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bauer Hügels, wo vielleicht das zugehörige Anwesen (eine Art .Herrenhof“) gesucht werden darf. : ! 1 15. Ähnlich wie in den Referenzlandschaften findet die reguläre Besiedlung im Vogt land nach der ersten Latenestufe auf Jahrhunderte ihr Ende. Dennoch ist dieser Abbruch, bezieht man die thüringische Randzone ein, nicht so absolut, wie er sich bisher darstellte. So werden - mit allerdings nicht immer verläßlich bestimm baren Funden - ein mittlerer (LB-LC, etwa um 300 v. u. Z.) und ein später Abschnitt der Latenezeit (LD einschl. augusteischer Zeit) andeutungsweise faßbar, in denen das Vogtland wenigstens peripher in die damalige Ökumene einbezogen gewesen zu sein scheint. Der Wagenstecker von Großdraxdorf und ein vielleicht keltischer Goldarmring vom dortigen Eselsberg heben diesen Ort sogar aus seiner weiteren Umgebung hervor. Abgesehen von zwei ebenfalls nicht ganz zweifelsfreien Funden römischer Münzen, die vermutlich im 3. Jh. in den Boden gelangt sind, mangelt es im Vogtland dann freilich bis ins Mittelalter an jeglichen archäologischen Zeugnissen. 16. Zum Schluß wird die slawische Besiedlung des Vogtlandes kurz gestreift. Mit der vereinzelten Scherbe von Oelsnitz liegt ein - vager — Hinweis auf eine frühe gebirgswärtige Kolonisation im 8./9. Jh. entlang der Elster vor, die wie an verschiedenen Flüssen im Erzgebirgsvorland keine Fortsetzung gefunden zu haben scheint. Jedenfalls fallen alle anderen slawischen Funde, soweit näher datierbar, erst in das 11./12. Jh. Sie gehören vermutlich schon in das Vorfeld der deutschen Aufsiedlung seit Mitte des 12. Jh. LITERATURVERZEICHNIS Zeitschriftenkürzel: AFD = Arbcits- u. Forschungsber. z. sächs. Bodendenkmalpflege; AuF = Aus grabungen u. Funde. Abels, B.-U. 1983/84: Ausgrabungen und Funde in Oberfranken 3, 1981-1982. In: Geschichte am Obermain, Jb. Colloquium Historicum Wirsbergense 14, S. 1-69. Abels, B.-U. 1986: Archäologischer Führer Oberfranken. Stuttgart. Adler, W. 1837: Die Grabhügel, Ustrinen und Opferplätze der Heiden im Orlagau und in den schau rigen Thälern des Sorbitzbaches. Saalfeld. Agthe, M. 1989: Bemerkungen zu Feuersteindolchcn im nordwestlichen Verbreitungsgebiet der Aunjc- titzer Kultur. In: AFD 33, S. 15-113. Albert, S. 1962: Über die kulturelle Zugehörigkeit der Krustenhornsteingeräte in Thüringen. In: Aus Ur- und Frühgeschichte, hrsg. von K.-H. Otto. Berlin, S. 118-123. Auerbach, A. 1930: Die vor- und frühgeschichtlichen Altertümer Ostthüringens. Jena. Auerbach, A. 1936 a: Ein Steinbeil als Blitzschutz. In: Der Spatenforscher 1, S. 35. Auerbach, A. 1936b: Vorgeschichtliche Goldfunde aus Ostthüringen. In: Das Thüringer Fähnlein 5, S. 24-27. Auler, J. 1985: Michelsberger Funde von der Hanncpützhcidc bei Zons/Stürzelberg, Kreis Neuss. In: Archäol. Korrespondenzbl. 15, S. 425-429. Baumann, W./K. Kroitzsch 1984: Zur ur- und frühgeschichtlichen Besiedlung der Döllnitzaue bei Leu- ben, Kr. Oschatz (Katalog). In: AFD 27/28, S. 191-277. Behrens, H. 1969: Einflüsse der Bodrogkcrcsztur-Kultur im mitteldeutschen Neolithikum? In: AuF 14, S. 9-12. Behrens, H. 1973: Die Jungsteinzeit im Mittelelbe-Saale-Gebiet. Berlin. Beier, H.-J. 1983: Jungbronzezeitliche Funde im Zwickauer Land. In: AFD 26, S. 45-63.