tana 1982, Abb. 3). E. Schuldt hält eine Verwendung als Trichter für möglich, Abb. 3. Eulenau, Kr. Torgau. Teersiedegefäßreste. 1:3. 16 Über diese Schale informierte dankenswerterweise Herr R. Dunkel, Taucha.